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Der Roman als Kapitel-Treatment? (Frage an die Profis)

 
 
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BaronHarkonnen
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Beiträge: 123
Wohnort: Berlin


Beitrag10.07.2019 20:41
Der Roman als Kapitel-Treatment? (Frage an die Profis)
von BaronHarkonnen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo liebe Mit-Foristen,

mal eine Frage an die Profis unter Euch, also die, die schon erfolgreich publiziert haben.

Um meinem zweiten Romanprojekt 'Subkutan', das sich gerade in Entwicklung befindet, eine bessere Struktur zu verpassen, habe ich mich für die Unterstützung eines Choaches entschieden. Die Dame macht einen sehr kompetenten Eindruck und hat mich mit dem Folgenden beauftragt:

Schreib erstmal nicht weiter, sondern erarbeite ein kapitelgenaues Exposee, also eines, das nicht nur eine 2-Seiten-Zusammenfassung des Plots enthält, sondern eine genaue Ausarbeitung aller Kapitel. Damit (nachdem ich es mit ihr überarbeitet habe) bewirbst Du Dich dann bei den Verlagen/Agenturen, weil, so ihr Argument, diese dann die Möglichkeit haben, auf Struktur und Plot Einfluss zu nehmen. Zusätzlich gibts dann noch ne Leseprobe, aber ausdrücklich noch kein fertiges Manuskript!

Ich finde das einleuchtend und arbeite fleißig daran, aber ich hab so meine Zweifel, ob man damit 'durchkommt'. Von allen anderen Quellen hört man eigentlich, dass man (als Neuling) ohne fertiges Manuskript überhaupt keine Chance hat.

Und jetzt die Frage an Euch: hat jemand damit Erfahrung? Kann sowas gutgehen? Egal auf welcher Verlags-/Agenturseite man guckt, es heißt immer: Exposee mit 2-seitigem Inhalt. Und eine detaillierte Kapitelbeschreibung hat mal locker 20 Seiten ...

Ist die Arbeit, die ich mir da gerade mache, also vergebene Liebesmüh? ohh

Verunsicherte Grüße
BaronHarkonnen


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Poe
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Bananenfischin
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Beitrag10.07.2019 20:57
Re: Der Roman als Kapitel-Treatment? (Frage an die Profis)
von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

BaronHarkonnen hat Folgendes geschrieben:


Ist die Arbeit, die ich mir da gerade mache, also vergebene Liebesmüh? ohh


Hallo Baron Harkonnen,

die Verunsicherung kann ich nachvollziehen. Möglich ist vieles, aber für mich klingt es spontan tatsächlich nach vergeblicher Liebesmüh, eben weil Verlage und Agenturen es in aller Regel ausdrücklich anders fordern. Leseprobe mit Kapitelausarbeitung, das kenne ich persönlich eigentlich nur aus dem Bereich Sachbuch/Ratgeber.

Liebe Grüße
Bananenfischin


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Bunt Speck
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Wohnort: Brimm


Beitrag11.07.2019 08:49

von Bunt Speck
Antworten mit Zitat

Hi Baron Harkonnen,

ich arbeite genau so, wie Du es beschreibst. Und ja, Bananafischin hat Recht, Verlage und auch Agenturen verlangen es anders. Aber für mich ist es keine vergebliche Liebesmüh, weil es vor allem mir hilft, alles zu strukturieren und den Plot wirklich gut im Auge zu haben.

Ich habe erst ein belletristisches Buch publiziert - also morgen kommts raus - und kann daher nur aus Anfänger-Erfahrung berichten, aber die Kapitelübersicht wurde dann vor allem in der direkten Arbeit mit dem Verlag sehr hilfreich, weil die eigentlich ganz glücklich waren nach dem üblichen Prozedere eine detaillierte und genau Übersicht über das Werk zu haben. So konnten wir direkt an Struktur udn Plot arbeiten - Kapitel für Kapitel. Das Schreiben war danach eigentlich nur noch Formsache.

Jetzt, bei meinen nächsten Werken gehe ich so vor: Plotidee aufschreiben, Charaktere umreißen (also Grundlagen fürs Exposé), dann Kapitelübersicht schreiben und an der die Feinheiten und Bezüge überblicken (Logikfehler lassen sich so ganz gut vermeiden). Erst wenn diese Übersicht steht - und das sind so zwischen 10 und 30 Zeilen pro Kapitel - schreibe ich an diesem "Leitfaden" entlang.
Meine Agentur prüft dann auch immer erst meine Idee und die Kapitelübersicht und kann dann absehen, wo korrigiert werden sollten - aus deren Sicht.

Ich finde diese Herangehensweise sehr angenehm, weil es früh Ergebnisse  bringt und dann die eigentliche Arbeit erleichtert. Kann es also nur emfpehlen.

Und wenn ich es richtig vermute, habe ich mit derselben Coachin gearbeitet?

Grüße
Bunt


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BaronHarkonnen
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Wohnort: Berlin


Beitrag11.07.2019 18:48

von BaronHarkonnen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke, Ihr beiden! Smile

Zitat:
Und wenn ich es richtig vermute, habe ich mit derselben Coachin gearbeitet?

Genau, richtig vermutet! Wink Auf Deinen Rat hin hab ich sie kontaktiert und hatte ein gutes, langes Gespräch, bei dem sie mich von dem Vorgehen überzeugt hat. Wenn da nur diese verdammten Zweifel nicht wären ..

Aber ich muß schon zugeben, dass es zwar ne ziemliche Plackerei ist (ich hab sonst war den groben Plot entwickelt, aber der hatte noch einige weiße Flecken), aber dem Gerüst der Geschichte wahrscheinlich gut tut. Selbst dann, wenn de Verlage auf dieser Grundlage nicht 'anbeißen'.


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Bunt Speck
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Beiträge: 436
Wohnort: Brimm


Beitrag11.07.2019 19:09

von Bunt Speck
Antworten mit Zitat

Cool

Ich denke, es ist eine gute Methode, um schlicht für sich selbst strukturierter zu arbeiten. Und bei mir hat es erst geklappt, nachdem ich ihre Tipps angenommen und umgesetzt hatte ... zumindest hatte dann die Agentur angebissen. Denen habe ich übrigens ein Exposé grob nach ihrer Richtlinie geschickt.

Grüße
Bunt


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Bananenfischin
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Beitrag11.07.2019 19:18

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Bunt Speck hat Folgendes geschrieben:

Ich denke, es ist eine gute Methode, um schlicht für sich slebst strukturierter zu arbeiten.


Das ganz bestimmt. Und auch später kann so eine Ausarbeitung sich in Gesprächen mit dem Verlag als nützlich erweisen. Diese statt eines Exposés bei Agenturen oder Verlagen einzureichen, würde ich mir dennoch gut überlegen und es eher so machen wie du ja letztlich auch, Bunt Speck. smile


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Ralphie
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Beitrag11.07.2019 23:13

von Ralphie
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@ BaronHarkonnen


Mach es doch einfach so: Schick deinem Verlag das, was sie haben wollen, und behalte das Kapitel-Treatment für dich.

LG
Ralphie
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Herr M
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Beiträge: 40



H
Beitrag12.07.2019 14:21

von Herr M
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@BaronHarkonnen

Es ist wirklich alles möglich. Ich vermute nur, dass die Agenturen bei Erstlingen lieber ein fertiges Manuskript haben wollen, nur um zu sehen, dass der Autor mehr abliefern kann als ein Exposé und eine Leseprobe.
Gerade bei einem Thriller ist so eine genaue Kapitelaufbereitung mehr als hilfreich und wahrscheinlich sollte man es sowieso machen. Darum ist es keine vertanen Mühe sondern erleichtert die Strukturierung des Romans, damit er logisch bleibt.
Bei den Agenturen dann ganz normal mit Exposé und Leseprobe bewerben, das kann man eventuell schon vor Fertigstellung machen. Dann müssen beides aber echte Knaller sein und man als professionell rüber kommen. Außerdem glaube ich, dass es gut wäre, wenn man schon die nächste Romanidee anreißen würde, damit die Agenturen sehen, dass man keine Eintagsfliege ist.


Herzlichst
Herr M
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Taranisa
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Beitrag14.07.2019 09:11

von Taranisa
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Ich plane immer genau vor, dann weiß ich, wohin ich will und kann in die Richtung evtl. Hinweise auf spätere Geschehnisse o.ä. einflechten. Je detaillierter ich mir vorher überlege (beim Schreiben kann ich immer noch Änderungen vornehmen) was ich erzählen will, desto leichter fällt es mir, die Erstfassung zu schreiben.
Meine Vorplanung kann ich dann auch als Grundlage für das Exposé verwenden. Insofern ist es mMn keine zusätzliche Mühe, sondern erspart einem für später größere Umplanungen und Überarbeitungen.


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Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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BaronHarkonnen
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Beitrag16.07.2019 13:18

von BaronHarkonnen
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Danke auch an Euch Anderen für Eure Einschätzung! Smile

Inzwischen habe ich die Kapitelausarbeitung zu 75% fertig und werde das auf jeden Fall auch durchziehen; wie von Euch schon angemerkt, tut das dem Polt in jedem Fall gut.

Ob die Strategie meines Coaches, sich damit bei Verlagen/Agenturen zu bewerben, aufgeht, wird sich zeigen, aber ich werde es auf jeden Fall versuchen und informiere euch beizeiten über den Ausgang.


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Bunt Speck
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Wohnort: Brimm


Beitrag16.07.2019 14:41

von Bunt Speck
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Daumen hoch² Daumen sind gedrückt ... wenn ich nicht gerade schreibe, esse oder ... na was auch immer

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