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Kennt sich jemand mit Militärdienst im 19. Jahrhundert aus?


 
 
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag29.06.2019 17:31
Kennt sich jemand mit Militärdienst im 19. Jahrhundert aus?
von Ribanna
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

je mehr ich schreibe, desto mehr "Nebenrecherche" muss ich betreiben. Nun bin ich auf ein Problem gestoßen, auf dem ich gerade herum kaue.

Mein Protagonist ist ein junger Mann, der mit 14 seine Lehre angetreten und sie mit 18 beendet haben wird. Nun gab es ja immer Zeiten, in denen junge Männer zum Militär mussten. Ich finde aber nichts eindeutiges über die Militärpflicht in Preußen vor 1871. Dann gab es die Reichsverfassung, und damit eine Armee, die dem Kaiser in Kriegszeiten unterstellt war: aber musste da jeder hin? Das, was ich gefunden habe, ist alles recht schwammig, kennt sich jemand aus?

Es wäre natürlich auch eine Möglichkeit, einfach diesen Aspekt ganz weg zu lassen. Aber da die Dinge, die in meinem Roman passieren auch (wenn auch nur am Rande) mit der damaligen politischen Situation zusammenhängen, ist das keine elegante Lösung.


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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag29.06.2019 17:50

von Rübenach
Antworten mit Zitat

https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrpflicht_in_Deutschland#Von_der_Napoleonischen_Zeit_bis_zur_Reichsgr%C3%BCndung

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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag29.06.2019 19:34

von Ribanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort, aber natürlich habe ich diesen Wiki Artikel auch selbst gefunden.
Verwirrt hat mich, dass nur 63% der Wehrpflichtigen zum Dienst herangezogen wurden. Wer also, und wer nicht? Eine Frage des Bedarfs oder der Tauglichkeit?
Mir liefert das leider nicht die gewünschten Informationen. Denn ich hätte gern, dass mein Prota einer von den 37 % ist, die nicht "gezogen" wurden - aber darüber fehlen mir die Informationen.


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Findig
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
F

Alter: 36
Beiträge: 15



F
Beitrag08.07.2019 22:34

von Findig
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Ich kann Dir leider nicht sagen, wie die Wehrpflicht damals geregelt war. Aber hast Du Dich einmal mit dem Begriff des Kantonisten auseinandergesetzt? Die Kantonregelung war zumindest im 18. und wohl auch noch im 19. Jahrhundert für den preußischen Wehrdienst maßgeblich.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag09.07.2019 10:09

von Ribanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort, ich "mach mich mal schlau".
Ich habe das Problem hintenan gestellt und erst einmal an anderer Stelle weiter gearbeitet.
Aber irgendwann muss ich mir was einfallen lassen!


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag09.07.2019 16:55

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Soweit ich weiß, gibt es kaum was Bürokratischeres als militärische Systeme, Rangordnungen, Grußvorschriften, Hierarchien, Beförderungsrichtlinien, dazu regionale Unterschiede, selbst in einer einheitlichen größeren Armee.

Bei Personalnot (also im Krieg) nahm man es dann mit den Beförderungs- oder Einstellungsvoraussetzungen nicht mehr so genau. Das konnte sich von einem Tag auf den anderen ändern.

Das Einfachste wäre, sich eine eigene Phantasiearmee zusammenzustellen. Oder ganz genau nachzuforschen, wenn man eine bestimmte Zeit und Region im Kopf hat. Dann aber wirklich genau. Vielleicht gibt es noch alte Militärhandbücher dazu, um sich seinen eigenen "Hauptmann von Köpenick" zu bauen.

Irgendwelche pauschalen Grundsätze ("Wie war eine Armee um 1860 aufgebaut?") helfen da gar nicht weiter. Auch mit reiner Logik steht man meist auf verlorenem Posten.

Einfache Antwort - wie oft in solchen Fällen: Wenn du deinen Prota zur Armee schicken willst, dann tu es. Wenn du ihn davonkommen lassen willst - okay. Da ist es dann egal, ob die Wahrscheinlichkeit 1 % oder 37 % beträgt.

Geschichten "Wie sich XY vor dem Militärdienst gedrückt hat" sind übrigens viel häufiger als das Gegenteil.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag09.07.2019 17:20

von Ribanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
...

Einfache Antwort - wie oft in solchen Fällen: Wenn du deinen Prota zur Armee schicken willst, dann tu es. Wenn du ihn davonkommen lassen willst - okay. Da ist es dann egal, ob die Wahrscheinlichkeit 1 % oder 37 % beträgt.

Geschichten "Wie sich XY vor dem Militärdienst gedrückt hat" sind übrigens viel häufiger als das Gegenteil.


Genau so wird es sein, denke ich. Ich werde einfach die (mögliche!) Pflicht, zum Militär zu gehen, gar nicht erwähnen, und so tun, als gäbe es diese Frage nicht und hätte sie auch damals nicht gegeben. Das ist einer von diesen (manchmal lästigen) Punkten, an denen ich mich zu sehr festbeiße, statt die Geschichte voran zu treiben.
Außer mir wird es wahrscheinlich niemand merken, dass dieser Aspekt quasi nicht erwähnt wird...

Danke euch allen.


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag09.07.2019 19:02

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ribanna hat Folgendes geschrieben:

Außer mir wird es wahrscheinlich niemand merken, dass dieser Aspekt quasi nicht erwähnt wird...


Das wäre schade. Leser machen sich auch Gedanken über Kleinigkeiten. Wenn du dich schon damit beschäftigt hast - mach doch eine kleine Nebengeschichte daraus. Davon kann man eh nie genug haben. Wenn dir die genaue Recherche fehlt, laß einfach einen der Beteiligten erzählen. Der braucht sich nicht an die Wahrheit zu halten - und trotzdem kann man ein wenig Wissen raushängen lassen.

Davon abgesehen, gab es wohl in allen Armeen der Welt auch immer Bedarf an Freiwlligen, egal wie streng die Wehrpflicht war. Du hättest also immer eine gewisse Auswahl.
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Epiker
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 29
Beiträge: 301
Wohnort: Österreich


Beitrag10.08.2019 06:41

von Epiker
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Hallo!
Im folgenden verlinke ich dir hier ein paar Bücherscans aus dem 19. Jahrhundert (und eines von 1935), in denen es über die Wehrpflicht und auch die preussische Armee (nicht unbedingt immer vor 1871) geht.
Schau am besten mal in die verlinkten Bücher rein und lass es mich wissen, falls dir irgendwas davon weitergeholfen hat (vllt. ja auch bei einer ungenannten Baustelle deiner Geschichte). smile

https://archive.org/details/ScholtzWehrpflicht/page/n3

https://archive.org/details/jstor-40734967

https://archive.org/details/wehrpflichtmilit00nast

https://archive.org/details/bub_gb_CX5TAAAAcAAJ/page/n4

https://archive.org/details/b21973751/page/n4

https://archive.org/details/diebrandenburgis00schr/page/n7

https://archive.org/details/b20405479/page/n6

https://archive.org/details/reglementvordie00armegoog/page/n12

Hier auch noch ein Buch über die Handhabung der Verletzung der Wehrpflicht in Österreich-Ungarn, vielleicht kann das eine nützliche Anleitung sein, falls du dir was eigenes zusammenbasteln willst.

Link: https://archive.org/details/diestrafbarenve00lelegoog/page/n8


_________________
Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!

-Homer-

(Dieses Zitat dürfte so manchem Schriftsteller mehr als einmal passiert sein Wink )
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag10.08.2019 08:24

von Ribanna
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Oh, vielen Dank für deine Mühe!
Da brauch ich erst einmal eine Weile, um das alles zu sichten.
Aber wirklich toll finde ich, dass du dir soviel Arbeit gemacht hast.
Ich melde mich, wenn ich das alle durch gesehen habe.


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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag07.10.2019 19:08

von Pickman
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Hi Ribanna,

BerndHH scheint sich in Sachen Militär gut auszukennen.

Cheers

Pickman


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Tempus fugit.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag08.10.2019 07:05

von Ribanna
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Hey Pickmann und alle, die sich mit mir Gedanken gemacht haben,

ich habe entschieden, dass mein "Held" nicht zur Armee geht. Das wird erwähnt, aber kein großes Warum und Wieso daraus gemacht.

Es hätte zu weit von der eigentlichen Geschichte weg geführt, ihn mit Militärdienst zu konfrontieren, daher habe ich das "einfach weggelassen".

Erwähnt wird nur, "der Junge sollte zum Militär gehen, das würde ihn zum Mann machen" (oder so ähnlich), mit der Antwort "Ja, aber die Hauptstadt ist weit weg, die haben ihn hier einfach vergessen".

Fand das für meine Geschichte die eleganteste Lösung.

Trotzdem allen, die sich Gedanken gemacht haben, herzlichen Dank!


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