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Niederrheiner Klammeraffe
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Beiträge: 821
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N 21.02.2019 12:46
von Niederrheiner
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Wallander hat Folgendes geschrieben: | Meine Ausführungen, insbesondere der Satz, den du zitiert hast, haben sich auf die Vertragsverhandlungen und da insbesondere auf die Vielzahl von möglichen Autorenwünschen bezogen. (Aufweichung der exklusiven Bindung, Verringerung der Provision, Reduktion der zeitlichen Bindung auf unter 6 Monate, Teilnahme an den vertraulichen Erstgesprächen mit Verlagen ...) Hier ist es ratsam, mit Fingerspitzengefühl vorzugehen. |
Aber genau diese exklusive Bindung ist ja der Knackpunkt.
Hat man alleine in den letzten paar Monaten mehrfach hier gesehen.
Ich kann jedem Autor nur raten, sich gerade bei kleineren Agenturen nicht sofort auf projektübergreifende Exklusivverträge einzulassen. Für das angenommene Projekt müssen sie genug Zeit bekommen (ein Jahr ist Standard), das ist klar, aber bevor man sich mit weiteren Projekten an sie bindet, sollen die doch erst einmal abliefern. Dann kann man das immer noch projektübergreifend ausweiten.
Der Projektvertrag hat drei entscheidende Vorteile:
1. Wenn mir eine Agentur einen Projektvertrag zu einem Projekt gibt, weiß ich, dass sie davon überzeugt ist, dieses Projekt zu vermitteln (und nicht irgendwann irgendeins nach dem Gießkannenprinzip). Dass auch das noch keine Garantie ist, ist klar, aber die Motivation der Agentur, dieses Projekt unterzubringen, ist dann eine völlig andere.
2. Ich bin nicht von der Agentur abhängig und habe andere Möglichkeiten mit anderen Projekten, falls es nicht läuft.
3. Die Agentur weiß Punkt 2 und kann es sich nicht erlauben, sich Monate lang Zeit zum Lesen oder Anbieten zu lassen, weil sie genau weiß, dass ich eben nicht von ihr abhängig bin.
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Wallander Gänsefüßchen
Beiträge: 47
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22.02.2019 18:36
von Wallander
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Damit wir uns hier klar verstehen: Wenn ich von einer exklusiven Bindung spreche, meine ich damit immer nur die exklusive Bindung EINES Projekts an die Agentur.
Ich kenne deine Erfahrungen mit Agenturen nicht und habe die Foreneinträge der anderen Mitglieder so verstanden, dass sie ihre Projektverträge kündigen wollten, um die betroffenen Bücher neuen Agenten/Verlagen anbieten zu können. Ich selbst habe nie Verträge verwendet, die mich zum exklusiven Vertreter aller Autorenwerke machen, und ich kenne auch keine Agentur, die solche Gesamt-Exklusivverträge verwendet. Erstens, weil es schon schwer genug ist, ein Buch zu vermitteln, und zweitens, weil so ein Vertrag rechtlich problematisch sein kann.
Deinem Rat schließe ich mich selbstverständlich an. Jeder Vertrag zwischen Autor und Agent sollte sich immer nur auf ein Buchprojekt beziehen.
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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22.02.2019 18:58
von Beka
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Wallander hat Folgendes geschrieben: | ich kenne auch keine Agentur, die solche Gesamt-Exklusivverträge verwendet. |
Ich schon.
AVA, Silke Weniger, Lesen & Hören (macht beides) und ich denke, auch Schlück und Kossack vertreten ihre Autoren exklusiv.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Niederrheiner Klammeraffe
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Beiträge: 821
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N 22.02.2019 23:33
von Niederrheiner
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@ Wallander: Jetzt bin ich verwirrt.
Kannst du eine einzige (zumindest halbwegs relevante) Agentur nennen, die nur Projektverträge macht?
Bei jeder Agentur, zu der ich bisher Kontakt hatte (waren einige - große und kleine), sind projektübergreifende Exklusivverträge Standard!
Projektverträge gab es (wenn überhaupt) nur auf (wiederholte) Nachfrage und teilweise Diskussionen.
Viele Agenturen machen aus Prinzip keine Projektverträge.
Auch in den Diskussionen zu konkreten Fällen hier geht es in den allermeisten Fällen um projektübergreifende Verträge (genau das ist ja oft das Problem!)
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Gerling Exposéadler
G Alter: 58 Beiträge: 2380 Wohnort: Braunschweig
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G 23.02.2019 13:25
von Gerling
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Beka hat Folgendes geschrieben: | Wallander hat Folgendes geschrieben: | ich kenne auch keine Agentur, die solche Gesamt-Exklusivverträge verwendet. |
Ich schon.
AVA, Silke Weniger, Lesen & Hören (macht beides) und ich denke, auch Schlück und Kossack vertreten ihre Autoren exklusiv. |
Ich bin bei Kossack und kann bestätigen, dass es sich um eine Exklusiv-Vertretung handelt. Andere Vertragsformen hat die Agentur meines Wissens nach auch nicht.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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23.02.2019 15:18
von Murmel
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Beka hat Folgendes geschrieben: | Wallander hat Folgendes geschrieben: | ich kenne auch keine Agentur, die solche Gesamt-Exklusivverträge verwendet. |
Ich schon.
AVA, Silke Weniger, Lesen & Hören (macht beides) und ich denke, auch Schlück und Kossack vertreten ihre Autoren exklusiv. |
Oft geht der Weg so (und das würde ich auch empfehlen): Zuerst einen Projektbezogenen Vertrag, und wenn der zum Erfolg führt, dann einen Exklusivvertrag.
_________________
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Lki Eselsohr
Beiträge: 454
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23.02.2019 15:37
von Lki
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Ich weiß nicht, warum Exklusiv-Verträge so ein Problem sind. Man hat ja dennoch ein Kündigungsrecht nach einem Jahr und so lange sollte man einer Agentur schon geben, um ein Projekt zu vermitteln. Ob man während dieser Zeit weitere Projekte "meldet", die dann ebenfalls in diesen Vertrag fallen, bleibt einem selbst überlassen. Hat man kein Vertrauen zu der Agentur, kann man es auch in der Schublade liegen lassen, bis man weiß, ob der gemeinsame Weg weitergeht.
Das Problem sind eher Autoren, die sich nicht trauen, einen Vertrag mit einer Agentur zu kündigen, weil sie dann wieder ohne dastehen und nicht wissen, ob sie danach eine weitere Agentur von sich überzeugen können - zumal mit einem eventuell schon verbrannten Manuskript.
_________________ Ophelia Scale Trilogie - 2019
Don't LOVE Me Reihe – 2020/21
KNIGHTS Trilogie – 2021/22/23
Westwell - Heavy & Light - 06/22 (LYX)
Westwell - Bright & Dark - 10/22 (LYX)
Westwell - Hot & Cold - 02/23 (LYX)
Coldhart - Strong & Weak - 01/24 (LYX)
Coldhart - Deep & Shallow - 05/24 (LYX)
Coldhart - Right & Wrong - 09/24 (LYX) |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 25.02.2019 11:48
von Niederrheiner
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Lki hat Folgendes geschrieben: | Man hat ja dennoch ein Kündigungsrecht nach einem Jahr und so lange sollte man einer Agentur schon geben, um ein Projekt zu vermitteln. |
Es geht gar nicht so sehr um die Kündigung.
Es geht um das Modell der Agentur, das schon ganz entscheidend bei der Aufnahme von Autoren anfängt!
Aus welcher Motivation heraus nimmt eine Agentur einen Autor an?
Und da gibt es, grob gesagt, zwei Modelle, die sich immer klarer herausbilden und voneinander abgrenzen:
1. Die Agentur nimmt ein Projekt nur an, wenn sie von ihm völlig überzeugt ist, es unterbringen zu können. Da sind projektübergreifende Exkluvverträge in der Tat kein Problem, weil sie dich eh nur nimmt, wenn sie von deinem aktuellen Projekt überzeugt ist. Eine Garantie gibt es dann immer noch nicht, aber der Ansatz ist super und bringt gute Chancen.
2. Die Agentur nimmt alle Autoren auf, in denen sie Potenzial sieht und bietet nach dem Gießkannenprinzip alles an. Wenn da ein Teil von durchgeht, reicht der Agentur das völlig aus.
Bei einigen Agenturen ist es normal, dass sie drei, vier Projekte von einem Autor parallel im Angebot haben (und das oft monatelang und häufig ohne einen einzigen Verlagsvertrag im Ergebnis).
M.E. ist das aus Autorensicht völlig inakzeptabel.
Wenn man als Autor sicher weiß, dass eine Agentur zu 1) gehört - dann kann man auch einen projektübergreifenden Vertrag machen, ja.
Aber bei vielen Agenturen ist es schwer, vorher zu wissen - u.a. deshalb, weil sie Autoren erst auf die Homepage nehmen, wenn die Agentur etwas von ihnen vermittelt hat.
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ZatMel Eselsohr
Z
Beiträge: 438 Wohnort: Köln
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Z 26.02.2019 09:28
von ZatMel
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@Niederrheiner:
Zitat: | Aber bei vielen Agenturen ist es schwer, vorher zu wissen - u.a. deshalb, weil sie Autoren erst auf die Homepage nehmen, wenn die Agentur etwas von ihnen vermittelt hat. |
Woher weißt du das? Ich persönlich bin bei einer der genannten Agenturen (von Anfang an mit Exklusivvertrag, ich glaube auch nicht, dass die Projektverträge vergeben) und mein Autorenprofil war von Anfang an, auch ohne Vermittlung (die eine ganze Weile auf sich hat warten lassen), auf der Homepage.
Jede/r Autor/in, die/der bei einer Agentur aufgenommen wird, bedeutet Arbeit für die Agenten. Es ist ganz sicher nicht so, dass man so viele wie möglich aufnimmt, nur um nach Gießkannenprinzip arbeiten zu können.
Zum Exklusivvertrag: Nur weil man einen Exkulsivvertrag bei einer Agentur hat, heißt das nicht, dass die Agentur jedes Manuskript von dir nimmt. Du reichst dein Manuskript als erstes bei der Agentur ein, das ja, weil das halt bei einem Exklusivvertrag so ist. Die Agentur vertritt dich, als Autor/in. Gefällt es nicht, wird es in der Regel "freigestellt", was bedeutet, dass die Agentur es nicht vermitteln will/kann und du damit selbst auf "Jagd" gehen kannst.
Das klingt jetzt erst einmal doof, dass man jedes Manuskript "abgeben" und "überprüfen" lassen muss/soll. Aber: ich persönlich bekomme dann Feedback, Verbesserungsvorschläge und Brainstorming-Angebote von der Agentur, die mich keinen Cent kosten. (Und ich bin bei Gott kein Bestseller mit meinem bis jetzt veröffentlichen Debütroman...) Diesen Arbeitsaufwand mal Autorenanzahl geteilt durch Agenten... puh, das ist viel Arbeit und geht nun mal nicht mit 100ten Autoren.
Aber, wie so oft: meine Erfahrung ist nur eine von vielen. Ich wollte nur "widersprechen", weil viele von den vorhergehenden Posts so nach Fakten klangen. Jede Agentur tickt anders, genauso wie jeder Autor anders tickt. Für manche ist ein Projektvertrag sinnvoll, für andere nicht. Am Ende will man sein Buch auf dem Markt und in den Händen von Lesern sehen und Agenturen sind oft, außer man hat riiiichtig viel Glück wie zB preusse, ein guter Weg in die großen Verlage.
_________________ Entweder ist es ganz einfach, oder ganz und gar unmöglich. (S. Dali) |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 26.02.2019 16:25
von Niederrheiner
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@ ZatMel:
Deine Agentur ist so ziemlich die letzte, die ich in die 2. Kategorie einstufen würde. Die ist ganz klar aus Kategorie 1 und eine der Top-Agenturen in Deutschland!
Nur leider findest du die Arbeitsweise, die du von dort kennst, längst nicht in allen Agenturen.
Wenn eine Agentur mehr als 50 Projekte parallel im Angebot hat, quer durch fast alle Genres, oft mit drei oder vier Projekten von einem Autor parallel - und das Ganze häufig eben nicht mit vollständigem Manuskript, sondern mit Exposé und Leseprobe, hat das mit der Arbeitsweise, die du aus deiner Agentur kennst, nichts zu tun. Das ist ein völlig anderes Konzept.
Um das klar zu machen, habe ich ja extra die beiden Modelle gegenübergestellt, um den Unterschied hervorzuheben.
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ZatMel Eselsohr
Z
Beiträge: 438 Wohnort: Köln
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schwarzistdiekatz Eselsohr
Beiträge: 288 Wohnort: Graz
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04.06.2019 03:28
von schwarzistdiekatz
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ZatMel hat Folgendes geschrieben: | Zum Exklusivvertrag: Nur weil man einen Exkulsivvertrag bei einer Agentur hat, heißt das nicht, dass die Agentur jedes Manuskript von dir nimmt. Du reichst dein Manuskript als erstes bei der Agentur ein, das ja, weil das halt bei einem Exklusivvertrag so ist. Die Agentur vertritt dich, als Autor/in. Gefällt es nicht, wird es in der Regel "freigestellt", was bedeutet, dass die Agentur es nicht vermitteln will/kann und du damit selbst auf "Jagd" gehen kannst. |
So ist es bei mir auch. Was auch Sinn macht, da ich in sehr unterschiedlichen Genres schreibe. Ist meine Agentur nicht überzeugt, ein Projekt an einen großen Publikumsverlag verkaufen zu können, stellen sie dieses frei. Ich kann dann damit machen, was ich will. Natürlich bedeutet das, dass andere Agenturen bei Interesse "nur" Projektverträge anbieten können. Lieben die meisten nicht, wird aber gemacht, wenn sie von einem Konzept überzeugt sind. Außerdem wollen die dann mit der Hauptagentur vorher persönlich sprechen. Ist so eine Art "Ehrenkodex".
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Granny-Smith Gänsefüßchen
G
Beiträge: 27
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G 08.06.2019 12:50
von Granny-Smith
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Darf man erfahren bei welcher Agentur du bist Schwarzistdiekatz.
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schwarzistdiekatz Eselsohr
Beiträge: 288 Wohnort: Graz
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08.06.2019 17:56
von schwarzistdiekatz
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@granny-smith
Gerne privat, wenn du deine PN-Funktion freischaltest
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