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Hexenkind Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 40 Wohnort: am Waldrand
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25.05.2019 22:38 Ungewollte Kurzgeschichten von Hexenkind
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Ich habe neben meinen Romanprojekten immer mal eine Kurzgeschichte verfasst, über Jahre hinweg. Vor einiger Zeit habe ich diese kleine Sammlung schließlich überarbeitet und habe nun ca. 20 Kurzgeschichten, die ich gern veröffentlichen würde. Problem: Es scheint kaum ein seriöser Verlag überhaupt Interesse an der Manuskripteinsendung von Kurzprosa zu haben und bei den Literaturagenturen sieht es nach meinen Recherchen auch nicht viel besser aus.
Zugegeben war ich mir sehr sicher, dass mein erstes vollendetes Werk ein Roman sein würde ... aber nun denke ich mir, warum es nicht vorher mal mit der Geschichtensammlung versuchen.
Ich habe nun einen einzigen Verlag, dem ich die Sammlung demnächst anbieten werde ... aber ich denke mir, da muss es doch noch ein, zwei mehr geben, die überhaupt potenziell Interesse daran haben könnten.
Ach so ... es handelt sich um gesellschaftskritische Geschichten, falls das hier von Bedeutung ist.
Falls jemand einen Rat weiß, freue ich mich.
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Leveret Pale Klammeraffe
Alter: 25 Beiträge: 786 Wohnort: Jenseits der Berge des Wahnsinns
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25.05.2019 23:01
von Leveret Pale
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Also ich reiche meine Kurzgeschichten oft bei irgendwelchen Ausschreibungen rein, wenn sie thematisch passen. Auf der Seite der Autorenwelt gibt es eine Liste aktueller Ausschreibungen, wobei abgefuckte Welt vom Verlag Hummel&Sahne da dir am besten passen könnte (habe bei deren ersten Anthologie, die jetzt im März erschien, auch eine Kurzgeschichte untergebracht): https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/aufrufe So habe ich schon in den letzten eineinhalb Jahren fünf Kurzgeschichten bei Anthologien von Verlagen untergebracht.
Dafür gibt es leider aber meist keine Tantiemen oder nur sehr wenig.
Ansonsten veröffentliche ich gelegentlich Kurzgeschichten einfach auf meinem Blog, sozusagen als Geschenk an meine Stammleser und auch damit sich potentielle Leser einen Eindruck von meinem Schreiben machen können.
Früher habe ich auch selber Anthologien als Selfpublisher veröffentlicht, bei denen ich einfach ein Dutzend meiner Kurzgeschichten gebündelt veröffentlicht habe. Die Verkaufszahlen waren dabei sogar besser als bei manchen meiner Romane, also wenn man schon eine Leserschaft hat und sich richtig hineinkniet (was bei Selfpublishing immer notwendig ist), kann das sogar ganz gut laufen. Wobei die Kosten (sind halt paar hundert Euro für Cover, Lektorat usw. mindestens für so eine Veröffentlichung) bisher meist ungefähr genauso hoch waren wie die Einnahmen oder sogar oft höher. Also es rentiert sich wirtschaftlich nicht, wobei langfristig man aber damit auch seine Leserschaft vergrößert.
Eine mögliche Alternative ist es auch, sich mit anderen Autoren zusammenzuschließen, im Peer-review zu lektorieren und im Selfpublishing gemeinsam eine Anthologie herauszubringen. Das ist meist ziemlich preiswert und ist marketingtechnisch langfristig recht klug, da man dann auch davon profitiert, dass die Leser der anderen Autoren und vice versa einen kennenlernen.
Aber insgesamt, ist der Markt für Kurzgeschichten sehr klein und sie sind auch für Verlage meist nicht rentabel, weshalb das sehr schwer ist über die Verlagsschiene seine Kurzgeschichten veröffentlicht zu bekommen.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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25.05.2019 23:17
von Murmel
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Regio-Kurzkrimis werden als Sammlung verlegt, zum Beispiel durch den Gmeiner-Verlag, die dann unter dem Motto "Mörderisches <Name der Stadt/der Region> laufen.
Handelt es sich um ein Sammelsurium an Genres, wird es sehr, sehr schwer, dafür jemanden zu interessieren.
_________________
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3207 Wohnort: Frankenberg/Eder
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26.05.2019 09:41
von Taranisa
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Gib in der Suchmaschine einfach mal "Kurzgeschichte Ausschreibungen" ein, da sind einige Internetseiten zu finden, die Wettbewerbe auflisten, evtl. ist da vom Genre her was passendes dabei.
Ich habe auf diesem Wege bereits Kurzgeschichten veröffentlicht und schreibe derzeit wieder für die nächsten Ausschreibungen, einfach, weil es mir Spaß macht.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Ottilie Leseratte
Alter: 48 Beiträge: 106 Wohnort: im Süden
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26.05.2019 12:41
von Ottilie
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Ein ganzer Band mit eigenen Kurzgeschichten - das ist tatsächlich schwierig, so etwas funktioniert vielleicht bei Judith Hermann oder Terézia Mora, aber selbst da kommerziell nicht immer perfekt. Es muss halt schon sehr außergewöhnlich sein, damit das die Leute interessiert.
Ich selbst habe schon öfter in Anthologien veröffentlicht und wurde dafür sogar eher angefragt. Der schönste Erfolg war eine kleine Geschichte, die in einer Weihnachtsanthologie des Coppenrath-Verlages mit irre guten Verkaufszahlen landete
Grundsätzlich denke ich, dass Anthologien, bei denen mehrere Autoren mitgemacht haben, besser laufen und interessanter sind.
_________________ Es gibt nur eine wirkliche Sünde im Leben, und die besteht darin, dass man sich einredet, das Zweitbeste sei etwas anderes als das Zweitbeste.
Doris Lessing
Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman – HarperCollins 2020
Pikkolo und Panettone. Famiglia Maiotti tischt auf – Atlantik/HoCa 2015 |
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Hexenkind Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 40 Wohnort: am Waldrand
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26.05.2019 14:24
von Hexenkind
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Danke für eure Antworten.
Es handelt sich bei meinen Geschichten zwar einerseits um ein Sammelsurium, die große Gemeinsamkeit ist jedoch, dass jede Geschichte die aktuelle Gesellschaftsordnung kritisch bis ironisch/satirisch hinterfragt und den Finger in die Wunden legt.
Insofern handelt es sich nicht um ein wildes Durcheinander, sondern eher um eine Sammlung mit einem gemeinsamen Nenner.
Selfpublishing kommt für mich persönlich nicht in Frage. Die Idee mit den Ausschreibungen werde ich mal verfolgen, während ich weiter recherchiere.
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BaronHarkonnen Leseratte
Beiträge: 123 Wohnort: Berlin
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28.05.2019 13:17
von BaronHarkonnen
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Hallo Hexenkind,
ich will Dich ja nicht entmutigen, aber ...
Zitat: | Es handelt sich bei meinen Geschichten zwar einerseits um ein Sammelsurium, die große Gemeinsamkeit ist jedoch, dass jede Geschichte die aktuelle Gesellschaftsordnung kritisch bis ironisch/satirisch hinterfragt und den Finger in die Wunden legt. |
... gerade unter solchen Umständen fände ich es sinnvoller, einzelne Deiner Geschichten, quasi die perlen, im Rahmen von gemischten Antholgien zu veröffentlichen. Weil (subjektive Sicht als Leser): ich würde gern die eine oder andere gesellschaftskritische Geschichte lesen. Aber nicht 20, und schon gar nicht von derselben Autorin. Das fänd ich einfach redundant und damit reizlos.
Aber wie gesagt: ist nur meine Sicht
Liebe Grüße
baronHarkonnen
_________________ Alles was wir sehen oder scheinen,
ist nichts als ein Traum in einem Traum.
Poe |
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HSB Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 88 Wohnort: München
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29.05.2019 11:04
von HSB
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OT: Der Thread-Titel "Ungewollte Kurzgeschichten" klingt nach "Ups, es ist eine Kurzgeschichte geworden"
_________________ Eine Androidin als Auftragsmörderin. Sie weiß nichts davon ... - Meine SciFi-Novelle DIE DRITTE PROGRAMMIERUNG |
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Hexenkind Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 40 Wohnort: am Waldrand
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29.05.2019 21:52
von Hexenkind
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@HSB: Jetzt wo du es sagst ... aber da sie neben meinem eigentlichen Romanmanuskript entstanden sind, würde das sogar passen ... ich habe sie nur aus Versehen "zwischendurch" geschrieben. Konnte ja nicht ahnen, dass sie mir am Ende gefallen, ich den digitalen Staub runter puste und ihnen plötzlich den Feinschliff verpasse.
@BaronHarkonnen: Das entmutigt mich nicht. Ist nur ein weiterer hilfreicher Tipp. Danke
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Unstern Klammeraffe
Beiträge: 749 Wohnort: Leonding (Österreich)
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31.05.2019 22:46
von Unstern
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Ich schreibe ebenfalls Kurzgeschichten und habe auch mal einen eigenen Band mit einem kleinen, aber seriösen Verlag gemacht. Nur: Es war ausschließlich Science-Fiuction, ein Schwerpunkt des Verlags. Dazu hatte ich schon viele Jahre Erfahrung mit dem Veröffentlichen von Geschichten in diversen Anthologien, es war eine Miniauflage und zusätzlich noch handsigniert. Das war genau geplant, dass ich bei einer Convention, bei der mich viele kannte, dort hinter dem Berg von Büchern saß und erst mal im Akkord unterschrieben habe. Da ist wahnsinnig viel zusammengekommen., dass es passt.
Und natürlich, man ist ja gerne einmal betriebsblind, ich dachte ja früher auch dies und das und sonstwas, aber man muss sich auch immer ein bisschen bei seiner Nase nehmen, welche Bücher man kauft und warum. Und Storysammlungen von nur einem Autor - das ist bei mir durchaus schon da, aber die sind an und für sich immer einem oder maximal drei nahe verwandten Genres zuordenbar (bei mir immer in den Bereich des Phantastischen gehend) und die Autoren sind entweder allgemein berühmt oder ich kannte sie schon vorher. Also dass ein Verlag (ein normaler, der die Bücher halt vorfinanziert - neben Geldzahlungen durch den Autor gibt es ja noch andere Konzepte wie Pflichtkäufe durch den Autor oder auch, dass Bücher erst ab einer bestimmten Zahl an Vorbestellungen gemacht werden - finde ich alles nicht ratsam) da anbeißt, ist nicht ausgeschlossen, aber relativ unwahrscheinlich. Agenten vertreten übrigens häufig die Kurzgeschichten nicht, sogar wenn der Autor unter Vertrag ist, weil da zu wenig zu holen ist.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man im deutschsprachigen Raum mit allem mehr geschätzt wird als mit Kurzgeschichten. Ich hab zu mir auch was mitbekommen, von zweien: "Hm, müsst ich die eigentlich kennen?" - und dann: "Na die macht doch Osteuropa unsicher und beschreibt das!" - Hm, ja, ich war ein paar Mal auf Conventions im Ausland und hab dann beschrieben, was die da so machen. Ohne mich wirklich auszukennen und die meiste Zeit war ich nicht im Programm, auch wegen der Sprachbarriere. Aber sogar das scheint offenbar spannender als meine mühsam durchdachte Kurzprosa.
Mit einem eigenen Kurzgeschichtenband starten zu wollen, finde ich eine eher schlechte Idee. Aber wie schon geschrieben wurde, für einzelne Kurzgeschichten gibt es durchaus Veröffentlichungsmöglichkeiten. So, wie Du das beschreibst, wäre das vielleicht auch was für eines dieser Literaturmagazine, die halt so die "hohe Literatur" zelebrieren. (Die wollen meist kein Genrematerial, obwohl beispielsweise gerne gelesen werden - aber da grenzt man sich wieder bewusst ab.)
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Hexenkind Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 40 Wohnort: am Waldrand
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05.06.2019 21:40
von Hexenkind
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Danke auf jeden Fall schonmal für eure Meinungen.
Eine Frage, die sich mir noch stellt ist der Aufbau des Exposés. Bei Romanen ist mir klar wie ein ordentliches Exposé auszusehen hat. Bei meinen Geschichten habe ich nun einfach die genauen Daten (Arbeitstitel, Autorenname, Wortzahl, Genre, Zielgruppe) aufgelistet und darunter unter der Überschrift "Handlung" den jeweiligen Titel der Geschichten mit einigen Zeilen genauer Inhaltsangabe ... Damit komme ich auf eineinhalb Seiten.
Denkt ihr, dass das so in Ordnung ist oder sollte ich auch das Buch insgesamt nochmal zusammen fassen, die Gemeinsamkeit der Gesellschaftskrititk hervorheben?
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