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Agenturen - die Schwarzen Löcher des Literaturbetriebes?

 
 
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treogen
Schneckenpost
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Beiträge: 7



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Beitrag23.05.2019 06:48

von treogen
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Wortwörtlich hat Folgendes geschrieben:
Ich bin Arzt und sage jährlich etwa 200-250 Patientenanfragen ab. Ich habe noch nie solche Reaktionen erhalten wie Du sie aus dem Verlagswesen beschreibst, nicht ein einziges Mal.


Weil es bei dir um eine rationale Sache geht - und nicht um Kunst. Bei Kunst wird der Künstler ganz schnell irrational. Vor allem dann, wenn man den Künstler erklären muss, dass man seiner Kunst keinen Raum geben wird.

Wortwörtlich hat Folgendes geschrieben:
der tut das doch genauso, wenn er keine Antwort hört wie wenn er eine Standardabsage oder eine individuelle Absage erhält.


Keine Absage ist eben keine Absage. Da kann es technische Gründe geben oder persönliche Gründe, der Lektor könnte gestorben sein, der Hamster der Lektorin könnte in den Brunnen gefallen - tausende Gründ, warum bislang keine Zusage zu dem "weltverändernden Kunstwerk" eingetroffen ist. Da besteht immer noch ein Hauch von Hoffnung.
Eine Absage ist die definitive Zerschlagung der Hoffung.
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.05.2019 07:18

von Rodge
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Ich verstehe gar nicht, warum manche auf Standardabsagen wert legen, aus denen man eh nix erfährt. Natürlich wünscht sich jeder, der abgelehnt wird, eine qualifizierte Aussage zu dem Text, mit Hinweisen, wie man diesen verbessern kann etc. Das dürfte eine echte Ausnahme sein, an anderer Stelle müstte man für so etwas bezahlen (z. B. durch ein selbst beauftragtes Lektorat).

Für mich ist es so: Habe ich nach spätestens 8 Wochen keine Antwort, hat die Agentur kein Interesse. Ob mit oder ohne Antwort.
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Wortwörtlich
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Beiträge: 144
Wohnort: Basel


Beitrag23.05.2019 07:49

von Wortwörtlich
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Rodge hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe gar nicht, warum manche auf Standardabsagen wert legen, aus denen man eh nix erfährt.


Vielleicht weil es zu Basisregeln menschlicher Kommunikation gehört, jemanden, der mit einem ernsthaften und sachgerechten, freundlich vorgetragenen und adäquaten Anliegen an einen gelangt, eine Antwort zu geben, und sei es auch nur ein "Nein"? Vielleicht, weil es beispielsweise eine implizite Entwertung ist, jemanden, der einen um Unterstützung bittet, wortlos ohne jede Antwort stehen zu lassen.
Vielleicht auch, weil es ein klares Zeichen ist, dass man nicht mehr warten muss? Wir lesen hier immer wieder Fälle, in welchen nach sechs Monaten überraschend doch noch geantwortet wurde.
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Mina Minus
Leseratte
M


Beiträge: 173



M
Beitrag23.05.2019 08:02

von Mina Minus
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Ich habe sowohl mit meiner ehemaligen, als auch mit meiner jetzigen Agentur gesprochen, beide verschicken übrigens (zumeist) Absagen.
Die Aussagen waren ähnlich: Es gibt permanent Autoren, die nach einer Absagemail anrufen und nerven. Meine jetzige Agentur schlägt sich täglich damit herum. Leute, die versuchen, den Agenten doch noch zu überreden, den Text nochmal zu prüfen, den Text nochmal erklären wollen oder die Agentur dann mit Alternativtexten überhäufen.
Selbstreflexion nach einer Absage scheint einfach nicht der Standard zu sein.

Wenn ich mich außerdem in verschiedenen Foren so umschaue, kommt nach einer Absage gerne auch der Reflex: Agenturen bzw. Verlage erkennen echte Kunst nicht mehr und kaufen nur noch Schrott ein. (Und die Autoren verkennen damit, dass sie selbst auch Leser und damit mitverantwortlich sind, was auf dem Markt geht und was nicht. Wenn doch jeder, der glaubt, anspruchsvolle Literatur zu schreiben, auch Anspruchsvolles kaufen und lesen würde, wäre sowohl dem Markt als auch der eigenen Schreibentwicklung geholfen.)

Wäre ich Agent, würde ich mir das nicht antun und keine Absagen verschicken.
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.05.2019 08:04

von Rodge
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Nun, wie es scheint, hat sich das allgemeine Geschäftsgebaren geändert. Das heißt dann auch, dass eine Agentur im Gegenzug damit rechnen muss, dass sie nicht mehr zum Zug kommt, wenn sie nach einer üblichen Frist antwortet.

An anderer Stelle hier im Forum war zu lesen, dass es durchaus auch Fälle gab, wo Autoren noch am gleichen Tag der Einreichung Antwort erhielten. Da wäre meine Vermutung, dass Agenturen sehr viel schneller einen "Quick Scan" machen, um keine Perlen zu verlieren und sich mit dem Rest mehr Zeit lassen.
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag23.05.2019 08:36

von Ruby Smith
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treogen hat Folgendes geschrieben:
Beschimpfungen, Drohungen, anonyme Straftaten - das ist der Dank, wenn man als Verleger oder Lektor anders als mit einer Standardabsage reagiert. Das habe ich bereits in den ersten 5 Jahren lernen müssen (ich habe da übrigens auch mal ein Verlagsgeplauder darüber verfasst).
In den letzten 8 Jahren ist es bei diesen 10% zu immer weiteren Radikalisierungen gekommen. Ich weiß, was mancher Verlegerkollege nach einer Standardabsage in seinen Briefkasten gefunden hat. Ich kenne mehr als eine Verlegerin, die ihren Verlag der Drohungen wegen aufgegeben hat.
Und ja - meine Lösung ist ganz einfach. Seit Jahren verschicke ich - wie viele andere Verlage - nicht einmal mehr Absagen.


Es tut mir leid, treogen, aber ich kann deine Aussagen nicht bestätigen. Ich habe in den letzten sechs Jahren ebenfalls im Bereich Lektorat in der Verlagsbranche gearbeitet (Groß-, Mittel- und Kleinverlage) und habe von solchen Dingen noch nie etwas gehört (und glaub mir, sowas würde definitiv die Runde machen). Es kann sein, dass ich in einer Form von Filterblase war, in der es lediglich die

Mina Minus hat Folgendes geschrieben:
permanent Autoren, die nach einer Absagemail anrufen und nerven, [gab]. Leute, die versuchen, den Agenten doch noch zu überreden, den Text nochmal zu prüfen, den Text nochmal erklären wollen oder die Agentur dann mit Alternativtexten überhäufen.


Aber Drohungen oder gar tote Ratten im Briefkasten habe ich wirklich noch nicht gesehen oder davon gehört.


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I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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preusse
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Beitrag23.05.2019 08:37

von preusse
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treogen hat Folgendes geschrieben:
Ich kopiere mal einen Beitrag, den ich vor ein paar Tagen in Facebook in einer Autorengruppe gepostet habe.

Bei der Armee wäre es einfach. Da würde man in die Baracke gehen und sagen:
So, auf den Boden und 50 Liegestütze. Und danach 2 Stunden Lauf - mit Marschgepäck. Und heute Nacht nordet ihr das Arschloch namens .... ein, welches den Mist gebaut hat, für den ihr alle geradestehen müsst. Geht ganz einfach. Handtücher habt ihr, Seife habt ihr - und wir hören nicht hin. Macht den Blödsinn heute Nacht unter euch aus - und erzieht euch das Arschloch!


Das, was du da schreibst, ist so etwas von daneben, dass es mir glatt die Sprache verschlagen hat, als ich es gestern gelesen habe und erst eine Nacht darüber schlafen musste, bevor ich etwas dazu schreiben konnte.

Weißt du eigentlich, was du da sagst?
Hast du sie erlebt, die Quälereien und Schikanen bei der Armee, die du offenbar gut heißt?
Wurdest du in einen Spind eingeschlossen und musstest Singen (Musikbox spielen)?
Warst du die Schildkröte, musstest mit deiner Zahnbürste die Toilette putzen und sie anschließend wieder benutzen?
Geduldet von Vorgesetzten und ausgeführt von willigen Stubengenossen!
So etwas als Behandlung für Leute zu empfehlen, die einen vielleicht Nerven, ist einfach nur widerlich.
Mir fällt da wirklich kein anderes Wort ein.
In meinem im September erscheinenden Roman habe ich über diese Vorgänge ein langes Kapitel geschrieben.
Weißt du überhaupt, was man mit Seife und Handtüchern anrichten kann?
Nein? Dann lass es besser, solche Vergleiche anzustellen.
Ich habe es erlebt und viele andere auch, die du damit einfach diffamierst und letztlich dazu aufrufst, Andersdenkende zu foltern.
Denn nichts anderes ist das, was du beschreibst.
Weißt du, wozu das führt?
Ich musste meinen Zwangswehrdienst bei der NVA ableisten und habe auf meine Vorgesetzten, die so etwas angeordnet oder auch nur geduldet haben, geschossen!
Falls es dich interessiert, kannst du demnächst nachlesen, wie es ausgegangen ist.
Wäre es zum Krieg gekommen, von dem damals jeder gesprochen hat, hätte ich meine Waffe als erstes auf diejenigen gerichtet, die solche Methoden, wie du sie dir für unliebsame Autoren wünschst, angewendet haben.

Mir geht so was von die Galle über, wenn ich von solchen Nazi-Methoden, die sich leider tatsächlich über die Zeit gerettet haben, lesen muss!
Pfui Teufel kann ich da nur sagen!


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Das Herz des Löwen, 06/2011
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Magpie
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Beitrag23.05.2019 08:48

von Magpie
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Ich muss hier auch mal einhaken, weil mich einige Dinge hier ebenfalls entsetzt haben zu lesen.

Ich bin bei einem Kleinverlag tätig (der mittlerweile gar nicht mehr so klein ist, da etliche Mitarbeiter und wachsend) und trotz der zahlreichen Einsendungen und dem hohen Verwaltungsaufwand wird jede - ich wiederhole: jede! - Mail beantwortet.
Gleich nach der Einsendung mit einer Standardantwort, die sich für die Einsendung bedankt und bemerkt, dass es dauern kann, bis eine Antwort kommt (denn das ist leider nicht zu ändern bei der Menge an Einsendungen), doch eine Antwort kommt.
Oft erst nach Wochen, aber sie kommt.
Auch versuchen wir, im Falle einer Absage, diese auch zu begründen, damit der Autor die Möglichkeit hat zu lernen.

Ich finde, wir alle sollten uns gerade in der heutigen (schnelllebigen) Zeit bemühen, dass gewisse Verhaltensregeln zwischen Mitmenschen nicht verloren gehen.
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Lki
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Beiträge: 483



Beitrag23.05.2019 08:53

von Lki
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Obwohl ich glücklicherweise keine eigenen biografischen Erfahrungen diesbezüglich habe, wurde es mir auch ein bisschen schlecht, als ich das gelesen habe. Ich kann dir da also nur beipflichten, preusse.

Was den Rest dieser abenteuerlich anmutenden Erzählungen angeht, bezweifle ich ein wenig den Wahrheitsgehalt. Obwohl ich nachvollziehen kann, warum Agenturen sich die Absagen sparen, und obwohl ich weiß, dass es da sehr penetrante Kandidaten gibt, kommt mir das doch sehr überzogen vor.


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Magpie
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Beitrag23.05.2019 08:54

von Magpie
Antworten mit Zitat

preusse hat Folgendes geschrieben:
[
Warst du die Schildkröte, musstest mit deiner Zahnbürste die Toilette putzen und sie anschließend wieder benutzen?


Oh Gott ... ich kann das gar nicht lesen! Da schreit nicht nur meine menschliche, sondern auch meine medizinische Seele auf! Bei gewissen pathogenen Keimen kann das zu chronischen Darmerkrankungen führen und sogar tödlich enden. Stichwort EHEC!

Wenn es das wirklich gibt, ist das ein absoluten Armutszeugnis für die Menschheit. Solch wahrhaft hirnamputiertes und gefährdendes Verhalten hat in einem zivilisierten Land nichts verloren und wer das gutheißt, ebensowenig. Sorry, aber bei Gesundheitsgefährdung und mentaler Folter hört der Spaß auf!!
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preusse
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Beitrag23.05.2019 09:18

von preusse
Antworten mit Zitat

Magpie hat Folgendes geschrieben:
Wenn es das wirklich gibt, ist das ein absoluten Armutszeugnis für die Menschheit. Solch wahrhaft hirnamputiertes und gefährdendes Verhalten hat in einem zivilisierten Land nichts verloren und wer das gutheißt, ebensowenig. Sorry, aber bei Gesundheitsgefährdung und mentaler Folter hört der Spaß auf!!


Was glaubst du, warum ich gerade so Amok laufe? Laughing
Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, meine Armeezeit ist vierzig Jahre her.
Aber ja, das gab es zu meiner Zeit.
Auch, dass sie dir Seife zu fressen gegeben haben (manche haben sie auch selber gegessen, weil man davon Fieber bekommt und sich mal auf der Krankenstation ausruhen konnte) und mit nassen Handtüchern solange geschlagen wurde, bis sich der Delinquent nicht mehr rühren konnte.
Und so was mehr oder weniger für Autoren zu empfehlen - da hört bei mir wirklich alles auf.


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Wortwörtlich
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Beitrag23.05.2019 09:35

von Wortwörtlich
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Spannend, wo dieser Thread gelandet ist.
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Magpie
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Beitrag23.05.2019 09:40

von Magpie
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preusse hat Folgendes geschrieben:
Magpie hat Folgendes geschrieben:
Wenn es das wirklich gibt, ist das ein absoluten Armutszeugnis für die Menschheit. Solch wahrhaft hirnamputiertes und gefährdendes Verhalten hat in einem zivilisierten Land nichts verloren und wer das gutheißt, ebensowenig. Sorry, aber bei Gesundheitsgefährdung und mentaler Folter hört der Spaß auf!!


Was glaubst du, warum ich gerade so Amok laufe? Laughing
Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, meine Armeezeit ist vierzig Jahre her.
Aber ja, das gab es zu meiner Zeit.
Auch, dass sie dir Seife zu fressen gegeben haben (manche haben sie auch selber gegessen, weil man davon Fieber bekommt und sich mal auf der Krankenstation ausruhen konnte) und mit nassen Handtüchern solange geschlagen wurde, bis sich der Delinquent nicht mehr rühren konnte.
Und so was mehr oder weniger für Autoren zu empfehlen - da hört bei mir wirklich alles auf.


Gruselig!

Ja, nicht einmal als Spruch sollte sowas verwendet werden.
Wie heißt es so schön:  Anstatt deine Kinder abhärten zu wollen, damit sie in dieser Welt überleben, solltest du sie lieber zu den Menschen erziehen, die diese Welt weniger hart machen.
Ursachen bekämpfen, statt Symptome!

Sorry für die Abschweife  wink
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Wortwörtlich
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Beitrag23.05.2019 09:42

von Wortwörtlich
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Tja, ich finds schade, dass der Thread die Spur verloren hat.
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Nordica
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Beiträge: 137



Beitrag23.05.2019 11:05

von Nordica
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Um nochmal zum Thema zurückzukehren:

Dass einzelne Autoren bei einer Ablehnung überreagieren, kann ich mir gut vorstellen. (Gerade im Bereich Kunst, wenn der Autor das Werk als Ausdruck seiner selbst sieht und sich mit dem Werk dann als Person abgelehnt fühlt.) Auch, dass es in Einzelfällen zu Drohungen oder Ähnlichem kommt und man als Verleger dann eben lieber gar nicht mehr antwortet.

Aber eben in seltenen Einzelfällen. Die genannte Prozentzahl erscheint mir sehr hoch. Daher fände ich die Erfahrungen von Verlagsleuten aus dem Forum interessant. Außerdem: Reagiert ein Kinderbuchautor oder ein Liebesromanautor anders auf eine Ablehnung als z.B. der Autor eines politischen Textes oder eines Thrillers?
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preusse
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Beitrag23.05.2019 11:14

von preusse
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Wortwörtlich hat Folgendes geschrieben:
Tja, ich finds schade, dass der Thread die Spur verloren hat.


Ich habe weiter vorn schon meinen Beitrag zum Thread geleistet.
Aber jemand, der Folter als Umgangsmittel mit unliebsamen Personen gut heißt, nehme ich mir zur Brust.
Egal wo, egal wann, egal wer.


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Ruby Smith
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Beitrag23.05.2019 13:26

von Ruby Smith
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Nordica hat Folgendes geschrieben:
Außerdem: Reagiert ein Kinderbuchautor oder ein Liebesromanautor anders auf eine Ablehnung als z.B. der Autor eines politischen Textes oder eines Thrillers?


Wie das bei Kinder-, Liebes- oder Thrillerautoren aussieht, weiß ich nicht. Bisher habe ich da keinen großen Unterschied feststellen können.
Ich kann aber berichten, dass meistens dann mit so einer Reaktion zu rechnen ist, wenn in den Büchern sehr viel Autobiografisches Steckt oder die eigene Kompetenz maßgeblich überschätzt wird (Dunning-Kruger-Effekt).


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Magpie
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Beitrag23.05.2019 14:40

von Magpie
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Bei uns kam bisher keine einzige Zickerei seitens der Autoren (verlegen Fantasy, SF und Krimi).
Ein paar senden trotz Absage stur immer wieder dasselbe ein, aber mehr "Nerverei" auch nicht.
Ich denke, es gilt auch hier der Grundsatz: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Zumindest sehe ich keine Rechtfertigung, nicht zu antworten.
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Wortwörtlich
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Beitrag23.05.2019 15:11

von Wortwörtlich
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Magpie hat Folgendes geschrieben:
Zumindest sehe ich keine Rechtfertigung, nicht zu antworten.


Vernunft obsiegt! Und vor allem: Anstand.
Danke für diese Haltung.
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Nina C
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Beiträge: 990
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Beitrag29.05.2019 01:36

von Nina C
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Ich halte das auch für eine Unsitte – sowohl von Agenturen als auch von Verlagen. Eine Standardmail kann nie zu viel verlangt sein.
Da hilft auch das ganze *mimimi – wir haben so viel zu tun* nicht. Viel zu tun zu haben, ist eine positive Sache - wenn man erfolgreich am Markt ist, stellt man eben mehr Personal ein. Autoren sind immerhin die Grundlage der Geschäftstätigkeit, die Grundlage behandelt man nicht schlecht. Ich glaube aber auch, dass das ein Kulturproblem ist, zumindest erlebe ich bei vielen Freunden Ähnliches, wenn es um gewöhnliche Bewerbungen geht. (Aber das ist ebenfalls keine Entschuldigung.) Von älteren Menschen höre ich hingegen, dass so etwas früher (in beiden Bereichen) undenkbar gewesen wäre. Wäre ganz schön, wenn man dahin zurückfindet. Eine Ausnahme sehe ich, wenn Autoren wirklich offensichtlich Unpassendes geschickt haben. Also beispielsweise einen Erotikthriller an 80 Verlage, von denen 20 Kinderbuchverlage sind, am besten alle im cc. *g* Beides würde ich als Frage gegenseitigen Respekt(mangel)s betrachten und weniger als Narzissmus. Wer sich als Bürokaufmann bei der Versicherung bewirbt, möchte schließlich auch eine rasche Zu- / Absage erhalten, ohne dass da Narzissmusideen aufkommen.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass das der ein- oder anderen Agentur oder dem ein- oder anderen Verlag auf die Füße fällt. Sollte ich jedenfalls jemals mehr als einen Verlag begeistern, wäre einer meiner ersten Blicke der in die alten Listen der Absagen. Schon weil es für mich bereits an der Stelle ein Hinweis auf den generellen Umgang mit Autoren wäre, ob diese eine Standardabsage wert sind – oder eben auch nicht.

Was die Irren angeht: Wer sich auf einen Verleger, Verlag oder eine Agentur eingeschossen hat und so weit geht, tote Ratten zu verschicken: Ich kann mir kaum vorstellen, dass der ohne Absage beschließt „ok, dann bin ich ein vernünftiger Mensch“. Also, dass es solche Personen gibt, fällt mir nicht schwer zu glauben. Dass aber keine Absagen zu schreiben die Lösung sein soll ... da habe ich ehrlich gesagt meine Zweifel. Wäre es nicht sinnvoller, diese Herzchen anzuzeigen? Sofern Sie einen Rückbezug zum Manuskript nehmen, wären die Daten ja da ...

@preusse
Da kann ich nur in jedem Punkt zustimmen, mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen.

Liebe Grüße

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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Corey123
Geschlecht:männlichLeseratte
C


Beiträge: 125



C
Beitrag29.05.2019 13:54

von Corey123
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Ich denke auch, dass es ein Problem unserer Zeit ist. Das Nicht-Beantworten von E-Mails gibt es nicht nur bei Agenturen und Verlagen, sondern auch bei Bewerbungen um Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikumsstellen. Ich habe es sogar schon erlebt, dass ich, selbst, wenn ich als zahlender Kunde etwas angefragt habe, keine Reaktion bekam. Am extremsten war es, als ich Buchhandlungen gefragt habe, ob sie Interesse an einem Leseexemplar hätten. Hier kam bis auf eine Ausnahme keine Antwort, selbst bei meiner Stammbuchhandlung, wo ich regelmäßig kaufe, nicht.
Ehrlich gesagt, stört es mich auch, wenn ich keine Absage bekomme, zumal es Agenturen gibt, die verlangen, dass man das Werk keiner anderen Agentur anbietet, während sie prüfen, oder Agenturen, die wissen wollen, wo man bereits eine Absage erhalten hat. Inzwischen frustrieren mich Absagen auch nicht mehr, die gehören einfach dazu. Wenn ich eine begründete Absage erhalte, dann schreibe ich kurz zurück und bedanke mich.
Andererseits verstehe ich auch die Agenturen, wenn die Reaktionen der Autoren wirklich so krass sind, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das beim Ausbleiben einer Antwort viel ändert. Interessant wäre auch, ob die Agenturen von den Verlagen erwarten, dass sie antworten (wenn sie es selbst ja nicht tun). Aber gut, dass ist vielleicht ein professionelleres Verhältnis als zwischen (neuem) Autor und Agentur.
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Niederrheiner
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Beiträge: 821



N
Beitrag29.05.2019 15:35

von Niederrheiner
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Corey123 hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt, stört es mich auch, wenn ich keine Absage bekomme, zumal es Agenturen gibt, die verlangen, dass man das Werk keiner anderen Agentur anbietet, während sie prüfen, oder Agenturen, die wissen wollen, wo man bereits eine Absage erhalten hat.


Da gibt es aber etliche Autoren, die sich nicht dran halten.
Das empfinden dann die Agenturen als unhöflich.
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