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Arbeitstitel: Das erste Mal


 
 
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riese70
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Beiträge: 22
Wohnort: Dresden


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Beitrag05.05.2019 11:50
Arbeitstitel: Das erste Mal
von riese70
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Der Reality-Liebesroman soll den schweren Weg vom Beginn (das erste Mal) bis hin in eine ferne Zukunft aufzeigen, natürlich mit allen Widrigkeiten die es dabei gibt. Der Start erfolgt mit derselben Geschichte, aber dem Gesichtspunkt einer anderen Person. Drei gleich Geschichten, aber bei jeder soll der Leser eine andere Meinung zu den handelnden Personen entwickeln. Die Anzahl der Kapitel ist noch nicht festgelegt, aber wie kann es enden. Heirat, Kinder oder doch Zerwürfnis der beiden Hauptpersonen?
Halt Reality, alles ist möglich.

Die ersten Bewertungen aus dem Bekanntschaftskreis sind gut, aber wie ist das bei Euch?
Kritik und Lob ausdrücklich erwünscht.

Danke im voraus,
riese70 - Steffen

Seneff

1. Das erste Mal: der arme Mann

Klaus. 29. 1,90 m groß und 80 kg schwer. So die technischen Daten, so hatte er sich beschrieben, alles weitere konnte sie sich selbst anschauen, wenn sie sich das erste Mal sehen.
Die Woche war vorbei, es war Samstag. Der Einkauf wie immer erledigt, aber heute gab es im Anschluss etwas anderes, auf dem Rückweg.
Er hatte Magic Flower auf dem Heimweg besucht, hinter der Theke ein Mann, der ihm wie ein zu groß geratener Gartenzwerg vorkam, oder war es doch ein heimlicher Elf, bei seinem grünen Daumen?
„Ich brauche eine Blume, eine Rose wahrscheinlich, für eine Freundin!?“ hatte Klaus gesagt.
„Soso“, kam die Antwort, „Sososo, aber du musst mir schon mehr dazu sagen, sonst kann ich Dir nicht die richtige heraussuchen.“ Und Klaus erzählte alles, was er bisher wusste, eine schwierige Sache, die richtige zu finden, also erst mal die Blume.
Er hatte sie erhalten, die Rose, groß und schwer, lang, mit dunkelroten Blütenblättern, samtig schimmernd, an den Rändern fast in einen schwarzen Ton übergehend, zum Herzen der Rose heller werdend und an der Basis fast noch ein wenig ins Gelbe übergehend. Und der Duft, … betörend.
Nein, der Blumenverkäufer war definitiv kein Gartenzwerg, er war ein Zauberer.
‚zwei Wochen hält diese Rose mindestens, bei guter Pflege sogar vier‘ waren seine Worte.

Nun saß Klaus in der Wanne, mit einem kleinen Schuss Eukalyptus im Wasser zur Entspannung,
und er ließ seine bisherigen Liebeserfahrungen Revue passieren.
Die erste große Liebe, Sabine, sie wollte zu viel und das zu schnell, er war noch nicht so weit und sie hatte ihn nicht verstanden, er hatte ihr nicht das richtige sagen können, er hatte sie nicht richtig verstanden und so war es genauso schnell wie es begonnen hatte, auch wieder vorbei.
Die zweite, erste große Liebe, nachdem er Sabine hinterher getrauert hatte, sie hatte sein heimliches Werben nicht mitbekommen.
Die dritte große Liebe, sie sollte es sein, jetzt in der Lehre, wo alle eine feste Freundin fanden.
Und Klaus? Sie war seine beste Freundin, ja, aber auch nur das, Jahre später erfuhr er, warum es nicht klappen konnte, sie fühlte sich im falschen Körper.
Die vierte, die fünfte, die sechste große Liebe, da gab es eine Volksweisheit.
Ihre Mutter wollte ihn mit ihrer Tochter verkuppeln, wie die Zufälle so spielen. Eines Tages waren sie zum Schoppen und er benötigte dringend neue Unterhosen. Die Mutter meinte zu ihrer Tochter, „Zieh die Unterhosen über deine Jeans und stecke vorn die geballte Faust hinein und wenn das passt, passt sie auch deinem Freund, wenn er der richtige ist!“ Die Unterhosen passten, die Tochter ist jetzt nur noch Geschichte.
Die siebente, die achte, jeder Topf hat doch seinen Deckel, oder? Wo versteckt er sich bloß.
Vor der Wanne hatte Klaus sich einen kleinen Wodka gegönnt, nicht ‚sto gramm‘, wie der Russe sagt, sondern nur zwei cl, aus medizinischen Gründen, versteht sich, er wollte ja dann noch Auto fahren.
Auto – das war die fünfte große Liebe. Sie hatten gemeinsam ein Auto gekauft, er hatte es bezahlt und sie wollte es aussuchen. Er wollte einen Franzosen, preiswert, er hatte die Fahrschule auf einem Franzosen gemacht und dieser hat immer geschnurrt, wie ein Kätzchen und willig der leisesten Anordnung gefolgt. Sie sah die Autos mit dem Herzen einer Frau und dem Willen nach einem Kind, wenn auch nicht sofort. Das kleine, grüne, niedliche mit den runden Klubschaugen musste es sein und er hatte nachgegeben, was blieb ihm denn übrig? Das Auto war jetzt noch da.
Nein, er sollte nicht zählen, das hört sich ja an, als ob er ein Trophäensammler wäre, dabei geht er jetzt auf die Dreißig zu und sagt sich zu recht, ‚Ich bin kein Mann für eine Nacht, soviel Zeit habe ich nicht!‘ Torschlusspanik? Nein, nur die normale Sehnsucht nach der eigenen Familie, Frau, Kinder.

Wenn Klaus von seiner Arbeit kommt, gönnt er sich manchmal noch ein kleines Spiel am Computer oder einen Chat mit Hinz und Kunz, bevor er ins Bett fällt, wie immer allein.
Da hatte er durch Zufall eine Begegnung der dritten Art? Susi92 hieß sie, es war interessant mit ihr zu schreiben. Das ist jetzt vier Wochen her, und darauf haben sie sich im Chat noch öfter getroffen.
Sie klang intelligent, vernünftig und großherzig. Sie hatte aber auch etwas Geheimnisvolles.
Nach vier, fünf Chats hatte sie in der Verabschiedung eine Null angehängt, sicher nur vertippt.
Dann, beim nächsten Mal eine eins, und ich habe sie danach beim nächsten Mal gefragt.
„Find‘s doch heraus“ war ihre lakonische Antwort, ...und eine sieben.
Ich hatte es, das nächste Mal war es die zwei und dann noch weitere sieben Ziffern, eine lange Zeit.
Aber wenn ich anrufe, was sagt Mann da, ist es wirklich Susi?
Wer sich nicht traut, verliert. Gleich nach der letzten Ziffer rief ich an. Ein gedehntes „Jaaah!“ am anderen Ende. „Hier ist Klaus, --- Susi?“ „Ja“
So fing es also an. Er hatte sie sich vorgestellt, groß, schlank, rehbraune verträumte Augen, blond, halt eine Frau die keine Wünsche offen ließ. Aber sie hatte ihn auch auf die Folter gespannt.
Er wusste nur, blond war es nicht und auch die Figur war irgendwo zwischen schlank und mehr, aber  er sagte sich, egal, der Charakter ist das wichtigste und diese Stimme …

Das Baden war vorbei, das Wasser kalt.
Zum Kaffee trinken hatten sie sich verabredet, also 15 Uhr. Sie hatte ihm ihre Adresse genannt. Eine viertel Stunde Fahrt, 5 Minuten für die Parkplatzsuche und 5 Minuten Reserve, guter Mann plant seine Zukunft. Schnell noch rasiert, was soll sie sonst denken, wenn ein strubbeliger Mann vor ihrer Tür auftaucht. Das selbe Rasierwasser wie immer, das preiswerteste was ihn nicht beißt, aufgelegt und dann? Ein Deo? Jedes Mal, wenn der Nachbar das Haus verlässt, kann er ihn hinterher noch mindestens eine halbe Stunde riechen, so also nicht. Aber ich hatte ja noch in meinem Schrank etwas, tief hinten, vom letzten Mal, schwer und leicht süßlich, wie der geheimnisvolle Duft der Rose. Wenn ich dann Abends wieder gegangen war, würde sie sich durch die Rose und den Geruch an mich erinnern, hoffte ich. Gesagt, getan, ein Mann und sein Wort.
Und was zieht er nun an? Die Unterhose von Nummer sechs, ein Unterhemd. Ein weißes Hemd oder Karibikhemd, bunt oder klassisch. Klassisch weiß, aber mit Krawatte oder ohne, mit Anzugjacke oder ohne, nein er wollte ja nicht gleich mit ihr vor den Traualtar treten, sondern sie erst ein mal kennen lernen. Klassisch weiß mit kleinen, unauffälligen Stickereien am Kragen und der Tasche also, Krawatte und Jacke bleiben wo sie sind. Hose, ja notwendig. Tuchhose oder Jeans – Jeans, aber die schwarzen bitte nicht die einfachen blauen für jeden Tag. Und eins musste jetzt doch noch sein, eine ärmellose hellbeige Weste, wo soll denn sonst seine Börse hin.
Die Zigaretten bleiben heute zu hause, Klaus von seiner besten Seite…

14.30 Uhr: Generalplan: Angriff, Susi, ich komme.
Halt, zurück. Ein Glücksbringer fehlt noch, Die dünne Goldkette um den Hals mit dem kleinen Adler und den Schwingen, die am Ende in Silber auslaufen, das Symbol seiner Freiheit. Wenn es mit Susi klappt, und warum eigentlich nicht, bekommt dieser Glücksbringer eines Tages einen neuen Herrn, sein Tochter. Geplant ist geplant.
Und außerdem, Herd ist aus, Computer ist aus, Wäsche war auch aufgehangen, Licht im Bad ist aus, Papiere dabei, Geld dabei, - Wagenschlüssel -, und natürlich – die Rose .
14.35 Uhr Abfahrt nach Plan.
Unterwegs: Opa mit Hut im Auto vor ihm, nein so will er mal nicht werden, aber er hat auch schon oft nach einem Hut gesucht und keinen gefunden, der Hut hat einen Charakter und der muss zum Träger passen. Gott sei es gedankt, Opa mit seinem Wagen biegt ab und das Zuckeltempo 30 ist vorbei, Klaus darf und kann wieder 50 fahren – also 60.
14.55 Uhr Ankunft, ersten Parkplatz nutzen und Tür suchen
Geschafft!

Verschnaufen, Uhr kontrollieren, 15 Uhr, Klingeln.
„Komm hoch!“, sagte eine Männerstimme lakonisch. Eine Männerstimme? Eine Männerstimme! Susi? Wer weiß, erst mal hochgehen und dann … Es öffnete mir ein junger Mann, vielleicht so etwa 20 – 25 Jahre alt. „Hallo, ich bin Max. Komm rein. Geradeaus, ins Wohnzimmer. Susi kommt gleich.“
Da saß ich nun, ich armer Tor, und war genauso schlau, als wie zuvor, würde der alte Goethe jetzt wohl sagen, oder doch der Schiller?
Ich hatte Zeit und schaute mich langsam im Zimmer um, sauber, ordentlich, irgendwo zwischen klassischer Gemütlichkeit bei Oma und echt modern und hipp. Auf der einen Seite die Skyline aus einem Puzzle produziert und ein großer Flatscreen darunter, auf der anderen eine gemütlich aussehende Wohnlandschaft, kleine Bilder mit großen Kinderaugen auf der Flachstrecke, ein großer Regulator aus den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts.
Und dann kam sie – nicht Polly – sondern Susi, sie schwebte förmlich ins Zimmer. Sie war wirklich groß, etwa 1.80m und dick, nein nicht die Bohne, eine sehr gute Frauenfigur mit den Rundungen an den richtigen Stellen, wo man(n) sich festhalten möchte. Rehbraun war übrigens dabei, aber nicht in den Augen, sondern das Haar mit kleinen Strähnchen in Tiefrot und hochgesteckt. Die Augen, undefinierbar, grüngrau mit blau, oder so, man muss diese Augen gesehen haben, beschreiben lassen sie sich nicht.
Warum denken eigentlich Frauen immer, das wir ihnen zuerst auf den Hintern starren, sie kommen doch von vorn! Ich war erst mal sprachlos, viel besser als gedacht.
„Hallo, ich bin Susanne!“ „Klaus“ und dann verlegene Sendepause. Wer macht nun eigentlich den nächsten Schritt?
„Komm wir gehen an die Couch, da ist es gemütlicher.“ Während ich noch nicht so richtig entscheiden konnte, wo ich nun mich genau hinsetzen sollte, brachte sie drei Tassen mit Tellern und Untertassen herein, platzierte mich geschickt auf der einen Seite, nahm mir schnell das mitgebrachte Paket Streuselkuchen ab, schnitt es schnell auf einen Teller, brachte eine Thermoskanne mit Kaffee herein und setzte sich in die Mitte. Tüchtig und schnell.
„Max, kommst du?“ rief sie, danach zu mir „Es stört dich doch nicht, wenn mein Bruder schnell mit uns isst, es ist ja genug da?“ Was sollte ich da wohl sagen, zum Glück, es war ihr Bruder? Ein Date zu dritt? „Nöh“.
Da saßen wir nun also zu dritt, Streusel auf den Tellern. „Ach so Klaus, trinkst du deinen Kaffee mit Milch, Sahne, Zucker?“ „Schwarz auf Arbeit, mit Sahne bei Freunden und Sahne und Zucker zu Hause.“ „Max, bist du so gut und holst für Klaus Sahne und Zucker?“
Damit war diese unausgesprochene Frage geklärt, ich musste ihr doch sympathisch sein, auch wenn ich an die Liebe auf den ersten Blick nicht so recht glauben kann.
Eigentlich war dann doch alles ganz einfach, sie lebte mit ihrem Bruder in einer Art WG, sie arbeitete irgendetwas in einem Büro und ihr Bruder studierte in Informatik und die Eltern? Da war etwas, aber anscheinend nichts fürs erste Mal. Sie kümmerte sich um ihren Bruder, machte die Wäsche und das Essen. Er war der Mann im Haus fürs Grobe und für die Technik, fürs Auto und den Abwasch. Eigentlich ein netter Kerl.
Und schon ging es los, das volle Programm: Autos, Computer, Betriebssysteme – Vorteile und Nachteile. Technikshow pur.
Und Susi? Sie rutschte auf ihrem Sitz hin und her, aber wie konnte ich jetzt noch die Situation retten, Max nicht brüskieren und Susi wieder ins Gespräch holen?
Sie kennt doch ihren Bruder besser wie ich.
Langsames Überschwänken in die Vergangenheit vielleicht? Vergangene Beziehungen sind natürlich tabu, aber so kleine Anekdoten aus der Kindheit, Sachen die mich geprägt haben, woran mein Wesen zu erkennen ist, damit sie mich langsam erkennen kann und mich versteht.
Dummerweise steigt Max auch in diesem Thema mit ein und erzählt seinerseits aus ihrer Kindheit und ich wollte doch das Echo von ihr hören, ihre Anekdoten. Stattdessen ist es eher wie bei einer Familienfeier, wo Eltern und Großeltern all das erzählen, was derjenige, den es betrifft gar nicht hören will und je mehr er es hasst, um so lieber und ausführlicher werden die Geschichten erzählt.
Arme Susi, so geht es einfach nicht weiter.
„Sag mal Susi …, was hältst du davon, mein Freund Moritz schmeißt heute eine kleine Party mit vielleicht 10 – 15 Leuten, da könnten wir doch hingehen, ein Steak oder Würstchen essen und du lernst einen Teil meiner Freunde kennen?“ Susi springt auf, „Klar, ich muss mir nur schnell etwas anderes anziehen dafür.“ Und weg war sie. Was war denn an den Sachen, die sie trug, falsch?
Eine Jeans und ein guter Pullover? Naja, abwarten wie lange es dauert.
Nach einer Weile kam sie wieder ins Zimmer geschossen, jetzt ein bordeauxrotes Samtkleid an, raffiniert geschnitten, um die weiblichen Vorzüge ins rechte Licht zu setzen. Sie drehte sich einmal um sich selbst, die Raffinesse ging im Rückenteil weiter. Sprachlos!
Und dann noch eine typische Frauenfrage, „Nimmst du mich so mit?“ Die Antwort lag ja auf der Hand, ansonsten kann man(n) ja nur verlieren. „Laufen, dein Auto, mein Auto?“ Noch so eine Frage, natürlich mein Wagen. Also brachen wir auf und zur Verabschiedung von Max sagte ich noch so, dass ich sie bis Mitternacht und mit beiden Schuhen nach Hause bringe.
Unten dann, „Welches ist den dein Waaahgen?“ „Der große Grüne, mit den Klubschaugen da hinten“ (eigentlich war es der Kleinste auf der ganzen Straße). „Niedlich!“, genau darauf hatte ich gewartet, normale Frauenreaktion.
Gentlemanlike, natürlich hielt ich ihr die Beifahrertür auf, sie stutze kurz und setzte sich hinein.
Reaktion wie erwartet. Ich ging ums Auto herum und stieg selbst ein. Ein Paar Augen strahlte mich an, „Für mich?“, nicken und ich hatte den ersten Kuss auf der Wange. Die Rose lag ja schließlich auf ihren Sitz und sie hatte sie gefunden. Überraschung gelungen!
Der Weg zu Moritz war nicht so weit, Parkplatz suchen und ab ins Getümmel.
Allgemeine Vorstellungsrunde - „Susi – Moritz“ und dann brach es los wie ein Wasserfall, Jürgen-Marie-Torsten-Heiko-Kirsten-nochmal Heiko … eine bunt gewürfelte Mannschaft. Moritz hielt mir gleich eine Bierflasche hin, die ich natürlich als Fahrer dankend, aber bestimmt ablehnte und für Susi orderte er gleich ein Glas Rotwein, da ja ‚auf ihrem Kleid keine Rotweinflecke zu sehen wären.‘ Auf jeden Fall war Susi sofort in unserer Runde integriert und alle Besucher kannte ich ja auch nicht.
Einer der Neuen konnte nicht richtig deutsch reden, französischer Dialekt vielleicht, registrierte ich für mich. Aber Susi konnte anscheinend richtig gut französisch sprechen, denn sie sprach ihn damit an und ich konnte nur raus hören, dass er aus der Nähe von Paris stammte.
Und ein Namensgedächtnis hatte sie, alle Personen waren offensichtlich bei ihr sofort abgespeichert und ich habe immer meine Schwierigkeiten damit.
Normale Standardkonversationen folgten, Klatsch und Tratsch, wer mit wem, neues Auto oder Wohnung, dazwischen eine neue Friseurempfehlung und Nagelstudio bei den Mädels. Wollten wir nicht grillen? „Klaus, kannst du mal …?“ Sonst stand immer ich am Grill, aber doch nicht heute!! „Klaus, der Grill ist schon warm und ich hab‘ richtig dolle Appetit“ , typisch Marie.
Ich klemmte mir Susi kurzerhand unter den Arm und wanderte zum Grill, natürlich musste sie das erste Würstchen zur Probe erhalten (Der Grillmeister ist ja der Chef und wer am Grill steht bekommt die besten Stücke). Im Gegenzug erhielt ich dafür einen richtig bunten Teller vom Buffet mit dreierlei Salaten, ein paar kleine Spieße mit Käse, geviertelte Tomaten, Gürkchen, gefüllte Oliven und Paprikastreifen. Und immer wenn ich zu viele Auslieferungen an Grillgut und Toastscheiben hatte, bekam ich einen Leckerbissen in den Mund gesteckt, als ob wir uns schon seit Jahren kannten und es nie anders gewesen wäre.
Die große Raubtierfütterung war vorbei, aber Heiko und Torsten belagerten mich am Grill und Susi ging zur Couch zu den Mädels. Offensichtlich waren Marie und Kirsten begeistert von Louis (unser neuer Franzose) und seiner Mundart und zogen Susi als Dolmetscher hinzu. Auch wenn ich ihr gern gefolgt wäre, konnte ich Heiko und Torsten nicht einfach so stehen lassen, aber ich hatte Susi im Auge, sie war definitiv die Schönste auf der Party. Heiko ließ endlich locker, dafür kam Moritz mit an den Grill. Und dann noch Jürgen …
Und dann die erlösende Frage: „Haben alle ausreichend gegessen, haben wir noch ausreichend Fahrer, wollen wir vielleicht ins Kino gehen?“ - Einstimmig ja. Platzwechsel.
Bei mir im Auto, Susi, Marie und natürlich – Louis.
Die Filme waren nicht so unbedingt der Brüller, aber was soll‘s, Kino mit Susi und freie Platzwahl.
Für uns beide je was zu knabbern, eine große Cola für mich und eine kleine Sprite für Susi.
Frei Platzwahl. Heiko und Torsten schleppten mich in die erste Reihe, hinter uns Susi und Marie und schon wieder Louis. Es kicherte und lachte hinter uns in einer Tour, also vom Film sahen die Mädels nicht viel, das stand fest und ich konnte der Handlung auch nicht richtig folgen.
Der Film war um, ich hatte immer noch keine Ahnung, was wir uns da eigentlich angesehen hatten und meine Hoffnung mit Susi allein zu sein war ebenfalls betrogen. Dafür hatte ich jetzt die zwischenmenschlichen Kleinigkeiten und Belanglosigkeiten von Heiko und Torsten inhaliert.
Ein echt schwacher Ersatz, aber ich war wenigstens nicht eingeschlafen, das wäre peinlich gewesen.
Also Film vorbei, neuer Plan.
Auf dem Weg nach unten merkte ich, wie die Cola ein inneres Gefühl heraufbeschwor, welchem ich sofort nachgehen sollte. Also kurz Torsten Bescheid sagen, das die Truppe auf mich warten möge und dann das kleine Örtchen suchen.
Erledigt, wieder im Atrium des Kinos zurück, die neuen Besucher drängelten schon, aber meine Truppe war nirgendwo zu sehen. Ganz sicher warten sie draußen, es war ja ein riesiger Platz vor dem Kino und dann noch der Parkplatz davor. Keiner zu sehen, die erlauben sich doch nicht etwa einen Spaß auf seine Kosten? Und dann, da ganz hinten, sah er Susi und Marie und Louis um die Ecke entschwinden. Sitzengelassen! Und Susi macht das auch noch mit!
Keine Ahnung, wo sie hinwollten, hinterherlaufen zwecklos, also …
Zum Auto, starten, heimfahren. Aber da lag noch ihre Rose im Auto, sie hatte sie natürlich weder zur Party noch ins Kino mitgenommen. Das Auto lief und was mache ich nun?
Kurzentschlossen machte ich mich mit Wut und Enttäuschung im Bauch auf zu ihrer Wohnung, klingelte und Max öffnete mir. „Wo ist denn unser Aschenbrödel?“ Ja, wenn ich das nur wüsste.
In knappen Worten löste ich meine Verantwortung auf und bat ihn um einen Zettel und einen Stift.
Max sollte die Rose mit den Zettel zusammen in Susi‘s Zimmer legen.

‚Susi, wir müssen reden.‘

Und dann ging es für mich wie immer allein nach Hause, ein allbekannter langjähriger Zustand. Schade.

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riese70
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Beitrag05.05.2019 15:20
Kapitel 2
von riese70
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Jetzt kommt die Vorstellung von Susi. Diesmal sind die Frauen gefragt, denn ich kann zwar versuchen, mich in eine Frau hineinzudenken, aber naturgemäß bin ich es nicht.

Viel Spaß bei Kapitel 2!

2. Das erste Mal: die arme Frau


Klaus. 29. 1,90 m groß und 80 kg schwer. So die technischen Daten, so hatte er sich beschrieben, alles weitere konnte sie sich selbst anschauen, wenn sie sich das erste Mal sehen.
Die Woche war vorbei, es war Samstag. Das Einkaufen hatte ich bereits am Freitag nach der Arbeit erledigt, heute morgen war nur ein wenig Budenschwung dran gewesen und jetzt war es bald soweit. Heute würde ich Klaus kennenlernen.
Ich saß in der Wanne, schön warm und mit einem starken, schweren Rosenduft gewürzt, so mag ich es, wenn ich mich in aller Ruhe auf etwas vorbereiten wollte. Ich liebe Rosen, als Duft, als Blume und überhaupt.
Wie mag er wohl aussehen? Groß, o.K., aber sonst? Blond oder braun, mit Sixpack oder ohne,  ein Typ zum Anlehnen und Kuscheln oder doch zum Ausgehen und angeben, oder alles auf einmal. Wie geht er auf mich ein? Kann er meine Gefühle wecken und sie auch zurückgeben? Fragen über Fragen, aber ich werde es bald wissen, denke ich.
Abends chatte ich gern ein bis zwei mal die Woche mit Papa und dann vielleicht auch noch mal mit anderen Leuten, das war so simpel, nachdem Max alles eingerichtet hatte. Außerdem konnte ich so völlig ungezwungen mit anderen Leuten schwatzen, ohne mir darüber Gedanken zu machen, was die über mich dachten. Und so war es passiert, ich war mit Klausi69 ins Gespräch gekommen. Zuerst dachte ich, die 69 steht für das Geburtsjahr, aber seine Diskussion passte nicht recht dazu. Und dann hatte ich ihn wieder entdeckt und wir wiederholten unsere Gespräche, nein er konnte keine 50 Jahre alt sein, das wäre ja fast doppelt so alt wie ich. Er klang stark interessiert an mir, also hing ich beim 4. / 5. Mal an die Verabschiedung einfach mal eine Null hinten an, mal sehen, ob es ihm auffiel. Er hatte es bemerkt und nachgefragt und ich ihm ausweichend geantwortet, das er das selbst raus finden musste und eine eins dazu. Nach der vierten Ziffer fragte er nicht mehr und es gab nur zwei Möglichkeiten, er hatte meine Absicht, die Übermittlung meiner Handynummer, durchschaut oder aufgegeben. Wie auch immer, ich würde es bald wissen, dachte ich mir damals.
Letzte Verabschiedung und letzte Ziffer, ich war völlig gespannt. Nur zwei Minuten später klingelte mein Handy und ich ging ran - „Jaaah!“ am anderen Ende „Hier ist Klaus, --- Susi?“ „Ja“.
So fing es also an. Ich hatte ihm auch nur gesagt, dass ich nicht blond bin und auch kein Supermodel von Heidi Klum, sondern eher etwas mehr. Ich glaube zwar nicht so recht an die Liebe auf den ersten Blick, aber die Schönheit liegt schließlich immer im Auge des Betrachters.
Ja, die erste Liebe, die war schon eine Weile her, damals in der 9. Klasse. Er hieß Renée,  hinter mir rechts in der Reihe der Klasse. Er hatte sich die Hausaufgaben bei mir geholt, bei den Arbeiten über meine Schulter gelunscht und bei mir abgeschrieben. Es gab dann sogar in der 10. mal einen kleinen Kuss, aber dann war alles schief gegangen. Mutti wurde schwer krank, Papa war ja sowieso meistens nicht da, da er auf Montage war, um unser Geld zu verdienen. Er kam dann zwar Donnerstags oder Freitags zurück und blieb übers Wochenende, aber die ganze Woche über war ich die Hausfrau und musste mich außerdem noch um meinen Bruder Max kümmern, der gerade mal 13 war. Damit kam Renée nicht zurecht und es war aus.
Ich hätte gern das Abitur angefangen, aber in unserer Situation war das nicht drin, so fing ich eine Lehre zur Bürokauffrau an.
Im ersten Lehrjahr dann, kam der Supergau. Mutti starb.
Jetzt war ich die Mutter von Max und hatte alles auf meine Schultern geladen, Papa der Wochenendbesucher und der nette Junge aus der Lehre sah mich wahrscheinlich nicht einmal.
Und so gewöhnte ich mir an, Samstags nach der Hausarbeit erst einmal ein richtig gutes, duftendes Bad zu nehmen. Papa kam dann häufig zu mir herein, mit einem Tellerchen frischen Streusel vom Bäcker und einem heißen Kaffee. „Und meine Große, wie war deine Woche, was gibt es neues bei dir?“ Wenn ich daran denke, kann ich noch heute seinen Kaffee und Streuselkuchen riechen.
Und dann, die Lehre beendet, meinen eigenen Job gefunden, ein halbwegs vernünftiger Chef.
Aber bei der Liebe ist irgendetwas auf der Strecke geblieben.


Und dann eines Samstags, ich saß mal wieder in der Wanne und Papa kam mit Streusel und Kaffee dazu, fragte er mich ‚Hör mal Große, du weißt doch, dass ich Mutti immer lieben werde, oder? Sie ist Teil unseres Lebens und das wird sie auch immer bleiben, für immer. ABER, kannst du dir vorstellen, dass es eine neue Frau in meinem Leben geben könnte, die Mutti nicht ersetzt, mir jedoch wieder Leben in mein Leben bringt?‘ Was sollte ich als Tochter denn dazu nur äußern, außer das es mich freuen würde?
So kam es denn also, Papa verzog in eine andere Stadt, brauchte nicht mehr zu pendeln und besuchte uns seitdem so in etwa alle vier Wochen mit seiner neuen Frau Ulrike. Max und mir fiel die Wohnung zu und wir machten auf so was ähnliches wie WG. Max hatte es geschafft und das Abitur beendet und ein Studium Informatik angefangen. Papa hatte seine neue Liebe gefunden und wir kamen mit Ulrike auch klar, sie ist für mich wie eine große Schwester und hat es auch nicht versucht, eine Schwiegermutter zu werden, aber ich konnte mich mit ihr über alle Sachen unterhalten, die nur Frauen etwas angehen. Aber meine Liebe war dabei auf der Strecke geblieben, aber heute konnte sich das ändern.
Ich hatte mir eine Stunde für die Wanne gegeben, dann noch eine Viertel zum Anziehen, ….
Ja, Anziehen. Was sollte ich bloß anziehen, ganz alltäglich, mit Jeans und Pullover, nein. Vielleicht das raffinierte dunkelrote Kleid, aber ist das nicht sogar etwas zu aufdringlich für‘s erste Mal?
Männer haben es da doch echt einfach, die gehen einfach an ihren Schrank, ziehen sich die erstbeste Hose und ein Hemd heraus und sind innerhalb von fünf Minuten fertig, so einfach würde ich es auch mal gern haben. Und dann noch welche Frisur, hochstecken, lang, leicht wellen lassen, mit MakeUp oder ganz natürlich, wie ich bin? Ich will ja weder mit der Tür ins Haus fallen, ihn aber andererseits auch nicht verschrecken und billig aussehen erst recht nicht!
Es klingelt an der Tür, verdammt wo ist die Uhr, um drei. „Max, kannst du mal zur Tür gehen und Klaus hereinlassen, ich bin gleich fertig!“ Max brummelte draußen irgend etwas unverständliches.
Nun aber schnell, abtrocknen und Haare? Einfach schnell hochstecken, Knoten und fertig. Max ließ gerade Klaus in unsere Wohnung ein und beförderte ihn in unser Wohnzimmer. Schnell in mein Zimmer gehuscht und nun? Sachen! Für schnell geht jetzt nur noch die Jeans mit Pullover, also muss er damit zurecht kommen.
Ab ins Wohnzimmer, damit er nicht zu lange warten muss.
„Hallo, ich bin Susanne!“, sagte ich. „Klaus“ und dann verlegene Sendepause. Wer macht nun eigentlich den nächsten Schritt?
„Komm wir gehen an die Couch, da ist es gemütlicher.“
Für ein Kaffeetrinken fehlte ja noch so einiges, und ich wirbelte kurz wie ein Sturmwind durch Küche und Wohnstube, versah den Tisch mit drei Tassen und Tellern, schaltete die Kaffeemaschine ein, rückte noch schnell imaginär an ein paar Deckchen, nahm ihm das Paket mit dem Kuchen ab, denn er hatte ja versprochen, den Kuchen mitzubringen. Mmmh, Streuselkuchen, genau die gleiche Sorte wie Papa, dicke Streusel mit einer dünnen Schicht Apfel darunter, ob er zum selben Bäcker geht? Und der Kaffee roch ja auch schon, fast wie früher. Natürlich hatte ich Wirbelwind trotzdem immer noch zwischendurch Zeit, ihn zu begutachten. Er trug eine weißes Hemd mit unauffälligen Stickereien, eine Weste darüber und eine Jeans. Und eine dünne Goldkette um den Hals mit einem kleinen Anhänger, wahrscheinlich ein amerikanischer Adler. Soso, der Traum von Freiheit?
Aber er roch gut, ganz leicht und dezent nach einem schweren Rosenduft, so könnte er bei mir schon mal landen.
Den Kaffee schnell in die Thermoskanne, auf die Couch gesetzt und fertig. Zum Auftauen erst mal was essen und Trinken.
„Max, kommst du?“ rief ich, danach zu ihm „Es stört dich doch nicht, wenn mein Bruder schnell mit uns isst, es ist ja genug da?“ „Nöh“.
Da saßen wir nun also zu dritt, Streusel auf den Tellern. „Ach so Klaus, trinkst du deinen Kaffee mit Milch, Sahne, Zucker?“ „Schwarz auf Arbeit, mit Sahne bei Freunden und Sahne und Zucker zu Hause.“ „Max, bist du so gut und holst für Klaus Sahne und Zucker?“
Schließlich sollte er sich doch bei mir wie zu Hause fühlen.

Max konnte wohl die Stille nicht ertragen und so fing er an, über die unterschiedlichsten Sachen zu erzählen, die ihn so interessierten, Autos, Computer, Betriebssysteme – Vorteile und Nachteile. Technikshow pur. Er kam immer ganz leicht mit anderen Leuten in ein Gespräch hinein, ganz anders wie ich. Aber es musste schon ein Gespräch nach seinen Wünschen sein, typisch mein Max. Und wie sollte ich ihn da wieder raus reißen, wenn er erst mal in Fahrt war, dann bremste ihn fast nichts. Doch da, Klaus schien irgendwie doch anderer Meinung zu sein und zog das Gespräch ganz langsam, aber zielstrebig in eine andere Richtung, geschickt gemacht Klaus, 10 Punkte.
Jetzt waren sie bei dem Thema Familie und Vergangenheit angelangt, das war natürlich etwas besser, aber so richtig gut auch noch nicht, immerhin hörte ich so ein paar Anekdoten aus seiner Vergangenheit und Max hielt mit meiner dagegen, als ob ich das nicht besser gekonnt hätte. Zumindest hatte Max wenigstens so viel Feingefühl, nicht zu erwähnen, dass Papa jetzt in einer anderen Stadt mit einer anderen Frau lebt und Mutti schon gestorben ist.
„Sag mal Susi …, was hältst du davon, mein Freund Moritz schmeißt heute eine kleine Party mit vielleicht 10 – 15 Leuten, da könnten wir doch hingehen, ein Steak oder Würstchen essen und du lernst einen Teil meiner Freunde kennen?“
Das war doch mal eine Idee, Klaus in freier Wildbahn und seine Freunde erzählen vielleicht die eine oder andere Geschichte, die ich sonst erst viel später erfahre und die kleine Klette Max haben wir dann auch erst mal vom Hals.
„Klar, ich muss mir nur schnell etwas anderes anziehen dafür.“
Schnell in mein Zimmer, Hose und Pullover aus, und nun? Vorhin war ich ja aus meiner Betrachtung der Ausstaffierung heraus gerissen worden. Bis jetzt gefiel er mir ja und jetzt wollte er mich seinen Freunden vorstellen, da muss er ja etwas zum Angeben erhalten. Gut, also das bordeauxrote Samtkleid. Drunter? Sollte ich wohl auch was haben, etwas, was meinen Busen mehr zur Geltung brachte, genau das würde er jetzt erhalten. Noch schnell ein leichtes MakeUp aufgebracht, fertig – Rekordzeit, knapp über 5 Minuten.
Zurück zum Wohnzimmer, irgendwie sah es so aus, als ob ihm die Kinnladen herab klappen wollte.
„Nimmst du mich so mit?“, wobei das natürlich nur eine rhetorische Frage war. Er wollte.
„Laufen, dein Auto, mein Auto?“, sein Wagen war seine Antwort, großer Schlitten oder was, Männer und ihr Auto, es wird ja wohl keine Kutsche mit Schimmeln davor sein.
Zur Verabschiedung raunte er Max noch etwas zu, was ich akustisch nicht verstand und Max grinste in sich hinein.
Unten dann, „Welches ist den dein Waaahgen?“, ich betonte mit Absicht die Frage so, damit er die Möglichkeit bekam, darauf entsprechend zu reagieren, denn außer den normal dastehenden Autos waren nur ein paar Kleinwagen auf der Straße zu sehen. „Der große Grüne, mit den Klubschaugen da hinten“  „Niedlich!“, eigentlich war es der Kleinste auf der ganzen Straße, hatte aber ein paar  runde Klubschaugen wie ein Baby, wenn er noch ein wenig kleiner wäre, könnte ich ihn auf den Arm nehmen und knuddeln.
Bis jetzt hatte Klaus sich verhalten, wie ein Herr der alten Schule, die Tür aufgehalten, mir den Arm gehalten und so viele Kleinigkeiten, die man sich als Frau gern gefallen lässt. Anscheinend erst recht hier am Auto, er hielt mir die Tür auf und ließ mich ein. Beinah hätte ich mich auf etwas gesetzt und zögerte kurz beim Einsteigen. Hatte er sie hier nur vergessen oder absichtlich platziert?
Eine Rose, groß und schwer, lang, mit dunkelroten Blütenblättern, samtig schimmernd, an den Rändern fast in einen schwarzen Ton übergehend, zum Herzen der Rose heller werdend und an der Basis fast noch ein wenig ins Gelbe übergehend. Volltreffer würde ich sagen.
Er kam um das Auto herum und stieg selbst ein. „Für mich?“, klar blöde Frage, aber es ist ja schließlich sein Auto und noch ist es ja nicht selbstverständlich. Ein Nicken von ihm und ich fiel ihm zum ersten Mal um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, so wird es ganz sicher erwartet von mir und ich beugte mich gern dieser Pflicht. Für eine solch stolze Rose!
Sein Freund, zu dem wir fuhren, hieß Moritz, es war ein geplantes Grillen auf dem Balkon, aber war es auch von Klaus geplant, das wir dort hin wollten? Wollte er womöglich mich schon herumzeigen und eine zweite Meinung von seinen Freunden einholen? Es war nicht weit bis zu Moritz und es ging zügig voran auf dem Weg. Fahren konnte jedenfalls Klaus und er war auch kein solch Drängler, wie so manch anderer Kerl.
Angekommen und dann allgemeine Vorstellungsrunde - „Susi – Moritz“ und dann brach es los wie ein Wasserfall, Jürgen-Marie-Torsten-Heiko-Kirsten-nochmal Heiko … eine bunt gewürfelte Mannschaft. Alle Besucher kannte Klaus aber anscheinend auch nicht und ehe ich es mich versah, hatte ich schon ein Glas Rotwein in der Hand, garniert mit einem geschmacklosen Witz von Moritz.
Der Dialekt von dem einen Kumpel von ihm, oder kannte er ihn auch noch nicht?, kam mir irgendwie französisch vor und testweise begrüßte ich ihn auf französisch. Prompte und korrekte Antwort von ihm, er heißt Louis und kommt aus einem Vorort von Paris. Und gleich ein Leuchten in den Augen, das er in seiner Landessprache angesprochen wurde. Eigentlich auch ein hübscher Kerl, aber nein, ich bin mit Klaus hier!
Seichte Partykonversation, aber ich kenne ja keinen außer Klaus und selbst ihn ja erst seit ein paar Stunden, also kam ich mir ein wenig verloren vor. Und dann sollte also das Grillen beginnen, das eine Mädel, Marie hieß sie wohl, machte schon eine ganze Weile einen langen Hals Richtung Klaus, aber der schien nichts zu bemerken. Und da von Klaus keine Reaktion kam, „Klaus, kannst du mal…?“ und kurz darauf „Klaus, der Grill ist schon warm und ich hab‘ richtig dolle Appetit“.
Ich denke Moritz ist der Gastgeber, oder gibt es hier etwa eine feste Rollenverteilung?
Auf jeden Fall nahm mich Klaus beim Arm und zog mich mit sich zum Grill, hatte also Marie ihren Willen durchgesetzt, dafür war sie wenigstens bei der Vergabe dann die Zweite, das erste Würstchen vom Grill erhielt ich, natürlich ‚zum Testen‘.
Aber nur Würstchen und Fleisch, nein, da musste noch Farbe und Vitamine mit ins Spiel. Im Wohnzimmer hatten die Mädels eine kleine Platte aufgebaut, wo verschiedenste Zutaten aufgeschnitten waren, dazu ein paar Teller und Spieße, kleine Gabeln, halt ein kleiner Baukasten für eine bunte Zulage. Aber was sollte ich für Klaus zusammenstellen, seinen Geschmack kenne ich ja noch nicht oder schlimmer, ich hole Sachen, die er gar nicht isst. Also richtig bunt, dann wird schon etwas dabei sein. Salate waren vorgefertigt, also erst mal von jedem zwei Löffel auf den Teller, dann Spieße zusammenstecken, das geht eigentlich auch immer, Käsewürfelchen, Tomate und Gurke. Paprika, na klar, der sollte auch nicht fehlen und Männer lieben ja auch Oliven, mein Fall sind sie zwar nicht, aber was soll‘s.
Teller voll, ab zu Klaus an den Grill damit, beide waren aber auch dicht umlagert, lasst doch mal den Klaus auch einen Bissen tun! Ob er wohl erschrickt oder mir in den Finger beißt, wenn ich ihm ein Stückchen Paprika in den Mund lege? Hat ja schließlich was von kleinem Kind, das gefüttert werden muss. Gut gegangen, Finger noch dran und schien ihm sogar angenehm zu sein. Also dann bei der nächsten Gelegenheit ein Spieß, mit einer Selbstverständlichkeit, als ob es nie anders gewesen wäre, Liebe geht also doch durch den Magen.
Nachdem das große Futtern abgeschlossen war, trennten sich ein wenig die Geschlechter, die Herren sammelten sich am Grill und aßen noch die eine oder andere Wurst, die noch da war und die Damen sammelten sich in der Wohnstube an der Grünbeilage. Und auch Louis gesellte sich zu den Mädels und versuchte sich in Konversation. Marie winkte mir, auch zu kommen und da die Herrengespräche nicht so mein Fall waren, folgte ich ihr. Die Ursache war ganz klar, sie konnten Louis nicht richtig verstehen, so dass ich dolmetschen sollte. Klar, mein Schulfranzösisch war auch nicht das beste, aber damit ging die Unterhaltung. Marie schien richtig verschossen in Louis zu sein, was wohl ihr Heiko dazu sagen würde? Gott sei es gedankt, das ist nicht mein Problem.
Und dann wurde eine Frage in den Raum geworfen, „Haben alle ausreichend gegessen, haben wir noch ausreichend Fahrer, wollen wir vielleicht ins Kino gehen?“
Von überall her kam ein einstimmiges Ja, obwohl keiner wusste, welche Filme gerade gespielt wurden. Und warum mit dem Auto hinfahren?, das Kino war ja de facto um die Ecke, na egal, wir fahren. Ich schnell zu Klaus ans Auto, Marie und Louis stellten sich für unsere Rückbank an.
Dann im Kino, die große Wahl, Romantik oder SciFi, Herzschmerz oder Abenteuer. Wir Mädels setzten uns mit einer Romantikkomödie durch, ob es den Herren nun gefällt oder nicht.
In der Lobby besorgte Klaus außerdem noch Knabberware und was zu trinken.

Frei Platzwahl. Heiko und Torsten schleppten Klaus in die erste Reihe, mich zog Marie in die Zweite. Und natürlich Louis dazu. Ich hatte mich schon darauf gefreut, im Halbdunkel neben Klaus zu sitzen und eventuell an den passenden Stellen des Films mich bei ihn anzukuscheln, Hoffnung geplatzt. Warum muss er sich denn wegschleppen lassen?
Und dann schien der Film nichts für Marie zu sein, Hauptsache mit Louis leise schwatzen und kichern und wenn es notwendig wurde, musste ich wieder als Dolmetscher herhalten. Gelegentlich lachte ich dann anstandshalber über den einen oder anderen Witz der beiden mit.
Totalverlust, kein Klaus, kein Film und neue Kalorien gebunkert.
Nach dem Film sammelten wir uns alle wieder in der Lobby und beratschlagten über einen neuen Plan. Hinter dem Parkplatz gab es eine kleine Kneipe, wo noch ein Dartautomat steht und wo sie alle anscheinend öfter hingehen. Na warum auch nicht? Aber wo ist eigentlich Klaus abgeblieben?
Moritz meinte darauf zu mir, Klaus weiß schon, wo wir hingehen und folgt uns schon. Also machten wir uns alle auf den Weg, ohne Klaus. Aber ich hatte auch keine Wahl, Marie benötigte ja ‚ihren‘ Dolmetscher und zog mich einfach am Arm hinterher, wehren zwecklos.
In der Kneipe dann, alle redeten über alles, drei der Jungs waren am Dart und ich mittendrin und kein Klaus zu sehen, nach etwa einer halben Stunde kamen mir dann immer mehr Zweifel. Wo war er denn bloß? Das schlimme daran, keiner seiner Kumpel machte sich Sorgen, ‚Dem passiert schon nichts.‘ Dann wurde es mir zu bunt und ich wollte nach ihm suchen gehen, aber wo? Auf dem Weg zum Kino natürlich. Mittlerweile war es jedoch zu kühl geworden für mein Kleid und ich hätte schon gern noch jemanden mit dabei, wenn ich hier keine Unterstützung finde, dann vielleicht Max zu Hause und da kann ich auch noch schnell in meine Jeans und eine Jacke schlüpfen. Also schnell nach Hause, so weit ist es ja nicht, wahrscheinlich nur 5 bis 10 Minuten im schnellen Sturmschritt. Ja, Max würde mir helfen!
Also verabschieden und gehen. Auf dem Heimweg kam mir dann der Gedanke an meine dritte Liebe, ich war im Kurzurlaub in Italien und lernte damals Antonio kennen, lieb und nett mit viel Temperament. Wir schrieben uns dann eine ganze Weile und eines Tages teilte er mir mit, das er nach Deutschland kommen wollte. Klar, ich lud in zu mir ein und er kam auch. Ich lernte von ihm ein wenig Italienisch und er dafür von mir deutsch. Wir lebten wie ein Paar zusammen, aber nach zwei Wochen kam er immer später heim und nach weiteren zwei Wochen kannte ich auch den Grund, groß und blond. Schönen Dank auch, ich setzte ihn vor die Tür.
Und dann der Urlaub in Spanien, Maurice hieß er, wir schrieben uns fast ein Jahr lang, den Fehler wie mit Antonio wollte ich nicht wiederholen. Wir planten einen gemeinsamen Urlaub auf Majorca und hatten ihn schon für uns beide gebucht, aber vier Wochen vorher bekam ich dann seine Absage und das Aus. So fuhr ich dann mit Max dahin, ich allein auf der Insel mit meinen Gedanken und Max beim Amüsieren am Strand, ganz gelungener Urlaub.
Und jetzt, wo war Klaus geblieben, oder lag das Ende zum Schluss doch immer an mir?
Mit Selbstzweifel im Bauch und ‚Atemlos, durch die Nacht‘ lief ich nach Hause, seit dem dieser Song überall gespielt wurde, ging er mir manchmal einfach nicht aus dem Kopf.
Und so kam ich zu Hause an und ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Auf meinem Tisch stand eine Vase mit meiner roten Rose, davor angelehnt ein Zettel:

‚Susi, wir müssen reden.‘


Ich verstand die Welt nicht mehr, ja das müsste er mir wohl erklären, mit einer sehr guten Erklärung, ich rufe ihn bestimmt nicht an, so wie er mich abserviert hat. Was denkt er sich eigentlich? Aber der Duft dieser Rose, er erinnert mich an Klaus.

Eine Woche ist vorbei, die Rose steht immer noch bei mir und duftet vor sich hin und Klaus hat sich nicht gemeldet.

Die zweite Woche ist rum, wieder Wochenende, die Rose duftet wie eh und jeh, Klaus hat sich immer noch nicht gemeldet, was denkt er sich, mich so hängen zu lassen.

Die dritte Woche, Freitag, die Rose duftet und ich halte es nicht mehr aus und rufe ihn an.
Irgendwie scheint es da bei uns ein ganz großes Missverständnis gegeben zu haben. Wir werden versuchen, das zu klären, beim ‚Zweiten Mal‘.
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Diamond
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Beitrag05.05.2019 15:28

von Diamond
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Hallo riese,

ich habe mich mal an Deinem Text versucht. Für mich liest sich das, als würde Dein Protagonist eine To-do-Liste abarbeiten. Da bin ich nach zehn Zeilen raus. Sorry

LG Diamond
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F.J.G.
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Beitrag05.05.2019 15:55
Re: Arbeitstitel: Das erste Mal
von F.J.G.
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Grüß dich, Steffen!

Also, ich habe mich sehr bemüht, bei deiner Erzählung am Ball zu bleiben, aber nach etwas über der Hälfte habe ich aufgegeben.

Das Hauptproblem: Was für einen Text beabsichtigst du zu schreiben?

Eine Kurzgeschichte? Einen Roman? Beide bräuchten einen Plot; eine Handlung inkl. zentralem Wunsch der Protas und Antas, inkl. zentraler dramatischer Frage, die mit ja oder nein (oder ganz selten mit vielleicht) beantwortet werden können muss.

Bei "Titanic" lautet die Frage: Werden Leonardo DiCaprio und Kate Winslet den Untergang überleben?
Bei "Die Muppets": Gelingt es Kermit, das Muppets-Theater aus dem Würgegriff des bösen Ölbarons zu befreien?

Solch eine zentrale Frage finde ich bei dir nicht. Ohne zentrale Frage kein Wunsch. Ohne Wunsch kein Konflikt. Ohne Konflikt keine Handlung. Und ohne Handlung -- keine Geschichte.

Ein paar Dinge, die ich speziell hervorheben möchte:

Seit wann bitteschön holt ein Mädel ihren Buhler zum ersten Date zu sich nach Hause? Für mich ergibt das keinen Sinn. Es sei denn, sie macht dies kommerziell. Aber dann wäre wohl kaum der Bruder dabei.

riese70 hat Folgendes geschrieben:

Vor der Wanne hatte Klaus sich einen kleinen Wodka gegönnt, nicht ‚sto gramm‘, wie der Russe sagt, sondern nur zwei cl, aus medizinischen Gründen, versteht sich, er wollte ja dann noch Auto fahren.


Nie-mals. Oder war das humorvoll gemeint?

riese70 hat Folgendes geschrieben:

Und was zieht er nun an? Die Unterhose von Nummer sechs, ein Unterhemd. Ein weißes Hemd oder Karibikhemd, bunt oder klassisch.


Also ist ein weißes Hemd bunt, und ein Hawaiihemd klassisch?

riese70 hat Folgendes geschrieben:

Max sollte die Rose mit den Zettel zusammen in Susi‘s Zimmer legen.


Bitte keine Deppenapostrophen!

Die Rechtschreibung ist insgesamt etwas zu fehlerhaft. Besonders bei direkten Reden solltest du als Baustelle ansetzen, insbesondere darauf achten, dass zwei unterschiedliche Reden in neue Zeilen gehören.


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Bea H2O
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Beitrag05.05.2019 19:21

von Bea H2O
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Hallo Riese,

willkommen noch einmal!
An sich finde ich die Idee, ein erstes Date (oder auch den gesamten Roman) aus zwei Perspektiven zu beleuchten, ganz spannend. Leider wurde ich aber an keiner Stelle wirklich in die Geschichte hineingezogen, bzw. konnte ich mich mit den Personen nicht identifizieren. Es wirkte für mich alles sehr abarbeitend und zu gewollt vergleichend. Meiner Meinung nach bedient sich der Text auch zu vielen Klischees (der Mann trinkt Wodka, die Frau mag Rosenduft in der Wanne). Dadurch werden die Personen mMn leider nicht greifbarer. Vielleicht würde es helfen, wenn eher beleuchtet wird, was denn der Fokus des Mannes oder der Frau ist. Es müssen ja nicht beide Baden gehen.

Viele Grüße
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riese70
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Beitrag05.05.2019 19:22

von riese70
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Hallo Diamond,

du hast Recht, es ist eine ToDo-Liste, die Klaus abarbeitet, denn es soll ein perfektes Date nach einigen Enttäuschungen werden. Gleichzeitig soll damit sanft in den Charakter eingeführt werden, damit die nachfolgende Handlung auch verständlich ist.

Schade, das ich dich damit nicht abholen konnte.

Hallo Kojote,

es ist ein Liebesroman und die zentrale Handlung ist das Kennenlernen zweier Menschen mit allen Missgeschicken. Zu diesen gehört auch die unglückliche Wahl für das erste Date und das Vorhandenseins des Bruders. Im zweiten Kapitel, ihre Sicht, zeigt dann auch auf, das es gut war, das der Bruder zu Hause war. Ein Roman muss sich ja auch erst entwickeln, wenn ich die ganze Handlung ins erste Kapitel lege, ist er zu schnell vorbei.
Der Wodka ist natürlich als humoristisch zu betrachten - medizinisch ? -, oder als Entschuldigung vor sich selbst.
Die Zuordnung der Hemden ist mir glatt untergegangen, beim Korrekturlesen sieht man das dann nicht mehr, danke.
Die ordentliche Trennung bei direkten Reden sieht natürlich wesentlich besser aus, ich hatte nur oft das Gefühl, die Einheit von Rede und Gegenrede zu zerstören, ebenfalls danke.

Um auf das Thema besser einzuführen und den Leser mitzunehmen, was haltet ihr von einem Prolog, in etwa so:

Prolog

Erinnert ihr euch an euer erstes Mal? Oder steht es noch bevor?
Das erste Zusammentreffen mit eurem Schatz, der erste Kuss und alle Hindernisse. Wie war der erste Streit und wer war im Recht, gab es tatsächlich einen Grund?
Dies ist die Geschichte von Susi und Klaus, mit allen Missverständnissen, aber es könnte auch deine sein. Begleiten wir sie durch die Höhen und Tiefen beim nicht kalkulierbaren Wagnis des gegenseitigen Kennenlernens und einer hoffentlich guten Zukunft.

Oder so ähnlich.

LG riese70 – Steffen
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F.J.G.
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Beitrag05.05.2019 19:44

von F.J.G.
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Lieber Steffen,

riese70 hat Folgendes geschrieben:

Hallo Kojote,

es ist ein Liebesroman und die zentrale Handlung ist das Kennenlernen zweier Menschen mit allen Missgeschicken.


hmm ... auch auf die Gefahr hin, dass ich nerve:

Zitat:
der Roman (verfügt) meist über mehrere Handlungsstränge und eine wellenförmige Spannungskurve.

(Quelle: DSFopedia)

Ich kann in deiner Romanidee leider keinen Handlungsstrang finden, geschweige denn mehrere. Das soll dich nicht entmutigen. Aber "das Kennenlernen zweier Menschen" ist kein Plot. Anders gesagt:

Ein Roman handelt immer von der wichtigsten Zeit, vom wichtigsten Konflikt, im Leben des Protagonisten. Natürlich passt da eine Liebesbeziehung gut rein. Aber eine Auflistung des "Kennenlernens mit allen Missgeschicken" ist keine Handlung. Schritt 2 muss die logische Konsequenz von Schritt 1 sein.

Schildere den unbändigen Wunsch des Protas, seine Traumfrau zu finden, intensiver, dann fiebert der Leser mit. Und zweitens, lege dem Prota möglichst viele Steine in den Weg. Er könnte das Objekt seiner Begierde zu Hause nicht auffinden. Er könnte herausfinden, dass er einen Nebenbuhler hat. Er könnte seinen Liebesbrief mit "unbekannt verzogen" zurückbekommen. Wichtig ist, dass jeder Stein, den du dem Prota in den Weg legst, ein Stück schwerer ist als der vorige, und stelle sicher, dass das Überwinden der Steine auf eine unerwartete Art geschieht.

Hoffe dir geholfen zu haben!


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a.no-nym
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Beitrag05.05.2019 23:25

von a.no-nym
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Hallo Steffen,
herzlich willkommen im Forum!

Ich habe mich durch Deinen umfangreichen Einstandstext gekämpft und bei beiden Teilen bis zum Schluss auf irgend etwas gewartet, das dann doch nicht kam. Ich schließe mich den anderen Kommentaren an. Es tut mir leid, das so hart auszudrücken, aber es hat mich nicht gepackt - nicht ein einziges Mal. Es baut sich keine Spannung auf, obwohl das Thema dies durchaus hergeben würde. Die Geschehnisse entwickeln (für mich) keine Dynamik, die Charaktere bleiben ganz weit weg, das Ganze wirkt - bitte entschuldige, wenn ich das so harsch ausdrücke - noch sehr flach und fad und irgendwie so, als wüsstest Du selbst noch nicht so recht, wohin Du eigentlich steuern willst. Wie ein Getränk, das eigentlich spritzig sein sollte, dem aber das Kribbeln abhanden gekommen ist (oder noch fehlt). Obwohl Du ja durchaus die Gedanken Deiner Protagonisten beschreibst, wirkt der Text fast wie ein Bericht auf mich - er bleibt konstant gefühlsneutral. Das liegt wie gesagt m.E. nicht am Thema, sondern an der Umsetzung, die so ziellos dahinplätschert. Eine Lösung habe ich natürlich wieder mal nicht parat... Möglicherweise würde der Text gewinnen, wenn Du nicht nur das äußere Geschehen und ein paar Gedanken Deiner Protagonisten beschreiben würdest, sondern mehr auf ihre Gefühle eingehst. Gerade in so einer Situation gäbe es doch da sicher einiges zu erzählen. Diese Ebene bleibt mir jedoch beim Lesen verschlossen.
Vielleicht wäre es auch hilfreich, das Ganze mit mehr Humor zu würzen. Aber das ist sicher wieder eine sehr subjektive Aussage, denn es kann auch gut sein, dass nur unser Verständnis von Humor so verschieden ist, dass bei mir einfach nix ankommt, obwohl Humor da ist (wäre nicht das erste Mal; manchmal geht der einfach komplett an mir vorbei)

Randbemerkungen zu Kleinigkeiten:
"Klubschaugen" gibt es nicht, die Dinger heißen Glubschaugen.
Du hast ein paar Unsicherheiten in der Zeichensetzung.
Gelegentlich stimmt die Zeitform nicht.

Evtl. wäre es hilfreich, wenn Du die Kapitel einmal unter dem Aspekt betrachtest, was von dem (momentan doch sehr langen Text) denn wirklich wichtig oder sogar unerlässlich ist, damit die Romanhandlung sich entwickeln kann. Beispiel: Ihr langes "Nachdenken" über Mutti und alles, was damit zusammenhängt. Das ist sehr viel Text, der von Ereignissen erzählt, die (nach meinem Empfinden) für das Kennenlernen der beiden nicht besonders relevant sind. So ging es mir auch an vielen anderen Stellen. Mit Kürzungen allein ist Dir aber vermutlich nicht geholfen - Du brauchst wahrscheinlich noch ein paar Gewürze für das Lesefutter wink.

Für Text und Autor alles Gute!
Freundliche Grüße
a.
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riese70
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Beitrag11.05.2019 18:48

von riese70
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Hallo.

Ach, ihr wart ja fleißig hier, leider bin ich unter der Woche meine Brötchen heimholen und deswegen selten am PC. Das Hobby folgt dann immer am Wochenende.

Bea, vielen Dank für deine Begrüßung auf dem roten Teppich. Für Highland- Geschichten und Saga bin ich zwar Fan, sie zu schreiben, da fehlt mir die Fachkenntnis. Ein Ziel hoch zu stecken ist gut, zu hoch versessen. Die Geschichte wollte ich ursprünglich mit Klischees vollstopfen (übertrieben), um sie dann später langsam wieder auszuräumen. Wie häufig passiert es den jedem, bei etwas Neuem erst mal auf Klischees / Vorurteile zurückzugreifen, auch wenn man es nicht will?

Kojote, nerven ist doch gut, deswegen bin ich doch hier und wie soll sonst jemand, der wie ich auf dem Schlauch stand, es denn sonst verstehen. Ich denke aber, ich habe es begriffen. Der Roman mit nur einem Protagonisten oder Gruppe, die per Ego agieren. Also in der ich-Form Handlungen erleben oder Gedanken äußern. Beim Liebesroman dann also nur ein Prota und nach meiner Recherche ist das dann die Frau, da die größte Leserschaft Frauen sind. Der Mann wird der Anta und agiert so per er, andere Nebenpersonen als er / sie. Der Anta kann eine Nebenhandlung aufmachen, in dem er die Geschichte erzählt, die dann wiederum in die Haupthandlung eingreift / bereichert / hinführt. Wenn der Protagonist in der Nebenhandlung auftaucht, ist er auch nur noch sie. Aber darf der Anta dann denken? Klingt ja erst mal doof, ich meine so etwas wie ‚Klaus dachte an den Anfang zurück und eigentlich liebte er sie seit dem ersten Tag.‘ Sonst kann ich ja kaum die andere Perspektive erstellen, denn alle Gedanken durch Taten / Handlungen zu erklären ist echt mühselig.
Die zentrale Frage also noch mal neu definiert: Werden Klaus und Susi trotz ihrer Vergangenheit ihre Liebe finden und erfüllen?

A.no-nym, das mit den Zeitformen ist mir bewusst, da ich häufig los schreibe, wie mir der Schnabel gewachsen ist und dann nur einen Teil davon finde. Das Zweite in der Richtung sind die Kettensätze, bei der Korrektur davon zerreiße ich gern entweder den Gedanken oder / und es entstehen grammatikalisch unvollständige Sätze. Die Klubschaugen / Glubschaugen sind übrigens durch die Rechtschreibprüfung entstanden (OpenOffice, 2 verschiedene Versionen). It isn‘t a bug, it is the future (wer dabei den Fehler zum Original entdeckt, dieser ist gewollt).

Damit jetzt einen großen roten Strich von links unten nach rechts oben und einen anderen Start versuchen, im richtigen Stil, mit mehr Gefühl und mit Überraschungsmomenten, aber mit verschiedenen Perspektiven. Für die Perspektiven muss ich natürlich erst mal etwas dran herum spielen, für mich.

LG riese70 - Steffen
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riese70
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Beitrag12.05.2019 18:22
Neustart, unvollständig
von riese70
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Hallo,

Zu aller erst einmal allen mitlesenden Müttern am heutigen Tag eine recht herzliche Gratulation, dann der Neustart.

Prolog

Könnt ihr euch noch an das erste Mal erinnern
oder steht es noch bevor?
Das erste Mal, was ist das?
Wenn sich zwei Menschen kennenlernen, ein Date haben,
der erste Kuss, die erste Liebeserklärung,
aber auch der erste Streit gehört dazu.

All das sind wir,
das macht unsere Geschichte aus.
Begleiten wir Susi bei ihrer Reise …


1. Das erste Mal


Klaus. 29. 1,90 m groß und 80 kg schwer. So die technischen Daten, so hatte er sich beschrieben, alles weitere könnte ich mir selbst anschauen, wenn wir uns das erste Mal sehen.

Jetzt sitzen wir uns im TexMex gegenüber, einem kleinen Mexikanerrestaurant. Groß und schlank ist er, mit ehrlichen, grau-blauen Augen. Einen ordentlichen Po hat er auch, das konnte ich beim Betreten des Lokals sehen. Wir schauen uns in die Augen und keiner traut sich anzufangen. Ein letztes Mal wollte ich es noch versuchen, einen Mann für mich allein zu finden. Das hatte ich mir geschworen. Ein perfektes erstes Date muss es werden!

Letzte Nacht schlief ich unruhig und hatte einen Traum. An meiner Seite war ein Mann, den ich nicht kannte, zwei Kinder dazu. Er lächelte mir zu und sagte mir, das er mich liebt. Die Kinder störte das nicht und sie spielten um uns herum Hascher.

Klaus lächelt mich an und beginnt.
„Ich suche die Frau für die nächsten siebzig Jahre meines Lebens, danach können wir dann weitersehen. Kinder wünsche ich mir auch.“
Ach, Klaus, musst du denn gleich mit der Tür ins Haus fallen. Ich begann gerade, dich zu mögen. Natürlich, eine Beziehung fürs Leben wünsche ich mir auch und Kinder gehören dazu. Aber als Beginn für ein Date so etwas raus hauen?

Der Kellner kommt, fragt nach den Getränken und verschafft mir etwas Zeit zum Nachdenken. Zwei Corona für uns, bitte.

„Kinder gehören für mich zu einer Beziehung dazu. Ich wünsche mir mal später ein Mädchen, mit der ich spielen und stricken kann. Einen großen Bruder für sie, der auf sie aufpassen kann und dem du alles handwerkliche beibringen kannst.“
Den ersten Teil der Frage lasse ich vorsätzlich weg, soweit sind wir noch nicht.
„Wenn du dich beschreiben müsstest, Klaus, wie sieht das aus? Also, so vom Charakter her?“
„Ehrlich. Grundsätzlich ehrlich und schüchtern auch, ich bin kein Draufgänger. Wenn ich etwas anfange, will ich es auch zu Ende bringen. Treue und Offenheit sind für mich in einer Beziehung das Wichtigste.“
Das war es also, schüchtern. Er hat allen Mut zusammen genommen und die wichtigste Frage für ihn zuerst in den Raum geworfen. Er macht den Eindruck des netten Jungen von nebenan und ist bei der Antwort sogar errötet.
„Und du, Susi, wie ist das bei dir?“
„Treue steht ganz oben, die Ehrlichkeit auch. Die Liebe ist wichtig. Und gegenseitiges Vertrauen natürlich.“
Er lächelt mich wieder an und seine Augen strahlen. Ich denke, er könnte vor mir auch nichts geheim halten, er hat ein gläsernes Gesicht. Ich kann ihm förmlich die Gedanken ansehen.
„Hobbys, die hast du doch auch. Was machst du denn alles?“
Kurzes stutzen von ihm, dann kommt die Antwort.
„Elektronikbasteleien. Ich tischlere für mich, einen Schrank oder einen Oberboden. Kochen hab ich bei Oma gelernt, bisher hat es allen immer geschmeckt. Puzzles zusammenlegen, das finde ich entspannend. Ab und zu ein Game spielen, meistens irgendetwas in Richtung Strategie. Lach bitte nicht, sticken tu ich auch zum runter kommen.“
„Warum soll ich lachen, ich stricke dafür. Ich gehe gern aus zum Essen. Kochen ist nicht so meins, nur wenn es notwendig ist. Ich backe gern mal einen Kuchen. Ich finde Schlager toll, aber nur von ein paar Künstlern. Ich mag Ausgehen, irgendetwas erleben, was sehen, aber keine Museen. Oder in kleiner Runde irgendwo zum Dart-Spielen und quatschen.“

Der Kellner brachte unser Bier.

„Das ist ja gut, da kann ich für uns kochen und backen können wir gemeinsam. Hauptsache, wir streiten uns nicht um die Streusel zum Naschen.“
Nein, bestimmt nicht, ich bin schneller. „Wir können ja einfach mehr Streusel vorbereiten, dann können wir beide … Huch.“
Hinter mir kam der Kellner aus der Küche gestürmt, einen riesigen Sombrero auf dem Kopf und laut rufend. Er rennt quer durch das ganze Lokal, stellt ein Tablett an einem anderen Tisch ab und bedient die Gäste. Da stand ja was auf der Karte, das schnellste Gericht der Welt, so sieht es also aus. Aber mein Bier hat dafür jetzt nasse Füße.
Klaus beugt sich vor, legt schnell eine Serviette darunter und lächelt mich dabei wieder an. Seine Augen sagen dabei, ‚ist doch alles halb so schlimm‘. Sieht so etwa mein perfektes Date aus? Ich könnte selbst mit mir schimpfen.



(da muss noch ein bisschen was rein, aber das Ende ist klar)

Wir stiegen beide in unsere Autos und fuhren davon, jeder in seine Richtung.

Soweit zum Neuanfang. Ich hoffe ihr seht eine Entwicklung. Für das bessere Lesen habe ich versucht, eine andere Strukturierung zu bauen.

LG riese70 - Steffen
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Calvin Hobbs
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Beitrag12.05.2019 18:40

von Calvin Hobbs
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Ich muss gestehen, dass mich das überhaupt nicht packt.
Witzigerweise schauen meine Frau und ich regelmäßig "First Dates" auf VOX und ich muss sagen, die Gespräche dort sind teilweise weit unterhaltsamer als das von Dir beschriebene Date.
Ich empfinde das alles als viel zu trivial. Als Leser will ich ungewöhnliche Situationen, unbekannte Emotionen durchleben, neue und interessante Menschen kennenlernen.
"Hallo, ich bin der Klaus und ich tischlere und sticke. Und Du?"
"Ich bin die Rita, höre meine biologische Uhr ticken und stricke gern."
Sorry ...
Warum fängt die Geschichte im TexMex an? Hat keiner der Protas ein Leben? Hatten sie vllt. Schwierigkeiten, den Termin zu halten? Wie haben die zwei Kontakt zueinander gefunden? Warum gibt es nicht schon beim Kennenlernen einen richtigen Konflikt?
Kennst Du das Buch "Zwei an einem Tag"? Da sieht man, wie das funktionieren kann wink


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a.no-nym
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A
Beitrag12.05.2019 22:55

von a.no-nym
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Hallo riese,
mir geht es wie Calvin Hobbs - mir fehlt auch in Deiner Überarbeitung jegliche Spannung; es ergeben sich beim Lesen keine Fragen, die dazu führen, dass ich gern wissen möchte, wie das Ganze weitergeht. Ich empfinde den Text wie eine ziellose Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten.

Hilfsfragen: Was ist aus Deiner Sicht das Spannende/das Interessante an der von Dir geschilderten Szene? Welche Entwicklung findet da statt - und warum ist diese es wert, in Worte gefasst zu werden? Wenn diese Fragen beantwortet sind, ließe sich evtl. besser herausfinden, was Du ändern könntest - damit das, was Dich an der Szene fasziniert, auch bei den Lesern ankommt.

Freundliche Grüße
a.
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riese70
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Beitrag19.05.2019 18:25

von riese70
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Hallo Calvin

Ich hätte ja zumindest eine Begrüßung und Verabschiedung erwartet, na ja.
Ganz oben drüber steht übrigens, das es eine reale, echte Geschichte werden soll und nicht skripted oder eine Tragikkomödie. Das Buch kenne ich nicht und nach der lesbaren Zusammenfassung reizt es mich auch nicht. Es gibt zum Glück immer unterschiedliche Geschmäcker.

Im Übrigen heißt die Dame Susi und nicht Rita.

Viel Glück!
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Bea H2O
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Beitrag19.05.2019 19:25

von Bea H2O
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Hallo Riese,

ich denke, auch im "realen Leben" gibt es witzige Konflikte, die man aufgreifen kann. Das ist vermutlich genau das, was Calvin gemeint hat. Wichtig ist mMn, dass man sich in deine Figuren hineinversetzen kann, mit ihnen lachen oder auch traurig sein kann. Ganz ohne Konflikte wäre das Buch (bzw. das Leben) ja auch ziemlich langweilig, oder? Und diese sind in deinen Versionen für mich noch nicht gut herausgekommen. Du willst beschreiben, wie eine Situation auf die beiden Charaktere wirkt und wie es dabei zu Missverständnissen kommen kann? Dann überlege dir doch vielleicht direkt für den Anfang genau solch eine Situation und schreibe darüber. Wenn du den Leser einmal eingefangen hast, kannst du ja immer noch ein paar alltäglichere Details, die dir wichtig erscheinen, mit einstreuen.

Beispiel: Als du erzählst, wie der Mann seinen Kaffee trinkt und sich danach darüber freut, dass sie ihm die "heimische" Variante angeboten hat und dann später in ihrer Version schreibst, dass sie ihm ja auch diese anbieten wollte... da sehe ich einfach kein Missverständnis, keine witzige Spannung, nichts, was diese Stelle überhaupt erwähnenswert macht. Hätte sie seine Ausführungen irgendwie falsch gedeutet, wäre dies möglicherweise schon anders gewesen.

Viele Grüße
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Nathan Pascal
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Beitrag20.05.2019 02:59

von Nathan Pascal
Antworten mit Zitat

riese70 hat Folgendes geschrieben:

Ganz oben drüber steht übrigens, das es eine reale, echte Geschichte werden soll und nicht skripted oder eine Tragikkomödie.


Real-istisch? Ich würde anhand dieses Punktes gerne auf einige Kommentare meiner Vorredner aufbauen.

Nein, fangen wir mit etwas Lob an, bevor ich mich zu sehr darin verbeiße:
Ich sehe Potenzial in dem Prolog. Denn er klingt nicht realistisch, er klingt nach einer Erzählung, nach einer Geschichte, die eine Bedeutung haben könnte. Er stellt Fragen, beschwört drohendes Unheil herauf und verkündet Verheißungen. Verheißt Verkündigungen? Ich denke, der Punkt ist klar. Ich erkenne darin eine gewisse poetische Verspieltheit, die im klaren Kontrast zu dem eigentlichen Text steht. Man betrachte nur:
Zitat:
All das sind wir, das macht unsere Geschichte aus. Begleiten wir Susi bei ihrer Reise... Klaus. 29. 1,90 groß und 80 kg schwer.

Das ist... als würde man einen Teddybären gegen eine Granitwand schlagen. Hart. Oder etwas professioneller ausgedrückt, es stellt einen eklatanten Stilbruch dar. Was folgt ist... realistisch? Ich würde fast sagen, ja. Und darin sehe ich das Problem. Was ist Realismus in der Fiktion? Denn real und echt kann sie nicht sein, dann wäre sie Wirklichkeit. Sie ist immer Kunst, ist immer künstlich. Aber soll sie so sein?
Die Wirklichkeit hat Folgendes geschrieben:
Gestern morgen wurde ich von einem Hund gebissen. Dann war ich beim Friseur und am nächsten Morgen klopfte die Polizei an meine Tür, denn mein Nachbar wurde von seiner Ehefrau mit einem stumpfen Korkenzieher inhumiert.

So nehmen wir unsere Wirklichkeit die meiste Zeit wahr. Dinge passieren eben und damit hat sich die Sache, kein Grund darüber nachzudenken. Doch darum geht es (meiner bescheidenen Meinung nach) nicht beim Erzählen einer Geschichte. Geschichten (fiktionale Texte, Romane, etc...) sind konstruiert. Und wir erwarten, dass sie konstruiert sind. Eine wirklichkeitsnahe Geschichte empfinden wir als zusammenhanglos, unbefriedigend und langweilig. Dagegen:
Werwolfsgeschichte hat Folgendes geschrieben:
Gestern wurde ich von dem Hund gebissen, den ich aus dem Tierheim geholt hatte, danach fühlte ich mich sehr schwindlig und verlor das Bewusstsein. Warum bin ich heute Morgen in einer Blutlache aufgewacht? Und warum schaut der Hund mich so nachdenklich an?

Psycholiebeskrimi-wasimmer hat Folgendes geschrieben:
Es war nur eine gemeinsame Nacht. Jetzt hat meine Nachbarin ihren Ehemann mit einem stumpfen Korkenzieher inhumiert, damit wir zusammen sein können. Dies kann unmöglich gut gehen, oder? Und doch... ich glaube, ich habe mich verliebt.

DAS sind Geschichten (oder Plotaufhänger, oder dergleichen, jetzt gerade geht es nicht um Fachbegriffe) und sie sind nicht im Mindesten wirklichkeitsnah. Nicht wegen ihrem Inhalt, sondern weil sie ein Narrativ konstruieren, weil sie geskriptet sind. Fragen, die gestellt und beantwortet werden. Konflikte, die auftreten, schlimmer werden, überwunden werden. Charaktere, die sich entwickeln. Vergleiche ich dies mit dem Aufhänger dieser Geschichte "Eine Beziehung mit allen Höhen und Tiefen, das Ende ist ungewiss, denn alles ist möglich", dann fehlt mir dieser Biss aus meinen eigenen (furchtbar grauenvollen) Beispielen. Stuff happens, and then stuff happens und maybe more stuff happens, thanks.
Die Frage, ob Susanne und Klaus zusammenkommen trotz ihrer Vergangenheit ist leider nicht genug für uns als Leser, da diese Namen nichts bedeuten, solange du sie nicht bedeuten lässt. Vergleiche:
Wird die Raubtierkatzenbändigerin Susanne trotz seiner tödlichen Katzenhaarallergie mit Klaus zusammenkommen?
Können Klaus und Susanne eine gemeinsame Zukunft haben, obwohl er bereits drei Kinder aus der Ehe mit seinem verstorbenen Ehemann(!) großziehen muss?
Klaus ist ein Musiker, dessen frivoles Lasterleben ihn an den Rand der Auslöschung getrieben hat, Susanne ist eine neurotische Bibliothekarin, die seit siebzehn Jahren die Kinderbuchabteilung nicht verlassen hat. Was können sie voneinander lernen, um bessere Menschen zu werden?
Meine Beispiele sind lächerlich, ja. Aber sie zeichnen ein Bild. Sie geben den Namen einen Inhalt. Kinderwunsch und Hobbies sind so elementare menschliche Eigenschaften, dass Susanne und Klaus nur Schemen bleiben, so wie sie bisher präsentiert sind. Wäre Susanne eine Raubtierkatzenbändigerin oder eine neurotische Bibliothkarin, dann müsste sich das in der ersten Szene bereits widerspiegeln. Aus dem vorliegenden Text lassen sich leider keine richtigen Schlüsse ziehen. Gleichzeitig erhalten wir in so kurzer Zeit einen solchen Schwall an Informationen, dass es kaum einzuschätzen ist, was davon relevant ist. Es ist eben... realistisch. Unfokussiert.

Natürlich ist dies nur ein Einstand, keine Frage, und ein Text muss sich entwickeln, gewiss. Aber eine gute Geschichte führt den Leser klar vom Anfang bis zu ihrem Ende. Sei es durch Handlung, Charaktere, stilistische Poesie (eher selten, nicht ratsam). Hier... wie soll ich sagen... Warum klingt der Text, als würde man den armen Teddybären unentwegt gegen die Granitwand schlagen, während der Prolog so effektiv das ausdrückt, was er ausdrücken soll? Ich meine, der Prolog (oder Stimmungsaufhänger, ich wollte ja nicht über Begriffe streiten) ist verdammt kitschig, klar, aber das soll er ja wohl sein. Er ist effektiv im Kitschigsein. Der Text ist ineffektiv im... Der Text ist ineffektiv. Ich weiß nicht worin, denn ich weiß nicht, was er sein will.

War das hilfreich? Vermutlich nicht. Anders:
Calvin Hobbs/a.no-nym hat Folgendes geschrieben:
Als Leser will ich ungewöhnliche Situationen, unbekannte Emotionen durchleben, neue und interessante Menschen kennenlernen./Was ist aus Deiner Sicht das Spannende/das Interessante an der von Dir geschilderten Szene?
 

Das. Hundertmal das. Was soll der Text sein? Was willst du, riese70, von diesem Text? Romantik? Schmerz? Lachen? Sobald du dir einig bist, was die Geschichte sein soll, dann kannst du hier bessere Hinweise erhalten, wie du dies erreichst. Alles ist recht, nur bitte, bitte, lass ihn nicht realistisch sein. Davon hat jeder Mensch schon genug in seinem Leben. Dafür wurden Geschichten nicht erfunden...

In Memoriam Teddybär
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nebenfluss
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Beitrag21.05.2019 13:21

von nebenfluss
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Hallo Steffen,

der ersten Version konnte ich durchaus etwas abgewinnen. Hätte zwar starken Kürzungs- und Überarbeitungsbedarf gesehen, sie war aber stellenweise temporeich, hat Klaus in seiner etwas nerdigen, aber ganz sympathischen Art charakterisiert und hatte auch ihre witzigen Stellen, Stichwort Unterhosen-Anekdote, Stichwort "kein Mann für eine Nacht".

Die zweite Version dagegen versucht offenbar, durch das Versprechen zu bestechen, von hier aus könne es ja nur interessanter werden. Susi in der Ich-Person stellt Sachbearbeiterinnen-Fragen, und Klaus gibt Sachbearbeiter-Antworten; ein völlig verkünsteltes, jede Sinnlichkeit vermeidendes Gespräch, das nur satirisch aufbereitet für mich funktionieren könnte. So wie es dasteht, bin ich kein bisschen motivert, den beiden in ihr Liebesglück zu folgen, bei all dem Krampf, der da vorraussichtlich noch zu lesen wäre.

Ich warte jetzt mal ab, für welche Version du dich entscheidest, weil detailierte Antwort (zur ersten Version) sonst womöglich für die Katz wäre.


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riese70
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Beitrag25.05.2019 11:03

von riese70
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Hallo, ihr Lieben!

Eure Fragen beantworte ich selbstverständlich noch, aber die Idee mit dem kleinen alltäglichen Konflikt von Bea musste ich einfach mal schnell versuchen aufzugreifen.

Direkt nach dem Prolog und der Überschrift einzufügen:

Heute ist Samstag und er ist vollkommen entspannt. Heute ist das erste Date, nur noch schnell einparken, dann kann es losgehen. Husch, hinter ihm schoss ein kleines Auto in seine Parklücke, eine junge, hübsche Frau sprang heraus und lief im Sturmschritt davon.
„Das kann doch nicht wahr sein“, brummelte er in seinen frisch rasierten Bart und die Wut stieg langsam in ihm hoch. Also dann einen anderen Parkplatz suchen. Eine Querstraße weiter fand er auch was und stapfte langsam zu der kleinen Eckkneipe zurück. „Wenn ich dich erwische, ...“
Eigentlich ist es ja ein Mexikaner, mit einem kleinen Vorgarten in Biergartenoptik, der liebevoll gestaltet ist. Jetzt, so früh im Jahr, war er natürlich leer, aber die Frau von vorhin stand darin und schaut sich suchend in alle Richtungen um.
„Na du traust dich ja was,“ sprach er sie an, „mir einfach so meinen Parkplatz zu klauen.“
„Ach, ´tschuldigung, ich hab heute mein erstes Date und darf auf keinen Fall zu spät kommen.“
Dabei ging ihr Blick weiter die ganze Straße rauf und runter.
„Susanne?“
„Jaah?“
Damit schauten wir beide uns direkt in die Augen. „Ich bin Klaus!“
Die Erkenntnis trat in ihre Augen und wir mussten wie auf Kommando beide herzhaft lachen, ein befreiendes Lachen.

...

Ich melde mich bald wieder.

LG riese70 -Steffen
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Calvin Hobbs
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Beitrag26.05.2019 08:32

von Calvin Hobbs
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riese70 hat Folgendes geschrieben:
Hallo, ihr Lieben!

Eure Fragen beantworte ich selbstverständlich noch, aber die Idee mit dem kleinen alltäglichen Konflikt von Bea musste ich einfach mal schnell versuchen aufzugreifen.

Direkt nach dem Prolog und der Überschrift einzufügen:

Heute ist Samstag und er ist vollkommen entspannt. Heute ist das erste Date, nur noch schnell einparken, dann kann es losgehen. Husch, hinter ihm schoss ein kleines Auto in seine Parklücke, eine junge, hübsche Frau sprang heraus und lief im Sturmschritt davon.
„Das kann doch nicht wahr sein“, brummelte er in seinen frisch rasierten Bart (s.u.) und die Wut stieg langsam in ihm hoch. Show, don't tell
Also dann einen anderen Parkplatz suchen. Eine Querstraße weiter fand er auch was und stapfte langsam zu der kleinen Eckkneipe zurück. „Wenn ich dich erwische, ...“ Er ist ein erwachsener Mann? Auf dem Weg zu einem Date?
Eigentlich ist Es ja ist ein Mexikaner (mexikanisches Restaurant), mit einem kleinen Vorgarten in Biergartenoptik, der liebevoll gestaltet ist. Jetzt, so früh im Jahr, war er natürlich leer, aber die Frau von vorhin stand darin und schaut sich suchend in alle Richtungen um. Ist sie wirklich so verzweifelt?
„Na du traust dich ja was,“ sprach er sie an, „mir einfach so meinen Parkplatz zu klauen.“ (s.u.)
„Ach, ´tschuldigung, ich hab heute mein erstes Date und darf auf keinen Fall zu spät kommen.“ Warum sollte sie sich bei einem Fremden entschuldigen und rechtfertigen?
Dabei ging ihr Blick weiter die ganze Straße rauf und runter.
„Susanne?“
„Jaah?“
Damit schauten wir beide uns direkt in die Augen. „Ich bin Klaus!“ Woher kommt der Perspektivwechsel?
Die Erkenntnis trat in ihre Augen und wir mussten wie auf Kommando beide herzhaft lachen, ein befreiendes Lachen. An der Stelle ist der Drops bereits gelutscht, denn "nun war beider Leid beendet und die Freude begann."

...

Ich melde mich bald wieder.

LG riese70 -Steffen


Also ich konnte noch nie in meinen "frisch rasierten Bart murmeln", lerne aber gern dazu. Smile
Grundsätzlich ist die Idee eines Mini-Konflikts gut. Leider löst Du ihn sofort und auch noch ins absolut positive auf. Das finde ich unrealistisch.
Dazu kommt - in Deinem kurzen Absatz treffen sich zwei Frohnaturen.
Da ich schon vorher ein Beispiel aus dem TV benutzte, hier ein anderes:
Momentan läuft "Let's Dance". Dort tanzt eine Schlagersängerin (?) Ella Endlich. Zwei Jahre zuvor war es Vanessa Mai. Beide Damen sind attraktiv, gebildet und sehr talentiert. Immer superfreundlich, immer 100% abliefernd.
Keine der beiden hat(te) die Chance auf einen Sieg in einem Publikumswettbewerb!
Sie sind einfach zu glatt, scheinbar zu perfekt, ohne Ecken und Kanten.
Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen:

Warum ist Ralf nicht aufgeregt? Verärgert? Verkatert? Lustlos? Geil? Genervt?
Wenn es ihm doch so einfach fällt, Frauen anzusprechen, warum dann so ein Date?
Warum ist Susi schon auf den ersten Blick jung und hübsch?
(Aus eigener Erfahrung, war bei meinen Dates dieser Art, 1 von 10 jung und hübsch. Aller anderen Frauen waren einfach nur "normal".)
Warum will Susi unbedingt einen Mann kennenlernen?
Warum haben beide diese Form des Kennenlernens gewählt?
Wie kam es zu dieser Situation?
Was wäre, wenn Susi nicht hübsch, dafür aber gebildet/reich/besonders sportlich ist? Etwas nicht äußerliches hat?
Was wäre, wenn Susi Ralf total heiß fände, aber feststellen muss, dass er nur wenig IQ u/o. Lebenserfahrung hat?
Oder umgekehrt? Ralf wäre der Letzte, den Susi angesprochen hätte, aber er riecht gut, kann sich gut ausdrücken, hat etwas, was sie an ihren Vater/Bruder/Ex erinnert?
Was wäre, wenn Ralf und Susi auf zwei völlig verschiedene Dates warten?
Was wäre, wenn Susi nicht das Date, sondern die Bedienung beim Mexikaner wäre?
Was wäre, wenn Ralf auf dem Weg zu einem anderen Date in Eile Susis Einfahrt zuparkt?
Was wäre, wenn Ralf den Mexikaner verlässt - nach dem fünften Date mit der dritten Frau innerhalb von vier Wochen - und Susi hat ihn zugeparkt?
Was wäre, wenn Ralf den Mexikaner unbefriedigt und hungrig verlässt und zu Mecces fährt? Dort sitzt Susi mit zwei Kindern am Nebentisch? Er ahnt nicht, dass es ihre Nichten sind.


-Ganz oben drüber steht übrigens, das es eine reale, echte Geschichte werden soll und nicht skripted oder eine Tragikkomödie.-

Wie schon vorher bemerkt, das Reale und Echte erleben die Leser jeden Tag selbst. Warum sollte man es dann im Urlaub nochmal nachlesen?
Bspw. habe ich meine Frau im Wäschekeller kennengelernt. Klingt das real?
Bei meinem Nachbarn haben unter der Woche bis zu vier verschiedene Frauen übernachtet. Klingt das echt?


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riese70
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Beitrag27.05.2019 23:13

von riese70
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Hallo ihr Lieben,

für mich gibt es zwei verschiedene Arten der Unterhaltung. Das erste ist in irgendeiner Art Film und Fernsehen, wo mit vielen bunten Bildern und Dialogen der Zuschauer passiv am Geschehen beteiligt wird. Manch ein Buch ist genauso geschrieben.
Bei einem richtigen Buch dagegen entstehen meiner persönlichen Meinung nach die Bilder erst im Kopf des Lesers, er ist also aktiv am Geschehen beteiligt. Bei einem richtig guten Buch kann sich dann der Leser so einbringen, dass er die Handlung mit seinen Erfahrungen in einem gewissen Rahmen beeinflussen kann. Da will ich eigentlich hin.

Ich schreibe erst mal für mich selbst, als Ausgleich zu der vielen Logik, mit der ich auf Arbeit zu tun habe. Und dann natürlich auch für Leser, etliche davon in der Bekanntschaft, die wissen wollen, wie es nun weiter geht. Und nein, ich habe kein Schreibziel. So lang wie es dauert, so lang dauert es eben. Damit sind wir dann bei dem wichtigsten Punkt.

Zielgruppe und Zielsetzung:

Paare mit 10+ Jahren (Zahl willkürlich): Zurückerinnerung an die eigene Zeit; Ausfüllen der Geschichte mit eigenen Erinnerungen; Lachen, wenn eine Klippe umschifft wurde

gescheiterte Paare: Trost; Beistand; aber auch Aufzeigen, das nie der Einzelne dran schuld ist; das das Leben weitergeht; das eine neue Liebe wartet

Leser, die noch alles vor sich haben: die Vorstellung vom Traumprinzen relativieren; Träume und Wünsche aufnehmen und in einen Kontext mit der realen Welt versetzen; beim Aufbau der Beziehung für mehr Kommunikation und Verständnis werben

Und das alles ohne den erhobenen Finger eines Lehrbuches, sondern als real erlebbar und gestaltbar. Hab ich damit die Zielgruppe zu weit gefasst, oder sind diese Ziele nicht miteinander realisierbar?

Technik:
Ich möchte einzeln lesbare und abgeschlossene Kapitel schaffen, die in der richtigen Reihenfolge einen Sinn (Zeitlinie) ergeben, aber auch Querfeldein lesbar sind. Ich kenne genug Leute, die zuerst vorn, dann willkürlich irgendwo in der Mitte lesen und dann am Ende nachschauen, ob es der Gärtner war. Es sollen Fragen aufgeworfen werden, die entweder gleich, bald oder erst Kapitel weiter beantwortet werden, um die Handlungen miteinander zu verbinden. Bsp. Die Frage von Calvin, wieso ausgerechnet der Mexikaner? Susi kocht nicht gern und geht lieber aus. Später dann, der Mexikaner liegt auf der Hälfte zwischen beiden Wohnorten, neutrale Zone für den Strategiespieler Klaus. Und Susi kommt auf ihrem Arbeitsweg immer daran vorbei und wollte schon immer mal hinein, aber nicht allein. Für die Querleser dann sollen weiter vorn Antworten gegeben werden, die Fragen aber erst später formuliert werden.
Die einzelnen Kapitel sollen an eigene Episoden erinnern, aber bei der Vielzahl an Lesern ist die Reihenfolge genauso unterschiedlich. Ob das Kennenlernen nun bei einem Rock-/Schlagerkonzert war und dann das Date in der Kneipe war, oder andersherum, es sollen möglichst alle Erinnerungen unterstützt werden.

Angedachte Handlung in V2:
Kapitel 1, das Kennenlernen; Klaus und Susi sind sich zwar prinzipiell sympathisch, aber der Rest bleibt offen
Kapitel 2, getrennte Wege; Klaus versucht Susi zu einem zweiten Date zu überreden, bekommt eine Absage und macht sich Gedanken über den Grund (anderer Mann, Freundin, Familie)
Perspektivwechsel zu Susi; Ausgehen mit ihrer neuen Freundin; offene Frage, ob sie nur Freundin sein will oder mehr
Perspektivwechsel zu Klaus; Besuch eines Mittelalterfestes mit einem Kumpel
Kapitel 3, Die Macht des Neides; Klaus erzählt vom großartigen Fest, Susi wird neidisch und das zweite Date ist gesichert. Hintergrundinfo: Susi besucht immer Mittwochs die Volkshochschule, um das Abi nachzuholen
Kapitel 4, Unerwartetes; Klaus will Susi eine Freude bereiten und stellt sich in die Nähe ihres Hauses auf (Mittwoch), verpasst sie und klemmt ihr dann eine Rose ans Auto. Susi befürchtet, das die Blume von ihrem Ex ist und regt sich darüber auf
Kapitel 5, Kommunikation; um Missverständnissen vorzubeugen, klärt sie Klaus über ihren Ex auf und Klaus gibt die Rose zu, fällt damit aber in das Loch, das er einfach so bei ihr auftaucht
Kapitel 6, das Date aus V1 alte Kapitel 1-3, aber stark gekürzt und ohne die Erinnerungen beim Baden
Kapitel 7, Vorbereitungen auf ein Versöhnungsdate mit Kochen von Klaus bei ihm zu Haus (altes Kapitel 4, noch nicht hier veröffentlicht)
Kapitel 8, Versöhnungsdate zu viert; Rezepte sind nachkochbar, Klaus Kumpel von 2 und die alte, beste Freundin von Susi sind dabei, evtl. lassen die sich verkuppeln

Soweit erst mal zu meinem Plan für die Geschichte. Die Länge des Ganzen wird nur durch meine Lust zu schreiben, die Einfälle und Fantasie begrenzt.
Die Charaktere der Handelnden sollen sich im Lauf der Geschichte ändern, bzw. die Wahrnehmung derselben soll sich ändern.

Ich habe versucht, meinen Plan in Kurz vorzustellen, aber ich fürchte es ist schon ganz schön lang geworden, deswegen für heute

LG riese70 – Steffen
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Engel72
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Beitrag28.05.2019 16:37

von Engel72
Antworten mit Zitat

Hallo Steffen,

erst einmal Kompliment, dass du den Mut gefunden hast einen Liebesroman zu schreiben. Sicher gibt es schon den einen oder anderen, aber die meisten werden ja, wie wir wissen,von Frauen für Frauen geschrieben.

Ich habe deine beide Versionen gelesen und finde, das auch die erste Version schon Potenzial hat.
Vielleicht kann man diese noch etwas überarbeiten und abrunden, z.B. mit mehr Hintergrundinfos der beiden, wieso, warum weshalb usw. Die unterschiedlichen Perspektiven , einmal aus Sicht von Susi und einmal aus Sicht von Klaus, find’ ich persönlich nicht schlecht. Bin mal gespannt.

Persönlich finde ich es schön, wenn man Geschichten aus dem realen Leben nimmt und diese mit in einen Roman einfließen lässt. Wenn ich lese, möchte ich nicht immer in andere Welten abtauchen, da ich nicht nur am Wochenende lese, sondern wann immer ich Zeit habe. Manchmal findet man gerade in diesen Geschichten die Lösung für den eigenen Konflikt oder man hat die eine oder andere Situation schon einmal selbst erlebt, so das man sich in die Person hinein versetzen kann. Wobei nicht jede Geschichte muss immer mit einem Konflikt oder Missverständnis anfangen.

Ich jedenfalls, bin gespannt, wie es mit Susi und Klaus weitergeht und hoffe, noch viel von dir zu lesen. Dafür drücke dir ganz fest die Daumen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

LG Engel72
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riese70
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Beitrag31.05.2019 12:07

von riese70
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Hallo ihr Lieben,

Teil 2 von was ich möchte,

nochmal zur Technik, es soll wie ein Lückentext geschrieben sein, wo die Lücken dafür stehen, dass sich der Leser einbringen soll und trotzdem die Handlung von mir vorgegeben wird. Beispiel: Im Mexikaner drin würde normalerweise das Ambiente beschrieben werden. Es ist voll im Lokal oder ganz leer, sonnendurchflutet oder angenehm dämmerig, es gibt eine Bar mit lauter seltenen leeren Flaschen dahinter, es ist laut oder leise in der Kneipe … All das hab ich nicht gemacht, da der Leser diese Beschreibung aus seiner eigenen Erinnerung holen soll. Oder um mich schon etwas selbst zu kommentieren, eine junge, hübsche Frau – klingt für mich wie ein feststehender Begriff, der eine exakte Beschreibung darstellt. Tatsächlich ist das aber sehr subjektiv, der erste Leser sieht dadurch eine 20-jährige, blond und mit Modellmaßen. Für den Zweiten ist das vielleicht eine 30-jährige, schwarzhaarig, mit fraulicher Figur. Beim Dritten dann ist es die Rubensfigur, alles ist darunter vorstellbar und der Leser soll erst mal seine Vorstellung sammeln. Im Nachgang dann werden einzelne Eigenschaften hinzugefügt, um das Bild in meine Richtung zu verändern. Und Calvin, auch wenn das jetzt eine Suggestivfrage ist, deine Frau war damals bei den hübschesten Frauen auch ganz weit vorn dabei, oder?
Und wenn ich jetzt schon bei der Selbstkommentierung bin, zwei mal hintereinander heute ist unglücklich, oK. Auch so etwas wie dieses Husch sollte nicht zu häufig vorkommen. Die Frau springt raus und der Leser soll ahnen, dass es Susi ist, Klaus dagegen nicht. Der frisch rasierte Bart ist eine Parodie auf ein Sprichwort (‚Er brummt in seinen nicht vorhandenen Bart hinein‘), aber Klaus besitzt einen Oberlippenbart, damit geht es nicht ganz unverändert. Das frisch rasiert soll außerdem zeigen, wie wichtig er dieses Date nimmt. Das Aufsteigen der Wut soll mit seiner Äußerung eine Einheit und den Anfang bilden. Das show kommt dann bei dem ‚stapfen‘, ansonsten könnte er ja laufen, schlendern, bummeln. Das erwischen dann, ist eigentlich eine leere Drohung, denn er würde sowieso einer Frau nichts tun und unterstreicht damit die aufgestiegene Wut. Susi im Vorgarten ist nicht verzweifelt, sondern nimmt einfach Klaus nicht für voll und jetzt kommt das Ende zum Erwischen, eine einfache Beschwerde. Wenn ihn die Wut nicht überrannt hätte, würde er sie nie ansprechen, dann es fällt ihm absolut nicht leicht. Und erkannt hat er sie auch nicht, sonst würde er ganz anders anfangen. Damit muss ich an dieser Stelle auflösen, sonst rennen sie aneinander vorbei und das Date ist geplatzt, was es nicht soll. Klaus könnte sie zwar nicht ansprechen, sondern zB. ‚anblaffen‘, das ist aber für mein Gefühl etwas zu viel Slang und wahrscheinlich zu regional, ich denk da nochmal kurz an das Sprichwort mit dem Bart. Die Antwort gibt sie nur, weil ihr bewusst ist, dass sie einen Fehler begangen hat und somit ist es eine Entschuldigung für sich selbst und auch für Klaus.
oK., der Anfang mit dem Mexikaner war umständlich und wahrscheinlich sollte ich es sagen, dass es ein Restaurant ist, damit keine Verwechslung mit einer Figur entsteht.
Das langgezogene Ja ist Absicht, um der Intonierung von Susi besser zu entsprechen und somit das Gefühl der Ungläubigkeit rüber zubringen. Einen Perspektivwechsel kann ich nicht erkennen.
Klaus erzählt die Geschichte:
Klaus: „Susanne?“
Susi: „Jaah?“
Klaus: Damit schauten wir beide uns direkt in die Augen.
Klaus: „Ich bin Klaus!“
Für die Analytik ist es so vielleicht besser, aber nicht zum Lesen (mMn). Überlegenswert ist an der Stelle noch, ob das Schauen in Vergangenheit oder Gegenwart ausgeführt werden müsste.
Das herzliche Lachen soll die Grundbeschreibung sein, im Gegensatz zu auslachen, verlegenes Lachen usw. Nachgesetzte Erklärung, befreiend, gemeinsames Lachen über die Lösung des Konfliktes und dann die Belohnung, das Date kann stattfinden. Natürlich ginge auch, es an der Stelle noch nicht aufzulösen, er geht rein, Susi kommt irgendwann hinterher und muss mit an den Tisch, da sonst nichts mehr frei ist. Sie schwatzen völlig unverbindlich über Gott und die Welt und merken dann irgendwann, das sie mitten in ihrem eigentlichen Date sind, aber das ist dann für mein Gefühl schon wieder zu viel Klamauk, Klischee.

Ach, und Calvin eins musst du dir noch gefallen zu gelassen:
Das du den Personen andere Namen vergibst, ist das künstlerische Freiheit oder Vorsatz? Egal wie rum auch immer, extra für dich eine Zeile aus Kapitel 2, damit ein neuer Name ins Spiel kommt.

Susi erzählt:
Ich sitze jetzt hier im Troll und es wird langsam voll. Wo bloß wieder Katrin bleibt? Gerade kommt eine neue Gruppe herein und der Wirt muss ganz schön mit seinen Stühlen schieben, damit er sie unter bekommt. Da taucht plötzlich Katrin hinter dieser Gruppe auf, na klar, mit ihrer knapp unter 1,60m kann sie sich hinter jedem verstecken.
Nur die absolute Rohfassung.

Ich liebe Sprichwörter; deswegen, ich hoffe, ich konnte deinem Affen Zucker geben. Smile

Damit zum ursprünglichen Text, Corona wird ursprünglicherweise direkt aus der Flasche getrunken, es hat sich aber keiner gefragt, wie man dann das Bier verschütten kann? Die Antwort ist einfach, da Susi aus dem Glas trinkt, Stilbruch, aber es ist so.
Sachbearbeiterfragen und Antworten, hmm. Für mich steht am Anfang immer irgendetwas Unverfängliches, um den anderen sozusagen abzuchecken. Zwischen rein sollten die kleinen Kommentare von Susi, um ihre Gedankenwelt kennenzulernen, der Traum am Anfang war aber wahrscheinlich doch zu viel und lenkt in die falsche Richtung.

Die Charaktere:
Susi soll am Anfang aktiv vorkommen, manchmal etwas flippig und frech, aber auch verschlossen.
Sie hat ein Ziel vor den Augen. Im Kapitel 2 ändert sich die Beschreibung, sie ist resigniert und noch lange nicht über ihren Ex hinweg, Selbstzweifel plagen sie, die von ihrer besten Freundin geschürt werden, aber von ihrer neuen Freundin negiert werden. Sie muss ihr neues eigenes Ich finden und das soll sie dann auch mit Klaus.
Klaus soll zuerst wie das schüchterne Mauerblümchen rüber kommen, gebildet, aber allein. Wenn ihn etwas aufregt, kann er auch mal aus sich raus gehen. Er lernt es in der Geschichte, aktiver zu werden, Sachen verschweigen zu können und andere für seine Zwecke zu verwenden (manipulieren wäre bestimmt der bessere Begriff, aber schon ziemlich hart).

Und damit will ich mal in ein ganz anderes Genre gehen, die Märchen. Wir erzählen sie unseren Kindern, obwohl sie eigentlich Krimi und Drama heißen müssten, bei all der Gewalt, die darin vorkommt. Es ist für uns eine rein fiktive Sache, Zwerge und Riesen. Und dennoch haben diese Geschichten einen realen Kern, der sogar mit historischen Fakten belegt werden kann. Die Frage ist also eher, wenn ich etwas reales als fiktiv empfinden kann, dann doch auch anders herum. Und etwas als real zu empfinden ist für mich nicht gleichbedeutend mit uninteressant. Ich kann also ein anderes Leben miterleben, ohne jedoch selbst in die Falle zu fallen und kann trotzdem aus den Fehlern lernen.
Bestimmt ist das wieder idiotisch erklärt, aber die künstlerischen Fachbegriffe fehlen da in meinem Vokabular, damit kann ich es nur so schlecht versuchen zu erklären, wie es mir gelingt.

LG riese70 – Steffen
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Calvin Hobbs
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Beitrag01.06.2019 08:47

von Calvin Hobbs
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riese70 hat Folgendes geschrieben:
Und Calvin, auch wenn das jetzt eine Suggestivfrage ist, deine Frau war damals bei den hübschesten Frauen auch ganz weit vorn dabei, oder?


Nein, eher im Gegenteil. Aber das würdest Du nicht verstehen.
Alles Gute.


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