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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3376
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag13.05.2019 14:13

von Michel
Antworten mit Zitat

Direkt in die Vollen: Unfall, Erstversorgung, Notarzt, Angst vor Querschnittslähmung - da geht was.
Gestolpert (ich neige sehr zum Stolpern) bin ich beim ersten Satz:
Zitat:
Als ich zu mir kam, hockte der Notarzt neben mir und legte gerade den Stifnek um meinen Hals.
Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber ich bleibe am "Als" als erstem Wort hängen, kann es aber nicht begründen. Eher eine Gefühlssache. "Stifnek" habe ich gegoogelt, finde aber nur "stiff neck extraction device" o,ä.; dass der Kopf fixiert wird, machst Du im Text ja deutlich.
Die medizinischen Begriffe ziehen sich durch diese erste Szene, in der Mona, offenbar nach einem schweren Unfall, erstversorgt wird. Das gibt natürlich einen schönen medizinischen Soundtrack und kann Authentizität verleihen. Auf einer anderen Ebene finde ich das allerdings problematisch: Ein "Mädel", also Schülerin, liegt mit weiß der Kuckuck was für Verletzungen auf dem Boden - Trümmerfraktur, möglicherweise Schädelbasis, ziemlich sicher eine Gehirnerschütterung -, weiß nicht, was passiert ist (noch ein Hinweis auf Gehirnerschütterung) und fühlt sich benommen. Gleichzeitig kann sie als Ich-Erzählerin die Fachbegriffe störungsfrei wiedergeben, sieht auf dem Rücken liegend und mit fixiertem Kopf die Blutlache (hab's gerade ausprobiert, ich kriege das nicht hin) - die Erzählperspektive fühlt sich für mich noch nicht stimmig an.
Ich persönlich finde die Ich-Perspektive ziemlich tückisch. Man will nah ans Geschehen heran (die Blutlache, die Schmerzen, die Verwirrung), hat aber mit einer Erzählerin zu tun, die das rückblickend dem Leser erzählt, also zusätzliche Informationen besitzt. Wenn sie diese allerdings benutzt (Perspektivbruch auf die Blutlache, haufenweise medizinische Begriffe), verliert sie an Authentizität. Vielleicht würde es helfen, sich tatäschlich selbst noch einmal auf den Boden zu legen und die Perspektive anzugucken. Wo ist der Arzt? Was sehe ich tatsächlich, wenn der Kopf fixiert ist? Ändert sich die Perspektive, wenn ich auf die Trage umgebettet werde - und wie machen die das genau bei starkem Verdacht auf Schädel- oder HWS-Probleme?

Bei der Medizin würde ich aufpassen. Es schadet nie, sich maximal auszukennen, aber nur wenig davon wird sich anschließend im Text wiederfinden. Vor allem nicht, wenn Mona ganz benebelt ist.

Das ist jetzt natürlich alles ziemlich kleinkariert - im Grunde kann ich ganz gut durch Monas Augen blicken. Ihr Erschrecken beim Nicht-Fühlen der Beine erlebe ich mit, ihre Eindrücke bei Transport und OP-Vorbereitung (Medizinische Abklärung wurde ja schon angesprochen) ebenfalls, das läuft alles. Mir übrigens fast zu schnell, aber das Kapitel scheint ja in erster Linie dazu zu dienen, Monas Superkräfte einzuführen. Ich finde, es lohnt sich, in Kapitel 1 den richtigen Ton zu finden. Von endlosen Überarbeitungen zu diesem Zeitpunkt würde ich übrigens eher abraten, sondern Erkenntnisse in den nächsten Kapiteln anzuwenden, ggf. am Rand einen Überarbeitungsvermerk zu machen - und weiterzuschreiben.

Kleine Erbse: Im Krankenhaus-Teil hast Du noch "Bahre" stehen - dann bräuchte sie keine Behandlung mehr. Cool

Viel Spaß beim Weiterschreiben!
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