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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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15.04.2019 09:00 Sommerzeit von Jocelyn
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Sommerzeit
Die Rose,
kann sie entscheiden, ob sie blüht,
wenn keiner ihre Schönheit sieht?
Der Regen,
kennt er seine Macht,
wenn er aus Wolkenhimmeln auf sie fällt?
Das Leben schweigt,
wenn keiner seine Stimme hebt,
und nur die Vögel singen,
wenn die Morgensonne steigt.
Das Leben schweigt,
und nicht das Licht,
und nicht die Zeit
in deinen aufgezählten Stunden.
Weitere Werke von Jocelyn:
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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P 21.04.2019 20:05 Hallo Jocelin, von Perry
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wenn "das Leben schweigt", man seine Stunden zählt, bleiben nur noch die (Fragen) der Natur.
Gern den Bildern nachgespürt.
LG
Perry
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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22.04.2019 01:31
von BlueNote
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Hallo Jocelyn (nach langer Auszeit),
der Mensch, der sich immer wieder in deine Bilderwelt (dieses Gedichts) drängt, bleibt am Ende doch außen vor. Wenn keiner ihre Schönheit sieht/wenn keiner seine Stimme hebt. Findet Natur nur zu dem Zeitpunkt statt, da wir sie wahrnehmen? Mitnichten ... Die Vögel singen auch ohne uns, wenn die Morgensonne steigt, zur Sommerzeit.
Dein Gedicht vermittelt mir eine Entrücktheit, die ich als angenehm empfinde. Obwohl wir (als "Menschheit") omnipotent präsent sind, drängt die Natur uns hier in den Hintergrund.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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22.04.2019 13:07 Re: Hallo Jocelin, von Jocelyn
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Perry hat Folgendes geschrieben: | wenn "das Leben schweigt", man seine Stunden zählt, bleiben nur noch die (Fragen) der Natur.
Gern den Bildern nachgespürt.
LG
Perry |
Lieber Perry,
danke für dein Mitlesen, es freut mich sehr.
Ich wollte ausdrücken, dass alles Lebendige der Natur, sei es ihre Schönheit oder ihre Vogelstimmen, tot und schweigend bliebe, wenn wir Menschen in unserer begrenzten Zeit, nicht alles wahrnehmen würden. Nur durch unsere Stimme oder Wahrnehmung ist überhaupt so etwas wie Leben.
Alles Liebe, J.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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22.04.2019 13:10
von Jocelyn
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Hallo Jocelyn (nach langer Auszeit),
der Mensch, der sich immer wieder in deine Bilderwelt (dieses Gedichts) drängt, bleibt am Ende doch außen vor. Wenn keiner ihre Schönheit sieht/wenn keiner seine Stimme hebt. Findet Natur nur zu dem Zeitpunkt statt, da wir sie wahrnehmen? Mitnichten ... Die Vögel singen auch ohne uns, wenn die Morgensonne steigt, zur Sommerzeit.
Dein Gedicht vermittelt mir eine Entrücktheit, die ich als angenehm empfinde. Obwohl wir (als "Menschheit") omnipotent präsent sind, drängt die Natur uns hier in den Hintergrund. |
Lieber Bluenote,
wir Menschen können diesem Entrücktsein nachspüren. Das ist etwas sehr Menschliches, denke ich. So entdecken wir ja Schönheit.
Danke fürs Mitlesen, alles Liebe, J.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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23.04.2019 21:31 Re: Sommerzeit von firstoffertio
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Hier habe ich inhaltlich Probleme. Ich schreibe mal rein:
Jocelyn hat Folgendes geschrieben: | Sommerzeit
Die Rose,
kann sie entscheiden, ob sie blüht, Sie entscheidet nicht, im menschlichen Sinn
wenn keiner ihre Schönheit sieht? Das ist irrelevant.
Der Regen,
kennt er seine Macht,
wenn er aus Wolkenhimmeln auf sie fällt? Nein, aber auch das ist menschlich gedacht.
Das Leben schweigt,
wenn keiner seine Stimme hebt,
und nur die Vögel singen, den Gegensatz hier finde ich nicht richtig
wenn die Morgensonne steigt.
Das Leben schweigt, Hier weiß ich nicht, was "das Leben" meint.
und nicht das Licht,
und nicht die Zeit
in deinen aufgezählten Stunden. |
Würde es da mehr um das LI selbst gehen, nicht um die allgemeine Menschheit, würde mir dein Gedicht eher etwas sagen. Also etwa so:
Sommerzeit
Die Rose,
kann sie entscheiden, ob sie blüht,
Der Regen,
kennt er seine Macht,
wenn er aus Wolkenhimmeln auf sie fällt?
Mein Leben schweigt,
wenn ich nicht meine Stimme hebe
in meinen aufgezählten Stunden,
und nur die Vögel singen,
wenn die Morgensonne steigt.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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24.04.2019 07:23
von Jocelyn
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Danke F.! Freut mich, dass du mitgelesen hast.
Ja, deine Version ist denkbar und auch schön, aber meine ist für mich intensiver, entspricht eher meinem Anliegen, beim Durchlesen habe ich ein anderes Gefühl. Ich schreibe eigentlich nur gefühlsgesteuert, es muss sich mit jeder Zelle meines Körpers richtig anfühlen. Solange suche ich meine Worte.
Ich wollte ausdrücken, dass alle Dinge, alles Leben, das in Licht und Zeit außerhalb der Menschheit stattfindet, also das, was man sehen und hören kann, schweigt, wenn keiner da ist.
Das Leben schlechthin ist hier das Leben ohne Worte und Gedanken. Eigentlich damit auch der Tod. Damit unterstellt das Gedicht natürlich, dass den Vögeln ihr Singsang einerlei ist.
Warum Sommerzeit? Das war eigentlich die Zündung für das Gedicht. Wir nehmen eine Stunde unserer begrenzten Zeit auf Erden einfach mal weg oder tun eine dazu. Was für eine Macht. Der Natur ist das aber alles egal, (vielleicht der Milchkuh nicht...)
Hier ist mir intensiv die Diskrepanz zwischen den beiden Welten aufgegangen, der, die wir uns beschreiben können, und der, die ohne uns singt und schön ist, und in diesem Gedicht als schweigendes Leben bezeichnet wird.
Ich hoffe, du kannst mir folgen.
Alles Liebe, J.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
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(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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24.04.2019 19:55
von firstoffertio
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Zitat: | dass alle Dinge, alles Leben, das in Licht und Zeit außerhalb der Menschheit stattfindet, also das, was man sehen und hören kann, schweigt, wenn keiner da ist. |
Ich glaube, es ist dieser Gedankengang, den ich schwer nachvollziehen kann.
Und Schweigen ist für mich eigentlich nur aktiv möglich, also als bewusstes Unterlassen von sich Äußern gegenüber jemand, der zuhören kann.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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28.04.2019 14:24
von Jocelyn
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Liebe F.,
Hier drückt das Schweigen aus, dass das Leben, das hier gemeint ist, uns generell anschweigt, egal wie schön es auch ist. Zum Beispiel tröstet in tiefer Not kein Vogelgezwitscher.
Bei Gedichten muss man jedes Wort auch mal anders anwenden. Sonst sind die Worte irgendwann alle alle.😊
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
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