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wenn farben verblassen


 
 
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag19.04.2019 12:33
wenn farben verblassen
von Perry
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wenn farben verblassen

genau hingeschaut sind sie zu erkennen
die feinen risse in den farbschichten des bilds
auf dem wir arm in arm dahinschlendern

während im vordergrund die sonne scheint
wächst aus dem rahmen grauer schleier
steigt wolkendüster auf hinter fernen bergen

gemalt mit dem blut junger hände frisst sich
die vergänglichkeit ins leinen legt patina auf
letzte schwalben stürzen sich ins abendrot

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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag20.04.2019 00:25
Re: wenn farben verblassen
von Berni
Antworten mit Zitat

Perry hat Folgendes geschrieben:
wenn farben verblassen

genau hingeschaut sind sie zu erkennen
die feinen risse in den farbschichten des bilds
auf dem wir arm in arm dahinschlendern

während im vordergrund die sonne scheint
wächst aus dem rahmen grauer schleier
steigt wolkendüster auf hinter fernen bergen

gemalt mit dem blut junger hände frisst sich
die vergänglichkeit ins leinen legt patina auf
letzte schwalben stürzen sich ins abendrot


Hallo Perry,

dieser Text gefällt mir ausgesprochen gut. Bereits mit der ersten Strophe bzw. diesem gelungenen Einstieg hast du mich schon gehabt. Oberflächlich kann man sich an dem Bild erfreuen und doch weist es Risse (der Zeit) auf. Und diese Gegenüberstellung von (sagen wir mal) heiler Welt oder auch schöner Welt mit der (heutigen) Wirklichkeit ziehst du bis zum Ende durch, wie in Strophe 2 mit der Sonne und den grauen Wolken.

Und die Schwalben, die sich hier ins Abendrot "stürzen", sind ein gelungener Schluss, wirken sie als Bild doch beim Leser nach. Für mich hat dieses Bild etwas von einem Abspann, aber man kann es sicherlich auch ganz anders empfinden.

LG
Berni
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag20.04.2019 01:32
Hallo Berni,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ich bin froh, dass Du mir den etwas unglücklichen Thread zu meinem Text in der Werkstatt nicht nachträgst und weiter meine Beiträge liest sowie kommentierst.
Ja es geht darin um Vergänglichkeit, die "Risse" ins einst Schöne gräbt und doch harren wir bis zum Schluss aus, um uns schließlich ins letzte Abendrot zu stürzen. Möge es uns allen vergönt sein.
Danke fürs Hineinspüren und Verstehen.
LG
Perry
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag20.04.2019 13:30

von Abari
Antworten mit Zitat

Hey,

ich mag die Bilder, die Du komponierst. Die Metaphern sitzen wie die berühmte Eins im Rahmen. Ich mag das hier.

Du hast das Altern mit interessanten Farben eingefangen. Offen bleibt, ob es sich um das (Mit-)Altern eines Menschen oder einer Beziehung zu handeln scheint. Die schleichende Veränderung wird greifbar.

Das Gedicht stimmt mich wehmütig. Ich denke an die geborstenen Beziehungen in meinem Leben und frage mich, ob das nun das Rad der Zeit oder eine neuzeitliche Erscheinung ist...

Und wegen des Threads: Drauf gesch... Warum sollte ich Dir was nachtragen? Viel zu schwer und zu aufwändig für mich. Ich denke, da ist das Wesentliche klar geworden. Da braucht niemand an altem Rauch zu kleben. (Sorry, habe mich auch angesprochen gefühlt.)


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag20.04.2019 13:40

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Das ist schön. Wenn Du noch auf die permanente Kleinschreibung verzichten würdest, könnte man dem Gedicht tatsächlich einen Sinn abgewinnen.
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag20.04.2019 16:59
Hallo Zusammen,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hallo Abari,
ich denke auch, dass es nichts bringt, kalten Rauch zu schüren.
Es ging mir hier hauptsächlich um das Vergängliche in einer Beziehung, trotzdem stürzt sich das LI wie die Schwalben ins Abendrot, denn es könnte das letzte Mal sein. Wink
Danke fürs Wertschätzen und LG
Perry

Hallo Ralphie,
freut mich das Dir die Bilder gefallen haben.
Was die Kleinschreibung anbelangt, könnte ich auch noch Satzzeichen verwenden und die Terzettform über Bord schmeißen, dann wärs einfach lyrische Kurzprosa. Wink
LG
Perry
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag23.04.2019 16:02
aw:wennfarbenverblassen
von lilli.vostry
Antworten mit Zitat

Hallo Perry,

der Gedichttitel hat mich neugierig gemacht. Als Metapher find ich ihn schön, finde dies in den Zeilen aber dann nicht so wieder...

Die Sonne lässt die Farben doch eher leuchten??

Und die Schwalben, die sich ins Abendrot stürzen, lassen die Lebensfreude auch auflodern... Ein sich gewahr Werden der Vergänglichkeit und um so mehr Schätzen und Genießen des Moments...

Der Vers mit dem Schleier und Düsterwolken hinter fernen Bergen (wozu dann sie so betonen, wenn sie fern sind?) wirkt mir zu bemüht, aufgesetzt, sticht heraus...

Und eine sprachliche Korrektur hätte ich: auf dem Bild gehen... Müsste es nicht eher heißen, im bwz. in dem (Lebens)Bild, in dem wir gehen, das wir durchwandern?
Auf, das klingt wie drauftreten... für mein Empfinden.

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


_________________
Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag23.04.2019 18:01
Hallo Lilli,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

danke für deine kritischen Anmerkung, die ich durchaus nachvollziehen kann:
Der Titel bezieht sich auf das Verblassen der einst jungen Liebe ähnlich der Farbe eines Bildes wenn der Zahn der Zeit an ihm nagt.
Die Gründe, Schicksalsschläge etc. bleiben hier bewusst als aufsteigender grauer Schleier im Hintergrund, hier hat der Leser Spielraum sich diese selbst auszumalen. Wie Du selbst folgerst ist das Abenrot, in das sich das LI wie die Schwalben gedanklich stürzt, ein vielleicht letztes Auflodern der Lebensfreude.
Ich behalte deine Hinweise mal im Hinterkopf, da ich meine Texte meisten mit etwas Abstand nochmal auf den Prüfstand lege.
LG
Manfred

PS: Mit dem "auf oder im" Bild habe ich mich auch auseinandergesetzt und bin in der Phase des noch realen Betrachtens des gealterten Bildes in der Anfangsstrophe zu der Ansicht gekommen, dass "auf"gemalt hier treffender ist. Später taucht der Blick durchaus im übertragenen Sinn "in" das Bild ein.
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