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WIP "Des Teufels Augenblick"-


 
 
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Pureaqua
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Beiträge: 13
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Beitrag11.04.2019 15:14
WIP "Des Teufels Augenblick"-
von Pureaqua
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Nach langer Absenz, habe ich wieder zurückgefunden.
Es ist der Anfang zu einem Fantasy Roman an dessen Geschichte ich seit einiger Zeit gewerkelt habe. Nun fange ich an daran zu schreiben, bin mir aber nicht sicher, ob ich schon gut genug bin um alles so zu beschreiben, wie es die Geschichte eigentlich verdient.
Kritik und Kommentare sind gerne gesehen und empfindlich bin ich auch nicht, d.h. ihr müsst nichts beschönigen, aber wie immer, ein höflicher Umgangston hilft beim Dialog.
Vielen Dank schon mal von meiner Seite aus.
 

Unsterblichkeit ist eine merkwürdige Angelegenheit. Für Menschen ein Traum, doch unerreichbar.
Für den simplen Stein am Wegesrand, Realität, doch ohne Bedeutung. Anscheinend wächst die Kluft mit jedem bisschen, das man auf sich hält.
Deswegen schauen auch alle auf Gott. In der Hoffnung, dass bei solcher Macht, die Kluft so groß ist, dass sie sich rückwärts wieder ineinander schiebt.
Ewiges Leben würde niemand ablehnen. Die Welt bereisen, Wissen anhäufen und alle Wunder dieser Welt entdecken, ohne den Stachel der Zeit zu spüren, eine feine Sache.
Den Preis, den man dafür bezahlt scheint vernachlässigbar. Während man vor dem Schaufenster der Welt steht, Familie und Freunde überlebt, muss man sich nur von seiner eigenen Empathie abkoppeln.
Einfach.

Unsterblichkeit ist meine Wirklichkeit. Eine Knochenmühle, die mich im Hintergrund durch die Zeit schleift und bei Bedarf aus der Dunkelheit zerrt.
Orientierungslos setzt sie mich ab und zwingt mich Entscheidungen zu treffen, die ich nicht verstehe.
Je länger ich brauche, desto schmerzhafter wird es zu verbleiben. Danach verschwinde ich wieder in der Dunkelheit, zeitlos und alleine mit meinen Gedanken.
Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, aber ich versuche es mit einem Beispiel zu erklären.
Stellt Dir vor, Du gehst zum Bungee-Springen. Du stehst an dem vorgesehenen Sprungpunkt und der Anweiser gibt Dir das okay. Aber Du springst nicht. Dein Körper bewegt sich keinen Millimeter.
Adrenalin pumpt durch deine Adern, Deine Gedanken drehen sich um alles was schiefgehen kann und Dein Tod ist zum Greifen nahe. Du kannst nicht loslassen. Doch plötzlich ist Dein Geist wie leergefegt.
Dein Körper bewegt sich wie von alleine und macht diesen einzelnen, kleinen Schritt der ausreicht, um Deinen Fall einzuleiten. Faszinierend oder?
Nur das warst nicht Du, das war ich. Und Du springst nicht Bungee. Du begehst gerade Selbstmord.

Es macht keinen Unterschied, ob man an Gott glaubt oder nicht. Ob er ein alter Mann über den Wolken ist oder ein glatzköpfiger Fettwanst, dessen Bauch man reibt.
Lieb ihn, hasse ihn oder ignoriere ihn. Es ändert nichts daran, dass es ihn gibt. Woher ich das weiß?
Ich bin der erste Mensch, der Selbstmord begangen hat und er ist stinksauer.

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Lithium
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Beiträge: 27



Beitrag11.04.2019 22:28

von Lithium
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Hallo pureaqua,

zunächst einmal: Fantasy ist so gar nicht mein Genre, deshalb kann ich es wahrscheinlich nicht wirklich gut beurteilen, aber für mich liest sich dein Text nicht flüssig und ich verstehe auch nicht wirklich, wo er hinführen soll...

Du hast einige Fehler im Text, vor allem scheint die Kommasetzung ein Problem bei dir zu sein (vielleicht kannst du daran ein bisschen arbeiten, der Text liest sich durch die vielen Kommafehler leider nochmal schwerer).

Ich fange mal an:


Zitat:
Unsterblichkeit ist eine merkwürdige Angelegenheit. Für Menschen ein Traum, doch unerreichbar.
Für den simplen Stein am Wegesrand, Realität, doch ohne Bedeutung. Anscheinend (finde ich nicht gut an dieser Stelle) wächst die Kluft mit jedem bisschen, das man auf sich hält. (was willst du mit diesem Satz sagen? Ist für mich nicht klar)Deswegen schauen auch alle auf Gott. In der Hoffnung, dass bei solcher Macht, die Kluft so groß ist, dass sie sich rückwärts wieder ineinander schiebt.
Ewiges Leben würde niemand ablehnen (ist das so?? Ich denke, ich würde es ablehnen) Die Welt bereisen, Wissen anhäufen und alle Wunder dieser Welt entdecken, ohne den Stachel der Zeit zu spüren (spüren zu müssen), eine feine Sache (die Formulierung "eine finde Sache" klingt für mich an dieser Stelle ziemlich ungelenk. Falls du sie drin behalten möchtest, müsstest du sie eher abtrennen).Denr Preis, den man dafür bezahlt, scheint vernachlässigbar. Während man vor dem Schaufenster der Welt steht, Familie und Freunde überlebt, muss man sich nur von seiner eigenen Empathie abkoppeln (Macht für mich keinen Sinnn...).
Einfach. (???)

Unsterblichkeit ist meine Wirklichkeit. Eine Knochenmühle, die mich im Hintergrund durch die Zeit schleift und bei Bedarf aus der Dunkelheit zerrt.
Orientierungslos setzt sie mich ab und zwingt mich, Entscheidungen zu treffen, die ich nicht verstehe.
Je länger ich brauche, desto schmerzhafter wird es, zu verbleiben. Danach verschwinde ich wieder in der Dunkelheit, zeitlos und alleine mit meinen Gedanken.
Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, aber ich versuche, es mit einem Beispiel zu erklären.
Stellt Dir vor, (warum wird der/die Leser*in jetzt plötzlich direkt angesprochen? Das kannst du ja theoretisch machen (auch wenn ich persönlich das stilistisch in der Regel nicht mag), dann müsstest du hierfür aber irgendeinen "Übergang" finden. Wenn ich das so lese, fühle ich mich "überrumpelt" und steige aus....).




An der Stelle mit dem Bungee-Sprung bin ich dann tatsächlich ausgestiegen -das passt für mich gar nicht zu dem Text davor. Zunächst sind es in erster Linie Aneinanderreihungen von Sätzen über Unsterblichkeit, Gott usw., die auf mich auch ziemlich zusammenhanglos wirken und dann plötzlich dieser "Sprung" zu etwas so konkretem wie einem Bungee-Sprung, den ich mir (als direkt angesprochene Leserin) auch noch vorstellen soll - dadurch wird es noch konkreter und passt umso weniger zu dem abstrakten Teil davor. Da will ich dann nicht mehr folgen...

Jetzt noch kurz zum Schluss: ich verstehe nicht, was du dem/der Leser*in sagen möchtest. Für mich wirkt es so: zunächst einmal komplett abstrakt und (zu) belehrend, dann plötzlich wird der/die Leser*in angesprochen und soll sich vorstellen, Bungee zu springen und am Ende erfahren wir, dass die Ich-Person Suizid begangen hat (ich würde im Übrigen nicht von "Selbstmord" sprechen - eine Person, die sich suizidiert hat, würde sicher nicht von Selbstmord sprechen, kannst ja stattdessen "Selbsttötung" wählen). Für mich viel zu wirr. Sprachlich solltest du da auch nochmal ran.

Magst du mir/uns erzählen, worum es in deinem Roman gehen soll? Damit wir wissen, was dieser Text einleiten möchte?

Aber wie gesagt: alles meine subjektive Meinung zu einem Genre, das ich gar nicht lese...

Danke für deinen Text!

Liebe Grüße
Lithium


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jon
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Beitrag11.04.2019 22:42

von jon
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Nun denn:

Generell stört mich die stark stichpunktartige Ausdrucksweise (mit den zum Teil zufällig gesetzt wirkenden Absätzen), auch wenn die dann sichtbar werdende Ich-Perspektive eine gewisse Erklärung dafür bietet. Wichtiger ist mir aber, dass damit auch eine stark "stichwortartige Logik" einhergeht. Ich meine damit, dass der Redner sicher weiß, was er da meint, es sich für mich (den Leser) aber nur schwer oder gar nicht erschließt.

Die Ich-Perspektive "entschuldigt" zwar theoretisch auch die Sach- und Logikprobleme, aber ein Typ, der nach so vielen Jahrzehnten, Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden noch so simpel gestrickt ist, der interessiert mich kaum. Sowas gibt es "in echt" genug.

Details:

Zitat:
Unsterblichkeit ist eine merkwürdige Angelegenheit. Für Menschen ein Traum, doch unerreichbar.

Wieso "merkwürdig"? Dass es für Menschen ein Traum/unerreichbar ist, ist jedenfalls nicht merkwürdig.
Sind "Traum" und "unerreichbar" inhaltlich nicht ein bisschen zu nah beieinander, um ein "doch" dazwischenzusetzen?

Zitat:
Für den simplen Stein am Wegesrand, Realität, doch ohne Bedeutung. Anscheinend wächst die Kluft mit jedem bisschen, das man auf sich hält.

Stimmt nicht, auch ein Stein vergeht irgendwann.
Komma nach "Wegesrand" ist zu viel.
Was für eine Kluft?
Wenn man den Stein in einen Zusammenhang mit "auf sich halten" setzt, also ihm ein hypothetisches Selbstbewusstsein zuschreibt, kann man nicht einfach behaupten, für den Stein habe dies oder das keine Bedeutung - das müsste man belegen.
Was hat "auf sich halten" mit Unsterblichkeit zu tun? (Ja ich weiß, man kann sowas diskutieren, aber hier an dieser Stelle steht das zusammenhangslos "so herum".)

Zitat:
Deswegen schauen auch alle auf Gott. In der Hoffnung, dass bei solcher Macht, die Kluft so groß ist, dass sie sich rückwärts wieder ineinander schiebt.

Wieder: Welche Kluft?
Bis "bei solcher Macht" dachte ich noch, ich verstehe, was du sagen willst (dass Gott den Menschen unsterblich machen kann - so oder so), aber das dann Folgende habe ich nicht begriffen. Was schiebt sich? Wie "rückwärts"? Und was ist dabei "ineinander"?

Zitat:
Ewiges Leben würde niemand ablehnen. Die Welt bereisen, Wissen anhäufen und alle Wunder dieser Welt entdecken, ohne den Stachel der Zeit zu spüren, sind eine feine Sache.  

Es ist ist eine bloße Behauptung, dass das niemand ablehnen würde. Zumindest in diversen Diskussionen zu diesem Thema habe ich mehrfach gelesen, dass Leute Unsterblichkeit gar nicht erstrebenswert finden.

Zitat:
DenDer Preis, den man dafür bezahltKOMMA scheint vernachlässigbar. Während man vor dem Schaufenster der Welt steht, Familie und Freunde überlebt, muss man sich nur von seiner eigenen Empathie abkoppeln.
Einfach.

Was genau ist der Preis? Dass man sich "von seiner eigenen Empathie" abkoppeln muss? Warum muss das?
Was meint dieses "Einfach."?
Da "sich von seiner nichteigenen Empathie abkoppeln" keinen Sinn ergibt, ist "eigenen" hier ein Füllwort. (Kann man sich auch von einer fremden Empathie abkoppeln?)

Zitat:
Unsterblichkeit ist meine Wirklichkeit. Eine Knochenmühle, die mich im Hintergrund durch die Zeit schleift und bei Bedarf aus der Dunkelheit zerrt.

Okaaayy … das wird hoffentlich alles im Folgenden erklärt. Vor allem, warum Unsterblichkeit eine Knochenmühle (also extrem körperlich anstrengend) sein soll, kann ich mir so ad hoc nicht vorstellen.

Zitat:
Orientierungslos setzt sie mich ab und zwingt mich Entscheidungen zu treffen, die ich nicht verstehe.

Was meinst du damit, die Zeit sei orientierungslos?
Was versteht er/sie nicht?
Komma nach "zwingt mich" wäre gut.

Zitat:
Je länger ich brauche, desto schmerzhafter wird es zu verbleiben. Danach verschwinde ich wieder in der Dunkelheit, zeitlos und alleine mit meinen Gedanken.

"länger brauchen" - wofür?
Reste verbleiben - er/sie bleibt wohl eher.
Wo bleiben?
Wonach verschwindet er/sie?

Zitat:
Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, aber ich versuche es mit einem Beispiel zu erklären.

Das "aber" ist falsch - da ist kein Widerspruch. Er/sie benutzt ein Beispiel, weil es schwer zu verstehen ist.
Ehrlich gesagt, ist das alles nicht nur "schwer zu verstehen", ich habe nahezu nichts verstanden, außer, dass er/sie unsterblich ist und offenbar eine Art Zombie-Dasein mit gelegentlichen Halbwach-Phasen fristet.

Zitat:
Stellt Dir vor, Du gehst zum Bungee-Springen. Du stehst an dem vorgesehenen Sprungpunkt und der Anweiser gibt Dir das okay. Aber Du springst nicht. Dein Körper bewegt sich keinen Millimeter.

Das Wort "du" wird klein geschrieben.
Wenn "das" dann "das Okay".

Zitat:
Adrenalin pumpt durch deine Adern, Deine Gedanken drehen sich um allesKOMMA was schiefgehen kannKOMMA und Dein Tod ist zum Greifen nahe. Du kannst nicht loslassen. Doch plötzlich ist Dein Geist wie leergefegt.

du
Was nicht loslassen?

Zitat:
Dein Körper bewegt sich wie von alleine und macht diesen einzelnen, kleinen SchrittKOMMA der ausreicht, um Deinen Fall einzuleiten. FaszinierendKOMMA oder?

Nein, eigentlich nicht. ich habe schon nicht verstanden, warum mein Geist plötzlich leer sein soll. Warum der Absprung faszinierend sein soll, verstehe ich auch nicht.

Zitat:
Nur das warst nicht Du, das war ich. Und Du springst nicht Bungee. Du begehst gerade Selbstmord.

Wie jetzt? Wenn ich zum Bungee-Jumping gehen würde und der Einweiser den Sprung freigegeben hätte (ich also angeleint bin und die Sprungstrecke frei ist), würde ich gar nicht Bungee springen??

Zitat:
Es macht keinen Unterschied, ob man an Gott glaubt oder nicht. Ob er ein alter Mann über den Wolken ist oder ein glatzköpfiger Fettwanst, dessen Bauch man reibt.

Wie um Himmels willen kommt er/sie an dieser Stelle auf Gott??

Zitat:
Liebe ihn, hasse ihn oder ignoriere ihn. Es ändert nichts daran, dass es ihn gibt. Woher ich das weiß?
Ich bin der erste Mensch, der Selbstmord begangen hatKOMMA und er ist stinksauer.

Was hat das bitte miteinander zu tun?


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Bea H2O
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Beitrag11.04.2019 23:48

von Bea H2O
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Hallo Pureaqua,

ich denke Lithium und Jon haben schon viele wichtige Punkte aufgezeigt. Auch ich denke, dass sich der Text noch nicht so flüssig ließt und ein wenig überarbeitet werden müsste. Insbesondere die "Kluft" und die Bungee-Szene störten mich auch.

Darüber hinaus habe ich noch ein paar weitere Punkte:
Ich bin über den Ausdruck "glatzköpfiger Fettwanst" gestolpert. Falls dein Erzähler der Teufel ist, klingt das aus dessen Mund noch seltsamer. Oder auch falls er sonst irgendwie mit Gott zusammenarbeitet.

Eine weitere Frage: Ist dein Erzähler eine Art Geist (oder eben der Teufel), der in die Gedanken von Selbstmördern eindringen kann? Klingt für mich so, wenn er sagt, dass das "Du" den Selbstmord begeht. Dann ist es für mich aber widersprüchlich, dass der Erzähler vorher sagt, dass sich jeder Mensch nach Unsterblichkeit sehnt (Selbstmörder ja wohl eher nicht.)

Jetzt noch etwas Positives: Obwohl ich wirklich oft über verschiedene Aspekte gestolpert bin, mag ich die Idee deines Romans, falls ich diese richtig verstanden habe.

Ich glaube, manchmal willst du leider noch zu viel. Diesen gesamten Teil könnte man mMn auch auf ca. 5 Sätze kürzen. Dann klänge der Erzähler auch nicht so gewollt klug und es würde automatisch spannender. Insbesondere der letzte Absatz hat mein Interesse geweckt. Da ist es natürlich schade, wenn man als Leser wegen einer unverständlichen Bungee-Jumping-Szene schon negativ gestimmt ist.

Viel Erfolg wink
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jon
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Beitrag12.04.2019 13:44

von jon
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Hallo Pureaqua!

Bea H2O ((Seid ihr verwandt? So als Wasserwesen? wink )) hat mich auf eine Idee gebracht: Was hältst du von der Idee, mit dem Schluss dieses echt noch nicht gelungenen Einstieges den Roman anzufangen? Also mit dem eigentlichen "Knaller" des Ganzen? Das hier als erste Sätze vielleich?

Ich war der erste Mensch, der Selbstmord begangen hat. Gott war stinksauer. Zur Strafe machte er mich unsterblich.

Daran könnte man auf unterschiedliche Weise anschließen: mit mehr Details zur Strafe, mehr zu Gott oder mehr zu Unsterblichkeit. Ich schreib mal ein paar Idee dazu - absichtlich in einer viel zu flapsigen Sprache, du müsstest da deinen eigenen Ton finden.

Ich war der erste Mensch, der Selbstmord begangen hat. Gott war stinksauer. Zur Strafe machte er mich unsterblich. Nun hätte das ja auch durchaus seinen Reiz haben können, aber statt mich dieses unendliche Leben einfach leben zu lassen, nimmt er mich immer wieder aus dem Spiel. Dann dümple ich irgendwo jenseits der Zeit vor mich hin, allein mit meinen Gedanken, bis er …

Ich war der erste Mensch, der Selbstmord begangen hat. Gott war stinksauer. Zur Strafe machte er mich unsterblich. Das war wohl auch aus seiner Sicht nicht die beste Idee, denn sowas hat er nie wieder getan - weder als Strafe noch zum Lohn für irgendwas oder aus Gag und Geikel.  

Ich war der erste Mensch, der Selbstmord begangen hat. Gott war stinksauer. Zur Strafe machte er mich unsterblich. Das hört sich cooler an, als es ist. Selbst wenn man nicht wie ich immer nur für kurze Gastspiele in der realen Welt existieren darf, kann Unsterblichkeit auf die Dauer echt nerven. Abgesehen davon, dass einem immer wieder die Freunde und Familiemitglieder wegsterben, muss man auch noch zusehen, wie die Menschen die immer gleichen Fehler machen. Wieder und wieder. Die kleinen, wie sich ständig die falschen Männer ausszusuchen, sowieso, aber eben auch die großen wie Selbstüberhebung, Missachtung der Natur, Rassenwahn und seine Spielarten …



Gruß von jon


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Pureaqua
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Alter: 44
Beiträge: 13
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Beitrag12.04.2019 19:23

von Pureaqua
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Hallo liebe Dsfo-ler,
vielen vielen Dank für die Kritik, Kommentare und Mühe die ihr euch gemacht habt.
Es ist gut zu sehen wie blind ich vor mir hinschreibe.
Bei der Zeichensetzung habe ich wirklich große Defizite. Ich jag das zwar alles nochmal vorher durch die Autokorrektur, aber wie ihr seht bringt das nicht viel.

Allgemein zu dem Aufbau des Textes:
Meine Idee war es die Unsterblichkeit als etwas darzustellen, dass die Menschheit schon immer verfolgt hat, aber je mehr wir danach streben und uns weiterentwickeln, desto weiter in die Ferne rückt sie. Gott brachte ich da mit rein, da er in dem Zusammenhang das am höchsten entwickelte Wesen ist. Nach meiner Logik, müsste er dadurch aber auch am weitesten weg von der Unsterblichkeit sein. Da er aber unsterblich ist, muss es irgendwo in der Entwicklung einen Knackpunkt geben, der diese Logik durchkreuzt und es doch möglich macht die Unsterblichkeit zu erlangen. Das Bild das ich dafür gewählt hatte war eine Kluft die zwischen 2 Klippen entsteht.  Diese Klippen wandern immer weiter auseinander und die Kluft vergrößert sich. Wenn man jetzt die Welt als Kugel vor sich sieht, kann die Kluft nur bis zu einer maximalen Entfernung der Klippen wachsen. Danach nähern sie sich wieder an (runde Welt) und im Endeffekt berühren sich die Klippen/Landmasse die durch die Klippen abgegrenzt wird.

@Lithium :
Ich hatte eigentlich mit Absicht versucht den ersten Teil theoretisch, philosophisch, abstrakter zur halten und wollte mit dem Bungee-Sprung und dem „du“ den Leser direkt ansprechen und etwas überraschen. Das es mir nicht gelungen ist, wird mir jetzt klar smile.
Die Idee war von etwas Abstraktem zu etwas Konkreten zu gehen, dass sich jeder vorstellen kann dem jemals schwindelig war, weil er irgendwo in die Tiefe geschaut hat.
Selbstmord ist absichtlich gewählt, denn die Person ist in dem Moment nicht mehr Herr seines eigenen Körpers, sondern der Prota sitzt an den Kontrollen, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Vielen Dank für Deine Kommentare, sie geben mir viel Perspektive.

@jon:
Ich verstehe, dass er simple gestrickt rüberkommt. Mein Ziel war es nicht, ihn als Meister des Fachs darzustellen, sondern als jemand der auf einer Reise ist und wenig darüber zu sagen hat, wann und wo der Bus anhält.
„Merkwürdig“ war darauf abgezielt, dass es von Menschen als hohes Gut angesehen wird. In seiner Version ist es aber alles andere als erstrebenswert.
Traum und unerreichbar, fühlen sich zu ähnlich an, stimme ich 100% zu, danke smile.
Preis der Unsterblichkeit: Mein Prota hat eine zynische Ader und er hat irgendwann die Empathie für seine Mitmenschen verloren. Das ist seine Meinung, deswegen hatte ich es auch aus seiner Perspektive geschrieben und nicht aus einer neutralen Erzählerperspektive.
Knochenmühle: Hast Recht ist nicht das richtige Wort hier, sollte eher etwas sein, dass die seelischen Qualen besser darstellt.
Orientierungslos: Ich wollte darstellen, dass er plötzlich in eine Situation geworfen wird, die er weder in eine Zeit oder Zusammenhang bringen kann. Er wird abrupt in Menschen versetzt und er wird wie ein Henkersbeil nur für einen kurzen Augenblick benötigt. Keine Erklärung, keine Meinung und durch Schmerzen erzwungene Handlungen. Orientierungslos fand ich an der Stelle passend. Aber ja mehr wird im Verlauf des Kapitels erklärt.
"länger brauchen" - wofür?: Völlig richtig, braucht eine Erklärung wofür er gebraucht wird, bevor das Bungee-Beispiel kommt.
Leerer Geist: Ich weiß nicht ob es nur mit dann so geht. Wenn ich beim Bungee-Springen oder Fallschirmspringen bin, dann gibt’s diesen einen kurzen Moment der Stille im Kopf vor dem Absprung. Davor bin ich nervös und der Kopf rast mit Gedanken, dass das alles keine gute Idee ist.  
Bungee-Sprung: Es gibt viele Leute die können nicht loslassen und fahren mit der Bühne wieder runter.
Gott: Ist meiner Meinung nach im Zusammenhang mit dem Selbstmord ein zentraler Posten. Ich meine es ist nicht umsonst, dass es als die einzige unverzeihliche Sünde gilt.

Danke Dir vielmals, dass Du Dir nochmal die Mühe gemacht hast, einen anderen Anfang vorzuschlagen.
Meine Hoffnung war es den Leser mit dem Thema der Unsterblichkeit anzulocken, die Erwartungshaltung dann zu drehen und ihn am Ende mit einem Beispiel über die kleinen Momente, in denen man manchmal nicht ganz man selbst ist, mit der Lust zum Weiterlesen zu entlassen.
Da bin ich wohl voll daran vorbeigesegelt smile.

@Bea:
Glatzköpfiger Fettwanst: Der Prota ist praktisch ein Spielball im „Limbus“. Er ist nicht gut auf Gott zu sprechen und hält auch nicht viel von den Menschen selbst. Ich dachte ich könnte dadurch alle Götterdarstellungen einfangen und es etwas genereller Gestallten anstatt den Leser nur in die typisch christliche Richtung zu lenken.  
Danke Dir für den Hinweis!

Danke euch allen nochmal und seid euch sicher, dass wenn ich auch nicht auf alle Kommentare was geschrieben habe, nehme ich mich doch alle zu Herzen. Danke!
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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag12.04.2019 20:14

von Abari
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Hey,

hmmm ... Soll das der Beginn eines Romans werden oder eine Kurzgeschichte?

Ich bin mir unschlüssig bezüglich des Anfangs. Ich werde sofort in die philosophischen Gedanken des Textsubjekts gezogen - oder besser: mit ihnen konfrontiert. Ein Gedicht mag vielleicht sowas vertragen (auch da bin ich sehr zwiegespalten) aber in Prosa fühle ich mich erdrückt, zumal es in seiner Konfusität für mich schwer nachzuvollziehen ist.

Außerdem dürfte dem Textsubjekt, sofern es an Gott und Teufel glaubt, klar sein, dass die Seele unsterblich ist. Ich möchte jetzt keine zweite Diskussion anstoßen, ob das stimmt, aber wenn ich mich in die Textrealität hineinversetze, müsste es stimmen.

Allerdings finde ich interessante Aspekte in Deinem Text. ZB die Idee, sich in den ersten Suizidalen hineinversetzen zu wollen. Darüber lohnt sich nachzudenken, allerdings bezweifle ich den Movens, dabei an Gott und Glaube zu denken. Ich habe den Eindruck, dass Du in der Figur oder die Figur in Dir noch nicht ganz angekommen sein könnte.

Was bewegt jemanden, der sich dazu entschließt, das offenbar ihm von Gott geschenkte Leben zu beenden?
Welche theologischen Fragen bewegen Dich dabei (denn darum scheint es mir ein Stück weit zu gehen)?
Was sind die Informationen, die der Leser erhalten soll?
Was hat das Textsubjekt dazu gebracht, sein Leben beenden zu wollen?

Das sind Fragen, über die es sich mE in diesem Zusammenhang nachzudenken lohnt.

Ich möchte den Text nicht fällen. Ich finde nur, er könnte eine Portion Klarheit und mehr Lebendigkeit vertragen.

Weil es mir grade ins Auge "springt": Wann spielt das Ganze denn? Suizide sind bereits eine frühe "Begleiterscheinung" der menschlichen Gesellschaft, aber die kannten kein BungeeJumping... Oder spielt es im hier und heute und der strafende Gott hat die Seele zum ewigen Suizid verdammt? Ich komme irgendwie nicht dahinter...

Das sind die Fragen, die der Text spontan in mir aufwirft. Immerhin. Er geht nicht spurlos an mir vorüber und lässt mich in den philosophischen Strudel einsteigen. Dennoch löst er nichts und ich Frage mich, worauf es hinausläuft.

Für einen Romananfang zu schwer philosophisch, für eine Kurzgeschichte mit zu krassen Logikbrüchen.

Ich wünschte, Dir besseren Bescheid geben zu können, aber vielleicht löst das ja den ein oder anderen Knoten oder die ein oder andere Assoziation aus.

Bleib dran. Die Idee ist es wert.


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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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jon
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Beitrag13.04.2019 16:13

von jon
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Die Logik, die hinter "Wenn Gott am höchsten entwickelt ist, dürfte er eigentlich nicht unsterblich sein." stehen soll, verstehe ich nicht. Nichtmal ansatzweise, um ehrlich zu sein. Ich sehe auch in dem Text nichts, was mir dabei helfen würde. Die Sache mit den Klippen, die sich "ineinander schieben" - okay, aber im Text ist nicht von Klippen oder der Weltkugel oder vom Verschieben der Klippen die Rede.
Also: Wenn du das vermitteln willst, musst du nochmal grundlegend in die "Codierung" deiner Logik eintauchen.


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Lithium
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Beitrag13.04.2019 16:33

von Lithium
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Zitat:
Allerdings finde ich interessante Aspekte in Deinem Text. ZB die Idee, sich in den ersten Suizidalen hineinversetzen zu wollen.


Macht es einen Unterschied, ob es der erste Suizid ist oder der zweite, zehnte, tausendste? Denke ich nicht.... und sofern hier tatsächlich das Innenleben des ersten Suizidalen geschildert werden soll, macht der Hinweis/Vergleich mit einem Bungee-Sprung wiederum keinen Sinn.

Suizide bzw. die Gedanken von Suizidalen sind in der Literatur ja schon tausendfach behandelt worden (was natürlich nicht heißt, dass man dies nicht erneut tun könnte), ich kann hier aber eben gerade nichts erkennen, was das Innenleben des Suizidalen/die innere Zerrissenheit darstellt (wobei das ja vielleicht in den nächsten Absätzen folgen wird).

Zitat:
Die Logik, die hinter "Wenn Gott am höchsten entwickelt ist, dürfte er eigentlich nicht unsterblich sein." stehen soll, verstehe ich nicht. Nichtmal ansatzweise, um ehrlich zu sein.


Ja, so geht es mir auch...

Dennoch finde ich jons Vorschlag mit dem alternativen Aufbau ganz sinnvoll (sofern ich das beurteilen, da mir - wie schon geschrieben - noch nicht ganz klar ist, was die Aussage des Textes sein soll).

Liebe Grüße
Lithium


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Pureaqua
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Beitrag15.04.2019 15:10

von Pureaqua
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Hallo Abari,

vielen Dank für Deine Kritik und Anmerkungen.
Es ist der erste wirkliche Versuch einen Anfang für einen Roman zu finden. Ich verstehe Deinen Punkt, dass man zu stark verwirrt wird. Eine Portion war durchaus von mir gewollt, nur eben nicht so stark wie Du/ihr das empfunden habt.

@Unsterblichkeit der Seele: Völlig richtig, der Protagonist ist sich dessen vollends bewusst. Dies ist auch durchaus ein wichtiger Punkt in der Geschichte.

Magst Recht damit haben, dass ich noch nicht 100% bei der Figur angekommen bin, aber der Protagonist ist am Anfang der Geschichte unfertig. Selbst wenn er, relativ gesehen, recht alt ist, hat er noch immens zu lernen.  Die Flapsigkeit und Zynismus könnte man ein bisschen mit der Pubertät in der Entwicklung eines normalen Menschen vergleichen.

Vielen Dank auch für Deine Fragen an die Geschichte. Da ich bereits die Geschichte von Anfang bis Ende skizziert habe, darf ich Dir auch sagen, dass diese wichtige Rollen darin spielen.
Meine Ausgangsfrage war im Kern: „Was passiert, wenn man an einem göttlichen System rüttelt und was passiert mit dem Störenfried?“

Zeitlicher Zusammenhang: Die Geschichte fängt in biblischer Zeit an, nach der großen Flut/Noah an und zieht sich bis in unsere Gegenwart. Den Mechanismus, den ich einsetze um die Zeit dazwischen zu raffen hat mit der „Dunkelheit“/Limbus zu tun und ermöglicht mir schnell voranzukommen.

Es freut mich, dass der Text und die Idee trotz der vielen Fehler nachklingt. Ich werde mir Mühe geben und an mir sowie dem Text arbeiten.
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Pureaqua
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Beitrag15.04.2019 15:21

von Pureaqua
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Hallo Jon, hallo Lithium,

danke für eure Hinweise.
Bei der Logik behaupte ich nicht, dass es eine universale Logik ist die für jeden gelten muss/nachvollziehbar ist. Er erzählt ja aus seiner Sicht. Und für ihn stellt es sich wie folgt da:
Ein Wesen entfernt sich weiter von der Unsterblichkeit, je höher es entwickelt ist. Gott ist das höchst entwickelte Wesen, ergo dürfte Gott nicht unsterblich sein. Ist er aber, also muss es irgendwo einen Trick geben.

@Lithium: Ja es macht einen Riesenunterschied, dass er der Erste ist. Bei Dominosteinen ist ja auch der Erste der wichtigste.

Viele Grüße
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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag15.04.2019 15:53

von Abari
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Hey,

gut, war mein Fehler, Du schriebst, dass es sich um einen Romananfang handele. Sorry.

Es scheint mir die Theorie nachzuzeichnen, dass die Seele bis zu ihrer "Vollendung" (wer oder was die auch immer bestimmt) immer wiedergeboren werden kann und Wege sucht, das zu Ende zu denken. Das ist spannend!

Ich persönlich finde es immer schwierig, mir eine Figur vorzustellen, die deutlich älter als ich ist. Das liegt einfach daran, dass man sich nicht an die Zukunft erinnern kann. Wenn ich alte Texte von mir lese, kann ich mir die verlorene Zeit imaginieren; wie ich in zwanzig Jahren handeln würde, nur sehr schwer. Da lohnt es sich, wenn Du soweit bist, eine AG zu gründen und möglichst Personen im "Zielalter" zu finden. Allerdings solltest Du das dann genau kennen.

Schön, dass ich mit den Fragen Deinen Nerv finden konnte.

Die Ausgangsfrage ist ebenso spannend. Allerdings bedarf es dabei einer komplexen Theologie - die ich Dir zu haben nicht absprechen möchte. Denn ein System ist nicht auf ein paar Beine zu stellen, aber das weißt Du vielleicht selber gut genug.

Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass der Text "fehlerhaft" wäre. Das sei ferne! wink Ich wollte Dich lediglich darauf hinweisen, wo ich Nachholebedarf sehe. In der Literatur gibt es ein "Richtig" oder "Falsch" nicht, was die Ideenfindung etc. anbetrifft; wohl aber eine Textwirkung und Logikbrüche, die in ihrer Auffassung deutlich differieren (können).

Ich finde die Zeitspanne erstaunlich groß gewählt und hoffe, dass Du das mit Geschichtswissen ausgleichen kannst. Ich würde, glaube ich, große Ereignisse der Geschichte in dem Roman umschiffen und lieber "ruhige" Zeiten verwenden. Ansonsten ist der Rechercheaufwand immens, was ich Dir nur aus eigner Erfahrung sagen kann, weil ich mal eine Arbeit geschrieben habe, die von 1945-1989 handelte und mich fast in der Lektüre verloren hätte.

In diesem Sinnne: Glück auf. wink


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Tschik
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
T

Alter: 65
Beiträge: 19
Wohnort: Bayern


T
Beitrag15.04.2019 16:51

von Tschik
Antworten mit Zitat

Servus,

dein Text erinnert mich ein kleines bisschen an Kafka.
Als Schreiber mache ich oft dieselben Fehler wie du. Ich habe eine Idee, schreibe sie nieder, feile ewig dran rum und halte das Ganze dann für das Nonplusultra. Ich versteh ja, was ich damit meine. Irgendwann merke ich dann ( oder werde darauf aufmerksam gemacht), das der Leser da gar nicht mitkommt.
Als Leser finde ich den ersten Absatz im Ansatz gut.
Nur brauch ich spätestens nach 1-2 Absätzen eine Identifikation. Wer sinniert da ? Warum? Gib der Figur eine Gestalt, eine Persönlichkeit.
Auch die Kluft und das "Ineinanderschieben" sind am Anfang fehl am Platze. Die Korrelation zu diesen Begriffen muss sich mir als Leser erst erschließen.


_________________
Was macht den Musiker, den Maler, den Schriftsteller aus ?
Die Leidenschaft für seinen Bereich, aber auch die Freude daran, diese mit anderen zu teilen.
Singen kann ich nur in der Badewanne, malen nur auf meine Texte.
Kann ich schreiben ? Zumindest habe ich viel Phantasie. Ob ich diese auch mittels Text zu Lesers Freude rüberbringen kann, würde ich gerne von jedem Leser meiner Texte wissen.
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jon
Geschlecht:weiblichEselsohr
J

Alter: 57
Beiträge: 270
Wohnort: Leipzig


J
Beitrag16.04.2019 17:07

von jon
Antworten mit Zitat

Zitat:
Er erzählt ja aus seiner Sicht.

Das stimmt ohne Zweifel, nutzt dem Leser aber nichts, wenn er dieser Erzählung nicht folgen kann. wink


_________________
Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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Pureaqua
Geschlecht:männlichSchneckenpost
P

Alter: 44
Beiträge: 13
Wohnort: Bayern


P
Beitrag17.04.2019 20:13

von Pureaqua
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo liebe Dsfo-ler,

ich bin euch allen sehr dankbar für die rege Unterhaltung, es bringt mir viel und lässt mich über vernachlässigte Aspekte nachdenken.

@Abari:
Das Thema der Vollendung ist in der Geschichte zentral, denn der Protagonist sieht seine Situation nur als Bestrafung und nicht als Möglichkeit zur Wiedergutmachung/Entwicklung.
Danke für alle Tipps, ich werde sie mir zu Herzen nehmen.

@Tschik:
Danke Dir für die Anmerkungen.  Ich kann es nachvollziehen, dass ich dem Leser mehr Identifikationsmöglichkeiten geben muss um ihn nicht zu verlieren.
Hehe, naja für das Nonplusultra halte ich meinen Text nicht.
Ja ich weiß, dass man als Schreiberling leicht blind wird.

@jon: Ja da hast Du wohl recht smile. Danke Dir!
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