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Stelle dir eine Welt vor...


 
 
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Clairy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 26
Beiträge: 18



Beitrag02.04.2019 23:38
Stelle dir eine Welt vor...
von Clairy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

"Stelle dir eine Welt vor,
in der es keinen Mangel an Organen gibt, in der Querschnittsgelähmte wieder laufen können und wo gealterte Herzen ersetzt werden können.
Dir wird es ermöglicht deine Lebensqualität auf Wunsch zu verbessern, dein Aussehen oder sogar eine Lebensverlängerung?!
Die Abschaffung des Alters wird dir ermöglicht, sowie die Steigerung der Intelligenz.
Stell es dir als eine Art Befreiung von den Grenzen des Fleisches vor, von den Qualen und den Mängeln. Tod, Krankheit, Makel - all das wird nicht mehr sein. Du verschmilzt mehr und mehr mit einer Maschine und wirst letztendlich selbst zu einer.
Die wirst sein wie ein GOTT. Allmächtig, unsterblich und unbegrenzt.
All die minderwertigen Kohlenstoffwesen müssen eliminiert werden wenn sie sich uns nicht anschließen, denn ohne Opfer gibt es keinen Sieg für uns..."



Was denkt ihr bei diesem Text? Oh wow, wie cool ist das denn, oder eher, Ew, würde ich nie mit machen sowas!

Die Frage die ich mir persönlich stelle ist hier, wo sind die Grenzen? Wie weit darf man in die Natur eingreifen? Einen durch einen Unfall verlorenen Arm durch eine Prothese ersetzten lassen, dies ist für die Gesellschaft akzeptabel. Was wäre, wenn ein Profisportler seine Beine durch spezielle Roboterbeine ersetzen lassen würde nur um schneller laufen zu können?


Was ist für euch moralisch akzeptabel und was nicht?
Ich brauche weitere Argumente für meine Story. Warum würde sich jemand NICHT optimieren lassen, und warum würde sich jemand DAFÜR entscheiden? Wo sind wie gesagt für euch die Grenzen?

Mir ist es lieb, wenn sich jeder im "extremen" für eine Seite entscheidet und dem anderen sagt wieso es besser ist so zu leben..
Und jetzt will ich nicht hören, ach Roboter sind viel mehr überlegen, NEIN, ihr als, die die Nicht optimiert werden wollt habt auch Waffen und einen gesunden Menschenverstand.. Lasst euch was einfallen bitte!! Bin gespannt


Danke für die Antworten im vorraus!! smile
Liebe Grüße
Clairy



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BlueNote
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Beitrag03.04.2019 07:35

von BlueNote
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Ich würde sagen, der Weg von Organtransplantationen zu Gott ist ein weiter. Der Plot, Roboter übernehmen die Weltherrschaft und ein paar Aufrichtige lehnen sich dagegen auf, indem sie bestimmten medizinische Maßnahmen ablehnen, ist ein recht seichter - aber oft bemühter. Willst du wirklich so einen Roman schreiben? Ober wofür brauchst du eine diesbezügliche "Vorstellung" von uns?
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V.K.B.
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Beitrag03.04.2019 09:29

von V.K.B.
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Hallo Clairy,

Zitat:
"Stelle dir eine Welt vor,
in der es keinen Mangel an Organen gibt, in der Querschnittsgelähmte wieder laufen können und wo gealterte Herzen ersetzt werden können.
Dir wird es ermöglicht deine Lebensqualität auf Wunsch zu verbessern, dein Aussehen oder sogar eine Lebensverlängerung?!
Die Abschaffung des Alters wird dir ermöglicht, sowie die Steigerung der Intelligenz.
Stell es dir als eine Art Befreiung von den Grenzen des Fleisches vor, von den Qualen und den Mängeln. Tod, Krankheit, Makel - all das wird nicht mehr sein. Du verschmilzt mehr und mehr mit einer Maschine und wirst letztendlich selbst zu einer.
Bis dahin: Standard Cyberpunk. Problematisch ist nur, die Rohstoffe aufzubringen, also wer kann sich das leisten? Bedingungslos für alle wird nicht funktionieren.

Zitat:
Die wirst sein wie ein GOTT. Allmächtig, unsterblich und unbegrenzt.
All die minderwertigen Kohlenstoffwesen müssen eliminiert werden wenn sie sich uns nicht anschließen, denn ohne Opfer gibt es keinen Sieg für uns..."
Ab hier wirds dann Kraut und Rüben. Allmächtigkeit ist ein Paradoxon in sich (Stichwort Stein erschaffen, den man nicht heben kann) und was soll ich mir unter "unbegrenzt" vorstellen? Und wieso sollte eine Maschine (rein materiell) etwas erreichen können, das nur ein nichtexistenter (aber gedachter) Gott für sich attribuieren könnte? Denn Existenz schließt zumindest Allmächtigkeit und Unbegrenztheit aus.

Wie du von dort zu Skynet kommst ist mir auch schleierhaft. Und warum soll ein Sieg zwangsläufig Opfer brauchen?

Das alles mal ausgeklammert bleibt die Frage: Kann ich eine Maschine (ich setzte hier mal mit KI gleich) werden? Sicher könnte man theoretisch meine Gehirninhalte digitalisieren und ein Computer könnte das organische Hirn emulieren, aber hier läuft mir Theseus' Schiff dann auf Grund. Denn das wäre nicht ich, sondern nur eine digitale Kopie von mir. Für einen Außenstehenden würde das vielleicht keinen Unterschied machen, für mich selbst einen immensen. Denn was hätte ich davon, wenn ich sterbe und eine Maschine weitermacht? Aber das ist wie die (bei Star Trek nie gestellte) Frage nach dem Beamen. Wird mein Körper zerstrahlt, bin ich weg. Was nützt es mir, wenn eine woanders replizierte Kopie weitermacht? Und warum zum Teufel sollte ich das machen? Eine Transporterplattform zu betreten käme aus meiner Froschperspektive einem Selbstmord gleich, auch wenn es in der Vogelperspektive keinen Unterschied macht. Ersetze ich mein Gehirn durch eine meine Persönlichkeit emulierende Maschine, liegt der gleiche Fall vor. Was habe ich von der Existenz eines anderen, perfekteren Wesens, wenn ich meine dafür aufgeben muss?

Soweit meine Gedanken dazu,
Veith


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holg
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Beitrag03.04.2019 12:22
Re: Stelle dir eine Welt vor...
von holg
Antworten mit Zitat

Clairy hat Folgendes geschrieben:
"Stelle dir eine Welt vor,
in der es keinen Mangel an Organen gibt, in der Querschnittsgelähmte wieder laufen können und wo gealterte Herzen ersetzt werden können.
Dir wird es ermöglicht deine Lebensqualität auf Wunsch zu verbessern, dein Aussehen oder sogar eine Lebensverlängerung?!
Die Abschaffung des Alters wird dir ermöglicht, sowie die Steigerung der Intelligenz.
Stell es dir als eine Art Befreiung von den Grenzen des Fleisches vor, von den Qualen und den Mängeln. Tod, Krankheit, Makel - all das wird nicht mehr sein. Du verschmilzt mehr und mehr mit einer Maschine und wirst letztendlich selbst zu einer.
Die wirst sein wie ein GOTT. Allmächtig, unsterblich und unbegrenzt.
All die minderwertigen Kohlenstoffwesen müssen eliminiert werden wenn sie sich uns nicht anschließen, denn ohne Opfer gibt es keinen Sieg für uns..."

Clairy

Moin Clary,

Bis auf den letzten Abschnitt ist das eigentlich eine Aktuelle Problematik. Klar war das vor 30 Jahren Cyberpunk, heute diskutieren wir Gentechnik, Transhumanismus, Biokybernetik.
Der Spin deiner letzten beiden Abschnitte (Gottgleichheit, Ausrottung der nichtaugmentierten) ist auch nicht ganz neu, könnte aber ein wenig komplexer betrachtet immer noch interessant sein. Nur bitte nicht so simpel und plakativ.

Da ist selbst das Borg-Kollektiv in STTNG differenzierter gezeichnet.

Warum man sich nicht optimieren lassen sollte? Es gibt Menschen, die lehnen seit 200 Jahren bewusst viele/alle technischen Neuerungen ab. Schau mal auf den Andamanen, oder bei den Amischen, nur als Beispiel.


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Ribanna
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Beitrag03.04.2019 13:18

von Ribanna
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Meine Antwort ist leicht: könnte Glück dort existieren, wo es kein Leid gibt? Freut man sich über einen Sonnentag, wenn es keinen Regen gibt? Gibt es Erfolg ohne Misslingen?
Klingt platt - ist es aber nicht. Meine Meinung.


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Gast







Beitrag03.04.2019 14:16

von Gast
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V.K.B hat Folgendes geschrieben:
Denn das wäre nicht ich, sondern nur eine digitale Kopie von mir.


Was macht das Ich denn zum Ich?

@Clairy Der Klappentext macht mich sehr neugierig. Insbesondere, wie und ob der Autor die hier schon zum Teil erwähnten Fragen beantwortet, die dieses Szenario aufwirft. Daumen hoch
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Kiara
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Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag03.04.2019 16:11

von Kiara
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Hat mit dem Thema zu tun, aber nicht mit deiner Frage, dennoch: Habe zufällig gesehen, dass heute Abend der Film "Surrogates" (RTL Nitro, 20.15) ausgestrahlt wird. Er befasst sich am Rande mit der Thematik Mensch/Maschine und ist interessant.
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Lemminem
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Beitrag03.04.2019 17:04

von Lemminem
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Mich erinnert dein Gedankenexperiment an eine Rick & Morty Folge, bei der Morty eine "Wolke" eskortieren will, die eine astrale Lebensform darstellt. Eigenen Aussagen zufolge handelte es sich um den nächsten Schritt der Evolution, der nicht an Körper und damit auch nicht an Verfall gebunden ist - Interessant, aber auch beängstigend. Durch immer weiter währenden Fortschritt eine Art göttlichen Moment zu erlangen, in dem man sich von seiner fleischlichen Existenz lösen kann, klingt natürlich cool, ist aber auch sehr beängstigend. Ich denke, ich würde mich dagegen entscheiden, weil ich glaube, dass in der Vergänglichkeit des Lebens eine Menge Sinn liegt.

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Clairy
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Alter: 26
Beiträge: 18



Beitrag03.04.2019 19:31

von Clairy
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Zitat:
Willst du wirklich so einen Roman schreiben? Ober wofür brauchst du eine diesbezügliche "Vorstellung" von uns?


Ja das möchte ich! Ich habe es mir auch sehr lange überlegt aber das ist einfach das, was ich unbedingt schreiben möchte, da mich auch die Meinung anderer Interessiert auf welcher Seite sie bei so einer Welt stehen würde.

Ich hätte gerne Argumente gesammelt, weshalb jemand sagen würde, ich will ein Cyborg sein und mich optimieren um IRGENDWANN wie Gott zu sein. Ebenso die andere Sicht, was es noch bringt zu Leben wenn man nichtmehr Individuell ist. Das sind einfach zwei krasse extreme.

Zitat:

und was soll ich mir unter "unbegrenzt" vorstellen?

Jeder Mensch stellt sich unter "unbegrenzt" etwas anderes vor denke ich.

Zitat:
Und warum soll ein Sieg zwangsläufig Opfer brauchen?

Wenn du etwas erreichen willst, ganz ganz doll und du schon viele Anhänger hast, aber es noch Menschen gibt die das nicht wollen, wirst du sie bestimmt weg räumen müssen um weitere Rebellangriffe zu vermeiden. Wenn es dann niemanden mehr gibt der Gegen dich ist, wird das dein persönlicher Sieg sein den du dir mit aller Kraft holen musstest und dafür auch Opfer zu bringen.

Zitat:
Transhumanismus

Das Thema hatte mich sehr fastziniert, dabei habe ich mir die Frage gestellt, was wäre wenn das tatsächlich so wäre in extremen fällen?!

Zitat:
Der Spin deiner letzten beiden Abschnitte (Gottgleichheit, Ausrottung der nichtaugmentierten) ist auch nicht ganz neu, könnte aber ein wenig komplexer betrachtet immer noch interessant sein.

Schade dass keiner dahinter gekommen ist, dass es leere Versprechen sein könnten. DU WIRST SEIN WIE EIN GOTT.
Die Frage ist hier auch, gibt es Gott. Wie sieht Gott aus, etwa als Cyborg der das vollendete Werk einer Optimierung ist? Das weiß jedoch keiner, sie lassen sich jedoch alle durch das Wort GOTT manipulieren weil Gott für viele, alles ist wenn dir nichts mehr bleibt als deine Klamotten da dir alles weg genommen wurde.

Zitat:
könnte Glück dort existieren, wo es kein Leid gibt? Freut man sich über einen Sonnentag, wenn es keinen Regen gibt? Gibt es Erfolg ohne Misslingen?


 Daumen hoch² Daumen hoch² Daumen hoch²

Zitat:
Der Klappentext macht mich sehr neugierig. Insbesondere, wie und ob der Autor die hier schon zum Teil erwähnten Fragen beantwortet, die dieses Szenario aufwirft.


Vielen Lieben Dank, dass wollte ich erreichen und zum nach Denken anregen was jeder für sich tun würde.

Zitat:
Mich erinnert dein Gedankenexperiment an eine Rick & Morty Folge, bei der Morty eine "Wolke" eskortieren will, die eine astrale Lebensform darstellt.


Klar, es ist Interessant, aber auch beängstigend.

Danke für eure Antworten ehrlich.


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Tschik
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T

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Beiträge: 19
Wohnort: Bayern


T
Beitrag03.04.2019 19:35

von Tschik
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Den Menschen in die Maschine versetzen- erst ein paar Glieder, dann Organe, dann das Hirn.
Und dann ? Gefühle wird diese Menschmaschine keine haben. Allein das wir hier lesen und schreiben hat was mit Gefühlen zu tun. Die Ratio würde da schnell nein sagen.
Ich würde mein Leben um keine Minute verlängern wollen, wenn ich dabei Erinnerungen (die sind meist mit Gefühlen verknüpft), Hoffnungen, Ideale,Phantasien, Zuneigungen und vieles mehr aufgeben müsste. Das alles bedeutet für mich Mensch sein und nicht das Funktionieren von Gliedern und Organen. Aber: vielleicht gehöre ich zu einer aussterbenden Gattung ...


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Was macht den Musiker, den Maler, den Schriftsteller aus ?
Die Leidenschaft für seinen Bereich, aber auch die Freude daran, diese mit anderen zu teilen.
Singen kann ich nur in der Badewanne, malen nur auf meine Texte.
Kann ich schreiben ? Zumindest habe ich viel Phantasie. Ob ich diese auch mittels Text zu Lesers Freude rüberbringen kann, würde ich gerne von jedem Leser meiner Texte wissen.
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Calvin Hobbs
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Beitrag03.04.2019 20:58

von Calvin Hobbs
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Clairy hat Folgendes geschrieben:

Die Frage ist hier auch, gibt es Gott. Wie sieht Gott aus, etwa als Cyborg der das vollendete Werk einer Optimierung ist? Das weiß jedoch keiner, sie lassen sich jedoch alle durch das Wort GOTT manipulieren weil Gott für viele, alles ist wenn dir nichts mehr bleibt als deine Klamotten da dir alles weg genommen wurde.


Sorry, aber diese Frage ist so alt wie die Menschheit selbst und ich glaube nicht, dass Du diese Diskussion in Deinem Thread haben möchtest.
In vielen verschiedenen anderen Foren ist das Thema früher oder später aufgekommen und es hat NIE gut geendet. Auch nicht nach 1000 Antworten.
Denn der Interpretationsspielraum ist unermesslich.
Wenn Du eine Erklärung, Beschreibung oder was auch immer für das, was Du "Gott" nennst hast, konstruiere daraus eine Geschichte und warte die Reaktionen ab.
Zur Frage der körperlichen Optimierung:
Ich sehe das ähnlich wie mit Schönheitsoperationen. Wenn jemand der Meinung ist, dass sich dadurch sein Leben zum Positiven verändert, kann und sollte er das tun. Alle die, die mit sich zufrieden sind, brauchen das nicht. Auch das ist, wie oben, eine Glaubensfrage, wo Rationalität nur die zweite Geige spielt.
Den Klappentext empfinde ich als gut, allerdings bleibt das Problem - was machst Du daraus? wink


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V.K.B.
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Beitrag03.04.2019 21:54

von V.K.B.
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Zitat:
Was macht das Ich denn zum Ich?
Das ist die falsche Frage. Sie sollte lauten: "Was unterscheidet dein Ich von dem der anderen Instanzen von dir?" Und da wäre die Antwort: Meine Froschperspektive. Die Instanz, die in diesem Moment ihr "cogito ergo sum" schreibt. Ich kann nur für diese sprechen, alle anderen interessieren mich nicht. Ich bin nicht so selbstlos oder halte mich nicht für so wichtig, dass ich der restlichen Menschheit erhalten bleiben will, wenn ich diese Instanz, die ich als "ich" verstehe, dafür aufgeben müsste.

Verdammt schwer zu erklären, wenn du nicht verstehst, was ich meine. Kennst du die STTNG-Folge wo Riker einen Transporterzwilling von sich trifft, der bei einem unbemerkten Transporterunfall entstanden ist und lange auf einem unbewohnten Planeten verschollen war? Beide halten sich für DEN Commander Riker, das Original, und letztendlich haben beide damit recht. Sie sind aber zwei verschiedene Wesen, wussten lange nichts voneinander und teilen nicht ein "ich", sondern haben jeder eins. Sie sind die gleiche Person, aber nicht dieselbe. Wenn einer der beiden sterben würde, wäre er tot und nicht mehr da. Sein Denken und seine innere Welt würden verschwinden. Es wäre der Tod eines Individuums, auch wenn es trotzdem noch einen Commander Riker gibt. Nur da hat derjenige,  der gestorben ist, nichts mehr von, denn der ist tot und weg.

So stelle ich mir eine digitalisierte und computeremulierte Version von mir vor. Sicherlich intelligenter, unsterblich (solange die Server laufen) und mir möglicherweise in vielem überlegen. Klar würde ich gerne mit der tauschen, um dem Horror Vacui des sicheren Todes zu entkommen. Aber es wäre kein Tausch. Ich würde ich bleiben, und die neue, verbesserte Person wäre eine andere. Nur die gleiche, aber nicht dieselbe. Verstehst du, was ich meine?

Clairy hat Folgendes geschrieben:
Wenn du etwas erreichen willst, ganz ganz doll und du schon viele Anhänger hast, aber es noch Menschen gibt die das nicht wollen, wirst du sie bestimmt weg räumen müssen um weitere Rebellangriffe zu vermeiden. Wenn es dann niemanden mehr gibt der Gegen dich ist, wird das dein persönlicher Sieg sein den du dir mit aller Kraft holen musstest und dafür auch Opfer zu bringen.
Eine ebenso naive wie erschreckend nihilistische Denkweise, finde ich. Mit diesem Argument könntest du einen präventiven Vernichtungskrieg gegen jeden Staat rechtfertigen, der unsere Werte nicht teilt. Wo solches Denken hinführt, kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen.
Ich bin Atheist oder Agnostiker (bin mir nicht sicher), aber auf jeden Fall stehe ich organisierter Religion kritisch bis ablehnend gegenüber und halte diese für eines der größten Übel der Menschheitsgeschichte. Nach deiner Denkweise (oder hoffentlich nur der einer Gesellschaft aus deinem Roman) müsste ich es für eine gute Idee halten, alle religiösen Menschen auszurotten, damit ich mir keine Gedanken mehr um muslimische Selbstmordattentäter oder amokschießwütige Rightwing-Christen machen muss. Die sind zwar eine verschwindend geringe Minderheit, aber ich kann nicht sagen, welcher Gläubige wie radikal ist. Also alle präventiv umbringen, da nur so die Vernunft ihren Sieg erlangen kann? Sorry, das ist faschistischer Irrsinn! Friedliche Koexistenz sollte möglich sein, besonders wenn alle genügend Rohstoffe haben um man sich nicht darum bekämpfen muss. Klar liegt es inthronisiert als Evolutionsvorteil im Menschen verankert, die eigene Gruppe zu erhalten und andere zu bekriegen, um den eigenen Genpool durchzusetzen. Aber wenn es einen freien oder auch nur teilweise freien Willen gibt, sollte man eher versuchen, dieser naturgegebenen Gewaltspirale zu entkommen, statt sich ihr bedingungslos zu unterwerfen. Der Mensch ist ein Raubtier, dem Ethik fremd ist, wir haben dem die Zivilisation entgegengesetzt. Es ist Aufgabe der Zivilisation, eben solche "Jeder ist sich selbst der nächste, zur Hölle mit den anderen"-Gedanken unter Kontrolle zu kriegen und zu überwinden. Versagt die Zivilisation diesbezüglich, führt das nicht zu einem Sieger, sondern zu gigantischen Massengräbern auf beiden Seiten, einer Welt aus Ruinen und einem baldigen Neuanfang unter dem Motto "Nie wieder". Bis die Zivilisation wieder zum Auslaufmodell wird und das Ganze von vorne losgeht. Schade, dass wir nie zu lernen scheinen!

Nur meine Gedanken dazu,
Veith


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Clairy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 26
Beiträge: 18



Beitrag03.04.2019 22:49

von Clairy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn Du eine Erklärung, Beschreibung oder was auch immer für das, was Du "Gott" nennst hast, konstruiere daraus eine Geschichte und warte die Reaktionen ab.


Hier geht es speziell um eine Geschichte! Das hat nichts mit meiner persönlichen Glaubensrichtung zu tun smile


Also meine Geschichte hat sich durch die Zukunft sowie durch den Transhumanismus entwickelt der mich sehr interessiert. Es war sehr spannend für mich selber herauszufinden auf welcher Seite ich stehen würde.
Hier noch ein paar Sätze die ich rausgeschrieben habe für besseres Verständnis.


 - Die Zukunft gehört den Maschinen
In weniger als 50 Jahren wird der Mensch mit den Maschinen verschmelzen und seine biologische Hülle für immer abwerfen. Es ist die Befreiung von den Grenzen des Fleisches, von den Qualen, Mängeln und Begrenzungen eines biologischen Körpers: Tod, Krankheit, Makel - all das wird bald Vergangenheit sein. Wir werden sein wie Götter. Allmächtig, unsterblich und unbegrenzt. Nun ja, zumindest eine kleine Elite von uns: Eine selbstgeschaffene Rasse, welche künftig die Vorherrschaft über diesen Planeten übernehmen wird, während der erbärmliche Homo sapiens langsam aus der Geschichte des Universums getilgt wird.

Das zumindest ist der Glaube der sogenannten Transhumanisten. Es klingt nicht bloß wie eine Religion, es ist eine. Es ist die kompromisslose Religion des Materialismus, der ultimative Triumph des Menschen über die Natur. Nicht Spiritualität soll den Menschen erlösen, sondern Technologie. Nicht dem Mensch gehört die Zukunft, sondern den Gott-Maschinen.


Die Menschheit wird sich dann entscheiden müssen, ob sie die Nr. 2 Spezies auf dem Planeten werden möchte oder nicht", schreibt Hugo de Garis im Forbes Magazine - einem angesehenen amerikanischen Wirtschaftsblatt.
Die Singularity University - so etwas wie das ideologische Hauptquartier der heterogenen Bewegung - liegt im Silicon Valley direkt zwischen Google und der Nasa. Das spiegelt in etwa wieder, wo die Bewegung gesellschaftlich steht. Die Transhumanisten reiten auf der Welle des unerschütterten Glaubens an Fortschritt und Technologie.
Der Mensch, so glaubt der Transhumanismus, ist die erste Spezies, welche die Evolution der eigenen Spezies selbst in die Hand nimmt und steuert - und damit millionenfach beschleunigt.

Die Cosmisten wollen Maschinen-Götter erschaffen, die Terraner kämpfen für eine Erhaltung der Natürlichkeit und des Homo Sapiens und als dritte Gruppe sieht er die Cyborgisten/Transhumanisten, die hoffen, sich selbst in Gott-Maschinen zu verwandeln. Sein Szenario für die nahe Zukunft ist nicht rosig.(GF Freibur - Transhumsamismus)

Dass es sich beim Transhumanismus, nicht um reine Wissenschaft, sondern um eine fanatische Religion handelt, ist kaum zu übersehen. Es geht um die Entstehung eines Volkes von auserwählten Gott-Menschen, die in den Cyber-Himmel aufsteigen, wo sie als allmächtige und unsterbliche Götter leben, Universen erschaffen, sich mühelos durch Raum und Zeit bewegen und weder natürlichen noch ewigen Gesetzen unterworfen sind. Karma, Wiedergeburt, Sünde und Ethik gelten für diese Wesen nicht mehr, sie haben sich abgekoppelt.
Es ist der Triumph der Materie über Gott, der luziferianische Weg zur Erleuchtung, Beweis für die Allmacht des menschlichen Egos, das sich Gott ebenbürtig macht. Es ist die Verkehrung aller spirituellen Verheißungen in den pursten Materialismus. Das Fleisch ist überwunden, das ewige Leben erreicht, der Geist befreit - als Programm in einer Maschine.

Zitat:
Eine ebenso naive wie erschreckend nihilistische Denkweise, finde ich. Mit diesem Argument könntest du einen präventiven Vernichtungskrieg gegen jeden Staat rechtfertigen, der unsere Werte nicht teilt. Wo solches Denken hinführt, kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen.


Vielleicht war das so gewollt? Eine naive Denkweise wo man eigentlich weiß, das führt zu nichts. Vielleicht hätte ich das anders beschreiben sollen. Hätte ich den Antagonisten mehr beschreiben sollen? Seinen Status oder auch seine Rolle in der Gesellschaft, wieso er diese denke hat?!


Zitat:
Den Klappentext empfinde ich als gut, allerdings bleibt das Problem - was machst Du daraus?


Ob das Problem behoben wird? Das weiß ich selber nicht. Grundidee ist da und motivation ebenso. Was ich daraus mache? Ich schreibe eine Story daraus, ob sie gut wird? KEINE AHNUNG! lol2

Vielleicht hat ja einer Lust mal meine Grundidee zu lesen und seine Meinung dazu zu geben? Tipps oder auch Änderungsvorschläge.
Würde mich extrem freuen, gerne eine PN an mich! Daumen hoch²

Liebe Grüße
Clairy


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Calvin Hobbs
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Beitrag04.04.2019 17:46
Re: Stelle dir eine Welt vor...
von Calvin Hobbs
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Clairy hat Folgendes geschrieben:


Was ist für euch moralisch akzeptabel und was nicht?
Ich brauche weitere Argumente für meine Story. Warum würde sich jemand NICHT optimieren lassen, und warum würde sich jemand DAFÜR entscheiden? Wo sind wie gesagt für euch die Grenzen?

Mir ist es lieb, wenn sich jeder im "extremen" für eine Seite entscheidet und dem anderen sagt wieso es besser ist so zu leben..
Und jetzt will ich nicht hören, ach Roboter sind viel mehr überlegen, NEIN, ihr als, die die Nicht optimiert werden wollt habt auch Waffen und einen gesunden Menschenverstand.. Lasst euch was einfallen bitte!! Bin gespannt


Danke für die Antworten im vorraus!! smile
Liebe Grüße
Clairy


Nach einigem Überlegen heute, ist mir endlich aufgefallen, was mich an dieser Fragestellung störte:
Mitte des 19.Jhr. gab es die "Maschinenstürmer". Eine Protestbewegung, die sich der Industrialisierung entgegen stellte. Man zerstörte damals Maschinen und Fabriken, u.a. aus Angst um den eigenen Arbeitsplatz, vllt.auch aus Angst vor dem Fortschritt.
Mittlerweile ist das Internet 30 Jahre alt, Computer und Digitalisierung entwickeln sich weiter, aber es gab/gibt keine "Computerstürmer".
Obwohl die Gefahren aus der Sicht vieler, weitaus verheerender sein könnten, als es je eine Dampfmaschine hätte sein können.
Das lässt mich vermuten, dass der Mensch sich in seinem Denken weiterentwickelt hat.
Wenn Clairy nun nach Meinungen und Argumenten sucht, dann können das nur solche aus 2019 und davor sein.
Wenn es sich bei ihrer Geschichte aber um eine Zukunftsvision handeln soll, reicht es mMn nicht, einfach nur den heutigen Zeitgeist nach 2525 zu kopieren. So, wie wir heute über die moralischen und ethischen Ansichten der vergangenen Jahrhunderte (vllt.) lächeln, werden das zukünftige Generationen über uns tun. Heutige Maßstäbe werden in hundert Jahren keine mehr oder völlig andere sein.
D.h. der Autor einer solchen Geschichte müsste sich (meiner unmaßgeblichen Meinung nach) zunächst mit dem Denken der Zukunft auseinandersetzen wink


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Archangelo
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A
Beitrag05.04.2019 04:41
Re: Stelle dir eine Welt vor...
von Archangelo
Antworten mit Zitat

Clairy hat Folgendes geschrieben:
"Stelle dir eine Welt vor,
All die minderwertigen Kohlenstoffwesen müssen eliminiert werden wenn sie sich uns nicht anschließen, denn ohne Opfer gibt es keinen Sieg für uns..."


Das ist wie hohe Kunst in meinen Augen, welch wunderschöne Welt!

Clairy hat Folgendes geschrieben:
Was denkt ihr bei diesem Text?


Oh wow, wie cool ist das denn!

Clairy hat Folgendes geschrieben:
Die Frage die ich mir persönlich stelle ist hier, wo sind die Grenzen? Wie weit darf man in die Natur eingreifen?


- Wen interessiert die Natur? Es gibt keine Grenze, es sollte nur einen erschwinglichen Preis haben und oft genug in der Werbung laufen, vielleicht mit einem Profisportler als Werbeikone.

Clairy hat Folgendes geschrieben:
Was ist für euch moralisch akzeptabel und was nicht?


Ich denke, solange man die Tiere in ruhe lässt, kann man mit den Menschen machen was man will! - und ob diese dafür oder dagegen sind, dass entscheiden ja nicht die Menschen selbst, es entscheidet der Fernseher und die Bild-Zeitung!

Clairy hat Folgendes geschrieben:
Ich brauche weitere Argumente für meine Story. Warum würde sich jemand NICHT optimieren lassen, und warum würde sich jemand DAFÜR entscheiden? Wo sind wie gesagt für euch die Grenzen?


Was für Grenzen? - Der Zweck heiligt alle Mittel! Das Motiv ist hierbei entscheidend. Die Grenze ist das absolute Optimum, doch wie verläuft der Weg dort hin und wie sieht diese Grenze aus?

Clairy hat Folgendes geschrieben:
Mir ist es lieb, wenn sich jeder im "extremen" für eine Seite entscheidet und dem anderen sagt wieso es besser ist so zu leben..
Und jetzt will ich nicht hören, ach Roboter sind viel mehr überlegen, NEIN, ihr als, die die Nicht optimiert werden wollt habt auch Waffen und einen gesunden Menschenverstand.. Lasst euch was einfallen bitte!! Bin gespannt


Danke für die Antworten im vorraus!! smile
Liebe Grüße
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Hier spricht Archangelo von Borg, deaktivieren sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich, ich werde eure biologischen und technologischen Charakteristika den meinen hinzufügen, eure Kultur wird sich anpassen und mir dienen, Widerstand ist zwecklos!
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Beitrag05.04.2019 22:08

von jon
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Ein paar lose Gedanken dazu:

1: Von "Komplett-Prothese" (also Cyborg werden) bis "wie Gott sein" ist es ein großer Schritt. Derjenige, der sich unter den im Eingangspost genannten Bedingungen "optimieren" lässt, ist nicht der, der diesen Gott-Status erlangt oder automatisch so mächtig wird, dass er "Rebellen" bekämpfen müsste. Also bitte nicht das Indiviuum mit einer gesellschaftlichen Klasse/Gruppe verwechseln!

2: "Komplett-Prothese" und "wie Gott sein" haben de facto nichts miteinander zu tun. Einen so weitreichenden, wie Magie wirkenden Einfluss bekommt man nicht durch einen stärkeren, alterslosen, gelenkigeren Körper und ein Hirn mit mehr Rechenleistung, sondern durch Zugriff auf die Dinge - man müsste sein Ich also in ins "Internet/Internet der Dinge" einspeisen. (siehe Film: Transcendence)

3: Hier treten zwei Seiten des Menschen gegeneinander an: Der Wunsch, nicht so unzulänglich zu sein, und das Sehnen nach Sicherheit. (Zu Letzerem: Was man hat, weiß man, ob man es vermisst, wenn man sich "optimieren" lässt, ist nicht sicher. Da hilft auch nicht, dass "alle" sagen, dass man es nicht vermisst - was wissen die schon?!)

4: Wenn die KI einst so weit sein wird, die menschlichen Hirnprozesse nachzubilden, warum sollten da nicht auch Gefühle nachgebildet werden? Es liegt zwar nahe, dass sich die Wertigkeiten ändern (einfachstes Beispiel: wenn[!] der Körper kein Schmerzsignal mehr sendet, wird die Angst vor Schmerz nach und nach erlöschen), aber das heißt nicht, dass Emotionen bei einer echten KI zwangsweise wegfallen. Option: Was heute mit ausgeklügelter Psychotherapie (oder Gehirnwäsche) gemacht wird, könnte dann durch direkte Programmierung passieren (wobei auch das bei einem so komplexen System nicht trivial sein dürfte).

5: Wenn "die Optimierten" so mächtig sind, dann dürften denen ein paar menschliche Rebellen schnurz sein. Dass der "echte Mensch" mit seinem Herz, seiner Loyalität etc. die "mächtige Maschine" besiegt, gehört zu den modernen Märchen. Vor allem, wenn die im Eingangspost angedachte Gott-Ähnlichkeit eintrat. Natürlich wäre es cool, wenn man sich einem Panzer in den Weg stellt und so den Krieg verhindert. Das funktioniert aber nur, wenn in dem Panzer einer sitzt, der das Ding anhält. Warum sollte die Klasse der Optimierten anhalten?


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Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages)
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firstoffertio
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Beitrag05.04.2019 23:24

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Zitat:
"Stelle dir eine Welt vor,
in der es keinen Mangel an Organen gibt, in der Querschnittsgelähmte wieder laufen können und wo gealterte Herzen ersetzt werden können.
Dir wird es ermöglicht deine Lebensqualität auf Wunsch zu verbessern, dein Aussehen oder sogar eine Lebensverlängerung?!
Die Abschaffung des Alters wird dir ermöglicht, sowie die Steigerung der Intelligenz.
Stell es dir als eine Art Befreiung von den Grenzen des Fleisches vor, von den Qualen und den Mängeln. Tod, Krankheit, Makel - all das wird nicht mehr sein. Du verschmilzt mehr und mehr mit einer Maschine und wirst letztendlich selbst zu einer.
Die wirst sein wie ein GOTT. Allmächtig, unsterblich und unbegrenzt.
All die minderwertigen Kohlenstoffwesen müssen eliminiert werden wenn sie sich uns nicht anschließen, denn ohne Opfer gibt es keinen Sieg für uns..."



Bei der Vorstellung wird mir ganz seltsam zumute. Ich stelle mir so eine Welt furchtbar eintönig und langweilig vor. Und beängstigend ist das auch: Lauter einmal gewesene Menschen, die sich nun als gottgleich betrachten.
Da wäre ich dann lieber ein Schmetterling, oder ein Esel.
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kioto
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Beitrag10.04.2019 22:33

von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo Clairy,

Schon Stanislaw Lem, mein Lieblingsautor, hat diese Idee vor vielen Jahren ausgearbeitet. Prof. Tarantoga besuchte in den "Sterntagebüchern" die Masten, die Wesen auf der "Maximalen Stufe der Entwicklung". Leider waren diese extrem langweilig. Auf seine Frage, warum sie nichts taten mit ihren tollen Fähigkeiten, z.B. die Welt verbessern, machten sie ihm mit Beispielen klar, dass es besser ist, wenn der, der alles kann, am besten nichts tut. Lem war auch Satiriker und Philosoph.
Ein Mensch, der unsterblich ist, wird genauso handeln. Er hat genügend Zeit "Manjana Prinzip" und sein Leben ist so wertvoll, dass es es unter keine Umständen gefährden wird. Er wird also in antiseptischer Klausur, vor sich hin verblöden, fürchte ist. Die Angst vor dem Tod ist das, was uns am Leben hält. Und interessante Protas haben immer Mängel und Traumata, selbst James Bond.


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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RocketJo
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Beitrag17.04.2019 13:01

von RocketJo
Antworten mit Zitat

Ich werfe mal eine Antwort rein zu der Frage, warum man sich nicht optimieren lassen sollte. Bzw. zwei Antworten, die ich für mich in zwei verschiedenen Geschichten benutzt habe:

1. Die eigne Überzeugung.  Wenn man das Sterben als eine notwendige und natürliche Sache ansieht, wird man (zumindest bei anderen) keine Unsterblichkeit wollen. Wenn man sehr konsequent ist, wird man das auch für sich nicht in Anspruch nehmen wollen. Zumal es doch auch bei Star Trek mal diese Folge gab, wo sie eine Gesellschaft getroffen haben, die nur durch Krankheit sterben konnte. Da wollten die Leute sogar gezielt sterben, um der Enge zu entgehen (immerhin werden ja immernoch Kinder geboren). Unsterblichkeit ist nur dann sinnvoll, wenn keine Nachkommen mehr entstehen bzw. anderweitig für eine Dzimierung gesorgt wird. Auch da kann wieder die Überzeugung des Einzelnen ansetzen (Todesstrafegegner, Abtreibungsgegner, Verhütungsgegner).

2. Angst. Die Optimierung geht ja mit Operationen einher und Angst vor Operationen ist durchaus weit verbreitet.

Zu allgemeinen Überlegungen zu dem Thema (gerade in Zusammenhang mit Robotern, Androiden und Cyborgs) kann ich auch nur die Lektüre von Osamu Tezukas "Astro Boy" empfehlen. Die Mutter der "Roboter-Gesetze" hat auch einige interessante Überlegungen zu radiaklen Anti-Cyber-Gruppierungen und den Gründen, warum oder warum nicht jemand ein Cyborg wird, zu bieten. Ist allerdings verdammt teuer ^^
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