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Isabelle34 Klammeraffe
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Beiträge: 567
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I 10.03.2019 19:47
von Isabelle34
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Jein. Haben mehrere Verlage Interesse, gibt es eine 'Versteigerung'. Am Ende bekommt aber nicht immer der Verlag den Zuschlag, der den höchsten Vorschuss bezahlt. Das beste Gesamtpaket macht es. Kann schon sein, dass ein Verlag am Ende weniger Vorschuss zahlt, dafür aber mehr Marketing macht, das könnte für dich als Autor dann insgesamt das bessere Angebot sein.
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Helga Schneckenpost
H Alter: 71 Beiträge: 8
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H 11.03.2019 13:28
von Helga
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Und wie funktioniert so eine Versteigerung ? Sitzen die Verlage in einem Saal und halten Schilder mit Nummern hoch?
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Wallander Gänsefüßchen
Beiträge: 47
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11.03.2019 13:38
von Wallander
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Helga hat Folgendes geschrieben: | Und wie funktioniert so eine Versteigerung ? Sitzen die Verlage in einem Saal und halten Schilder mit Nummern hoch? |
Es ist leider viel unspektakulärer. Die Auktion läuft über E-Mail. Eine richtige Auktionssaaldynamik kommt deshalb nie auf.
Ich selbst habe nur Erfahrung mit der Versteigerung ausländischer Manuskripte. Die Agenturen, in denen ich gearbeitet habe, haben vor der Versteigerung immer eine Liste mit Dingen bekommen, auf die Autor und Agentur Wert gelegt haben. Bei Autoren/Agenturen aus den USA war das meistens eine hohe Vorauszahlung. Diese Vorgaben teilten wir dann den interessierten Verlagen mit und haben sie eingeladen, bis zu einem gewissen Zeitpunkt Angebote abzugeben. Danach habe ich mir die Angebote durchgesehen und den Verlagen das Höchstgebot mitgeteilt. Wer ein höheres Gebot abgeben wollte, konnte das noch machen.
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Helga Schneckenpost
H Alter: 71 Beiträge: 8
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H 11.03.2019 13:41
von Helga
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Dauert das nicht ewig?
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Wallander Gänsefüßchen
Beiträge: 47
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11.03.2019 13:54
von Wallander
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Helga hat Folgendes geschrieben: | Dauert das nicht ewig? |
Überhaupt nicht. Meistens gibt es einen Verlag, der die Rechte unbedingt will. Das merkst du schon an der Höhe seines Gebots. Wenn ich dieses Gebot den anderen Verlagen mitteile, zeigen oft 70-80% kein Interesse mehr. Bei hohen Vorauszahlungen steigen insbesondere die kleineren und mittelgroßen Verlage schnell aus, weil sie so solche Zahlungen nicht stemmen können. Für die wenigen Bieter, die bleiben, reicht oft eine weitere Runde.
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Moni12 Erklärbär
M Alter: 54 Beiträge: 3
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M 30.03.2019 12:24
von Moni12
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Ich wende mich mit einem Agenturproblem der etwas anderen Art an euch. Nach fast drei Jahren und unzähligen Malen, die ich mein Buch überarbeitet habe , habe ich mich endlich auf Agentussuche gemacht. Es ist eine Geschichte für romantische Erwachsene. Zwei Agenturen haben sofort großes Interesse gezeigt - eine Agentur vermittelt viel in dem Genre, die andere ist eine der fünf größten Agenturen in Deutschland. Die Agentin von der ersten Agentur ist unglaublich nett und macht einen sehr kompeteten Eindruck. Leider geht sie in drei Wochen auf Babypause. Ich weiß, es ist ein bisschen ironisch - die zuständige Agentin für Liebesliteratur ist schwanger. Also muss die Agentur doch gut sein, oder? Sie und ihre Chefin haben mir versichert dass sie sich bei der Verlagssuche allergrößte Mühe geben werden. Die Agentur ist nur leider nicht besonders groß, und wenn da eine Mitarbeiterin wegfällt, reißt das schon ein ziemliches Loch hinein. Dazu kommt noch, dass die Chefin keine Liebesliteratur macht. Die zweite Agentur ist zwar groß, doch ziemlich weit weg von mir. Bei der Leipziger Buchmesse habe ich den Agenten, der für mich zuständig ist, getroffen, und es war ein komisches Gespräch. Ich hatte das Gefühl, das er mich und mein Buch nicht ernst nimmt. Jetzt bin ich ziemlich verzeifelt, weil ich nicht weiß, für welche Agentur ich mich entscheiden soll.
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Wallander Gänsefüßchen
Beiträge: 47
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30.03.2019 13:06
von Wallander
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Kopf hoch, Moni! Wenn sich zwei Agenturen für dein Buch interessieren, ist das ein super Zeichen. Es muss ein tolles Werk sein!
Ich verstehe dein Dilemma natürlich. Auf der einen Seite die Agentur, mit der du eigentlich gerne zusammenarbeiten würdest, bei der aber die Zukunft einer wichtigen Mitarbeiterin ungewiss ist. Auf der anderen Seite die große Agentur, bei der die Chemie nicht so stimmt.
Das Bauchgefühl ist bei der Auswahl einer Agentur immer wichtig. Wenn man so wie du die Qual der Wahl hat, sollte man auch darauf hören.
Es ist nicht zu übersehen, dass du lieber mit Agentur 1 zusammenarbeiten würdest. Warum suchst du nicht noch ein Gespräch mit der Agentur und sprichst deine Bedenken offen an? Sie sind nämlich berechtigt. Wer will schon, dass sein Manuskript in der Schublade verstaubt? Erkundige dich, wann genau deine Agentin wieder zu arbeiten beginnt und wer sie in der Zwischenzeit vertritt. Sag ihnen ehrlich, dass du ein Angebot einer anderen Agentur hast. Dann lasse sie kommen. Welche Pläne haben sie für dein Werk?
Noch ein Satz zu der anderen (großen) Agentur: Wenn du von Anfang an das Gefühl hast, dass du nicht ernst genommen wirst, ist das schlecht! Wenn dein Agent zweifelt oder dein Buch nicht ernst nimmt, ist die Mission zum Scheitern verurteilt. (Es würde mich interessieren, warum dich die Agentur dann überhaupt unter Vertrag nehmen will.)
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Wortwörtlich Leseratte
Beiträge: 143 Wohnort: Basel
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30.03.2019 13:18
von Wortwörtlich
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Hallo Moni12
Grosse Gratulation zu zwei Agenturangeboten. Hoffe, Du hast Dich dafür schon belohnt - gerade in diesem Thread wird ja ein bisschen suggeriert, man müsse sich eigentlich nur noch aussuchen, welche Agentur für einen in Frage kommt, schwupps, kann man unterschreiben. Es ist ein harter Weg und zumindest näherungsweise so mühsam wie einen Verlag zu finden. Es ist ja auch völlig klar, warum soll eine Agentur denn ein low-level-Manuskript nehmen auf Verdacht hin, dass es was werden könnte, vielleicht aber auch nicht, mal sehen... die haben doch ihren Ruf zu verteidigen, brilliante Manuskripte zu vermitteln, die allesamt in die Charts steigen. Und sie investieren doch nicht in totes Material, das unverkäuflich ist. Man schreibt doch als Wirt auch nicht auf die Speisekarte neben lauter exzellente Gerichte "Spaghetti an der Sosse der unreifen Tomate mit dem Käse von vorgestern" und denkt, vielleicht nimmt es ja ein armseliger, blinder Kunde.
Wenn wir schon in diesem Bild sind: Mich befremdet das hier im Thread, dass hier vermittelt wird, einmal in die Speisekarte gucken, bestellen, schon steht es - freundlich serviert - auf dem Tisch, das prima Agenturangebot.
Also, Du hast eine Hürde genommen. Grossartig. Ich kann und sollte Dir in Deiner Situation nichts Konkretes raten ("Never, never, never give an advice.") - ich denke, Du kannst es eh nur falsch machen, also auch eh nur richtig. Meine eigene Erfahrung könnte Dir aber vielleicht helfen.
Ich hatte mich mit meinem dritten Manuskript bei zig Agenturen beworben und schliesslich neben etlichen meist nachvollziehbaren Absagen, deren Tenor fast durchgängig der berechtigte Hasenfuss des Agenten war, drei Angebote erhalten; eins davon auch von einer der drei grössten Agenturen. Dort habe ich unterschrieben. Die Agentin war super, super freundlich, extrem identifiziert mit meinem Manuskript und sehr überzeugt, das vermarkten zu können. Sie hat es mit mir sogar redigiert und vorlektoriert, das Exposé ein kleines bisschen angepasst, und dann hat sie es an die grossen Verlage verschickt. Danach ging sie in die Babypause. Lustig, gell? (Künftig muss man Paaren in der Infertilitätssprechstunde vermutlich empfehlen, die Frau soll doch Literaturagentin werden, dann klappt das schon.)
Die Agentin der zweiten Agentur, deutlich kleiner (also die Agentur...), war nicht weniger bemüht und identifiziert mit meinem Werkstück, richtiggehend begeistert und tatendurstig. Ich habe nur nicht dort unterschrieben, weil die andere Agentur ein Vielfaches grösser und prominenter ist. Sie war sehr enttäuscht, konnte es aber verstehen.
Die Agentin der dritten Agentur hingegen war sachlicher, kritischer, aber angetan, trockener, weniger emotional - die Agentur war irgendwo in Hamburg glaube ich, die beiden anderen im Süden. Damit soll nichts gesagt sein. Aber ein bisschen schon. Vielleicht. Mir schien das etwas allzu distanziert angesichts der Literatur, die ich schreibe. Mit ihr hatte ich das längste Telefonat, sie hatte zahlreiche gute und gut kalkulierte Ideen, wollte aber schliesslich doch ein bisschen zu viele Eingriffe in meine Geschichte, das kam für mich nicht in Frage.
Was heisst das jetzt für Dich? Keine Ahnung. Ich glaube, was mich in besonderer Weise angesprochen hat, war, dass jemand sich mit diesem Manuskript identifizieren kann, es in seiner Einzigartigkeit würdigen kann, es - bis denn die Realität einschlägt, also reales Baby - ein wenig zu seinem Baby macht oder zumindest zu seinem Pflegekind. Ob ich im Nachhinein mit der Hamburgerin andere Erfahrungen gemacht hätte, weiss ich nicht. Mir war es wichtig, dass jemand mit mir eine Sprache sprechen kann, wenn es um das Manuskript geht, meinen etwas merkwürdigen Protagonisten mag, warm wird mit dem, was da erzählt wird.
Hätte die Agentin der sehr grossen Agentur das nicht ausgestrahlt und auch - bis zur Babypause - realisiert, dann hätte ich ohne jede Frage bei der kleineren, aber sehr warmen anderen Agentur unterschrieben.
Auf alle Fälle aber: Schätze Dich glücklich und belohne Dich dafür, dass Du schon so weit gekommen bist. Die Tür ist zumindest schon halb offen. Klasse Sache.
Wenn es Dir weiterhilft, kannst Du mir auch gerne eine PN schicken.
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Lki Eselsohr
Beiträge: 483
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30.03.2019 14:54
von Lki
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Ich finde nicht, dass der Thread vermittelt, es wäre einfach, eine Agentur zu finden. Allerdings bringt es ja bei der Frage "Wie finde ich die richtige Agentur" wenig, gleich mit der "Vielleicht findest du gar keine, das ist nämlich sauschwierig"-Keule zu kommen. Warum nicht erstmal davon ausgehen, dass es klappen kann? Sonst muss man es ja gar nicht versuchen. Außerdem gibt es ja genug Beispiele, dass es möglich ist - du gehörst offenbar dazu.
Zu deiner Frage, Moni: Ich halte es da wie Wortwörtlich und gebe keinen Rat, für wen du dich entscheiden sollst. Aber ich würde an deiner Stelle nochmal Rücksprache mit der großen Agentur halten. Es erscheint mir widersprüchlich, dass deren Agent dich und dein Buch nicht ernstnimmt, dich aber trotzdem unter Vertrag nehmen will. Könnte es sein, dass das Gespräch wegen des Messestresses eigenartig war? Dass du aufgeregt warst und vielleicht deswegen falsche Signale bekommen hast? Ich bin immer dafür, aufs Bauchgefühl zu hören, aber es ist wichtig, dass du alle Fakten auf dem Tisch hast, um dich entscheiden zu können.
Allerdings finde ich es auch wichtig, dass die Chemie stimmt, denn im Idealfall arbeitet man ja lange zusammen. Bei meiner Agentin wusste ich nach dem ersten Telefonat sofort, dass wir gut auskommen, und es ist jetzt seit über zwei Jahren eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wenn es bei dem Agenten der großen Agentur also nicht gefunkt hat, ist das vielleicht der Hinweis, den du brauchst. Allein von dem Gefühl, er würde dich nicht ernstnehmen, würde ich das aber nicht abhängig machen, denn das kann täuschen. s.o.
So oder so: Freu dich Die erste Hürde hast du genommen, ganz gleich, für wen du dich entscheidest.
_________________ Ophelia Scale Trilogie - 2019
Don't LOVE Me Reihe – 2020/21
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Westwell - Heavy & Light - 06/22 (LYX)
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Coldhart - Right & Wrong - 09/24 (LYX) |
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lebefroh Eselsohr
L Alter: 43 Beiträge: 364 Wohnort: Berlin
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L 30.03.2019 19:40
von lebefroh
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Herzlichen Glückwunsch zu den Angeboten!
Ich hatte ein ähnliches Problem: Eine Angebot von einer Agentur, die Experten für das betreffende Genre sind, und eines von einer prominenten Agentur, die aber weniger in diesem Genre macht.
Bei mir war es defintiv das Bauchgefühl - eine der Agentinnen war mir sehr unsympathisch, bei der anderen hat es sofort Klick gemacht.
Trotzdem habe ich dann im Nachgang doch das ein oder andere Mal überlegt, ob es die richtige Entscheidung war, weil die von mir gewählt Agentur eben keine Spezialisten für mein Genre sind. Aber wie auch immer - zwei Bücher sind inzwischen vermittelt, also sollte ich mich nicht beschweren.
Mir wäre das wichtigste Kriterium tatsächlich die Chemie - allerdings ist das bei Dir natürlich noch mal extra schwierig wegen der angekündigten Babypause.
Wissen die beiden Agenturen, dass Du zwei Angebote hast? Die Reaktion darauf finde ich auch hilfreich und aufschlussreich.
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schwarzistdiekatz Eselsohr
Beiträge: 287 Wohnort: Graz
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10.04.2019 21:19
von schwarzistdiekatz
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Aus eigenen Erfahrungen (und hiermit verbundenem Erfolg): Verlass dich auf dein (Bauch-)Gefühl und vergiss die "Größen" von Agenturen ...
Viel Erfolg!
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Herr M Gänsefüßchen
H
Beiträge: 37
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H 15.04.2019 19:35
von Herr M
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Bauchgefühl hin oder her. Unser Bauch muss schon mit Informationen gefüttert werden, damit er richtig entscheiden kann. Das Buchgeschäft ist in erster Linie ein Geschäft. Das sollte man in die Überlegung mit einbeziehen. @ Moni12 Frag in der großen Agentur einfach noch mal nach. Ein Gespräch kann deinem Bauch helfen, die richtige Entscheidung zu treffen
Herzlichst
Herr M
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Moni12 Erklärbär
M Alter: 54 Beiträge: 3
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Wallander Gänsefüßchen
Beiträge: 47
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18.08.2019 08:56
von Wallander
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Gut gemacht, gratuliere! Falls du es noch nicht getan hast: Sag der anderen Agentur kurz ab, das macht einen guten Eindruck und hinterlässt kein böses Blut.
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