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IvoCH Eselsohr
Beiträge: 219 Wohnort: Südosten
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24.03.2019 14:12 Irgendein Geheimrezept gegen Infodump von IvoCH
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Aloha!
Beim Schreiben rutsche ich immer ganz automatisch in einen Infodump.
Wenn ich aber darauf achte, dass ich beim show don'tell bleibe, blockiert es mich irgendwie.
Irgendwelche Tipps/Tricks?
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2293 Wohnort: Annaburg
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24.03.2019 14:17
von Thomas74
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Nach jeder vollendeten Normseite einen Doppelten trinken.
Das hilft zwar nicht gegen Infodump, aber man sieht es lockerer...
Schreib doch erstmal fertig und kürze es hinterher raus. Beim Schreiben krankhaft drauf achten ist mMn kontraproduktiv.
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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24.03.2019 14:35
von nothingisreal
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Ich frage mich bei jedem Absatz, jeden Satz und jedem Wort, ob ich ihn wirklich brauche, ob er/es der Geschichte einen Mehrwert bringt.
Was hat Mark Twain noch mal gesagt: Mark Twain hat Folgendes geschrieben: | Schreiben ist leicht. Man muß nur die falschen Wörter weglassen. |
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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RocketJo Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 102 NaNoWriMo: 50755
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24.03.2019 14:47
von RocketJo
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Ernest Hemingway kam mit
Zitat: |
Write drunk, edit sober |
daher.
Fasst die beiden Vorredner eigentlich ganz gut zusammen. Aber ich würde auch erst einmal die erste Fassung runterschreiben. Ohne Rücksicht auf irgendwas. Und hinterher dann Satz für Satz durchgehen und schauen, ob man das braucht oder nicht. Mit einem Leitfaden, was du erzählen willst. Was man nicht braucht, muss rigoros rausgekürzt werden ^^
Frag dich beim Überarbeiten am Besten selbst, ob du das, was du da geschrieben hast, gerne von jemand anderem lesen würdest. Wenn du dich bevormundet fühlst (weil du es schon weißt oder dir erschließen kannst) ist's vermutlich Infodump. Aber dafür brauchst du Abstand zum Text. Viel. Am Besten eine andere (kreative!) Tätigkeit und ein Buch von einem anderen Autor dazwischen ^^
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IvoCH Eselsohr
Beiträge: 219 Wohnort: Südosten
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24.03.2019 14:49
von IvoCH
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Ich frage mich bei jedem Absatz, jeden Satz und jedem Wort, ob ich ihn wirklich brauche, ob er/es der Geschichte einen Mehrwert bringt.
Was hat Mark Twain noch mal gesagt: Mark Twain hat Folgendes geschrieben: | Schreiben ist leicht. Man muß nur die falschen Wörter weglassen. |
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Aber das hilft nicht explizit gegen Infodump es kann m.E.n in manchen Fällen dagegen wirken aber ob das das Geheimrezept ist...
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Calvin Hobbs Klammeraffe
Alter: 55 Beiträge: 562 Wohnort: Deutschland
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24.03.2019 15:07
von Calvin Hobbs
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Infodump lässt sich auch vermeiden, indem man dem Leser etwas Fantasie, Kreativität und Menschenverstand zubilligt. Das Bild in Deinem Kopf mit Attributen im Text ersäufen, macht es für den Leser nicht greifbarer. Im Gegenteil, manche fühlen sich dadurch bevormundet.
_________________
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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24.03.2019 15:10
von Malaga
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Ich schlage mich auch immer wieder mit diesem Problem herum.
Ich finde Infodump gering dosiert okay.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, Infos über Dialoge zu transportieren. Muss halt gut gemacht sein und passen, sonst merkt der Leser die Absicht und ist verstimmt.
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 844 Wohnort: Hamburg
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24.03.2019 15:19
von Rodge
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Infodump weglassen ist ganz einfach, man setzt auf die Phantasie der Leser und lässt alles weg (oder streicht es raus) was Infodump enthält. Wenn ein Autor schreibt, Prota stand vor dem Spiegel und sah so und so aus, hab ich schon keine Lust mehr, weiter zu lesen.
Soll sich doch der Leser ausmalen, wie Prota aussieht. Ich verrate nix, nur aus der Handlung erfährt man was über Gewohnheiten und Charaktere.
Grüße
Rodge
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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24.03.2019 15:54
von nothingisreal
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Ich hab das Gefühl, hier wird unter Infodump Unterschiedliches verstanden. Ich halte das Aussehen meines Protas nicht für Infodump, ganz im Gegenteil. Das Aussehen einer Figur erzählt sehr viel über den Charakter der Figur. Hat jemand einen Bierbauch oder ein Sixpack? Sind die Haare ungekämmt oder ist der Kopf kahlrasiert? Trägt der Prota immer Jogginghosen oder Stöckelschuhe?
Zitat: | Aber das hilft nicht explizit gegen Infodump |
Doch natürlich. Stell dir vor, in Szene xy trägt deine Figur ein Shirt. Das hast du grad geschrieben und stellst dir jetzt folgende Fragen: Ist in dieser Szene die Kleidung relevant? Erzählt das Shirt etwas über die Figur? Über die Welt? etc. Wenn du keine der Fragen mit Ja beantworten kannst, löscht du die Beschreibung einfach weg. Schon ist der Infodump weg.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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24.03.2019 17:09 Re: Irgendein Geheimrezept gegen Infodump von Ribanna
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IvoCH hat Folgendes geschrieben: | Aloha!
Beim Schreiben rutsche ich immer ganz automatisch in einen Infodump.
Wenn ich aber darauf achte, dass ich beim show don'tell bleibe, blockiert es mich irgendwie.
Irgendwelche Tipps/Tricks? |
Ich glaube, du machst dir beim Schreiben zu viel Gedanken.
Dein Prota soll gern dieses eine bestimmte Getränk trinken, vielleicht, weil du findest, das passt zu ihm.
Du hast ganz konkrete Bilder vor Augen, wie in einem Film, wie die Menschen aussehen, die in deinem Roman vorkommen - aber du behinderst dich selbst, weil dir die Worte gar nicht einfallen wollen (bei der Mutter der Kinder, ich hab den Namen vergessen)
Oder dir fällt viel zu viel ein (eben, was der Prota gern trinkt z.B.)
Beschränke dich doch einmal (als Übung) darauf, drei Seiten zu schreiben, in denen die Figuren nur handeln: er trinkt. (Nicht, was er trinkt!) Er spricht mit den Kindern. (Egal, was die anhaben!) Er fährt nach...(keine Wegbeschreibung)
Danach kannst du diese Szenen mit den Infos füllen, die du für wichtig hältst, weil sie deine Geschichte voran bringen. Wenn Zellweger ein Trinker ist, dann schreib "er schüttete sich bereits den dritten Remy Martin ein". Wenn er nur Durst hatte, dann lass die Art des Getränks einfach weg.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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24.03.2019 17:57
von Pickman
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Liebe Leute,
"Write drunk, edit sober", "Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen" - wo habt Ihr alle die Coolen Zitate her?
Lieber IvoCH,
unter Infodump verstehe ich zwei verschiedene Dinge:
(a) Die Präsentation von Information, die für den Leser wertlos ist.
(b) Die lieblose Präsentation von Informationen.
Gegen (a) hilft schreiben, schreiben, schreiben und danach kürzen.
Gegen (b) hilft schreiben, schreiben, schreiben und danach Tell in Show verwandeln.
Liebe Grüße
Pickman
_________________ Tempus fugit. |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 25.03.2019 07:03
von Rainer Prem
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Meine persönliche Meinung:
Grundsätzlich KANN man selbst die schlimmsten Infodumps in einer Geschichte unterbringen, wenn der Leser bis zu dem Moment so tief drin steckt, dass er tatsächlich an Hintergrund-Information interessiert ist.
Was man AUF KEINEN FALL tun darf, ist den Leser gleich zu Anfang mit Information zu erschlagen, die den Lauf der Geschichte hemmen. Unabhängig, ob die Informationen später noch gebraucht werden, soll der Leser doch zuerst erfahren, um was es geht.
Zu Beginn eines zweiten Kapitels kann der/die Prota träumen, erwachen, am Fenster nach dem Wetter sehen, vor den Spiegel treten und sich selbst beschreiben und jede andere Sünde begehen, SOFERN im ersten Kapitel eine gute Beziehung zum Leser aufgebaut wurde.
Grüße
Rainer
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freckles Gänsefüßchen
Alter: 55 Beiträge: 15 Wohnort: Beijing
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25.03.2019 08:00
von freckles
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Moin,
mal ein Beispiel: Dan Brown verpackt in seinen Romanen ja jede Menge Infos (Kulturgeschichte, Architektur,...) - da nehme ich das aber nicht als Infodump war.
Aber es gibt eben auch Romane, die sich über Seiten hinweg wie Wikipedia-Einträge lesen - das ist Infodump und macht keinen Spaß beim lesen.
Nicht alles was an geballter Information auftritt ist übrigens Infodump.
Und es muss auch wirklich nicht immer Show statt Tell sein, es gibt - auch wenn ich gerade kein Beispiel zur Hand habe - sehr schöne literarische Beschreibungen.
_________________ LG freckles
Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
(Carlo Karges) |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 25.03.2019 08:14
von Rainer Prem
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freckles hat Folgendes geschrieben: | Moin,
mal ein Beispiel: Dan Brown verpackt in seinen Romanen ja jede Menge Infos (Kulturgeschichte, Architektur,...) - da nehme ich das aber nicht als Infodump war.
Aber es gibt eben auch Romane, die sich über Seiten hinweg wie Wikipedia-Einträge lesen - das ist Infodump und macht keinen Spaß beim lesen.
Nicht alles was an geballter Information auftritt ist übrigens Infodump.
Und es muss auch wirklich nicht immer Show statt Tell sein, es gibt - auch wenn ich gerade kein Beispiel zur Hand habe - sehr schöne literarische Beschreibungen. |
Naja, "geballte Information" ist die normale Definition von Infodump.
Es kommt hat darauf an, was man daraus macht. Wenn die im Infodump gelieferte Information zu dem passt, was in der Geschichte gerade passiert, und Hintergründe erläutert, die zwar für das direkte Verständnis nicht essentiell, aber doch interessant sind, dann geht das schon.
Das Gegenteil von Show-don't-tell ist auch für mich nicht der Infodump, sondern die Erzählung aus der allwissenden Perspektive. Ein Schwenk dahin, kann auch in einer actiongeladenen Erzählung gelegentlich nützlich sein.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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25.03.2019 10:53
von BlueNote
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Vielleicht ist das Wort "Infodump" ja generell nicht so prickelnd, weil sehr negativ konnotiert und deshalb nicht so inflationär zu verwenden. Ich finde es wunderbar, wenn man in einem Buch etwas über Kulturgeschichte, Architektur etc. mitbekommt und nicht nur irgend ein Actionheld sich polternd durch die Szenen schlägt. Vielleicht ist das ja gerade die Kunst in der Literatur, "Informationen" so zu verpacken, dass man sie gerne liest und der Ratschlag, "Informationen" einfach wegzulassen auf Kosten des Tiefgangs, doch eher an reine Unterhaltungsliteraten (Trivialliteratur) gerichtet? Zur Verbreitung von Fast-Food-Lit. Häppchenweise und mundgerecht dargereicht. Die schwierigeren Brocken oder Ballaststoffe lässt man einfach weg, so dass nur ein klebriger Einheitsbrei aus Auszugsmehl und Industriezucker übrig bleibt?
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RocketJo Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 102 NaNoWriMo: 50755
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25.03.2019 11:20
von RocketJo
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Zur Sache mit den Beschreibungen fällt mir ganz spontan "Die Elenden" von Vitor Hugo ein. Die Flucht Valjeans durch Paris ist so genau gezeichnet (inklusive Straßennamen), dass man den Weg heute noch anhand des Buches exakt nachvollziehen kann, obwohl sich einige Gegebenheiten seit der Zeit geändert haben (schon gemacht ^^). Zudem erzählt Hugo, der Zeit gemäß, als auktorialer Erzähler.
Trotzdem empfinde ich diese Flucht (mitsamt dem Infodump, denn eigentlich sind mir die Straßennamen realtiv egal) als eine der spannendsten Stellen im ganzen Roman. So sehr, dass mir die überflüssige Namensnennung erst im Nachgang aufgefallen ist. Das liegt aber an der Suspense, die die Szene untermalt. Valjeans Ängste, die Schatten, die er sieht. Javerts Stimme überall. Selbst die Häuser und Gassen sind in der Situation eine Bedrohung.
Ich will nicht unbedingt empfehlen, es heute genauso zu machen, aber ja, selbst Infodump kann so geschrieben sein, dass es nicht abschreckt. Und vermutlich wirkte es auch auf Hugos eigentliche Leserschaft eher als Lokalkolorit ^^
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6123 Wohnort: Nullraum
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25.03.2019 12:22
von V.K.B.
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Für mich liegt die Betonung von Infodump nicht auf "info", sondern eindeutig auf "dump". Also einfach einen Haufen Informationen irgendwo hinkippen, als würde man Müll verklappen wollen. Dazu zählen die "ich beschreib dir erstmal meine Welt"-Erklärbärprologe, die man oft bei schlechter High-Fantasy findet und unrealistische Dialoge wie "Hallo Maria, meine beste Freundin, die ich schon aus dem Kindergarten kenne, wie läuft dein Praktikum als Anlageberaterin, in das du trotz deiner schlechten Schulnoten reingekommen bist, weil du mit dem Chef im Bett warst?" (okay, etwas überzeichnet, aber solche Dialoge gibt es). Sowas ist InfoDUMP. Selbst ein "der eisige Küstenwind wehte ihr die langen, blau gefärbten Haare ins Gesicht" ist Infodump (wenn auch nicht ganz so schlimm), weil hier die Info, dass ihre Haare gefärbt sind, abgeladen wird, ohne das es für die Beschreibung des Wetters, um die es eigentlich geht, relevant wäre. Aber irgendwo muss man Infos ja mal parken. Da gilt aber wie bei jedem Gift: Auf die Dosierung kommt es an.
Auf der anderen Seite kann man schon seitenlange Informationen über etwas einbringen, wenn zum Beispiel einer der Protagonisten über etwas nachdenkt und in seinem Kopf versucht, seine Informationen zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zu ordnen (z.B. in einem Thriller oder Krimi, wenn der Ermittler mögliche Tatmotive eruiert).
Murakami hat mal während einer Sexszene seitenlang wikipediaartig die Gewohnheiten und Wanderungsbewegungen eines sibirischen Volksstammes beschrieben, ohne dass dieser Stamm oder auch nur Russland irgendwas mit der Geschichte zu tun hatte. Ist das jetzt unsinnigster Infodump, oder eine wunderbare Beschreibung des Protagonisten und seiner Beziehung zu anderen, wenn dieser beim Sex über sowas nachdenkt?
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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minka Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 146
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25.03.2019 12:24
von minka
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Es spricht nichts gegen Infodump. Wichtig wäre nur, dass du den Leser erstmal soweit bringst, dass er sich für die Info interessiert. Besser noch, er giert nach der Info, damit er das Bild vervollständigen kann, das du mit dem Geschehen bei ihm aufgeworfen hast.
Wenn du die Haltung der Figur in den Infodump einfließen lässt, kann auch Infodump über eine Figur interessant sein. Er ist dann nicht mehr nur grau, sondern bekommt dadurch eine bestimmte Färbung.
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IvoCH Eselsohr
Beiträge: 219 Wohnort: Südosten
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26.03.2019 19:26 Adjektive in Show don'tell? von IvoCH
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allgemeine Frage bezüglich [Show dont tell]
Hab da noch eine Frage
darf in einem Show-Satz ein (böses) Adjektiv stehen [/spoiler]
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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26.03.2019 19:35
von nothingisreal
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Ja.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6123 Wohnort: Nullraum
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26.03.2019 20:25 Re: Adjektive in Show don'tell? von V.K.B.
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IvoCH hat Folgendes geschrieben: | allgemeine Frage bezüglich [Show dont tell]
Hab da noch eine Frage
darf in einem Show-Satz ein (böses) Adjektiv stehen [/spoiler] | Adjektive sind weder böse noch verboten, die müssen nur treffend sein und du darfst deine Leser nicht damit zuschmeißen. Alles in Maßen.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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