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Self Publishing oder Verlag - Einige Überlegungen

 
 
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nebenfluss
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Beitrag19.03.2019 13:47

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

HSB hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wenn man - sicher zu Recht - annimmt, dass sich die Verlage vorrangig an Markterwartungen orientieren, warum sollten diese Erwartungen im SP-Markt dann so anders sein, dass man dort seine Bücher loswird?

Gar nicht. Sage ich auch nicht. Vielleicht möchtest du, dass ich es sage, aber ich tue es nicht.

Ach was, das möchte ich nicht, warum sollte ich.
Zitat:
Ich sage: der Verlag nimmt aus genannten Gründen das Manuskript nicht an und deshalb fällt die Alternative Verlagsveröffentlichung mit den genannten Vorteilen weg.

Es steht aber doch unter der Überschrift "Was gegen Verlage spricht".
Gegen Verlage spricht also das Risiko, nicht angenommen zu werden - aus welchen Gründen auch immer. Okay.
Der gesamte Absatz über Markt und Konkurrenzsituation ist im SP genauso gegeben, spricht also eigentlich nicht gegen einen Verlagsvertrag, sondern gegen einen Verkaufserfolg des Buches generell.
Als SP-ler nimmt man nun zusätzlichen Kosten, Mühen und Risiken in Kauf: Lektorat suchen und bezahlen, Grafiker/Layouter suchen und bezahlen, Werbung machen und im Zweifelsfall bezahlen. Da stellt sich die Frage, was man mit der Veröffentlichung bezweckt, wenn man doch bereits vorausahnt, dass die Erfolgsaussichten ziemlch begrenzt sind.

Für mich persönlich wäre der einzige Grund, als Neuling im SP zu veröffentlichen: meinen Text eben nicht lektorieren zu lassen und ihn ganauso wie er ist/ich ihn für richtig halte, an Interessierte vertreiben zu können. Marketing würde ich mir weitgehend sparen.
Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.


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Niederrheiner
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Beitrag19.03.2019 13:52

von Niederrheiner
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wenn man - sicher zu Recht - annimmt, dass sich die Verlage vorrangig an Markterwartungen orientieren, warum sollten diese Erwartungen im SP-Markt dann so anders sein, dass man dort seine Bücher loswird?


Weil die Zielgruppe eine ganz andere ist!

Beim SP gibt es ein Haupt-Kriterium, das es bei Verlagsbüchern nicht gibt:
Ein sehr günstiger Preis.

Darum kann man nicht vom Einen auf das Andere schließen.

Ich kenne Autoren, die schon von sämtlichen Agenturen abgelehnt wurden (in einem sehr marktgängigen Genre!) und es dann für 1,99 € als Kindle-Ebook rausgebracht haben und damit auf der Bild-Bestsellerliste gelandet sind, weil sie in kurzer Zeit hoch fünfstellig davon verkauft haben.

Die hätten zu einem "normalen" Preis im Print niemals funktioniert.
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nebenfluss
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Beitrag19.03.2019 14:05

von nebenfluss
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Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:

Ich kenne Autoren, die schon von sämtlichen Agenturen abgelehnt wurden (in einem sehr marktgängigen Genre!) und es dann für 1,99 € als Kindle-Ebook rausgebracht haben und damit auf der Bild-Bestsellerliste gelandet sind, weil sie in kurzer Zeit hoch fünfstellig davon verkauft haben.

Beeindruckend!
Wer sind diese Autoren?
Es wäre interessant zu erfahren, wie sie das geschafft haben.
Nur der Preis und die Marktgängigkeit kann es ja auch nicht gewesen sein.


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Niederrheiner
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Beitrag19.03.2019 14:14

von Niederrheiner
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Nur der Preis und die Marktgängigkeit kann es ja auch nicht gewesen sein.


Nein, aber der Preis ist Grundvorraussetzung und der wesentliche Unterschied zum Print in den großen Verlagen.

Darum kann man das nicht miteinander vergleichen.

Die angesprochenen Beispiele, die ich kenne, hätten im Print in den großen Verlagen absolut keine Chance gehabt.
Dafür ist die Qualität einfach (viel) zu niedrig.
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Kiara
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Beitrag19.03.2019 14:31

von Kiara
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Es wäre interessant zu erfahren, wie sie das geschafft haben.


Das finde ich ebenfalls. Gerne auch per pn, wenn das hier den Rahmen sprengt.
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nebenfluss
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Beitrag19.03.2019 14:38

von nebenfluss
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Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Nur der Preis und die Marktgängigkeit kann es ja auch nicht gewesen sein.


Nein, aber der Preis ist Grundvorraussetzung und der wesentliche Unterschied zum Print in den großen Verlagen.

Hm, dieser Aspekt kommt im Blogbeitrag gar nicht vor. Überhaupt die Frage: Reicht mir E-Book oder will ich mein Buch als Print in der Hand halten. Für mich wäre das sogar eine der elementarsten Fragen rund um eine Veröffentlichung.


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Niederrheiner
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Beitrag19.03.2019 14:42

von Niederrheiner
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Niedriger Preis, gutes und auffälliges Cover und Titel, Schema F in jedem Bereich (Plot, Figuren, Sprache), Effekthascherei schon beim Klappentext und irgendein Marketinginstrument (gibt da ja genug Seiten, gerade für billige Ebooks). Achja, und natürlich: Kindle Unlimited! Das ist ganz wichtig für den Verkaufsrang, der das Buch erst sichtbar macht.

Aber das ist nicht nur eine Frage von Können, sondern auch von Wollen.
Will man, dass sein Buch für 1,99 € bzw. sogar umsonst bei Unlimited rausgeht? Ich würd das nicht wollen!
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Niederrheiner
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Beitrag19.03.2019 14:47

von Niederrheiner
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Hm, dieser Aspekt kommt im Blogbeitrag gar nicht vor.


Viele der Selfpublisher, die ich so kenne, wollen da auch nichts von hören.
Ist aber so.
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nebenfluss
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Beitrag19.03.2019 15:08

von nebenfluss
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gelöscht, wegen Edit im Beitrag von Niederrheiner.

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Niederrheiner
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Beitrag19.03.2019 15:18

von Niederrheiner
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Man muss sich ja nur mal die Kindle-Ebooks der Selfpublisher angucken.
Über 3 € geht da fast gar nichts; die meisten lieger drunter und/oder sind mit Unlimited.
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nebenfluss
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Beitrag19.03.2019 15:36

von nebenfluss
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Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:

Aber das ist nicht nur eine Frage von Können, sondern auch von Wollen.
Will man, dass sein Buch für 1,99 € bzw. sogar umsonst bei Unlimited rausgeht? Ich würd das nicht wollen!

Das an sich würde mich nicht einmal stören, weil ich nicht auf Einnahmen aus dem Schreiben angewiesen bin.
Stören würde mich dagegen, mich in einem Umfeld zu bewegen, wo literarische Qualität nicht erwartet wird und deshalb womöglich auch gar nicht auffällt bzw. als positiv wahrgenommen wird.

Und deshalb auch meine Bedenken, HSB, an deiner Entscheidung.
Ich wünsche dir viel Glück, aber ich frage mich schon, wieviel Geduld du brauchst, um dein Vorhaben einer langfristigen Qualitätssteigerung durchzuhalten, wenn dir der SP-Markt (möglicherweise) rückmeldet, dass sich deine Bücher mit professionalem Lektorat und entsprechend höherem Preis nicht besser verkaufen als ohne und mit niedrigerem Preis.
Aber vielleicht gehörst du ja zu dem glücklichen Ausnahmen - habe auf deiner Seite gelesen, du hättest einen "dezenten Hang zum Größenwahn" - und vielleicht ist das genau die richtige Einstellung, um sich von Bedenkenträgern wie mir nicht entmutigen zu lassen ...


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HSB
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Beitrag19.03.2019 16:16

von HSB
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Und deshalb auch meine Bedenken, HSB, an deiner Entscheidung.
Ich wünsche dir viel Glück, aber ich frage mich schon, wieviel Geduld du brauchst, um dein Vorhaben einer langfristigen Qualitätssteigerung durchzuhalten, wenn dir der SP-Markt (möglicherweise) rückmeldet, dass sich deine Bücher mit professionalem Lektorat und entsprechend höherem Preis nicht besser verkaufen als ohne und mit niedrigerem Preis.

Ist schon richtig, ohne nennenswerte Einnahmen kann das qualitätssteigernde Lektorat nicht bezahlt werden und die Frage ist: bringt das Lektorat mehr Einnahmen? Die Alternative wäre, auf die Qualitätssteigerung zu verzichten. Aber ich habe auch einen Anspruch an mich selbst.

Die andere Frage ist: Steigert das Lektorat die Einnahmen bei der Verlagsveröffentlichung? Gerade heute, wo man manchmal den Eindruck hat, da wurde nicht oder nur wenig lektoriert/korrigiert. Oder lassen sich Einnahmen am Ende eher durch Marketing-Budget und Reichweite steigern?

Kann ich nicht beantworten.


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Murmel
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Beitrag19.03.2019 16:56

von Murmel
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HSB hat Folgendes geschrieben:
Die andere Frage ist: Steigert das Lektorat die Einnahmen bei der Verlagsveröffentlichung? Gerade heute, wo man manchmal den Eindruck hat, da wurde nicht oder nur wenig lektoriert/korrigiert. Oder lassen sich Einnahmen am Ende eher durch Marketing-Budget und Reichweite steigern?

Kann ich nicht beantworten.


Das kommt wieder darauf an, wer deine Zielgruppe ist. Leser mit geringen Ansprüchen sind mit wenig zufrieden. Die findest du vor allem im 99ct Segment auf Amazon. Willst du mehr pro Buch verdienen, musst du schon mehr bieten, auch im SP Markt. Das Lektorat bedeutet ja mehr als nur Korrektur von schlechter Grammatik und Logikbrüchen, ein gutes Lektorat verbessert den Spannungsbogen. Amazon TOP SP Bücher haben ein Lektorat, auch wenn die Bücher vielleicht nicht jedem literarischen Anspruch genügen. (Denn, wie gesagt, dort tummeln sich viele Leser der ehemaligen Heftchenromane. Nicht vergessen! Aber selbst die wollen die Story gut präsentiert wissen.)

Allerdings kann sich ein Lektorat erst verkaufssteigernd wirken, wenn das Buch bereits gekauft wurde. Nämlich durch gute Rezensionen, Mund zu Mund Propaganda und Kauf deiner anderen Bücher. Vor dem Verkauf steht Marketing und Reichweite - und die erzielt man heute immer noch durch einen Publikumsverlag, dessen Vertreter dein Werk beim Buchhandel anpreisen. Solange die Verlagsvertreter nicht von deinem Werk überzeugt sind, tut sich wenig bis nichts. Nur was ausliegt, kann gekauft werden.

Marketing als SPler ist eine schwierige Sache, denn wie weit ist deine Reichweite? Ein paar Facebook Freunde? Bist du ein bekanntes Gruppenmitglied einer Lesergruppe? Und dann? Wie willst du die anderen Leser erreichen?


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HSB
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Beitrag19.03.2019 22:38

von HSB
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Vor dem Verkauf steht Marketing und Reichweite - und die erzielt man heute immer noch durch einen Publikumsverlag, dessen Vertreter dein Werk beim Buchhandel anpreisen. Solange die Verlagsvertreter nicht von deinem Werk überzeugt sind, tut sich wenig bis nichts. Nur was ausliegt, kann gekauft werden.


Großverlag: Ja.
Kleinverlag: Eher nicht bis nein.

In meinem Artikel gehe ich ja genau darauf ein: sehe ich für mich als Gelegenheitsschreiber und Debütanten einen Weg über eine Agentur zum Großverlag, um dort einen der heißumkämpften, nicht mit Bestandsautoren besetzten Platz zu ergattern? Nein. Bin ich der Meinung ein Kleinverlag würde mich signifikant weiter bringen als SP? Nein (der Punkt ist hier: "signifikant". Vielleicht leistet der Kleinverlag etwas mehr, als ich selbst könnte, aber nicht so viel mehr, dass es mir wert wäre, mir in vieles reinreden zu lassen). Was bleibt also: SP (oder gar nicht veröffentlichen).


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Galgenfrau
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Beitrag21.03.2019 21:56

von Galgenfrau
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass man im Selfpubling Geld verdienen kann. Die Chancen einen Verlag zu finden halte ich auch nicht für sonderlich groß.

Also warum nicht an Agenturen wenden? Das halte ich für die größte Wahrscheinlichkeit ein Buch unter die Leute zu bekommen.
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Murmel
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Beitrag21.03.2019 23:13

von Murmel
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Man kann mit SP Geld verdienen, man kann ohne Agentur mit einem Verlag Geld verdienen, und man kann mit Agentur und einem Verlag Geld verdienen.

Man muss nur das Richtige anbieten. Ganz einfach.


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HSB
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Beitrag22.03.2019 11:34

von HSB
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Galgenfrau hat Folgendes geschrieben:
[...] Die Chancen einen Verlag zu finden halte ich auch nicht für sonderlich groß.

Also warum nicht an Agenturen wenden? Das halte ich für die größte Wahrscheinlichkeit ein Buch unter die Leute zu bekommen.

Agenturen und Verlage laufen im Endeffekt doch auf das gleiche hinaus. Agenturen existieren nur, weil die Verlage die Sichtung der Manuskripte dorthin ausgelagert haben und sich das vom Autor über den einbehaltenen Anteil der Tantiemen finanzieren lassen.

Eine Agentur zu finden ist nicht leichter, als einen Verlag zu finden. Es ist tatsächlich das selbe nur mit einem Zwischenschritt.


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Ruby Smith
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Beitrag22.03.2019 12:11

von Ruby Smith
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HSB hat Folgendes geschrieben:
Agenturen und Verlage laufen im Endeffekt doch auf das gleiche hinaus. Agenturen existieren nur, weil die Verlage die Sichtung der Manuskripte dorthin ausgelagert haben und sich das vom Autor über den einbehaltenen Anteil der Tantiemen finanzieren lassen.

Eine Agentur zu finden ist nicht leichter, als einen Verlag zu finden. Es ist tatsächlich das selbe nur mit einem Zwischenschritt.[/quote]

Ich wäre sehr vorsichtig mit solchen Aussagen, HSB.

Agenturen zu unterstellen, dass sie nur existieren würden, weil Verlage die Sichtung der Manuskripte dahin ausgelagert hätten ist zunächst einmal falsch, denn wenn es so wäre, würden Verlagslektoren nicht den Großteil ihrer Zeit damit zubringen, Manuskripte zu sichten und Akquise zu betreiben. Mal ganz abgesehen davon, dass Verlage und Agenturen in keiner Weise finanziell zusammenhängen. Das sind jeweils eigenständige Parteien.

Und nein, einen Agenten zu finden ist nicht dasselbe, wie einen Verlag zu finden. Denn ein Agent bedeutet nicht automatisch einen Vertragsabschluss mit einem Verlag.


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I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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agu
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Beitrag22.03.2019 12:41

von agu
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Agenturen existieren, weil damit eine Lücke geschlossen wird.
Ihre Leistungen sind vielfältig, nicht nur für die Verlage, sondern ebenso für die vertretenen Autoren.
Verlage profitieren natürlich von der Zeitersparnis. Heute hat kaum noch ein Lektor Zeit für das Vor-Aussieben tauglicher Manuskripte aus den Wäschekörben unverlangter Einsendungen. Das machen, wenn überhaupt, in (mittleren und großen) Verlagen die Praktikanten. Ein Lektor ist vor allem Projektmanager, d.h. steuert alle Aspekte der Buchherstellung für "seine" Buchprojekte. Für Neu-Akquise bleibt da sehr wenig Zeit. Verlagslektoren platzieren bei den Agenturen auch ihre Wünsche, und die Agenturen machen sich dann auf die Suche und streuen wiederum unter "ihren" Autoren, dass z.Zt. gerade Frauen-Krimis über düstere Familiengeheimnisse vor skandinavischem Hintergrund gesucht werden - und ob nicht einer ein Expose in die Richtung machen möchte.

Agenturen erfüllen außerdem die sehr wichtige Funktion eines unaufgeregten Mittlers zwischen Verlag und Autor. Sie verhandeln den Vorschuss und die sonstigen Konditionen und holen i.d.R. ein Vielfaches dessen raus, was der Autor selbst hingekriegt hätte (Ausnahmen bestätigen die Regel). Sie schlichten und trösten, wenn der Autor sich vom Verlag unzureichend betüdelt fühlt und - wenn es eine gute Agentur ist - helfen dem Autor bei seinen Zielen, z.B. wenn er in anderen Genres Fuß fassen möchte etc.


Aber ja, das heißt, dass der Weg in einen größeren Verlag fast immer nur über eine Agentur führt. Auch hier gibt es Ausnahmen, und auch hier sind die wahrscheinlich im Promillebereich.


Kleinverlage spielen nach anderen Regeln.
Da sie aufgrund der vergleichsweise geringen Umsätze und der Vergütungskonditionen (kein Vorschuss) für Agenturen nicht interessant sind, müssen sie sich ihre Autoren selbst suchen - und haben Autoren, die einen Kleinverlag anschreiben, auch eine größere Chance, bei Gefallen des MS einen Treffer zu landen. Zwar vermitteln Agenturen gelegentlich auch Autoren an kleine Verlage, aber erst, wenn alle großen Verlage abgesagt haben. Das ist dann quasi der Notnagel und Service für den Autor, denn finanziell lohnt sich das i.d.R. für die Agentur nicht.


Ansonsten ist es so wie Murmel schreibt.
Man kann mit allen drei Modellen Geld verdienen: SP, Agentur+Verlag, oder Verlag ohne Agentur. Es ist nur so, dass jedes Modell nach anderen Regeln spielt und in anderen Genres erfolgreich ist.
Und die Verteilungskurve sieht überall ähnlich aus: 1% der Autoren verdienen gefühlt 99% der Einnahmen.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Lapidar
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Beitrag22.03.2019 12:43

von Lapidar
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Pfiffig Blinzeln ich stelle mir das schon toll vor: frau hat einen Agenten. Das ist so eine Art Ritter in silberner Rüstung, der ihr diese täglichen Frustrationen abnimmt, die damit verbunden sind, einen Verlag zu finden. Mit dem Hut in der Hand... wo sie so was eigentlich nicht hat Arrow schon wieder so ne Extraausgabe...
Das macht er, der tapfere Kämpfer. Tagtäglich zieht er los und erobert die Verlagswelt. Wenn er dann einen Verlag von der inzwischen fleißig (oder prokrastinierend) im Elfenbein schreibenden Autorin überzeugt hat, dann ist der Kampf noch nicht beendet. Denn er kümmert sich um diese leidigen Dinge, wie Verträge und Abschlüsse...
Dafür wirft ihm frau gerne neben dem seidenen Schnupftüchlein (ungebraucht) einen Teil der Tantiemen zu. Denn der Ritter und sein Pferd benötigen schließlich auch Labung.
Da so ein Pferd ganz schön verfressen ist, wird der Agent/Ritter schon aus reinem Überlebenswillen dafür sorgen, dass die holde Autorin möglichst gute Abschlüsse tätigen kann.
hallo Agent auf dem mächtigen Streitroß, falls du zufällig noch eine  zarte Autorin suchst, deren Causa du vertreten möchtest... ich kenn da zufällig eine, die ist eigentlich ganz nett und beißt recht selten.


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"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Niederrheiner
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Beitrag22.03.2019 13:10

von Niederrheiner
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Ruby Smith hat Folgendes geschrieben:
Agenturen zu unterstellen, dass sie nur existieren würden, weil Verlage die Sichtung der Manuskripte dahin ausgelagert hätten ist zunächst einmal falsch, denn wenn es so wäre, würden Verlagslektoren nicht den Großteil ihrer Zeit damit zubringen, Manuskripte zu sichten und Akquise zu betreiben. Mal ganz abgesehen davon, dass Verlage und Agenturen in keiner Weise finanziell zusammenhängen. Das sind jeweils eigenständige Parteien.


Aber was sind das denn für Manuskripte, die die sichten?

Die, die von Agenturen zu ihnen kommen (und wo der ganze Schrott gar nicht mehr dabei ist)!



HSB hat Folgendes geschrieben:
Eine Agentur zu finden ist nicht leichter, als einen Verlag zu finden. Es ist tatsächlich das selbe nur mit einem Zwischenschritt.


Das mag bei den Top-Agenturen halbwegs gelten (obwohl es auch da noch wahrscheinlicher ist, als Neuling unterzukommen als mit einem Unverlangten bei einem großen Verlag), aber bei kleineren Agenturen stimmt es definitiv nicht! Da ist es viel, viel leichter als bei großen Verlagen (und heißt leider auch gar nichts, wenn man da drin ist, weil zu viele Autoren auch mit Agentur leer ausgehen).
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Ruby Smith
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Beitrag22.03.2019 13:27

von Ruby Smith
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Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:

Aber was sind das denn für Manuskripte, die die sichten?

Die, die von Agenturen zu ihnen kommen (und wo der ganze Schrott gar nicht mehr dabei ist)!


Unter anderem sind das Manuskripte, die sie von Agenturen erhalten haben. Wobei dabei wieder zwischen unaufgefordert eingesandten und auf Anforderung zugesandten Manuskripten unterscheiden werden muss. Vieles läuft auch über sogenannte "Scouts" (maßgeblich sind diese in anderen Ländern tätig), die eine Vorauswahl der zur Zeit auf dem Markt existierenden Manuskripte und Autoren treffen und diese dem Verlag als wöchentliche Liste zukommen lassen.
Aber man sollte nie glauben, dass Verlagslektoren keine unaufgefordert eingesandten Manuskripte mehr lesen. Nicht jeder hat einen Praktikanten dafür (auch nicht in Großverlagen) und muss sich darum auch noch selbst kümmern.


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(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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