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HSB Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 88 Wohnort: München
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06.03.2019 15:34 Self Publishing oder Verlag - Einige Überlegungen von HSB
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Hallo zusammen,
auf meinem Blog habe ich mir einmal Gedanken dazu gemacht, ob ich meine Bücher selbst veröffentlichen möchte, oder lieber einen Verlag suchen soll.
Hier ist der Artikel: https://www.sturmbluth.de/2019/03/05/self-publishing-oder-verlag/
Wer hat schon einmal ähnliche Überlegungen angestellt? Zu welchen Schlüssen seid ihr gekommen?
_________________ Eine Androidin als Auftragsmörderin. Sie weiß nichts davon ... - Meine SciFi-Novelle DIE DRITTE PROGRAMMIERUNG |
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 06.03.2019 16:19
von Niederrheiner
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Ich gucke mir regelmäßig die Amazon-Kindle-Bestseller im Spannungsbereich an - und ganz ehrlich:
Cover, bei denen ich als Design-Laie auf den ersten Blick sehe, dass sie nicht von Profis gemacht wurden.
Klappentexte, die mich 0,0 neugierig machen und sich oft eher lesen wie Kurzexposés statt wie Klappentexte.
Und Leseproben, die ich nach zwei Seiten völig gelangweilt abbreche.
Und, wie gesagt, da rede ich schon von den Bestsellern (auch wenn klar ist, dass es immer mal die ein oder andere positive Ausnahme zwischendurch gibt).
Das muss jeder für sich selbst wissen, aber ich würde einfach nicht wollen, dass meine Bücher Teil davon sind. Dann würd ich's wirklich lieber ganz sein lassen.
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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06.03.2019 16:47
von agu
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Niederrheiner hat Folgendes geschrieben: |
Das muss jeder für sich selbst wissen, aber ich würde einfach nicht wollen, dass meine Bücher Teil davon sind. Dann würd ich's wirklich lieber ganz sein lassen. |
So ging's mir vor ein paar Jahren auch, als ich mir das Thema Selfpublishing mit einem Testballon (ein Roman, der einfach nicht verlagstauglich war) mal angeschaut hatte. Die Nachbarschaft, in der man sich dort bewegt, ist ziemlich gruslig, und hat man mal in ein paar der Amazon Top 100 Titel reingelesen, verliert man komplett den Glauben daran, dass die Leserschaft überhaupt zwischen (handwerklich) gut und schlecht unterscheiden kann. Was einem den Spaß ziemlich vergällen kann, wenn man eigentlich für ein Publikum und nicht nur für sich selbst schreibt.
Nichtsdesdotrotz ist Selfpublishing aber auch für etliche Autoren, die regelmäßig bei (durchaus auch großen) Verlagen veröffentlichen, ein wichtiges finanzielles Zweitstandbein geworden. Vielleicht muss man also in die saure Zitrone beißen... das ist aber definitiv leichter, wenn man parallel auch noch ein paar Verlagsveröffentlichungen am Laufen hat.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 889
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07.03.2019 00:33
von Babella
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HSB, ich finde deine Argumente absolut nachvollziehbar und plage mich auch immer wieder mit solchen Überlegungen herum, derweil meine Manuskripte vor sich hin gammeln und ich auf die Lebensphase warte, in der ich die Zeit habe, meine gesammelten Werke zu veröffentlichen.
Es gibt ja offenbar Selfpublisher, die es ganz gut hinkriegen, auch was zu verkaufen. Ich habe auch schon das ein oder andere E-Book von Selfpublishern gekauft, ohne das zu wissen. Bei dem einen sind mir ein paar kleine Unschönheiten aufgefallen, ansonsten fand ich es ganz nett. War allerdings auch kein Roman.
Wobei. Die Unterhaltungsromane aus den großen Verlagen sind auch oft Konfektionsware, die mich schrecklich langweilt. Da sind mir ein paar Formfehler bei ansonsten origineller Lektüre lieber, echt.
Beim Lesen deines Beitrags dachte ich, es müsste Autorenkollektive geben, die einander beim Selfpublishing helfen. Also etwas mehr als Testlesen und etwas weniger als professionelles Lektorat. Vielleicht gibt es sowas?
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Isabell R. Schneckenpost
Alter: 44 Beiträge: 7 Wohnort: NRW
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08.03.2019 18:54
von Isabell R.
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@Babella
Ja, das klingt in jedem Fall interessant.
@Niederrheiner
Ich habe auch bei einigen Büchern der Bestsellerliste angefangen zu lesen, aber nach den ersten paar Seiten irritiert aufgehört und frage mich wirklich, wie der ein oder andere es schafft, sich anscheinend eine Fanbase aufzubauen, die sowas positiv bewerten Und damit meine ich keine Rechtschreibfehler, sondern seitenweise 'Tell', mangelnde Logik in der Handlungsweise, sinnlose Wortwiederholungen etc. Manches liest ich teilweise wie ein Schulaufsatz. Theoretisch müssten wirklich gute Sachen doch erst Recht ihre Fans finden...
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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08.03.2019 20:34
von agu
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Isabell R. hat Folgendes geschrieben: | Theoretisch müssten wirklich gute Sachen doch erst Recht ihre Fans finden... |
Ja, sollte man meinen, oder? Bei manchen ist das ja auch der Fall, aber das scheint mir mehr mit Glück zu tun zu haben.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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HSB Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 88 Wohnort: München
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13.03.2019 14:05
von HSB
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Isabell R. hat Folgendes geschrieben: | Und damit meine ich keine Rechtschreibfehler, sondern seitenweise 'Tell' |
In meinem Artikel nenne ich ja die fehlende Qualitätskontrolle als Hauptknackpunkt.
ABER: "Seitenweise Tell" ist tatsächlich eine Geschmacksfrage. Siehe John Grisham: haut einen Bestseller nach dem anderen raus und führt jede Person mit einer seitenlangen Biografie ein ("Studierte X an Universität Y, dann blabla, etc."). Bei Grisham gibt es fast NUR Tell plus etwas, das er für Dialoge hält ... Wäre ich nicht durch Schreibkurse indoktriniert gewesen, wäre mir das mit dem "Tell" wahrscheinlich nicht aufgefallen. Ich glaube, der nicht selbst schreibende Leser sieht das deutlich lockerer.
Isabell R. hat Folgendes geschrieben: | mangelnde Logik in der Handlungsweise, sinnlose Wortwiederholungen etc. Manches liest ich teilweise wie ein Schulaufsatz. |
DAS hingegen sind objektiv messbare Qualitätsprobleme, die man nur mit einem anderen Blickwinkel (sprich Lektorat od. fachkundige Testleser) geradebiegen kann. Da bin ich voll bei dir.
Isabell R. hat Folgendes geschrieben: | Theoretisch müssten wirklich gute Sachen doch erst Recht ihre Fans finden... |
Darauf möchte ich gerne - vollkommen uneitel - mit einem Zitat meiner Selbst Antworten. In meinem Jahresrückblick 2016 stelle ich die Frage, warum der Autor des Schreibratgebers "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" nicht mit seinen gescheffelten Millionen Cocktail-schlürfend am Strand sitzt. meine Antwort:
Zitat: | Nun, die Antwort dazu habe ich mittlerweile verstanden. Denn es gibt sicher eine Reihe verdammt guter Romane, die in der Masse der Neuveröffentlichungen schlicht unter gehen. Und es gibt sicher auch viele Bestseller, die gar keine guten Romane sind … Und irgendwo dazwischen gibt es wahrscheinlich auch richtig gute Romane, die zu Bestsellern wurden — niemals aber gibt es eine Garantie, dass ein Buch, so gut es auch sein möge, erfolgreich sein wird. |
_________________ Eine Androidin als Auftragsmörderin. Sie weiß nichts davon ... - Meine SciFi-Novelle DIE DRITTE PROGRAMMIERUNG |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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13.03.2019 15:18
von Murmel
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Eine Autorin hat das einmal wunderbar formuliert und ich finde, sie hat recht:
Der SP Markt und der Buchhandel Markt sind nicht identisch. Sie mögen sich zwar zu einem gewissen Grad überlappen, aber sie sind nicht deckungsgleich.
Ihre Aussage beruht vor allem auf der Beobachtung, dass erfolgreiches SP nicht den Erfolg im Buchhandel garantiert, dass Hybrid Autoren unterschiedlich schreiben, je nach Zielmarkt, und dass umgekehrt Autoren, die erfolgreich über den Buchhandel verkaufen nicht automatisch erfolgreich im SP Markt sind.
Der Buchhandel und seine Kunden ticken anders als die Kunden der Online Plattformen. Natürlich gibt es Kunden, die hier und dort suchen (oder müssen, wie ich), aber das Gros verhält sich bei seiner Selektion anders.
Ich gehe soweit zu sagen, dass viele E-Book Kundinnen ehemals Konsumenten von Heftchenromanen waren. Das erklärt auch den Erfolg so mancher einfach gestrickten, kurzen Romanen in den Amazon Kindle Charts. Kürzlich erst habe ich einen Roman einer hoch gerühmten SPlerin gelesen, und obwohl Cover und Lektorat stimmten, war der Roman trotzdem weit entfernt von Vergleichbarem in der Spiegelbestsellerliste.
Das soll keine Bewertung sein, sondern nur die Anregung, die Frage zu einem anderen Zeitpunkt zu stellen. Nicht, wenn das MS fertig ist, sondern die Frage muss man sich vor dem Schreiben stellen.
_________________
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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13.03.2019 15:47
von agu
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Murmel hat Folgendes geschrieben: | Ich gehe soweit zu sagen, dass viele E-Book Kundinnen ehemals Konsumenten von Heftchenromanen waren. |
Das ist ein wichtiger Punkt. Der Heftchen-Romanmarkt war mal ein sehr großer Markt, mit etlichen Sub- und Subsub-Kategorien (Liebesroman, Krimi, Horror, aber auch Western, Fantasy, Abenteuer usw.).
Im Print-Segment ist dieser Markt dramatisch geschrumpft. Aber die große Leserschaft ist ja nicht verschwunden, sondern zum eBook weiter gezogen. Und viele erfolgreiche AutorInnen im SP-Business bedienen die Erwartungshaltung dieser Leser nicht nur perfekt, sondern sind oft auch flexibler und schneller, unterbieten die Verlagspreise und sind für die LeserInnen zusätzlich auch greifbarer, als die - oft anonymisierten - Autoren der Verlags-Heftchenserien.
Das trägt sicher alles zum Erfolg bei.
Gleichzeitig wird jemand, der Heftchenromanen nichts abgewinnen kann, auch den gleichen Wein in eBook-Schläuchen nicht mögen.
Wie Murmel schon sagt- als Autor muss man sich nur von Anfang an überlegen, für welche Zielgruppe man schreibt.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Isabell R. Schneckenpost
Alter: 44 Beiträge: 7 Wohnort: NRW
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13.03.2019 18:43
von Isabell R.
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HSB hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube, der nicht selbst schreibende Leser sieht das deutlich lockerer. |
Da, gebe ich dir absolut Recht, die breite Masse ist da vermutlich einfacher zufriedenzustellen. Ich bringe es mal genauer auf den Punkt: Zuviel TELL an den falschen Stellen. Wenn man sich mit dem Tell/ Show Thema genauer beschäftigt und sich Textanalysen diesbezgl. anschaut, so ist es erstaunlich, welcher Effekt mit einer wohl überlegten Dosierung von Tell/ Show erreichen werden kann (und ich beschäftige mich noch nicht wirklich lange mit dem Ganzen). Bei den von mir angesprochenen Ebooks, schien es, als hätten sich die Autoren noch nie mit dem Thema beschäftigt, sondern sich einfach auf schnelle Veröffentlichung und Marketing konzentriert.
HSB hat Folgendes geschrieben: | ...[b]niemals aber gibt es eine Garantie, dass ein Buch, so gut es auch sein möge, erfolgreich sein wird. |
Das stimmt wohl. Leider scheint bei der AMZ Bestsellerliste das Marketing die Chancen dafür zu erhöhen, weniger der Inhalt des Buches.
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 13.03.2019 19:01
von Gerling
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Murmel hat Folgendes geschrieben: | Kürzlich erst habe ich einen Roman einer hoch gerühmten SPlerin gelesen, und obwohl Cover und Lektorat stimmten, war der Roman trotzdem weit entfernt von Vergleichbarem in der Spiegelbestsellerliste.
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Na ja, die Spiegel-Bestsellerliste ist keine Garantie für gute Romane.
Aber ist es nicht ohnehin so, dass wir, die wir selbst schreiben, als Leser eher kritisch sind? In meinem Fall trifft das auf jeden Fall zu.
Der "normale" Leser will doch im Grunde nur eines: Gut unterhalten werden.
Dabei sind ihm handwerkliche Fehler (Perspektivwechsel etc) vollkommen schnuppe. Hauptsache für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen.
Was ja nicht schlimm ist.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Lki Eselsohr
Beiträge: 483
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13.03.2019 19:08
von Lki
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Isabell R. hat Folgendes geschrieben: | HSB hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube, der nicht selbst schreibende Leser sieht das deutlich lockerer. |
Da, gebe ich dir absolut Recht, die breite Masse ist da vermutlich einfacher zufriedenzustellen. Ich bringe es mal genauer auf den Punkt: Zuviel TELL an den falschen Stellen. Wenn man sich mit dem Tell/ Show Thema genauer beschäftigt und sich Textanalysen diesbezgl. anschaut, so ist es erstaunlich, welcher Effekt mit einer wohl überlegten Dosierung von Tell/ Show erreichen werden kann (und ich beschäftige mich noch nicht wirklich lange mit dem Ganzen). Bei den von mir angesprochenen Ebooks, schien es, als hätten sich die Autoren noch nie mit dem Thema beschäftigt, sondern sich einfach auf schnelle Veröffentlichung und Marketing konzentriert. |
Wenn man sich ansieht, dass unter SPlern solche Wahnsinnsaktionen wie "Ich schreibe und veröffentliche 12 Bücher in 12 Monaten" Schule machen, dann kann man das vermutlich nur bestätigen. Aber die verkaufen meist eben auch nicht so viele Exemplare wie Verlagsautoren. Da muss man wahrscheinlich so viel Masse produzieren, um ein Auskommen zu haben.
Ich muss zugeben, dass ich bisher kein SP-Buch gelesen habe, das mir richtig megagut gefallen hat - oder eines, in dem ich nicht Fehler gefunden habe, die ein guter Lektor oder Korrektor gefunden hätte. Mittlerweile arbeiten ja viele SPler mit Lektoren zusammen, aber auch da erkenne ich oft einen Qualitätsunterschied zu verlagslektorierten Büchern. Wahrscheinlich wegen dem, was agu und Murmel angesprochen haben. Es ist einfach etwas anderes.
_________________ Ophelia Scale Trilogie - 2019
Don't LOVE Me Reihe – 2020/21
KNIGHTS Trilogie – 2021/22/23
Westwell - Heavy & Light - 06/22 (LYX)
Westwell - Bright & Dark - 10/22 (LYX)
Westwell - Hot & Cold - 02/23 (LYX)
Coldhart - Strong & Weak - 01/24 (LYX)
Coldhart - Deep & Shallow - 05/24 (LYX)
Coldhart - Right & Wrong - 09/24 (LYX) |
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Isabell R. Schneckenpost
Alter: 44 Beiträge: 7 Wohnort: NRW
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13.03.2019 19:13
von Isabell R.
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Gerling hat Folgendes geschrieben: |
Der "normale" Leser will doch im Grunde nur eines: Gut unterhalten werden.
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Ja, das stimmt. Und die Ansprüche des "normalen Lesers" scheinen teilweise nicht sehr hoch zu sein. Vermutlich war ich bis vor kurzem selbst ein "normaler Leser" , auch wenn ich wahrscheinlich nicht genau gewußt hätte, wieso mich eine, im Klappentext interesssante Geschichte, völlig kalt lässt. Jetzt weiß ich es.
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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13.03.2019 20:01
von agu
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Isabell R. hat Folgendes geschrieben: |
Das stimmt wohl. Leider scheint bei der AMZ Bestsellerliste das Marketing die Chancen dafür zu erhöhen, weniger der Inhalt des Buches. |
Diese Aussage gilt allerdings 1:1 (vielleicht sogar noch mehr) auch für Verlagstitel
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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13.03.2019 21:14
von Murmel
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Gerling hat Folgendes geschrieben: | Murmel hat Folgendes geschrieben: | Kürzlich erst habe ich einen Roman einer hoch gerühmten SPlerin gelesen, und obwohl Cover und Lektorat stimmten, war der Roman trotzdem weit entfernt von Vergleichbarem in der Spiegelbestsellerliste.
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Na ja, die Spiegel-Bestsellerliste ist keine Garantie für gute Romane.
Aber ist es nicht ohnehin so, dass wir, die wir selbst schreiben, als Leser eher kritisch sind? In meinem Fall trifft das auf jeden Fall zu.
Der "normale" Leser will doch im Grunde nur eines: Gut unterhalten werden.
Dabei sind ihm handwerkliche Fehler (Perspektivwechsel etc) vollkommen schnuppe. Hauptsache für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen.
Was ja nicht schlimm ist. |
Ich kenne einige Leser, die nicht schreiben und trotzdem sehr kritisch sind.
Es gibt keinen Durchschnittsleser! Das ist doch der Punkt. Es gibt Gruppen von Lesern, und die haben sehr unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen. Und die bewegen sich zusätzlich noch in verschiedenen Medien. Und ich möchte behaupten, dass es sehr, sehr viele Heftchenromanleser gab, die nun eben aufs Digitale Produkt abgewandert sind. Sie bemerken sicher keine Perspektivfehler, weil es ihnen darauf nicht ankommt.
Willst du in die Kindle Top 100? Dann lese die dortigen Romane und schreibe ein Buch, das dort hinein passt. Willst du zu den Spiegel Bestsellern? Dann passe dich dem dort Gebotenem an.
Dass der Weg dorthin nicht Hoppla Hopp geht und Arbeit und Durchhaltevermögen braucht, ist eine andere Sache.
_________________
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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14.03.2019 09:17
von Beka
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Lki hat Folgendes geschrieben: | Aber die verkaufen meist eben auch nicht so viele Exemplare wie Verlagsautoren. |
Sie verkaufen um Einiges mehr. Um in die Top 100 bei Amazon zu kommen, musst du mindestens 100 Exemplare pro Tag verkaufen. Und bist du noch lange nicht in den Top 10.
Die Startauflagen von Midlist Autoren (bei Spitzentiteln ist das anders) bewegen sich zwischen 3000 und 10.000 Exemplaren, das verkaufen die erfolgreiche SPler locker in einem Monat.
Und nicht alle Romane gehen in die 2. Auflage.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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14.03.2019 09:19
von Beka
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agu hat Folgendes geschrieben: | Isabell R. hat Folgendes geschrieben: |
Das stimmt wohl. Leider scheint bei der AMZ Bestsellerliste das Marketing die Chancen dafür zu erhöhen, weniger der Inhalt des Buches. |
Diese Aussage gilt allerdings 1:1 (vielleicht sogar noch mehr) auch für Verlagstitel |
Allerdings. Marketing ist (fast) alles.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 14.03.2019 11:05
von Gerling
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Murmel hat Folgendes geschrieben: | Gerling hat Folgendes geschrieben: | Murmel hat Folgendes geschrieben: | Kürzlich erst habe ich einen Roman einer hoch gerühmten SPlerin gelesen, und obwohl Cover und Lektorat stimmten, war der Roman trotzdem weit entfernt von Vergleichbarem in der Spiegelbestsellerliste.
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Na ja, die Spiegel-Bestsellerliste ist keine Garantie für gute Romane.
Aber ist es nicht ohnehin so, dass wir, die wir selbst schreiben, als Leser eher kritisch sind? In meinem Fall trifft das auf jeden Fall zu.
Der "normale" Leser will doch im Grunde nur eines: Gut unterhalten werden.
Dabei sind ihm handwerkliche Fehler (Perspektivwechsel etc) vollkommen schnuppe. Hauptsache für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen.
Was ja nicht schlimm ist. |
Ich kenne einige Leser, die nicht schreiben und trotzdem sehr kritisch sind.
Es gibt keinen Durchschnittsleser! Das ist doch der Punkt. Es gibt Gruppen von Lesern, und die haben sehr unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen. Und die bewegen sich zusätzlich noch in verschiedenen Medien. Und ich möchte behaupten, dass es sehr, sehr viele Heftchenromanleser gab, die nun eben aufs Digitale Produkt abgewandert sind. Sie bemerken sicher keine Perspektivfehler, weil es ihnen darauf nicht ankommt.
Willst du in die Kindle Top 100? Dann lese die dortigen Romane und schreibe ein Buch, das dort hinein passt. Willst du zu den Spiegel Bestsellern? Dann passe dich dem dort Gebotenem an.
Dass der Weg dorthin nicht Hoppla Hopp geht und Arbeit und Durchhaltevermögen braucht, ist eine andere Sache. |
Das es durchaus kritische Leser gibt, die nicht schreiben, habe ich nicht angezweifelt. Auch habe ich nicht behauptet, es gäbe Durchschnittsleser. Und die Aussage, man muss sich den Gegenbenheiten anpassen, um auf die Spiegel Bestsellerliste zu kommen, verstehe ich nicht. Zumal da meistens immer dieselben Autoren zu finden sind.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
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Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
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14.03.2019 12:24
von preusse
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agu hat Folgendes geschrieben: | Der Heftchen-Romanmarkt war mal ein sehr großer Markt, mit etlichen Sub- und Subsub-Kategorien (Liebesroman, Krimi, Horror, aber auch Western, Fantasy, Abenteuer usw.). |
Vor mehr als vierzig Jahren - grauenvoll, so etwas zugeben zu müssen - habe ich mal einen Western geschrieben, für den es damals seitens der Verlage sogar ein gewisses Interesse gab.
Der Prota war so eine Mischung aus Marshal Matt Dillon und John Wayne in "The Searchers".
In der SBZ, so sagte man mir zumindest, war die Veröffentlichung aber letztlich am fehlenden Papierkontingent gescheitert, das man für die Werke des Sozialistischen Realismus benötigte.
Jetzt wird er gerade digitalisiert, und wenn ich dazu komme, ihn zu überarbeiten und mich nicht mit Grauen von dem damals geschriebenen abwende, werde ich ihn nächstes Jahr vielleicht mal als SPler einstellen.
Bin jetzt schon gespannt, was dann passiert und werde euch gern berichten.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 14.03.2019 13:40
von Gerling
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Nachdem ich mich von meinem alten Verlag getrennt habe und meine Eichborn-Reihe eine neue Heimat - sprich einen neuen Verlag - gefunden hat, stellte sich mir die Frage, was ich mit dem zweiten Teil der Ewigen mache.
Der ist im Juni 2018 im alten Verlag erschienen. Der neue hat mir mitgeteilt, das Die Ewigen bei denen nicht ins Programm passt.
Also werde ich mich mit Die Ewigen II ins SP-Getümmel stürzen und ihn im Juni 2019 bei Amazon veröffentlichen. Für mich ist das eine echte Alternative. Immer noch besser, als BoD oder ähnliches. Zumal ich weiß, dass Amazon ihn auch bewerben wird.
Wenn’s gut läuft, werde ich auch den Vatikan-Thriller, den ich gerade schreibe, über diese Schiene veröffentlichen.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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14.03.2019 15:24
von nebenfluss
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Hallo HSB,
ich habe deinen Blog-Artikel gelesen und möchte ein paar kritische Anmerkungen dazu machen:
1. Die Überschrift über der Schrift der Wegweiser wäre einem Profi eines Verlages wohl nicht passiert
2. Gut finde ich, dass du auf den Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat hinweist. Tatsächlich ist meine Eindruck, dass sich einige Verlage das Unwissen über diesen Unterschied zunutze machen, um hier Leistung einzusparen (insbesondere natürlich die Zuschussverlage).
3. Hier tauchen bei mir eine Menge Zweifel/differenzierende Gedanken auf:
Zitat: | Selbst wenn man qualitativ hochwertige Manuskripte abliefert – packende Geschichten mit dramatischen Spannungsbögen und mitreißenden Figuren –, greift der Verlag vielleicht nicht zu, wenn der Markt gerade nach flachen Vampirromanzen verlangt. |
Zunächst einmal ist der Buchmarkt kein Fischschwarm, der geschlossen jeder neuen Mode hinterherschwimmt. Es werden zu allen Zeiten packende Bücher aus allen möglichen Genres (sowie Nicht-Genre) veröffentlicht. Wenn also ein Verlag ein qualitativ hochwertiges Manuskript ablehnt, weil er gerade auf flache Vampirromanzen setzt, zeigt das in erster Linie, dass der Autor sein Manuskript beim falschen Verlag eingereicht hat.
Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob der Autor die Qualität seines Manuskripts überhaupt beurteilen kann - auf diese Blindheit weist du ja später selbst ausführlich hin.
Was ich aber gar nicht verstehe:
Wenn man - sicher zu Recht - annimmt, dass sich die Verlage vorrangig an Markterwartungen orientieren, warum sollten diese Erwartungen im SP-Markt dann so anders sein, dass man dort seine Bücher loswird? Blüht dort etwa die trendunabhängige Qualitätsliteratur, während in den Buchhandlungen die flachen Vampirromanzen herumstehen - und liegen?
Den Eindruck habe ich nicht. Auch dem Feuilleton scheint keine solche Entwicklung aufgefallen zu sein. Und selbst auf der wichtigsten Plattform der Szene - selfpublisherbibel.de - heißt es schon mal ganz lapidar:
Matthias Matting hat Folgendes geschrieben: | Ganz gewiss ist ein großer Teil der im Selfpublishing veröffentlichten Bücher aus professioneller Sicht Schrott. |
Quelle
Und wie findet der Leser nun trotz dieser Gewissheit die wenigen Perlen? Anhand von Amazon-Rezensionen irgendwelcher anonymer Leute (womöglich Bekannte des Autors) wohl eher nicht.
SP ist und bleibt (bis jetzt) eben das: eine Szene, die zwar wachsen mag, aber dennoch in erster Linie um sich selbst kreist und außerhalb von Internet bzw. Social Media kaum Wellen schlägt. Von den klassischen Kanälen wird SP weitestgehend ignoriert. Und versuch mal, außerhalb deiner Region eine Buchhandlung für eine Lesung aus deinem SP-Titel zu begeistern ...
Dieser Aspekt fehlt mir in deinem Pro-&-Contra (unter anderem).
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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HSB Wortedrechsler
Alter: 49 Beiträge: 88 Wohnort: München
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19.03.2019 11:52
von HSB
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: | Wenn man - sicher zu Recht - annimmt, dass sich die Verlage vorrangig an Markterwartungen orientieren, warum sollten diese Erwartungen im SP-Markt dann so anders sein, dass man dort seine Bücher loswird? |
Gar nicht. Sage ich auch nicht.
Ich sage: der Verlag nimmt aus genannten Gründen das Manuskript nicht an und deshalb fällt die Alternative Verlagsveröffentlichung mit den genannten Vorteilen weg.
_________________ Eine Androidin als Auftragsmörderin. Sie weiß nichts davon ... - Meine SciFi-Novelle DIE DRITTE PROGRAMMIERUNG |
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