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Windes_Urpoesie Gänsefüßchen
Alter: 27 Beiträge: 27 Wohnort: Europa
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05.12.2018 12:20
von Windes_Urpoesie
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Hey Dude!
Vielen Dank für den Einblick in dein Romanprojekt.
Die Thematik finde ich sehr spannend.
Allerdings hast du meiner Meinung einen minder guten Erzählerischen Flow, dass es manchmal noch sehr holprig klingt. Zudem legst du deinen Augenmerk viel zu sehr auf eine Szene, dass du quasi die Beschreibung dessen viel zu ausführlich handhabst.
>Dieses Leben ist etwas so geringfügiges, wenn man es mit der künftigen Ewigkeit vergleicht.<
Ich würde versuchen, auf manche Beschreibungen zu verzichten, um das, worauf du das eigentliche Hauptaugenmerk legst, mit mehr Ausdruckskraft zu beschreiben.
Es gibt wirklich viele giftige Worte, - Synonyme - die bildhafter Sprechen, als deine leichte Ausdrucksweise.
PS: Ich übe mich selbst.
Lieben Gruß <3
_________________ Wie ein Irrlicht schwebt die Traumfigur des Windes durch die Weltgeschichte. Folgt seiner alten Weise, und geht mit mir zusammen auf die Reise. Wir treffen uns am Portal der Himmelsschneise. |
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 05.12.2018 20:08
von muetzchen
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Hallo <3,
vielen Dank für deine Einschätzung! Ich weiß glaube ich, was du meinst, weiß aber gerade nicht, wie ich das umsetzen kann. Ich habe bei der Überarbeitung schon 2(!) Seiten Beschreibung aus dem Text rausgenommen und war mir jetzt unsicher, ob er nur mir immernoch zu langatmig vorkommt (weil 100x gelesen). Daher ist deine Rückmeldung sehr hilfreich. Ich werde ihn erstmal weglegen und mit etwas Abstand nochmal drangehen.
Lieber Gruß
Mützchen
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a.no-nym Klammeraffe
A
Beiträge: 699
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A 05.12.2018 22:40
von a.no-nym
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Hallo Mützchen,
ich hab mich mal durch Deinen Text gewühlt und häng Dir ein .pdf mit Anmerkungen an - vielleicht ist was für Dich Verwertbares dabei (wenn nicht - ab in die Tonne! - ich übe ja selbst auch noch...).
Freundliche Grüße
a.
Edit:
In meinem pdf hab ich was zu den Himmelsrichtungen angemerkt, das Ganze aber vermutlich nicht auf den Punkt gebracht. Mir erschien die Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten insgesamt noch etwas zu umständlich und zu „technisch“ (kann das leider nicht besser ausdrücken). Ich wäre mit "kürzer und einfacher" als Leser ganz zufrieden gewesen
Was mir beim nächsten Lesen noch aufgefallen ist:
„Wie viele Menschen leben auf diesem Hof?“, fragte Arik, der die Anzahl der Männer abschätzen wollte, die für einen Überfall benötigt wurden.
„Lief, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass man uns aus dem Haus sehen konnte.“
An diesen beiden Stellen bin ich nicht sicher, ob das von der Perspektive her passt (da bin ich leider nicht sattelfest…) Eigentlich erzählt die ganze Zeit das „Ich“, oder? Dann wäre es vielleicht konsequenter, das etwas umzuformulieren? („fragte Arik, wohl/vermutlich um die Anzahl der Männer abzuschätzen, die für einen Überfall benötigt wurden.“ „Lief, als würde er keinen Gedanken daran verschwenden“)
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5335 Wohnort: NRW
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06.12.2018 10:40
von Bananenfischin
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Hallo muetzchen,
ich habe die Threads zusammengefügt, da für Auszüge aus demselben Werk nur ein Faden vorgesehen ist.
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 06.12.2018 15:24
von muetzchen
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Hallo a-no-nym,
vielen Dank für die Mühe, die du dir mit der Szene gegeben hast, vieles finde ich sehr hilfreich. Es konkretisiert, was <3 schon angemerkt hatte und gibt mir einen guten Anhaltspunkt, wie ich daran weiterarbeiten kann. Stichwort Himmelsrichtungen und sehr detaillierte Beschreibung des Geländes.
Manche Sachen sind offenbar wegen des fehlenden Kontextes nicht verständlich. "Ich" trifft das erste Mal auf römisch gekleidete Menschen, er ist von der anderen Seite über die Grenze "gereist". Deswegen die Faszination für die fehlenden Hosen. Ich erkläre jetzt nicht jedes Detail, ich nehme an, so wichtig ist es für dich nicht. Ich werde nochmal durchdenken, was sich aus dem Vorangegangenen erschließt, und was vielleicht nicht.
Das mit der Perspektive... echt schwierig! Wann weiß der Leser, dass sich mein Prota das denkt, und wann muss ich das dazuschreiben? Learning by doing vielleicht, deine Hinweise werde ich jedenfalls berücksichtigen und den Text entsprechend ändern.
Lieber Gruß
Mützchen
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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08.12.2018 15:13
von hobbes
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Hallo muetzchen,
mit dem Anfang der zweiten Szene machst du es dir (und uns) ein bisschen schwer, das sind ziemliche viele Namen auf einmal, ich habe irgendwann aufgegeben, weil ich nicht mehr durchgeblickt habe, wer wer ist und wer gerade spricht.
Habe also mittig noch mal angefangen zu lesen und dein Prota, er erzählt sehr distanziert, fast so, als sehe er sich aus der Ferne selbst zu und berichte von dort.
Das hat durchaus einen gewissen Charme, aber ist es gewollt?
Vor allem führt es auch dazu, dass ich irritiert bin, wenn ich plötzlich näher dran bin.
So etwas wie
Zitat: | Ich war misslaunig und hatte Hunger. |
kommt für mich zum Beispiel völlig aus dem Nichts. Er war misslaunig, echt jetzt? Kam mir nicht so vor. Im Grunde ist das auch eins der Dinge, die du mir als Leserin nicht vor die Nase knallen solltest, sondern etwas, das ich selbst aus dem Kontext herauslesen will.
Habe gerade überlegt, was ich dir hilfreiches dazu sagen könnte und habe dazu ein wenig in den Schreibübungen gestöbert. Vielleicht hast du Lust, so etwas wie das hier mal auszuprobieren?
Gerade in dieser Szene könnte der Prota für mich so ziemlich alles sein. Eher überlegen cool, weil hey, er ein Held, er kriegt das schon irgendwie hin. Genausogut der Nachwuchsheld, der zum großen Arik aufsieht und selbst total Schiss hat, die er sich natürlich nicht anmerken lassen will. Oder jemand ganz anderes.
Und klar, du sagst mir das zum Teil, was er fühlen soll, dass er Herzklopfen hat, dass er ungeduldig ist, ...
Aber oft sind das eben gerade die Stellen, bei denen ich irritiert innehalte und mich "ach, echt jetzt?" frage. Weil ich im Grunde das Gefühl habe, gar nicht wirklich an ihn heranzukommen, an diesen Prota.
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 10.12.2018 10:31
von muetzchen
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Hallo Hobbes,
vielen Dank für die Rückmeldung. Mit dieser Szene hatte ich sowieso Schwierigkeiten. Vielleicht war es keine gute Idee, sie aus der Mitte des Romans rauszugreifen. Ich überlege, ob ich versuchen sollte, relevante Szenen chronologisch ins Forum zu stellen.
Vielleicht probier ich es auch erst Mal mit der Schreibübung.
Lieber Gruß
Mützchen
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 13.02.2019 11:08
von muetzchen
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Nach einigem Nachdenken, hab ich jetzt entschieden, die Fortsetzung des ersten Textes hochzuladen. Vielleicht funktioniert das besser, als zusammenhanglose Szenen aus der gleichen Geschichte.
„Was tust du hier?!“, fuhr Gerwin Sunna an. Seine gesamte Wut richtete sich nun gegen seine ungehorsame Tochter. Wie kam sie dazu, sich als Lauscherin in ein Gespräch einzuschleichen, das Männern vorbehalten war? Wie konnte sie es wagen, sich auch noch zu zeigen und einzumischen?
„Ich habe mich hier versteckt und euer Gespräch gehört.“
Immerhin sah sie jetzt ihren Vater an, statt Arik.
Gerwin zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Ausgangstür.
„Geh zu deiner Mutter!“, befahl er.
Sunna ging ruhig zwischen den Männern hindurch zum Ausgang. Dort drehte sie sich nochmal zu Gerwin um.
„Vater, du bist Gode. Unsere Familie muss die Verantwortung übernehmen.“
Damit verließ sie das Haus.
Gerwins Wut war verpufft, als hätte sie mit seiner Tochter den Raum verlassen. Ihm war flau im Magen und seine Knie waren weich. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was Sunna gesagt hatte. Dass seine geliebte Tochter angeboten, ja gefordert hatte, mit diesen Wüterichen auf ihre Feste zu gehen.
Er wandte sich Arik zu. „Bitte – gebt uns eine kurze Bedenkzeit!“, sagte er matt.
„Ich nehme sie gerne mit“, bemerkte dieser mit einem Lächeln.
Eher am Rande nahm Gerwin wahr, dass dieses Lächeln weder anzüglich noch hämisch war, sondern beinahe aufmunternd, und er war fast dankbar dafür.
Wir folgten Arik zurück zu den Pferden. Als er sich umdrehte konnte er ein Schmunzeln nicht verbergen. In seinen Augen leuchtete es, als hätte er am liebsten laut gelacht. Er hatte Freude an der aufmüpfigen Tochter des Goden und sicherlich hatte ihm auch der lange Blick gefallen, den sie ihm zugeworfen hatte.
Außerdem konnte er zufrieden mit sich sein. Er hatte den Gedanken gehabt, direkt von der Plünderung des einen Dorfes mit blutbefleckter, nach Rauch stinkender Kleidung zum nächsten zu reiten. Unser Überfall hatte die Bewohner derart eingeschüchtert, dass Arik sie leicht zum Gehorsam bringen konnte.
„Wie war es?“, fragte Sjard, missgünstig, weil er bei den Pferden bleiben musste. Arik überließ es Ingwar und mir zu berichten, während er die Tür zum Haus des Priesters und den stillen Platz davor aufmerksam beobachtete.
Gerwin fiel mehr zurück auf seinen Platz, als dass er sich setzte.
Marno, der Priester, war der erste der sprach.
„Sunna hat Unrecht. Wir alle sind der Ältestenrat dieses Dorfes und wir alle tragen die Verantwortung. Und deswegen müssen wir gemeinsam einen geeigneten Bürgen bestimmen.“
Er mied das Wort „Geisel“, obwohl es das passendere sein mochte.
Gerwin war froh, dass die übrigen Räte zustimmend murmelten und nickten. Es zeigte ihm, dass sie hinter ihm standen und seine Meinung teilten. In dieser Situation gab es keinen besseren Ausweg.
„Vielleicht gefällt ihr ja dieser Arik“, bemerkte Aaden missgestimmt.
Eine überflüssige Bemerkung, aber sie brachte Gerwin auf einen Gedanken. Konnte das sein? War dieser Bursche für seine Tochter attraktiv? Gerwin sah das Gesicht vor seinem geistigen Auge: Ein hartes Gesicht mit hohen Wangenknochen und einem festen Mund. Wenn er Sunna gefallen sollte, dann war es kein Wunder, dass sie sich bisher für keinen der jungen Bauern aus dem Weiler hatte erwärmen können. Sie trieben ihre gutmütigen Scherze mit der hübschen Sunna, ließen sie aber in Ruhe, wenn sie ihnen auf die Finger klopfte. Gerade, dass seine Tochter bisher nur diese offenherzigen Verehrer kannte, besorgte Gerwin noch mehr. Sie ahnte nicht, worauf sie sich einlassen wollte.
„Ich frage mich, ob man sie mit ihrem ungehörigen Verhalten auch noch durchkommen lassen sollte“, grollte Aaden.
Ein Hoffnungsschimmer glimmte in Gerwins Herz auf.
„Möchtest du deine Tochter mit auf die Feste schicken?“
„Meine Tochter?!“
Aadens entsetztes Gesicht zeigte, dass er nicht im Entferntesten an sein eigenes Kind gedacht hatte.
Er mochte dem Handel nicht abgeneigt sein, weil er sich vor den nächtlichen Feuern fürchtete. Eine lange Reihe von Feuern, die seit einiger Zeit auf den Hügeln der gegenüberliegenden Seite des großen Stromes aufflammten. Arik konnte vielleicht Schutz vor der unbekannten Macht dort drüben bieten.
Und Aaden ärgerte sich über Sunna, weil sein eigener Sohn, Hasko, sie gerne zur Frau nehmen wollte. Gerwin lag ein großzügiges Angebot für die Eheschließung vor und der Gode hatte bereits zugestimmt.
Wenn Sunna allerdings mit dieser Horde auf die Alte Feste zog, würde daraus zunächst nichts werden.
„Vielleicht sollte einer von uns gehen“, schlug Marno vor.
„Und die Familie ohne Oberhaupt zurücklassen?“ Gerwin schüttelte den Kopf. „Das wollen die sicher auch nicht: So einen alten Knecht!“
„Ich könnte gar nicht mehr so anfassen wie die Jungen“, bemerkte ein Anderer.
Alle schwiegen und starrten vor sich hin. Keiner wollte der sein, der sein Kind fortschickte.
„Wenn schon eines unserer Kinder gehen muss, dann wenigstens das, das gehen will“, sagte Gerwin schließlich. „Ich rede mit diesem Arik.“
Entschlossen stand er auf. Als er sah, dass die Anderen Anstalten machten, ihm zu folgen, um ihm den Rücken zu stärken, fügte er hinzu: „Allein!“
Mit festen Schritten ging Gerwin hinaus. Er stapfte auf Arik zu und stellte sich vor ihm auf.
„Ich habe mit dir zu reden, Arik. - Allein!“
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging voraus in die Dunkelheit.
Arik tauschte einen Blick mit dem dunkelhaarigen Mann, der ihn zuvor in das priesterliche Haus begleitet hatte. Bjarne würde achtgeben, dass der Dorfvorsteher keinen Hinterhalt ausgeheckt hatte. Dann folgte er Gerwin ein paar Schritte weit, bis dieser sich umdrehte und ihn streng anblickte.
„Ich vertraue dir meine Tochter Sunnhild an. Behandle sie gut!“
Wie mit einem unerwünschten Schwiegersohn sprach Gerwin und er erwartete eine herablassende Antwort. Deswegen übersah er beinahe die Hand, die ihm entgegengestreckt wurde. Er war so überrumpelt, dass er einschlug.
„Ich sorge für sie“, versprach Arik. „Und auch für ihre Kinder.“
„Kinder?!“
Gerwin ließ die Hand los.
„Woher sollte sie denn Kinder haben?“, fragte er entgeistert.
Der junge Mann sah ihn verwundert an. Er unterstrich seine nächsten Worte, indem er die Hände ausbreitete.
„Von mir.“
„Von dir?!“, echote Gerwin. „Du willst sie als Gespielin?“
Arik stutzte.
Er war davon ausgegangen, mit seinem Versprechen einer Forderung des Goden vorzugreifen. Dann kam ihm ein Gedanke: Gerwin fürchtete vielleicht den Verlust von Sunnas Status als Tochter eines Goden. Dabei ließ sich eine abgelegte Kebse aus angesehener Familie gut mit einem Gefolgsmann verheiraten, um Verbundenheit zu dem betreffenden Krieger zu zeigen.
„Das hindert sie nicht daran, die ehrbare Frau eines Kriegers zu werden“, erklärte er deshalb.
Damit hatte Arik Gerwins Problem zwar erfasst, doch war seine Versicherung nicht hilfreich. Gerwin vertraute nicht auf das, was Arik behauptete.
Der plötzliche Verlust der gesellschaftlichen Stellung seiner Tochter war ein harter Schlag. Arik und Sunnhild waren beide Kinder von Anführern, die niemandem tributpflichtig waren und damit gleichrangig.
Harald mochte über ein größeres Herrschaftsgebiet verfügen und Feldzüge führen, die ihn so reich machten, dass er Fürst genannt wurde und auf einer Wehrfeste hauste. Er mochte Abgaben von Unterworfenen erhalten, während die Menschen in Gerwins kleinem Weiler für ihr Auskommen selber arbeiten mussten. Er mochte dem hochangesehenen Stamm der Cherusker angehören, während Gerwins Volk – die Chatten – erst vor zwei Wintern auf der Suche nach einer neuen Heimat ihren Siedlungsraum verlassen hatten.
Doch bisher hatte niemand Gerwins Dorf beherrscht. Es war ihm gelungen, so viel Abstand zu den chattischen Fürsten an der Adrana im Norden zu halten, dass sich keine gierigen Finger nach ihnen ausgestreckt hatten.
Und nun erschien dieser cheruskiche Fürst und presste ihnen ihre Freiheit ab, ohne dafür nur einen Schwertstreich führen zu müssen. Wo waren die Krieger der chattischen Fürsten, die seinen Vormarsch nach Süden hätten hindern müssen? Beschäftigt wahrscheinlich, mit anderen Fehden…
Seine Tochter musste er diesem Kerl als Magd und Gespielin überlassen und statt der reichen Geschenke, die Aadens Sippe ihm bezahlt hätte, erhielt er nicht einmal eine alte Kuh! Das schmerzte.
In größter Wut polterte er: „Du gehst zu einem deiner Krieger und forderst seine Frau, wenn du sie willst?!“
Arik lachte nur. „Natürlich nicht!“, sagte er mit Nachdruck und fügte dann mit einem Grinsen – und diesmal war es ein anzügliches Grinsen – hinzu: „Aber sie hat ja noch keinen.“
Das war mehr als Gerwin ertragen konnte. Er drehte sich auf dem Absatz um und stapfte in Richtung seines Hauses davon.
« Was vorher geschah123
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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17.02.2019 12:19
von Herdis
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Hallo Mützchen,
Du musst kein Experte werden,trotzdem solltest Du Dir schon im Klaren darüber sein,wer wer ist.Germanen,Wikinger,Kelten...und auch ggf. welcher Stamm. Ein wenig Authentizität tut jeder Geschichte gut. Diese Rechere solltest Du m.E. nach nicht scheuen.Du musst danach nicht mit Wissen um Dich werfen (Du solltest aber immer mehr als der Leser wissen) aber den Leser auch nicht für dumm verkaufen. (das versteh nicht falsch). Die besten Geschichten sind die,durch die Du,ohne es zu merken,etwas lernst. Und nichts nervt mehr,als zu einem Roman zu greifen, speziell mit historischen Bezug,und beim Lesen zu denken:Och nee, das geht so nicht. Das Genre kann da sehr ungnädig sein,Liebesgeschichte oder nicht.
LG,
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
Online frei erhältlich:
Herbsttag (Zwischendurchgeschichten, WIRmachenDRUCK.de, 978-3-9817672-9-2) |
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 17.02.2019 21:42
von muetzchen
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Hallo Herdis, danke erst mal für die Rückmeldung. Was meinst du denn damit? Also welche Stelle hakt für dich, vielleicht kann ich was dazu sagen. LG Mützchen
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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18.02.2019 05:40
von Herdis
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Hallo Mützchen,
das bezieht sich auf eine Diskussion weiter zurück (Thema um Häuptling und Gode etc) und auch eine Bemerkung am Anfang.Es wird auch nicht ganz klar,wer wer ist.Man könnte aus den Angreifern jetzt Nordmänner erahnen, aber zu welchem Volk gehört Gerwin?Zu welchem Stamm?
LG,
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
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Herbsttag (Zwischendurchgeschichten, WIRmachenDRUCK.de, 978-3-9817672-9-2) |
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 18.02.2019 09:36
von muetzchen
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Hallo Herdis,
aufgrund deines Benutzernahmens nahme ich an, dass du in der Thematik drinsteckst und bin deswegen froh über deine Rückmeldung.
Um nochmal auf die Häuptlinsdiskussion zurückzukommen: Ich habe in der Fachliteratur, die ich zu den germanischen Völkern gelesen habe, durchgehend den Begriff "Häuptling" gefunden, hier im Forum aber gemerkt, dass das mit Winnetou assoziiert wird. Deswegen habe ich jetzt die Bezeichnung Gode übernommen, die von den isländischen Nordmännern stammt, also eigentlich nicht so gut passt. Vielleicht hast du noch eine gute Idee zu der Bezeichnung?
Zum Setting:
Die Geschichte spielt am Rhein, bei Wiesbaden. Gerwin ist also Chatte.
Die Angreifer sind keine Nordmänner, diese Assoziation kommt wahrscheinlich von meiner Namenswahl. Arik ist halt nicht sehr "germanisch", leider finde ich die germanischen Männernamen meist unsexy und habe mich deswegen für die eingenordete Verion von Alberich (Alb = Elb, Rik = Fürst) entschieden. Gerade bemerke ich, dank dieses Forums, dass diese Wahl für Leser, die wie du im Thema sind, verwirrend wirken kann.
Die Angreifer sind Cherusker und bevor du mir jetzt um die Ohren haust, dass ein Feldzug der Cherusker so weit nach Süden überhaupt nicht belegt ist: ja ich weiß.... Allerdings waren zu dem Zeitpunkt der Geschichte die römischen Geschichtsschreiber ja noch gar nicht im Land der Chatten und Cherusker so richtig am Start und ich denke, so ein kleiner Feldzug könnte ihnen entgangen sein.
Weitere Kritik, die ich bei dir so wahrgenommen habe: Was haben die Kelten da verloren? Ich weiß nicht, auf welchem Standpunkt du stehst, Chatten werden ja teilweise als Kelten eingeordnet, ich hab mich da an die (wohl) herrschende Meinung gehalten und sie den germanischen Völkern zugeordnet. "Meine" Kelten sind Treverer, leben also westlich des Rheins und sind bereits dem römischen Reich einverleibt, allerdings noch als "Peregrine".
Ich finde dieses Setting spannend: Begegnungsfeld zwischen keltischen und germanischen Völkern und den Römern am Rhein. Finde das aber schwierig zu transportieren (Problem Info-Dump...)
Ich weiß, dass es in diesem Bereich sehr viele unterschiedliche Meinungen gibt und bin daher dankbar über einen reellen Austausch.
Viele Grüße
Mützchen
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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18.02.2019 12:41
von Herdis
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Hallo Mützchen,
Oder sollte ich Dich Holmes nennen? Es gab tatsächlich Zeiten,in denen ich diesbezüglich (u.A. Mittelaltergelage) unterwegs war.Scheitert im hier und jetzt leider an vielen Dingen,inkl. Job. Aber egal. Aus Deinen Antworten lese ich heraus,dass Du Dich durchaus schon mit dem Thema beschäftigt hast.Und eben das sollte auch,ganz unterschwellig,in Deinen Text einfließen.Da braucht es nicht mal viel drum herum (kein Vortrag),es würde sogar reichen, Gerwin mal als Chatte zu bezeichnen,etc. Schon hast Du Info weitergetragen und der Leser findet sich in der plötzlichen Masse an Menschen zurecht.Die Namensgebung solltest Du trotzdem noch mal überdenken. Was ich Dir als kleine Lektüre noch empfehlen kann,sind die Sonderhefte des Karfunkel Verlags.Kelten,Germanen und Wikis gibt es u.A..Auch noch andere.
Ansonsten schaue ich gerne mal nach,was ich so finde. Tippe das hier gerade im der Mittagspause am Handy,was sehr umständlich ist.
LG,
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
Online frei erhältlich:
Herbsttag (Zwischendurchgeschichten, WIRmachenDRUCK.de, 978-3-9817672-9-2) |
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muetzchen Wortedrechsler
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Beiträge: 50
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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19.02.2019 05:52
von Herdis
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Gerne
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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04.03.2019 12:34
von Herdis
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Hi,
Karfunkel Combat, Nummer 15.
LG,
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
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muetzchen Wortedrechsler
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Beiträge: 50
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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10.03.2019 11:43
von Herdis
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Hi,
sehr gerne. Wenn Du noch etwas Bildtechnisches Anschauungsmaterial an sich suchst, empfehle ich Dir z.B. "Barbarians rising/ Aufstand der Barbaren".
Ach so, google doch mal nach den Sugambrer. In meiner Lagerzeit habe ich eine Gruppe kennengelernt, die diese darstellen (Germanenstamm Sugambrer e.V.). Kelten- und Germanengruppe, ziemlich A (und die hatten immer sehr leckeren Met )
LG,
Herdis
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