Feuchtes Gefieder

[Kullervo]

In Formation schwimmen die Enten den Fluss hinab,
Frühlingssonne scheint auf ihr Gefieder.
Ich sitze am Ufer und mein Herz, es ist satt,
voll Erinnerung an vergangene Lieder.

Eine Eule ruft, sie ist noch wach trotz der Sonne.
Ein Stück Plastik treibt auf dem Wasser.
Bei dem Eulenruf wurde ich zurückgeworfen,
denke an Mädchen und vergangene Laster.

In Formation schwammen die Enten den Fluss hinab
und kommen vielleicht nie mehr wieder.
Ich sitze am Ufer, die bunte Welt wirkt so matt
und das trotz ihrer frohlockenden Lieder.

Ein toter Käfer treibt auf dem Fluss,
er saß auf der Böschung und fiel.
Sag mir, Sonne, was soll ich nur tun,
mein Leben, verwittertes Spiel?

Doch die Sonne sagt nichts, sie scheint nur hernieder
und nicht auf mich, sondern auf feuchtes Gefieder.

Da sehe ich:
In Formation schwimmen die Enten den Fluss hinauf
und kommen ganz nah zu mir rüber.
Sie reden zwar nicht, doch ich verstehe
und meine Trauer ist alsbald vorüber.

[gold]

[Kullervo]

Hallo gold, vielen Dank für deinen Beitrag!

Ich denke tatsächlich, dass die zweiten "Lieder" eher ein Füllsel sind, stimmt. Die Gedanken "an vergangene Lieder" in der ersten Strophe möchte ich aber so belassen.