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Der Horror mit dem Horror

 
 
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Leonard Rhime
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 38



Beitrag19.12.2018 20:07
Der Horror mit dem Horror
von Leonard Rhime
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Ahoi!

Wenn man Horrorliteratur sagt, welcher Name fällt wohl bei den meisten? Auch wenn ich kein besonders guter Leser bin habe ich den Eindruck, dass Horrorliteratur so eine Sache ist.

Wie seht Ihr das? Ist Horror angesagt, ist es eher eine Nische, sind Horrorfans typischerweise an Gehacke und Gedärm-Tourette interessiert, oder an krankem Psychoterror?

Würde mich interessieren, ob jemand einen Überblick hat, denn ich gestehe, ich habe ihn nicht.

VG
Leo


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The fog of eternity, the salvation of madness

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Herbstbraut
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Beiträge: 22



Beitrag19.12.2018 21:35

von Herbstbraut
Antworten mit Zitat

Nun, ich denke King ist einer der bekanntesten Autoren auf dem Gebiet - für mich bauen sich seine Geschichten oft leider zu lange auf.
Seine Werke Todesmarsch und Menschenjagd, die er unter dem Pseudonym Bachman geschrieben hat, gefallen mir allerdings ausnehmend gut.
Andere Autoren, die ich gelesen habe, sind Bryan Smith, Richard Laymon, Jack Ketchum, Edward Lee, Jack Kilborn

Vielleicht kennst du auch den ein oder anderen davon?

Tatsächlich kaufe ich auch öfter mal selbstveröffentlichten Horror über Amazon; da konnte mich aber noch nicht wirklich etwas "vom Hocker hauen". Auch etwas von A.C. Hurts habe ich gelesen.

Über die allgemeine Leserschaft des Genres kann ich nicht viel sagen, außer, dass es meiner Erfahrung nach in den wenigsten Buchhandlungen eine ausgeschilderte "Horror" Nische gibt. Und wenn, ist sie winzig. Vielleicht liegt es daran, dass Horrorfans eher Filme schauen, als zu lesen?
Ich zumindest lese beides gerne - anspruchsvolle Werke, aber auch Trash. Sehr gerne auch nach dem Slasher-Prinzip.
Angesagt oder nicht, ist schwierig zu beurteilen. In meinem Umfeld bin ich zumindest die einzige, die dieses Genre liest (und schreibt). Die Grenzen zwischen Horror und Thriller sind aber auch teilweise fließend, weshalb es auch immer eine Zuordnungsfrage ist. Lustig ist, dass man oft mit großen Augen angesehen wird, wenn man sich als Fan des Genres bekennt. Als wäre das was total abgefahrenes.

LG


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Leonard Rhime
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Alter: 46
Beiträge: 38



Beitrag19.12.2018 22:03

von Leonard Rhime
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Herbstbraut hat Folgendes geschrieben:
Nun, ich denke King ist einer der bekanntesten Autoren auf dem Gebiet - für mich bauen sich seine Geschichten oft leider zu lange auf.
Seine Werke Todesmarsch und Menschenjagd, die er unter dem Pseudonym Bachman geschrieben hat, gefallen mir allerdings ausnehmend gut.
Andere Autoren, die ich gelesen habe, sind Bryan Smith, Richard Laymon, Jack Ketchum, Edward Lee, Jack Kilborn

Vielleicht kennst du auch den ein oder anderen davon?

Tatsächlich kaufe ich auch öfter mal selbstveröffentlichten Horror über Amazon; da konnte mich aber noch nicht wirklich etwas "vom Hocker hauen". Auch etwas von A.C. Hurts habe ich gelesen.

Über die allgemeine Leserschaft des Genres kann ich nicht viel sagen, außer, dass es meiner Erfahrung nach in den wenigsten Buchhandlungen eine ausgeschilderte "Horror" Nische gibt. Und wenn, ist sie winzig. Vielleicht liegt es daran, dass Horrorfans eher Filme schauen, als zu lesen?
Ich zumindest lese beides gerne - anspruchsvolle Werke, aber auch Trash. Sehr gerne auch nach dem Slasher-Prinzip.
Angesagt oder nicht, ist schwierig zu beurteilen. In meinem Umfeld bin ich zumindest die einzige, die dieses Genre liest (und schreibt). Die Grenzen zwischen Horror und Thriller sind aber auch teilweise fließend, weshalb es auch immer eine Zuordnungsfrage ist. Lustig ist, dass man oft mit großen Augen angesehen wird, wenn man sich als Fan des Genres bekennt. Als wäre das was total abgefahrenes.

LG


Kings Geschichten sind mir auch oft zu langatmig und manche finde ich rein von der Grundgeschichte her nicht sehr ansprechend. Langoliers fand ich noch ganz gut, oder Christine, da ich persönlich vor allem den unbeschreibbaren Horror mag, der sich im Kopf abspielt und der kein Gesicht hat. So wie die unbeschreibbare Angst im Dunkeln.

Was ich gar nicht ab kann sind so die klassischen Huibuh Geschichten mit dem blassen Mädchen-Geist im Nachthemd...

Den ein oder anderen Namen kenne ich, aber ich gebe zu, mir fehlt die Zeit zum Lesen Embarassed . Wenn ich die Wahl habe, entweder zu schreiben oder zu lesen fällt meine Wahl immer aufs Schreiben.

Ja, mir scheint es auch so, dass Horror für viele immer noch etwas von "bäh" hat, oder zumindest obskur zu sein scheint. Dabei kann Horror sehr viel sein, sehr vielschichtig und denkfreudig, etwa Shining oder Lynch.

Vermutlich ist es wie mit Metal, Horror ist eine Nische und bis auf wenige Phasen bleibt es das auch.

Aber auch Nischen können Erfolg bringen smile.


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Herbstbraut
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Beitrag19.12.2018 22:21

von Herbstbraut
Antworten mit Zitat

Ach, einen Aspekt habe ich noch vergessen!

Für mich sind die Japaner, was Horror angeht, weit vorne. Die Mangas, die in diesem Genre produziert werden, lassen viele Romane dagegen blass aussehen. Auch wenn Mangas von einigen genauso gerne abgestempelt werden, wie das Genre Horror allgemein - da gibt es wirklich fesselnde Geschichten zu entdecken. Sehr viel auch in der Richtung psychologischer Horror/ Survival Horror. Wer mal reinschauen möchte: In Deutschland sind zum Beispiel Battle Royale oder Ousama Game erhältlich.


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Leonard Rhime
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Beitrag19.12.2018 22:27

von Leonard Rhime
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Herbstbraut hat Folgendes geschrieben:
Ach, einen Aspekt habe ich noch vergessen!

Für mich sind die Japaner, was Horror angeht, weit vorne. Die Mangas, die in diesem Genre produziert werden, lassen viele Romane dagegen blass aussehen. Auch wenn Mangas von einigen genauso gerne abgestempelt werden, wie das Genre Horror allgemein - da gibt es wirklich fesselnde Geschichten zu entdecken. Sehr viel auch in der Richtung psychologischer Horror/ Survival Horror. Wer mal reinschauen möchte: In Deutschland sind zum Beispiel Battle Royale oder Ousama Game erhältlich.


Kennst Du in diesem vollkommen richtigen Zusammenhang den Film (das Buch?) "The Audition"? Baut sich sehr langsam auf und mündet in völlig Krankheit. Ach ja, mit fällt da noch der Kurzfilm "HAZE" ein, dessen Grundstory ich sehr faszinierend finde... Auch Japanisch.


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Herbstbraut
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Beitrag19.12.2018 23:19

von Herbstbraut
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Diese Filme kenne ich noch nicht, aber werde das mal verfolgen. Danke für den Tipp.

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Willebroer
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Beitrag19.12.2018 23:22

von Willebroer
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Wenn man sich so umsieht auf der Erde - da scheint Horror der natürliche Zustand der Menschheit zu sein.
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Leonard Rhime
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Beitrag19.12.2018 23:40

von Leonard Rhime
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Herbstbraut hat Folgendes geschrieben:
Diese Filme kenne ich noch nicht, aber werde das mal verfolgen. Danke für den Tipp.


Under the Skin mit Scarlet Johanson ist auch sehr empfehlenswert. Kennen nicht viele, glaube ich.


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Leonard Rhime
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Beitrag19.12.2018 23:41

von Leonard Rhime
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Wenn man sich so umsieht auf der Erde - da scheint Horror der natürliche Zustand der Menschheit zu sein.


Nicht nur der Menschheit, sondern der Existenz. Für die meisten Tiere ist das Leben der reine Horror, denn entweder wird man lebendig gefressen, oder man verendet elendiglich. Nicht sehr viel besser...

Ich finde Horror auch "normal". Was andere abstoßend finden zieht mich magisch an...


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ladybug
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Beiträge: 47



Beitrag20.12.2018 12:38

von ladybug
Antworten mit Zitat

Hallo Leonard,

da ich meine Werke im weitesten Sinne auch diesem Genre zurechne, kann ich dir nur nahelegen, dich besser damit vertraut zu machen, wenn du darin schreiben willst. Dazu kann ich dir zwei Werke vom Altmeister King empfehlen, das ist zum einen "Das Leben und das Schreiben", aber vor allem "Danse macabre". Darin findest du auch eine von ihm erstellte Leseliste, von der man meiner Meinung nach mindestens ein Drittel lesen sollte, um sich einigermaßen auszukennen. Auf alle Fälle solltest du mehr lesen. Filme allein zeigen dir nicht, wie man guten Horror schreiben kann. Empfehlen kann ich dir da allerwärmstens z.B. Ray Bradbury (großartige Metaphern). Auch Roald Dahls Küsschen, Küsschen oder Peter Straub (Wenn du wüsstest, Geisterstunde) sind ein guter Einstieg. Man sollte meiner Meinung nach auch mindestens ein Werk von jedem der geläufigsten Horror-Autoren gelesen haben, die da wären z.B. Jack Ketchum, Dean Koontz, Bentley Little, Richard Laymon usw.

Wie du siehst, ist Horror ein weitläufiges Feld. Eine grobe Definition besagt, dass Horror im Allgemeinen etwas Unbekanntes, möglicherweise Übernatürliches, ist, was in die normale reale Welt hereinbricht. Auf diesem Unbekannten, Drastischen basiert ja die Angst, die wir alle haben, und die das Genre sich zunutze macht.
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Leonard Rhime
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Alter: 46
Beiträge: 38



Beitrag20.12.2018 19:06

von Leonard Rhime
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ladybug hat Folgendes geschrieben:
Hallo Leonard,

da ich meine Werke im weitesten Sinne auch diesem Genre zurechne, kann ich dir nur nahelegen, dich besser damit vertraut zu machen, wenn du darin schreiben willst. Dazu kann ich dir zwei Werke vom Altmeister King empfehlen, das ist zum einen "Das Leben und das Schreiben", aber vor allem "Danse macabre". Darin findest du auch eine von ihm erstellte Leseliste, von der man meiner Meinung nach mindestens ein Drittel lesen sollte, um sich einigermaßen auszukennen. Auf alle Fälle solltest du mehr lesen. Filme allein zeigen dir nicht, wie man guten Horror schreiben kann. Empfehlen kann ich dir da allerwärmstens z.B. Ray Bradbury (großartige Metaphern). Auch Roald Dahls Küsschen, Küsschen oder Peter Straub (Wenn du wüsstest, Geisterstunde) sind ein guter Einstieg. Man sollte meiner Meinung nach auch mindestens ein Werk von jedem der geläufigsten Horror-Autoren gelesen haben, die da wären z.B. Jack Ketchum, Dean Koontz, Bentley Little, Richard Laymon usw.

Wie du siehst, ist Horror ein weitläufiges Feld. Eine grobe Definition besagt, dass Horror im Allgemeinen etwas Unbekanntes, möglicherweise Übernatürliches, ist, was in die normale reale Welt hereinbricht. Auf diesem Unbekannten, Drastischen basiert ja die Angst, die wir alle haben, und die das Genre sich zunutze macht.


Hallo Ladybug,

vielen Dank für die Hinweise, da muss ich wohl mal Amazon bemühen ^^.

Ja, ich würde echt gern mehr lesen, wäre da die Zeit nicht mehr ärgster Gegner. Wobei ich mich ja an der Stelle frage: Lässt man sich mitunter nicht zu sehr beeinflussen? So was Stil, Inhalte, etc. angeht? Gerade da ich an sich recht unerfahren bin, fand ich es für meine Ideen optimal, sie niederzuschreiben, da dies völlig ohne jede Beeinflussung geschah.

Meine derzeitgen Manuskripte sind so ziemlich das, was ich unter Horror verstehe. Düster, bedrohlich, kein bißchen Humor, teilweise grausam und brutal, aber mit einer gewissen Tiefe der Personen.

Ich befürchte, wenn ich mich zu sehr einlese, dann lasse ich mich am Ende beeinflussen und ich möchte genau das nicht, nämlich andere Stile kopieren oder sie verinnerlichen. Sondern ich möchte tatsächlich, dass es von mir kommt.

Ich habe auch etwas Angst, dass ich niemals fertig werde wink.

Habe mal kurz in Danse macabre geschaut. Manches erkenne ich wieder, z.B. den Aspekt dass wahrer Terror aus der Normalität geboren wird. Er beschreibt z.B. Blair Witch als guten Horror - auch wenn meine Geschichte damit wenig zu tun hat, ich orientiere mich stilistisch auch sehr an dieser Art, nämlich an der Normalität, die langsam aber unerbittlich zum Alptraum mutiert. OK, ob ich jetzt alles so mache wie es der Altmeister sieht, das bezweifle ich.

Ich denke zumindest Danse macabre werde ich mir mal anschauen.


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V.K.B.
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Beitrag20.12.2018 19:29

von V.K.B.
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Ich denke bei Horror eher an die Altmeister wie Lovecraft und Poe. Lovecrafts "Whisperer in Darkness" zum Beispiel ist für mich ein Paradebeispiel für uneinschätzbaren psychologischen Horror.

Das Splatter Genre läuft bei mir unter Comedy. Ernst nehmen kann ich das nicht.

Wenn ich noch einen modernen Horror-Autor empfehlen kann, sage ich Clive Barker.

Geniale Horrorfilme: Allen vorweg der französische "Martyrs" (Achtung, wirklich Horror) und "Marebito" (japanisch natürlich). Sion Sonos "Strange Circus" ist auch klasse, wobei das hier eher in Richtung disturbing mindfuck geht. Bester "Horrorfilm" überhaupt: Norikos Dinner Table (auch japanisch). Wobei das kein Genre-Horror ist, sondern eher "social horror" und was dabei rauskommt, wenn man die Entfremdung der japanischen Großstadtkultur konsequent zuende denkt…

Grüße,
Veith (der auch gern mal Horror schreibt, aber eher eingebettet in andere Genres)


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Kiara
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Beitrag20.12.2018 21:03

von Kiara
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Leonard Rhime hat Folgendes geschrieben:
fand ich es für meine Ideen optimal, sie niederzuschreiben, da dies völlig ohne jede Beeinflussung geschah.
........
Ich befürchte, wenn ich mich zu sehr einlese, dann lasse ich mich am Ende beeinflussen und ich möchte genau das nicht, nämlich andere Stile kopieren oder sie verinnerlichen. Sondern ich möchte tatsächlich, dass es von mir kommt.


Das Problem sehe ich ebenfalls. Die Gratwanderung zwischen
"Was ist einfach unverzichtbar und verdammt wichtig"
und
"Die Geschichten sind austauschbar, weil zuviel abgekupfert"
ist nicht leicht zu meistern.

Ich finde es gut, dass du deinen eigenen Weg gehen willst. Nimm dir ein paar Vorschläge zu Herzen, aber bleib deiner Linie treu. Nur so bekommen wir Vielfalt in die Literatur und keinen nicht noch mehr Einheitsbrei.
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Leonard Rhime
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Beiträge: 38



Beitrag20.12.2018 22:47

von Leonard Rhime
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ich denke bei Horror eher an die Altmeister wie Lovecraft und Poe. Lovecrafts "Whisperer in Darkness" zum Beispiel ist für mich ein Paradebeispiel für uneinschätzbaren psychologischen Horror.

Das Splatter Genre läuft bei mir unter Comedy. Ernst nehmen kann ich das nicht.

Wenn ich noch einen modernen Horror-Autor empfehlen kann, sage ich Clive Barker.

Geniale Horrorfilme: Allen vorweg der französische "Martyrs" (Achtung, wirklich Horror) und "Marebito" (japanisch natürlich). Sion Sonos "Strange Circus" ist auch klasse, wobei das hier eher in Richtung disturbing mindfuck geht. Bester "Horrorfilm" überhaupt: Norikos Dinner Table (auch japanisch). Wobei das kein Genre-Horror ist, sondern eher "social horror" und was dabei rauskommt, wenn man die Entfremdung der japanischen Großstadtkultur konsequent zuende denkt…

Grüße,
Veith (der auch gern mal Horror schreibt, aber eher eingebettet in andere Genres)


Splatter... Da fällt mir immer zuerst Braindead ein, ernsthaft ist das tatsächlich nie.

Martyrs fand ich auch krank, vor allem die Szene mit der Häutung. Der hatte auch etwas das ich als echte Brutalität bezeichnen würde, denn vom mystischen Aspekt abgesehen ist das alles durchaus realistisch.

Die anderen sind mir unbekannt, aber ich werde sie mir merken ^^.

Kennst Du HAZE? Japanischer Kurzfilm, den fand ich sehr verstörend, hat mich an die SCP Spiele erinnert.

Von Clive Barker stammt auch das Spiel Undying, das war ebenso sehr unheimlich.

VG
Leo


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Leonard Rhime
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Beiträge: 38



Beitrag20.12.2018 22:49

von Leonard Rhime
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Kiara hat Folgendes geschrieben:


Das Problem sehe ich ebenfalls. Die Gratwanderung zwischen
"Was ist einfach unverzichtbar und verdammt wichtig"
und
"Die Geschichten sind austauschbar, weil zuviel abgekupfert"
ist nicht leicht zu meistern.

Ich finde es gut, dass du deinen eigenen Weg gehen willst. Nimm dir ein paar Vorschläge zu Herzen, aber bleib deiner Linie treu. Nur so bekommen wir Vielfalt in die Literatur und keinen nicht noch mehr Einheitsbrei.


Ja smile. Vor allem bin ich inzwischen so weit, dass ich keine Nerven hätte, alles noch mal zu ändern, denn dann würde ich die Geschichte kaputt korrigieren. Mal davon abgesehen, dass es ohnehin keine große Aufmerksamkeit erregen wird, da muss es ja nicht perfekt sein. Auch wenn gewiss viele jetzt energisch protestieren werden...

Vielleicht ist es ja auch gerade der neue Ansatz, frei von allen Einflüssen, der neuen Wind bringt, man weiß es ja nicht...


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U-Banane
Wortedrechsler


Beiträge: 83



Beitrag21.12.2018 17:41

von U-Banane
Antworten mit Zitat

Für mich ist Horror als Genre irgendwie immer irgendwie mit Unerklärlichen/Übernatürlichem verbunden.
Ich persönlich steh nicht auf puren Metzelkram etc., mehr auf einfach seltsame Geschehnisse/Atmosphäre. Vorzugsweise etwas zuerst subtil merkwürdiges, das in die normale Welt des Protagonisten hereinbricht. Finde, glaube ich, dass die Seltsamkeiten um so mehr wirken, je mehr der eigentliche Kontext eine normale, vertraue Realität ist.
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Leonard Rhime
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Alter: 46
Beiträge: 38



Beitrag22.12.2018 18:22

von Leonard Rhime
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U-Banane hat Folgendes geschrieben:
Für mich ist Horror als Genre irgendwie immer irgendwie mit Unerklärlichen/Übernatürlichem verbunden.
Ich persönlich steh nicht auf puren Metzelkram etc., mehr auf einfach seltsame Geschehnisse/Atmosphäre. Vorzugsweise etwas zuerst subtil merkwürdiges, das in die normale Welt des Protagonisten hereinbricht. Finde, glaube ich, dass die Seltsamkeiten um so mehr wirken, je mehr der eigentliche Kontext eine normale, vertraue Realität ist.


Dann solltest Du mein Manuskript lesen, genau das geschieht dort wink.

Spannung entsteht für mein Empfinden aus dem Vertrauten, daher finde ich als Szenen etwas Banales wie U-Bahnen, Einkaufszentren, Schulen und Krankenhäuser auch mehr als spannend. Wobei diese gewiss auch in vielen Geschichten schon verbrutzelt worden sind.

Wenn die Normalität langsam und unerbittlich in einen Alptraum übergleitet, dann finde ich das sehr gut.


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Coma Beth
Schneckenpost
C

Alter: 34
Beiträge: 12



C
Beitrag24.01.2019 17:28

von Coma Beth
Antworten mit Zitat

Die Weiterentwicklung der Horror-Genres geschieht im Moment eher in bestimmten Filmen ("Hereditary"), im Manga (Junji Ito) und in den Videospielen. Letztere besonders durch unabhängige, kleine Entwicklerstudios. Ich persönlich denke, dass Gore (also herumpurzelnde Gedärme) langsam ausgedient hat, besonders in der Horror-Literatur.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass das Monster/der Geist etc. bis ins Detail beschrieben und erklärt wird. Ein unsichtbares, schwer begreifliches Etwas ist doch da viel nagender. Das ist etwas, was der japanische Horror viel besser kann. Die können Ambiguitäten auch mal stehen lassen. Wenn man bei uns die Logik hinter einer Heimsuchung nicht vollständig erklärt, dann bekommt man als Kritik:" Das macht keinen Sinn, ich verstehe das nicht."
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 992
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag30.01.2019 03:34

von Nina C
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Persönlich bin ich großer John Ajvide Lindqvist – Fan („So finster die Nacht“). Der schreibt vom Genre her Horror, aber definitiv nicht an den, ich sag mal, äußeren Grenzen des Genres. Dafür hat er ein absolutes Talent für Charaktere, Landschaft, Stimmung und großes Sprachgeschick, was mir persönlich mehr liegt als explizite Beschreibung von Gräueltaten.

Liebe Grüße,

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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