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Textsplitter


 
 
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Ute Wille
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
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Alter: 54
Beiträge: 13
Wohnort: Hünfeld


U
Beitrag25.11.2018 11:54
Textsplitter
von Ute Wille
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Zum Verständnis: das ist ein Textsplitter aus einem umfangreicheren Gedankengebilde.
Das Ganze hat zwar noch keinen Titel, aber das Handlungsgerüst steht.
Für diesen Textsplitter ist vorweg zu sagen, Arin und seine Partnerin befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf zwei unterschiedlichen Planeten. Sie sind menschlich, besitzen aber, durch Mutation hervorgerufene, besondere mentale Fähigkeiten.
Hoffe ihr könnt so etwas damit anfangen und bin auf eure Meinung gespannt.
  

Arin lag auf dem Sand. Es tat gut, sich nach den anstrengenden Tagen, lang auszustrecken. Doch er fand nicht die Ruhe, die er sich erhofft hatte.
Marna! Sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. Einfach, um ihr Halt zu geben, sie in seine Arme zu schließen und sie zu begleiten. Mehr könnte er sowieso nicht tun.
Aber so, war ihm auch das verwehrt!
Er schloss die Augen und seine Hände um das Amulett. Er spürte die fehlende Ecke. Das Stück bildete mit ihrem Teil zusammen den Kern des neuen Amuletts. Arin war froh, es noch mit Marna gemeinsam gegossen zu haben, nachdem Igon sie gewarnt hatte, dass am Ende des Tages nichts mehr so sein würde wie vorher. Und er hatte mit seinen Vorahnungen so verdammt richtig gelegen.
Marna! Seine Gedanken kreisten nur noch um sie.
Er wollte so gerne für sie da sein. Und nun? – Er war etliche Lichtjahre von ihr entfernt.
Marna! Marna! Seine Seele rief, nein brüllte nach ihr.
Irgendwo an der Oberfläche seines Bewusstseins registrierte er Hände auf seiner Brust. Sein Bruder. Weit weg!
Marna, ihr wollte er nahe sein. Marna!
Wie von einem Katapult abgeschossen tauchte er plötzlich in dichten, weißen Nebel. Er rang nach Luft und taumelte durch die wabernde Masse.
Nur langsam lichtete sich das wattige Weiß und er nahm ein rotes Flammenbündel wahr. Unruhig zuckte es in dieser Nebelhöhle herum. Kleine Flämmchen streckten sich mühevoll nach allen Seiten. Das Feuer schien kraftlos und dennoch von etwas vorangetrieben, wie auf der Suche.
Langsam bewegte sich Arin auf die Flammen zu. Vorsichtig streckte er eine Hand aus.
Blaue Flammenzungen schmiegten sich an rote. Es durchzuckte das ganze rote Flammenbündel. Schnell drehte es sich auf ihm zu. Es konnte nicht auf der Stelle verharren. Die kleinen Flammenzungen zuckten nervös nach allen Seiten.
Arin umfing das Bündel mit seinen blauen Flammen und wiegte es mit sich im Rhythmus einer lauter werdenden Musik. Anfangs wollten sich die Roten nicht auf die ruhigeren Blauen einlassen. Doch Arin begann zu tanzen und Marna konnte ihm nur noch folgen.
Beide verschmolzen zu einem sich wiegenden und gleitenden Flammenspiel. Die Musik wurde lauter und schneller oder leiser und ruhiger. Im Wechsel, bis sie wieder anschwoll und das Flammenpaar im weißen Nebel herumwirbelte. Die Flammenzungen stiegen hoch, drehten sich und klammerten sich fest aneinander.
Die Musik zerbarst!
Die Flammen erstarrten.
Stille!
Zaghaft schlich sich eine neue, sanfte Melodie heran. Die roten und blauen Flamen rückten etwas voneinander und ein kleines, zart gelbes Flämmchen tauchte zwischen ihnen auf. Sie nahmen es schützend in ihre Mitte. Zur neuen Melodie wiegten sie sich, wie von sanftem Wind umspielt. Das kleine Flämmchen krabbelte nach oben, schwebte frei um sie herum und schmiegte sich an blaue und rote Feuerzungen.
Jetzt wurde die Musik wieder leiser und der weiße Nebel um sie herum begann an Dichtigkeit zu verlieren. Rote Flammen streckten sich nach dem kleinen gelben Flämmchen und nahmen es in ihre Obhut. Andere rote Flämmchen glitten zärtlich langsam über blaue.
Plötzlich drehte sich das rote Flammenbündel und entfernte sich.
Blaue Flammen reckten sich verzweifelt hinter ihm her.
Doch Arin blieb im stillen, fadenscheinigen Nebel allein zurück.

Weitere Werke von Ute Wille:


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LeviathanII
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L
Beitrag25.11.2018 18:28

von LeviathanII
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Was ich interessant finde, wobei Interpretation am Auszug natürlich immer schwierig ist, ist dass obwohl die Geschichte, wie gelistet, Science Fiction ist, die meisten Motive dieses "Textsplitters" vielmehr in die Fantasy gehören.

 Und das nicht symbiotisch, sondern hier zumindest, eindeutig getrennt:

 Während die Lichtjahre (Science Fiction) die Entfernung sind, sind das Gießen des Amulettes (Fantasy), der Traum (Phantastik) und die Bilder des Tanzes, der Musik, der Flammen (Fantasy-Phantastik) alle der Liebe angehörig.

 Die magischen Elemente sind der Liebe angehörig, mit allem Feuer, aller Wärme, (Emotionalität) und: "Doch Arin blieb im stillen, fadenscheinigen Nebel allein zurück." aller Machtlosigkeit die dazugehören.

(Mir gefällt der Begriff des fadenscheinigen Nebels.)

 Und ich finde diesen Kontrast, der den Text fast zu einem Ausdruck über Liebe macht, ziemlich interessant.

 Er hätte auch noch stärker hervortreten können, die Entfernung über Lichtjahre am Anfang stärker dargestellt, aber es ist, wie du ja schreibst, nur ein Auszug - Und ich weiß nicht, wie im Kontext, derselbe Abschnitt wirkt.


 Kritisch aufgefallen wäre mir vor allem eine Stelle: "Wie von einem Katapult abgeschossen" - Das evozierte Bild hat etwas Albernes: Immerhin ist es noch einmal spezifischer als hochkatapultiert. Es involviert das Krabbeln in die Schlinge eines Trebuchets.


 Ansonsten weiß ich nicht was ich sagen soll: Weiß ich doch zu wenig über den Text.

 Solange dir über Menschen mit "durch Mutation hervorgerufene[n], besondere[n] mentale[n] Fähigkeiten" trotzdem der rechte Ausdruck gelingt, sehe ich ihm Nichts im Wege stehen.

Mit Grüßen, L.


(Außerdem beinhaltet er Flammensex - wirklich seltsamen Flammensex. Was eindeutig für den Text spricht.)
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muetzchen
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M
Beitrag25.11.2018 20:35

von muetzchen
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Eine berauschende kleine Episode. Ich lese wenig Fantasy und keine Science-Fiction, aber diese kleine Sequenz hat mir gut gefallen.
Den Einstieg fand ich zum Teil zu umständlich.

Zitat:
Arin lag auf dem Sand. Es tat gut, sich nach den anstrengenden Tagen, (hier kein Komma) lang auszustrecken. Doch er fand nicht die Ruhe, die er sich erhofft hatte.
Marna! Sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. Einfach, um ihr Halt zu geben, sie in seine Arme zu schließen und sie zu begleiten. Mehr könnte er sowieso nicht tun.
Aber so, (auch kein Komma) war ihm auch das verwehrt!


Dann kommt ein Bruch, den Leviathan II ähnlich empfindet: Das Katapult und für mich vor allem: Die Hände und der Bruder.

Die ganze Sequenz spielt sich in einem ätherischen Raum ab, die Situation im Sand (Strand?) hat etwas sehr gefühliges, geistiges. Diese sehr reellen Hände und der Bruder haben mich im Lesefluss gestört. Vielleicht ist das anders, wenn man die Hintergründe kennt.

Danach wird die Geschichte was zum Eintauchen, ich hab sie mehrmals gelesen und jedesmal wurde das Bild schöner.

Gruß Mützchen
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rncw
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Beitrag25.11.2018 22:19
Re: Textsplitter
von rncw
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Hallo Ute,

anbei mal meine Gedanken in Farbe im Text.

Ute Wille hat Folgendes geschrieben:

Arin lag auf dem Sand. Jep, das tut er wohl. Ich fühls aber nicht. Es tat gut, sich nach den anstrengenden Tagen, Kommasetzung lang auszustrecken. Doch er fand nicht die Ruhe, die er sich erhofft hatte.
Marna! Sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Show don't tell. Wieder sagst dus mir einfach, statt es zu zeigen.
Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. Einfach, um ihr Halt zu geben, sie in seine Arme zu schließen und sie zu begleiten. Mehr könnte er sowieso nicht tun.
Aber so, Komma war ihm auch das verwehrt!
Er schloss die Augen und seine Hände um das Amulett. Er spürte die fehlende Ecke. Das Stück bildete mit ihrem Teil zusammen den Kern des neuen Amuletts. Arin war froh, es noch mit Marna gemeinsam gegossen zu haben, nachdem Igon sie gewarnt hatte, dass am Ende des Tages nichts mehr so sein würde wie vorher. Und er hatte mit seinen Vorahnungen so verdammt richtig gelegen. Klingt für mich eher wie ein Infodump an den Leser - warum sollte der Charakter das denken? Er weis es ja schon... Das geht eleganter. Vor allem weil das Amulett an der Stelle eigentlich keine Rolle spielt es ist nur ein wohlbekanntes Fantasy-Element.. aber wer weiß vlt im größeren Kontext der Geschichte machts Sinn.
Marna! Seine Gedanken kreisten nur noch um sie.
Er wollte so gerne für sie da sein. Und nun? – Er war etliche Lichtjahre von ihr entfernt.
Marna! Marna! Seine Seele rief, nein brüllte nach ihr. Das ständige Marna Gerufe und dass er da einfach nur rumliegt lassen deinen Prota zu passiv und hilflos erscheinen.. zumindest nach meinem Geschmack.
Irgendwo an der Oberfläche seines Bewusstseins registrierte er Hände auf seiner Brust. Sein Bruder. Weit weg! Wie kann er wissen dass es sein Bruder ist? Es ist doch weit weg.. und das explizite weit weg ist auch eher an den beschränkten Leser gerichtet.
Marna, ihr wollte er nahe sein. Marna!
Wie von einem Katapult abgeschossen die Metapher ziehts eindeutig ins Lächerliche. das Katapult passt nicht in das Setting, das du davor erzeugst tauchte er plötzlich in dichten, weißen Nebel. Er rang nach Luft und taumelte durch die wabernde Masse. gut
Nur langsam lichtete sich das wattige Weiß und er nahm ein rotes Flammenbündel wahr. Unruhig zuckte es in dieser Nebelhöhle herum. Kleine Flämmchen streckten sich mühevoll nach allen Seiten. Das Feuer schien kraftlos und dennoch von etwas vorangetrieben, wie auf der Suche.
Langsam bewegte sich Arin auf die Flammen zu. Vorsichtig streckte er eine Hand aus.
Blaue Flammenzungen schmiegten sich an rote. Es durchzuckte das ganze rote Flammenbündel. Schnell drehte es sich auf ihm auf ihn zu zu. Es konnte nicht auf der Stelle verharren. Logikfehler. Bisher erzählst du aus Protas Sicht - woher soll er wie ein allwissender Erzähler wissen, obs das tatsächlich nicht kann oder einfach nicht tut? Wenn dann fehlt ein 'es schien als könnte es nicht auf der Stelle verharren' o.ä. Die kleinen Flammenzungen zuckten nervös nach allen Seiten.
Arin umfing das Bündel mit seinen blauen Flammen und wiegte es mit sich im Rhythmus einer lauter werdenden Musik. woher kommt jetzt plötzlich die musik... Anfangs eigentlich ist der satz unwichtig wen du eh gleich vorweg nimmst, dass es gleich doch klappt.. wo ist hier die spannung? wollten sich die Roten nicht auf die ruhigeren Blauen einlassen. Doch Arin begann zu tanzen und Marna konnte ihm nur noch folgen. konnte ihm nur noch folgen? wieso, sie steht doch nicht unter zwang.. falls doch muss man es sagen, sonst ist es schlichtweg falsch
Beide verschmolzen zu einem sich wiegenden und gleitenden Flammenspiel. Die Musik wurde lauter und schneller oder leiser und ruhiger. Im Wechsel, bis sie wieder anschwoll und das Flammenpaar im weißen Nebel herumwirbelte. Die Flammenzungen stiegen hoch, drehten sich und klammerten sich fest aneinander.
Die Musik zerbarst! mit den ausrufezeichen und den abgehackten sätzchen raubst du den lesefluss und auch die dramatik der situation, die du überbetonst.. manchmal ist weniger mehr.
Die Flammen erstarrten.
Stille!
Zaghaft schlich sich eine neue, sanfte Melodie heran. Die roten und blauen Flamen rückten etwas voneinander und ein kleines, zart gelbes Flämmchen tauchte zwischen ihnen auf. Sie nahmen es schützend in ihre Mitte. Zur neuen Melodie wiegten sie sich, wie von sanftem Wind umspielt. Das kleine Flämmchen krabbelte nach oben, schwebte frei um sie herum und schmiegte sich an blaue und rote Feuerzungen.
Jetzt wurde die Musik wieder leiser und der weiße Nebel um sie herum begann an Dichtigkeit zu verlieren. Rote Flammen streckten sich nach dem kleinen gelben Flämmchen und nahmen es in ihre Obhut. Andere rote Flämmchen glitten zärtlich langsam über blaue.
Plötzlich drehte sich das rote Flammenbündel und entfernte sich. klingt hier als würde es sich wie ein mensch abwenden. aber es ist doch eine flamme. warum sollte sich eine flamme drehen müssen um zu gehen? hat doch kein vorne oder hinten. aus meiner sicht.
Blaue Flammen reckten sich verzweifelt hinter ihm her.
Doch Arin blieb im stillen, fadenscheinigen Nebel allein zurück.


Zum Inhalt selbst kann ich nur sagen, dass ich selber gerne Fantasy lese und mir an manchen stellen weniger klischees gewünscht hätte (das Amulett) oder zumindest besser ausgearbeitete, weniger plump in den Text eingeflochtene Beschreibungen. Dann natürlich zu lang für mich die Szene wos nur um den gemütlichen Tanz geht. und irgendwann gegen ende steht er halt allein da. keine überraschung. der charakter ist am ende kein bisschen anders als zu beginn. er hat nichts gewonnen, nichts verloren (vielleicht eine winzigkeit), und ebenso wir als leser. das sind alles viele kleinigkeiten die ich hier bemängelt habe, aber sie machen den text.
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Ute Wille
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Beitrag26.11.2018 09:55

von Ute Wille
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Sorry, da habe ich Euch etwas zugemutet. Embarassed

Danke für Eure Einschätzung und Meinung.

Der Text hat noch eine Menge Ecke und Kanten, dass war mir schon Klar, aber jetzt sehe ich besser wie er rüber kommt und wo etwas zu bearbeiten ist. Tut gut, aus der Vogelperspektive darauf zu schauen.

Werde mir Stift und Papier schnappen und weiter üben.
Wünsche Euch gute Idee.
Ute


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Ute Wille
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Beitrag26.12.2018 14:34
Neue Versionen des Textsplitters
von Ute Wille
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Habe mir mal eure Anmerkungen vorgenommen. Rausgekommen sind dabei zwei Varianten: Eine kürzere, die eher wohl in den gedachten Gesamtext passt und eine längere, die etwas eigenständiger ist, aber nicht völlig als Einzeltext gedacht.

Textsplitter (neue, kurze Version)

Aron streckte sich lang auf dem warmen Sand aus. Am Strand war erstaunlich wenig los, doch er fand nicht die Ruhe, die er sich erhofft hatte.
Marna! Sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf.
Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. Einfach, um ihr Halt zu geben, sie in seine Arme zu schließen und sie zu begleiten. Mehr könnte er sowieso nicht tun. Aber so, war ihm auch das verwehrt!
Er schloss die Augen und seine Hände um den Anhänger am Band um seinen Hals. Er spürte die fehlende Ecke. Das Stück bildete mit ihrem Teil zusammen den Kern des neuen Kirabis. Aron war froh diese Art Ausweis noch mit Marna gemeinsam gegossen zu haben. Igon hatte sie gewarnt, dass am Ende des Tages nichts mehr so sein würde wie vorher. Und er hatte mit seinen Vorahnungen so verdammt richtig gelegen.
Marna! Seine Gedanken kreisten wieder um sie.
Er wollte so gerne für sie da sein. Und nun? – Er war etliche Lichtjahre von ihr entfernt. Marna! Seine Seele rief, nein brüllte nach ihr. Er wollte ihr nahe sein. Die Sehnsucht nach ihr tobte durch seine Gedanken und drang tief wie ein Wirbelsturm in seine Seele. Alles drehte sich immer schneller um dieses zerstörerische Gefühl und plötzlich tauchte er in dichten, weißen Nebel. Er rang nach Luft und taumelte durch die wabernde Masse.
Nur langsam lichtete sich das wattige Weiß und er nahm ein rotes Flammenbündel wahr. Unruhig zuckte es in dieser Nebelhöhle herum. Kleine Flämmchen streckten sich mühevoll nach allen Seiten. Das Feuer schien kraftlos und dennoch von etwas vorangetrieben, wie auf der Suche.
Langsam bewegte sich Aron auf die Flammen zu. Vorsichtig streckte er eine Hand aus. Blaue Flammenzungen schmiegten sich an rote. Flackernd drehte sich das rote Flammenbündel auf ihm zu. Es konnte nicht auf der Stelle verharren. Kleinen Flammenzungen zuckten nervös nach allen Seiten.
Er umfing das Bündel mit seinen blauen Flammen und wiegte es mit sich im Rhythmus einer lauter werdenden Musik, die durch den Nebel drang. Anfangs wollten sich die Roten nicht auf die ruhigeren Blauen einlassen. Doch Aron begann zu tanzen und Marna konnte ihm nur noch folgen.
Beide verschmolzen zu einem sich wiegenden und gleitenden Flammenspiel. Die Musik wurde lauter und schneller oder leiser und ruhiger. Im Wechsel, bis sie wieder anschwoll und das Flammenpaar im weißen Nebel herumwirbelte. Die Flammenzungen stiegen hoch, drehten sich und klammerten sich fest aneinander. Die Musik zerbarst! Die Flammen erstarrten. Rings um sie Stille!
Zaghaft schlich sich eine neue, sanfte Melodie heran. Die roten und blauen Flamen rückten etwas voneinander und ein kleines, zart gelbes Flämmchen mit rötlichen Spitzen tauchte zwischen ihnen auf. Sie nahmen es schützend in ihre Mitte. Zur neuen Melodie wiegten sie sich, wie von sanftem Wind umspielt. Das kleine Flämmchen krabbelte nach oben, schwebte frei um sie herum und schmiegte sich an blaue und rote Feuerzungen.
Jetzt wurde die Musik wieder leiser und der weiße Nebel um sie herum begann an Dichtigkeit zu verlieren. Rote Flammen streckten sich nach dem kleinen gelben Flämmchen und nahmen es in ihre Obhut. Andere rote Flämmchen glitten zärtlich langsam über blaue. Eine schmerzhafte Spur der Sehnsucht.
Plötzlich drehte sich das rote Flammenbündel und entfernte sich.
Blaue Flammen reckten sich verzweifelt hinter ihm her.
Doch Aron blieb im stillen, fadenscheinigen Nebel allein zurück.

„Aron!“
Wie ein Hammerschlag holte ihn sein gerufener Name zurück an den Strand.
Ein kurzer Moment der Besinnung. Er wischte Arme von seiner Brust, sprang auf und rannte auf das Wasser zu, hinter dem die letzten Sterne der Nacht verschwanden. Mit den Füßen im kalten Nass, riss er die Arme hoch und stieß einen Freudenschrei aus. Tief atmete er die kühle, salzige Luft.
Unerwartet abrupt drehte er sich wieder um, rannte zurück und schlitterte das letzte Stück auf Knien zu Sandkuhle. Vor Staunen noch ganz benommen schwärmte er seinem Bruder vor: „Es ist eine Tochter, eine gesunde Tochter!“ und als würde diese Erkenntnis ihn noch mehr in Erstaunen versetzen, schüttelte er den Kopf: „Wie war das möglich? Was hast du gemacht?“
Stefan lächelte: „Mein Glückwunsch. Ich glaube sie wird ein starkes Mädchen.“
Verblüfft starrte Aron ihn an: „Aber wie?“
Jetzt war es an Stefan erstaunt zu gucken: „Wie, du weißt es nicht?“
Kopfschütteln.
„Zusammen sind wir DER Hüter!“


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Ute Wille
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Beitrag26.12.2018 14:39
Zweite, neue Version Textsplitter
von Ute Wille
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Hier die zweite neue Version


Gehetzt lief Aron den Strand entlang. Weg von den Leuten, der Musik und der abendlichen Beleuchtung. Er wollte hinter die Buhne und ein Stück weiter. Er wollte einfach nur seine Ruhe und sich im Rauschen des Meeres verlieren.
Ruhe, die er anfüllen konnte mit der Sehnsucht nach Marna und ein Meeresrauschen, das er anschreien konnte mit der quälenden Fragen nach dem Grund.
Der Sand rieb in den Schuhen, doch ohne sie würden die scharfen Muschelschalen seinen Lauf bremsen. Er hatte die Buhne hinter sich gelassen. Das wenige Licht, welches über die Deichkrone schwappte, reichte ihm, eine bequeme Sandkuhle zu finden. Schwer ließ er sich hinein plumpsen. Und während er die Schuhe abstreifte, begannen seine Gedanken erneut um Marna zu kreisen. Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. Einfach, um ihr Halt zu geben, sie in seine Arme zu schließen und sie zu begleiten. Mehr könnte er sowieso nicht tun. Aber selbst dieses Bisschen war ihm verwehrt! Zornig warf er die Schuhe neben sich.
Warum musste das uralte Raumreisesystem ausgerechnet ihn ans andere Ende der Galaxie befördern? Und warum jetzt? Frustriert ließ er sich zurück in die Kuhle fallen und starrte in die aufleuchtenden Sterne.
Irgendwo dort war Marna, auf seinem Heimatplaneten und brauchte seinen Bestand. Dessen war er sich sicher. Genauso sicher, wie ihn die Entfernung zu ihr fast umbrachte. Ihm fehlte ihre Nähe und ihre sanften Berührungen, die ihn atmen ließen und das Leben spüren.
Die Erinnerung daran brannte auf seiner Haut und trocknete seine Kehle aus. So konnte er noch nicht mal seinen Schmerz in die Brandung brüllen. Stattdessen schloss er die Augen und seine Hände um das Kirabi an seinem Hals. Er spürte die fehlende Ecke. Das Stück bildete mit Marnas Teil zusammen den Kern des neuen Kirabis. Er war froh, es mit Marna noch gemeinsam gegossen zu haben. Es wurde normalerweise erst nach der Geburt mit allen wichtigen Daten angefertigt und stellte dann eine Art Ausweis dar. Aber es waren keine normalen Zeiten mehr und Igon mit seinen Vorahnungen, hatte sie vor großen Veränderungen gewarnt. Er riss die Augen auf und starrte auf den Himmel über ihm. Irgendwo in diesem Sternemeer war sie. Marna! Seine Seele rief, nein brüllte nach ihr. Er wünschte bei ihr zu sein, ihr zeigen zu können, dass er noch da war, dass es ihn noch gab und er sie immer noch liebte.
Die Sterne zogen ihn immer mehr in ihren Bann, übten eine hypnotische Anziehungskraft auf ihn aus. Seine Gedanken streckten sich ihnen entgegen, er wollte mit ihnen schweben, einfach zwischen die Sterne tauchen und nach Marna suchen. Die Lichtpunkte begannen sich zu bewegen, kreisten umeinander herum, immer schneller, bis der Himmel verschwamm und dichter, weißer Nebel um ihn herum schwappte. Er rang nach Luft. Taumelte durch die wabernde Masse. Nur langsam lichtete sich das wattige Weiß.
Er nahm ein rotes Flammenbündel wahr. Unruhig zuckte es in dieser Nebelhöhle herum. Kleine Flämmchen streckten sich mühevoll nach allen Seiten. Das Feuer erschien ihm kraftlos und dennoch von etwas vorangetrieben, wie auf der Suche.
Langsam bewegte sich er auf die Flammen zu. Vorsichtig streckte er eine Hand aus. Blaue Flammenzungen schmiegten sich an rote. Es durchzuckte das ganze rote Flammenbündel, worauf es sich schnell auf ihn zu drehte. Nervös tänzelte es vor ihm herum und kleine Flammenzungen flatterten nach allen Seiten. Er umfing das Bündel mit seinen blauen Flammen, vorsichtig, zärtlich. Töne bildeten sich im Nebel, formten sich zu Musik und ihr Rhythmus umspielte die beiden Flammenbündel. Anfangs wollten sich die roten nicht auf die Bewegungen der ruhigeren, blauen Flämmchen einlassen. Doch Aron begann zu tanzen und Marna konnte ihm nur noch folgen.
Beide verschmolzen zu einem sich wiegenden und gleitenden Flammenspiel. Die Musik wurde lauter und schneller oder leiser und ruhiger. Im Wechsel, bis sie wieder anschwoll und das Flammenpaar im weißen Nebel herumwirbelte. Die Flammenzungen stiegen hoch, drehten sich und klammerten sich fest aneinander.
Und dann: Die Musik zerbarst! Die Flammen erstarrten und rings um sie herrschte Stille.
Zaghaft schlich sich durch den Nebel eine neue, sanfte Melodie heran. Die roten und blauen Flamen rückten etwas voneinander und ein kleines, zart gelbes Flämmchen mit rötlichen Spitzen tauchte zwischen ihnen auf. Sie nahmen es schützend in ihre Mitte. Zur neuen Melodie wiegten sich die drei, wie von sanftem Wind umspielt. Das kleine Flämmchen krabbelte nach oben, schwebte frei um sie herum und schmiegte sich mal an blaue und mal rote Feuerzungen.
Doch zu Arons Entsetzen wurde die Musik leiser und der weiße Nebel um sie herum begann an Dichtigkeit zu verlieren. Rote Flammen streckten sich nach dem kleinen gelben Flämmchen und nahmen es in ihre Obhut. Andere rote Flammenzungen glitten zärtlich langsam über blaue und hinterließen eine tiefe Spur der Sehnsucht. Das rote Flammenbündel drehte sich weg und steuerte auf den Rand des Nebels zu. Blaue Flammen reckten sich verzweifelt hinter ihnen her. Er hätte am liebsten laut aufgeschrien, bedeutete es doch den Abschied. So sehr er es sich wünschte, er konnte ihnen nicht folgen. Am Nebelrand sah er weitere, schemenhafte Flammen. Sie scharrten sich um die Roten und nahmen sie mit sich. Auch wenn er sie in Sicherheit wusste, die erneute Trennung war erschreckend, wie ein Eimer kalten Wassers. Die blauen Flammen verloren an Kraft. Der fadenscheinige, lichter werdende Nebel bot keinen Halt mehr. Er fiel.
„Aron! - Komm zu dir!“ Leise, aber fordernd holten ihn diese Worte wieder zurück an den Strand. Sand war ihm unter das Shirt gerutscht und brannte auf der Schweiß nassen Haut am Rücken. Vorsichtig öffnete er die Augen. Vor sich das Gesicht seines Bruders. Der kniete im Sand neben ihm und blickte ihn erwartungsvoll an: „Wir haben dich gesucht. Wo bist du gewesen?“
Aron rappelte sich aus seiner unbequemen, zusammen gerutschten Haltung in sitzende Position. Schmerzhafte Trennung kämpfte mit einem unfassbaren Staunen über das gerade Erlebte. Vorsichtig, so als könnte jedes Wort dieses Gefühl zerstören, flüsterte er: „Ein Mädchen. – Ich habe eine Tochter!“ Die Erkenntnis sickerte langsam in sein Bewusstsein, sprang dann auf die Füße und war mit ein paar großen Schritten am Wasser. Er riss die Arme in die Höhe. Sein Freudenschrei übertönte die Brandung.


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Orschi
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Beitrag28.12.2018 12:38

von Orschi
Antworten mit Zitat

Zitat:
Arin lag auf dem Sand. Es tat gut, ...
 Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. ...
 Aber so, war ihm auch das verwehrt!


Ganz ehrlich: DAS ist mir zu hoch. Da kommt meiner einer nicht ganz mit.

Sprach ich zu mir selber, las nochmal die Zeile. Stutze und las sie nochmal.

KEIN WITZ:  Ich kapiere es nicht.

Und zwar ganz grundsätzlich (auch mit 86 Randanmerkungen und Anleitungsbuch): Da sind in drei Zeilen rund ein dutzend Widersprüche, die auch nach dem dritten Lesen keinen Sinn ergeben. Und noch schlimmer: Keine Fragen aufwerfen !

Das hört sich für mich an wie:
"Er saß vor der Tür und überlegte, ob er wohl besser drinnen wäre, aber es war nicht so."
Eine sogenannte Nullgeschichte nach Professor Felix Lobrecht: https://www.youtube.com/watch?v=_i7bOqcXFFg
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Ute Wille
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Beitrag29.12.2018 18:31

von Ute Wille
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KEIN WITZ:  Ich kapiere es nicht.


Musste ja auch nicht.
Wäre langweilig wenn es allen gefallen würde oder jeder mit klar kommt.

Du hast dir immerhin die Mühe gemacht, es verstehen zu wollen und das ist schon mal besser als nur zwei Wörter zu lesen und es dann in die Ecke zu legen.

Also fahr dich wieder runter und danke für deine Info.


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rncw
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Beitrag05.01.2019 01:56
Re: Neue Versionen des Textsplitters
von rncw
Antworten mit Zitat

Liebe Ute,

vielen Dank für deine erneuten Bemühungen. smile Ich habe jetzt endlich Zeit gefunden deine Texte zu lesen und muss sagen, ich finde es deutlich besser als die erste Variante! Es liest sich viel flüssiger, die Logikbrüche, die mich vorher rausgeworfen haben, sind verschwunden und es gibt nur noch ein paar Winzigkeiten, die ich erwähnen möchte. smile


Ute Wille hat Folgendes geschrieben:
Aber so, war ihm auch das verwehrt!

Hier Satzzeichen überdenken, und vlt eine neue Information einbringen ('Aber so war ihm auch das verwehrt' kling sonst redundant bzw überdramatisch - genauer ausführen, was 'so' ist.)

Zitat:
Er schloss die Augen und seine Hände um den Anhänger am Band um seinen Hals.

Hahaha sorry das bringt mich grade zum lachen (nicht böse gemeint). Augen schließen erweckt ne andere Assoziation als seine Hände um etwas schließen - lieber vlt ein separates Verb für beide finden hehe. Aber insgesamt sind die Dinge, die ich jetzt anmerke, wirklich minor. Du hast deine Arbeit gut gemacht!

Zitat:
Die roten und blauen Flamen rückten etwas voneinander und ein kleines, zart gelbes Flämmchen mit rötlichen Spitzen tauchte zwischen ihnen auf. Sie nahmen es schützend in ihre Mitte. Zur neuen Melodie wiegten sie sich, wie von sanftem Wind umspielt. Das kleine Flämmchen krabbelte nach oben, schwebte frei um sie herum und schmiegte sich an blaue und rote Feuerzungen.

Hier vermisse ich ein bisschen die Überraschung der beiden Flammen. Oder eine Anmerkung, irgendwas das zeigt, dass es sie nicht überrascht. Aber nicht einfach stumme Akzeptanz, da es den Leser doch überrascht. smile

Also ich kann dem ganzen jetzt schon viel besser folgen, und es ist auch ernst zu nehmen! (ich werde nicht rausgeworfen während dem lesen, sondern kann mich hineinversetzen)

Zitat:
„Aron!“
Wie ein Hammerschlag holte ihn sein gerufener Name zurück an den Strand.

Okay, dass sein Name gerufen wird ist offensichtlich - diese Anmerkung bleibt besser weg (klingt komisch).

Zitat:
Er wischte Arme von seiner Brust, sprang auf und rannte auf das Wasser zu, hinter dem die letzten Sterne der Nacht verschwanden.


Hä? Komisch formuliert, er wischt Arme von seiner Brust. Bitte neu!

Zitat:
Mit den Füßen im kalten Nass, riss er die Arme hoch und stieß einen Freudenschrei aus. Tief atmete er die kühle, salzige Luft.
Unerwartet abrupt drehte er sich wieder um, rannte zurück und schlitterte das letzte Stück auf Knien zu Sandkuhle. Vor Staunen noch ganz benommen schwärmte er seinem Bruder vor: „Es ist eine Tochter, eine gesunde Tochter!“ und als würde diese Erkenntnis ihn noch mehr in Erstaunen versetzen, schüttelte er den Kopf: „Wie war das möglich? Was hast du gemacht?“
Stefan lächelte: „Mein Glückwunsch. Ich glaube sie wird ein starkes Mädchen.“
Verblüfft starrte Aron ihn an: „Aber wie?“
Jetzt war es an Stefan erstaunt zu gucken: „Wie, du weißt es nicht?“
Kopfschütteln. Besser: Er schüttelte den Kopf (passt nicht in die Satzmelodie vom restlichen Text, sonst)
„Zusammen sind wir DER Hüter!“ Äh.. okay, klingt sehr pathetisch, vlt DER klein geschrieben??? Laughing sonst bitte findiger und mit Worten Ausdrücken, was du mit Großschreibung nur ungenügend vermagst zu sagen Rolling Eyes


Okay die letzte Passage ist noch überarbeitungswürdig, denke ich. Irgendwie klingt das mit dem Hinrennen und Freudenschrei und zurückrennen mit schlitternden Knien zu übertriebe/pathetisch. Außerdem überrascht es mich, dass er so schnell aus dem Nebel auftaucht und nicht kurz verwirrt ist, schwankt, nein im Gegenteil, er rennt gleich los etc.
'Schwärmte er seinem Bruder vor' könnte man ersetzen mit 'rief er', das ist weniger pathetisch, die gerufenen Worte sollen doch für sich wirken, der Begleittext lediglich auf den Sprecher hinweisen möglichst unauffällig. (Achtung, noch zwei Anmerkungen in rot.)

So das wars mal zu der ersten neuen Version. Smile
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rncw
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Alter: 28
Beiträge: 92
Wohnort: Südliches Deutschland


Beitrag05.01.2019 02:16
Re: Zweite, neue Version Textsplitter
von rncw
Antworten mit Zitat

Ute Wille hat Folgendes geschrieben:
Hier die zweite neue Version
Und während er die Schuhe abstreifte, begannen seine Gedanken erneut um Marna zu kreisen. Sicher war es an der Zeit, wo sie ihn brauchte und er wäre jetzt gerne bei ihr. Einfach, um ihr Halt zu geben, sie in seine Arme zu schließen und sie zu begleiten. Mehr könnte er sowieso nicht tun. Aber selbst dieses Bisschen war ihm verwehrt! Zornig warf er die Schuhe neben sich.

Aaaahhh. Das kommt hier viel besser raus als im obigen Text.

Zitat:
Warum musste das uralte Raumreisesystem ausgerechnet ihn ans andere Ende der Galaxie befördern? Und warum jetzt? Frustriert ließ er sich zurück in die Kuhle fallen und starrte in die aufleuchtenden Sterne.

Okay das weckt Sympathie in mir! Very Happy Die Details gefallen mir sehr gut. smile

Zitat:
Irgendwo dort war Marna, auf seinem Heimatplaneten und brauchte seinen Bestand. Dessen war er sich sicher. Genauso sicher, wie ihn die Entfernung zu ihr fast umbrachte. Ihm fehlte ihre Nähe und ihre sanften Berührungen, die ihn atmen ließen und das Leben spüren ließen.



Zitat:
Und dann: Die Musik zerbarst! Die Flammen erstarrten und rings um sie herrschte Stille.

Finde ich so stilistisch deutlich schöner als oben (ein Ausrufezeichen nach Stille geht grundsätzlich gar nicht, nach meinem Geschmack Laughing)


Zitat:
Doch zu Arons Entsetzen wurde die Musik leiser und der weiße Nebel um sie herum begann an Dichtigkeit zu verlieren.

Ja! Das ist auch besser als im ersten! Die Musik wird nicht nur leiser, sonder auch mit den Emotionen des Protas verknüpft. smile

Zitat:
Rote Flammen streckten sich nach dem kleinen gelben Flämmchen und nahmen es in ihre Obhut. Andere rote Flammenzungen glitten zärtlich langsam über blaue und hinterließen eine tiefe Spur der Sehnsucht.


Oke, da hat mir aber die Spur der Sehnsucht in der anderen Version besser gefallen. smile (Vom Rhythmus her, vielleicht?)

Zitat:
Am Nebelrand sah er weitere, schemenhafte Flammen. Sie scharrten sich um die Roten und nahmen sie mit sich. Auch wenn er sie in Sicherheit wusste, die erneute Trennung war erschreckend, wie ein Eimer kalten Wassers. Die blauen Flammen verloren an Kraft. Der fadenscheinige, lichter werdende Nebel bot keinen Halt mehr. Er fiel.

Interessant!

Zitat:
„Aron! - Komm zu dir!“ Leise, aber fordernd holten ihn diese Worte wieder zurück an den Strand. Sand war ihm unter das Shirt gerutscht und brannte auf der Schweiß nassen Haut am Rücken. Vorsichtig öffnete er die Augen. Vor sich das Gesicht seines Bruders. Der kniete im Sand neben ihm und blickte ihn erwartungsvoll an: „Wir haben dich gesucht. Wo bist du gewesen?“

Cool, kommt auch besser rüber. smile Aber Wo warst du? deutet ja schon an dass sie ihn gesucht haben, ist also redundant (das wir haben dich gesucht).

Zitat:
Aron rappelte sich aus seiner unbequemen, zusammen gerutschten Haltung in sitzende Position auf.

Aha, jetzt merkt er also doch Folgen von seiner Nebelreise, gut Wink Aber sitzende Position ist zu aufgesetzt und kann man ersetzen durch das simple Wörtchen auf (rappelte sich auf) - wenn du andeuten willst dass er sitzt, sag doch sowas wie 'er stützte sich mit den Händen auf dem heißen Sand ab' - oder was anderes das nicht aufgesetzt klingt.

Zitat:
Vorsichtig, so als könnte jedes Wort dieses Gefühl zerstören, flüsterte er: „Ein Mädchen. – Ich habe eine Tochter!“ Die Erkenntnis sickerte langsam in sein Bewusstsein, sprang dann auf die Füße und war mit ein paar großen Schritten am Wasser. Er riss die Arme in die Höhe. Sein Freudenschrei übertönte die Brandung.

Wow. Das kommt jetzt echt besser rüber - da liegen Welten zwischen dem Freudenschrei in der anderen Version. Wink Gefällt mir, wirkt nicht aufgesetzt, sondern sehr einfühlsam. Danke, so macht es Spaß, deine Texte zu lesen, mit den Details und allem. smile

Im großen Ganzen kommt dein Text jetzt für mich jetzt deutlich besser und professioneller rüber! Sehr gut Smile
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Ute Wille
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
U

Alter: 54
Beiträge: 13
Wohnort: Hünfeld


U
Beitrag20.01.2019 17:36

von Ute Wille
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo rncw,
Danke für Deine viele Mühe.

Habe mir gerade an anderer Stelle hier im Forum meine Bemühungen zerschossen. Shocked  Bin ein echter Technikchaot.
Daher ein doppeltes Danke.

Werde mir Deine Anmerkungen und Tipps zu Herzen nehmen. Diese Projekt, in welches der Textsplitter hineingehört, muss aber erstmal warten, sonst tanze ich auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig.
Es ist schön eine Richtung zu haben, in die ich weiterarbeiten kann.
Das wünsche ich Dir auch.


_________________
Zum Glück kennt Phantasie keine Grenzen.
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