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Kullervo Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 61
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03.01.2019 22:28 Hinter den Zäunen von Kullervo
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Neue Version »
Hinter den Zäunen
Hinter den Zäunen, da wohnen die Feen,
im Halbdunkel aber, sind sie nicht zu sehen.
Die Kraft der Gestirne; und doch weigert er sich,
verhalten nur scheint der Mond mit Mondeslicht.
Mein Kinn liegt auf dem Jägerzaun,
um ins Dunkel dort hineinzuschauen.
Doch zwischen Stamm und feuchter Hecke,
erspähe ich nur dunkle Flecke.
Der Mond ist heute nicht mein Freund,
hat er es auch nicht versäumt,
im Dunkeln seine Kinder zu verstecken,
und mich mit den Geheimnissen zu necken.
Ein Rascheln! Sehe ich kleine Finger?
Zwischen Findling und der Buche,
Ja, ich glaube es ist nichts Geringer,
als dieses, was ich suche!
Ich will hin, doch trau mich nicht,
zu kraftlos scheint das Mondeslicht,
Hinter den Zäunen kann alles passieren,
ich reibe die Hände, fang an zu frieren.
Das Rascheln stoppt, ich bin allein,
eine Fee, nein, das kann nicht sein.
Ich schüttele meinen wirren Kopf,
dort ist nur Gras, kein grüner Schopf.
Eingezäunt ist unsre Hütte,
Papa hat das Feuer an
Reingehen ist jetzt gute Sitte,
und Mama hat da Freude dran.
Die Türe zu,
ich bin versteckt.
Und nun hat es,
sich ausgeneckt!
Hinter den Zäunen
Mein Vater der Mond,
er hält mich verborgen,
weil er mich schont,
muss ich mich nicht sorgen.
Die feuchten Blätter streifen meine Wangen,
aus des Waldes Kern bin ich hervorgegangen.
Verborgen zwischen Buche grün und Findling grau,
da sitze ich und studiere dieses Ding genau.
Es hat die Wangen zwischen Latten,
seine Augen streifen über Schatten.
„Mensch“, so hörte ich,
nennt man solch Ding wunderlich.
Ich winke dem Wesen und es erblickt mich,
Wird es nun grüßen? Es wäre sehr schicklich.
Doch zittertes nur und guckt ganz schön drollig,
so wie ein Schaf, nur weniger wollig.
Wird es bald kommen?
Ich glaube nein.
Es ist zu besonnen,
und ich bleib allein.
Es schüttelt den Kopf und dreht sich nun um,
Und geht in die Hütte mit Zaun drumherum.
Die Türe zu,
es ist versteckt,
hat es sich
vor mir erschreckt?
Weitere Werke von Kullervo:
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Soleatus Klammeraffe
Beiträge: 999
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04.01.2019 08:57
von Soleatus
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Hallo Kullervo!
Das wirkt mit an vielen Stellen zu nachlässig. In bestimmtem Maß ist Nachlässigkeit anziehend, aber das zum Beispiel ...
Ein Rascheln! Sehe ich kleine Finger?
Zwischen Findling und der Buche,
Ja, ich glaube es ist nichts Geringer,
als dieses, was ich suche!
... führt bei mir dazu, dass ich eher nicht weiterlesen möchte. Immer, wenn eine Form - "geringeres" - zurechtgebogen wird, um einen Reim zu erzwingen, läuft etwas schief; und wenn das Wort zudem unnötig ist und nur steht, weil ein Reim her muss: das ist endgültig zuviel.
Also: Für mich wäre hier weniger mehr, wenn es dafür formal sicherer daherkäme. Den Wechsel zwischen Versen / Strophen unterschiedlicher Form kannst du dabei ja beibehalten, das gefällt mir gut!
Gruß,
Soleatus
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Kullervo Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 61
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05.01.2019 00:08
von Kullervo
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Hallo Soleatus!
Danke für deine Antwort. Was ist deiner Meinung nach noch nachlässig? Das "Geringer" ist soweit ich weiß das einzige Wort, das zurechtgebogen wurde.
Ein Rascheln! Sehe ich kleine Finger?
Zwischen Findling und der Buche,
Ja, ich glaube es ist nichts Geringeres,
als dieses, was ich suche!
Vielleicht so dann einfach?
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Soleatus Klammeraffe
Beiträge: 999
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05.01.2019 13:05
von Soleatus
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Hallo nochmal,
wenn ein Gedicht eins muss, dann das: Vermitteln, dass es weiß, was es tut. Schließlich soll sich der Leser auf den Text einlassen, er muss bereit sein, sich ihm anzuvertrauen; und das ist nicht leicht - da reichen schon Kleinigkeiten, um den Leser auf Abstand gehen zu lassen. Bei dir ist das zum Beispiel die Zeichensetzung, oder einfach nur, dass du nach "Buche," groß mit "Ja" weiterschreibst. Kleinigkeiten, klar! Aber sie sagen dem Leser: "Sei lieber vorsichtig", und dann ist er für den Text verloren!
Aber das nur grundsätzlich. Dein Text hat, ganz einfach, zu viele Wörter. Der Anfang, entrümpelt ("Der Mond scheint mit Mondeslicht" ist Gerümpel):
Hinter den Zäunen
Wohnen die Feen,
Doch in der Nacht sind
Keine zu sehen.
Über den Zaun hin
Schau ich zur Hecke,
Aber erspäh' nur
Tiefdunkle Flecke;
Schwach ist dein Licht, Mond -
Willst du mich necken,
Freund, deine Kinder
Vor mir verstecken?!
Das hakt sicher etwas, aber das wundert nicht, ich habe ja einen gegebenen Text "umgetopft", statt ihn unmittelbar in diese Form zu denken; aber ich denke, es wird klar, dass, obwohl ich hier nur fünf Silben pro Vers habe und ein festes Metrum (der "Adoneus"), nichts wirklich entscheidendes fehlt. Und auch wenn es das doch tut (worauf du wahrscheinlich, und zu Recht! bestehst): Es ist knapper und eindrücklicher. Und der Wechsel mit diesen Strophen ...
Die Türe zu,
ich bin versteckt.
Und nun hat es,
sich ausgeneckt!
... hat immer noch große Wirkung! (Wie bist du da auf das Komma hinter "es" gekommen??)
Gruß,
Soleatus
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Elfentritt Gänsefüßchen
E
Beiträge: 21 Wohnort: Olten
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E 18.01.2019 23:08
von Elfentritt
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Also mir gefällt deine Ballade
Man könnte hier und da ev noch ein Wort oder eine Silbe weglassen oder so,
aber dass nicht alle Zeilen gleich lang sind und vielleicht auch nicht immer ein Versmass haben, stört mich nicht.
Ich finde das eher erfrischend. Der Inhalt find ich schön und auch die Zeilenform, die den Perspektivenbruch wie ein Zaun verdeutlicht.
Gestört haben mich folgedne Passagen
Zitat: | Die Kraft der Gestirne; und doch weigert er sich,
verhalten nur scheint der Mond mit Mondeslicht. |
"Mond mit Mondeslicht" wirkt nicht so schön.
Das andere war mit dem Geringer
Ich würde wie du vorgeschlagen hast 'Geringers' schreiben. Das klingt in meinen Ohren ok.
Ich würde es laut vorlesen, um ev. noch was zu verändern.
Aber ich kann mich auch an Gedichten erfreuen, wenn sie nicht 100% perfekt sind. Das sind ohnehin nur ganz wenige Gedichte!
LG
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Kullervo Wortedrechsler
Alter: 30 Beiträge: 61
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05.03.2019 23:20
von Kullervo
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Danke euch Beiden für die Beiträge. Ich nahm sie ernst und habe weiter an dem Gedicht gearbeitet. Dies ist die neue Version.
Hinter den Zäunen
Hinter den Zäunen, da wohnen die Feen,
im Halbdunkel aber, sind sie nicht zu sehen.
Die Kraft der Gestirne; doch weigert er sich,
verhalten nur scheint
der Mond mit dem Licht.
Mein Kinn liegt auf dem Jägerzaun,
um ins Dunkel dort hineinzuschauen.
Doch zwischen Stamm und feuchter Hecke,
erspähe ich
nur dunkle Flecke.
Der Mond ist heute nicht mein Freund
und er hat es nicht versäumt,
seine Kinder zu verstecken,
mich mit Geheimnissen
zu necken.
Ein Rascheln! Sehe ich kleine Finger?
Zwischen Findling und der Buche.
Ja, ich glaube es ist nichts Geringeres,
als dieses,
was ich suche!
Ich will hin, doch trau mich nicht,
zu kraftlos scheint das Mondeslicht.
Hinter den Zäunen kann alles passieren.
Ich reibe die Hände,
fang an zu frieren.
Das Rascheln stoppt, ich bin allein,
eine Fee, nein, es kann nicht sein.
Ich schüttle meinen wirren Kopf,
das war nur Gras,
kein grüner Schopf.
Eingezäunt ist unsre Hütte,
Papa hat das Feuer an.
Reingehen ist jetzt gute Sitte,
Mama hat da Freude dran.
Die Türe zu,
ich bin versteckt.
Und nun hat es,
sich ausgeneckt!
Hinter den Zäunen
Mein Vater der Mond,
hält mich verborgen.
Weil er mich schont,
muss ich nicht sorgen.
Feuchte Blätter streifen meine Wangen,
aus des Waldes Kern bin ich hervorgegangen.
Verborgen zwischen Buche grün und Findling grau,
da sitze ich und studiere dieses Ding genau.
Es hat die Wangen zwischen Latten,
seine Augen streifen über Schatten.
„Mensch“, so hörte ich,
nennt man solch Ding wunderlich.
Ich winke dem Wesen.
Es erblickt mich.
Wird es nun grüßen?
Es wäre sehr schicklich.
Doch zittert es nur und guckt ganz schön drollig,
so wie ein Schaf, nur weniger wollig.
Wird es bald kommen?
Ich glaube nein.
Es ist zu besonnen
und ich bleib allein.
Es schüttelt den Kopf und dreht sich bald um,
geht in die Hütte
mit Zaun drumherum.
Die Türe zu,
es ist versteckt.
Hat es sich
vor mir erschreckt?
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Elfentritt Gänsefüßchen
E
Beiträge: 21 Wohnort: Olten
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E 06.03.2019 17:16
von Elfentritt
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Also ich habe jetzt deine zweite Version genommen und sie leicht lektoriert. Das habe ich nur gemacht, weil mir dein Gedicht gefällt.
Ich habe mehr kurze Vierzeiler gemacht und einige 'e's bei Verben weggelassen. Ich finde es hat so einen schöneren und leichteren Lesefluss.
LG
Hinter den Zäunen
Hinter den Zäunen,
da wohnen die Feen,
im Halbdunkel aber,
sind sie nicht zu sehn.
Die Kraft der Gestirne;
doch weigert er sich,
verhalten (nur) scheint der Mond
mit seinem Licht.
Mein Kinn liegt
auf dem Jägerzaun,
um ins Dunkel dort
hineinzuschaun.
Doch zwischen Stamm
und feuchter Hecke,
erspäh’ ich nur
dunkle Flecke.
Der Mond ist heute
nicht mein Freund
und (er) hat es nicht versäumt,
seine Kinder zu verstecken,
mich mit Geheimnissen
zu necken.
Ein Rascheln!
Seh’ ich kleine Finger?
Zwischen Findling und der Buche.
Ja, ich glaube
es ist nichts Geringres,
(als dieses,)
was ich suche!
Ich will hin,
doch trau mich nicht,
zu kraftlos scheint
des Mondes Licht.
Hinter den Zäunen
kann alles passieren.
Ich reibe die Hände,
fang an zu frieren.
Das Rascheln stoppt,
ich bin allein,
eine Fee, nein,
(es) kann nicht sein.
Ich schüttle
meinen wirren Kopf,
das war nur Gras,
kein grüner Schopf.
Eingezäunt ist unsre Hütte,
Papa macht das Feuer an.
Reingehen ist jetzt gute Sitte,
Mama hätte Freude dran.
Die Türe zu,
ich bin versteckt.
(Und) nun hat es sich
ausgeneckt!
Hinter den Zäunen
Mein Vater der Mond,
hält mich verborgen.
Weil er mich schont,
bin ich ohn Sorgen.
Feuchte Blätter
streifen meine Wangen,
aus des Waldes Kern
bin ich hervorgegangen.
Verborgen zwischen Buche grün
und Findling grau,
(da) sitz’ ich und studiere
dieses Ding genau.
Es hat die Wangen
zwischen Latten,
seine Augen streifen
über Schatten.
„Mensch“,
so hört’ ich,
nennt man solch
Ding wunderlich.
Ich wink’ dem Wesen.
Es erblickt mich.
Wird es nun grüßen?
Es wär’ (sehr) schicklich.
Doch zittert es nur
und guckt ganz schön drollig,
so wie ein Schaf,
nur weniger wollig.
Wird es bald kommen?
Ich glaube nein.
Es ist zu besonnen
und ich bleib allein.
Es schüttelt den Kopf
und dreht sich bald um,
geht in die Hütte
mit Zaun drumherum.
Die Türe zu,
es ist versteckt.
Hat es sich
vor mir erschreckt?
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