Es weihnachtet sehr

[gold]

Moderne Weihnachtsgedanken

„Ein Mal, nur ein einziges Mal
In die Musik im Gewandhaus zu Leipzig eintauchen
Ein Mal, nur ein einziges Mal
In  Auerbachs Keller `runtersteigen“
"Kannst du gerne machen,
Aber bitte ohne mich",
Sagte der Ausländer zu seiner Frau.

[purpur]

Guten Morgen liebe Gold,

Dein Gedicht erschreckt, hat Leipzig denn gar so einen schlechten Ruf?
Vielleicht bessert sich die Lage nach einem Konzertbesuch. Es wäre zu wünschen!
Auch hier wird schon seit einigen Tagen protestiert/demonstriert - Katalanen, Palästinenser...
Mehr Frieden in der Welt ist und bleibt ein wichtiges Anliegen.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest

HerzlichePpGrüße
Pia

[firstoffertio]

Vom Aufbau her hat das fast etwas von einem Witz.

Das macht deinen Text wahrscheinlich, zusammen mit der deutschen Literatur Geschichte, so erschreckend verblüffend.

[gold]

Liebe Pia, liebe Firstoffertio,

danke für eure Resonanz.

[Berni]

Liebe gold,

leider ist das, was du da schreibst, Realität.
Schön, wie du hier unsere Kultur der Unkultur (für die wir uns nur schämen bzw. fremdschämen können) gegenüberstellst.

Mancher Leser wird nur vielleicht daraus lesen (wollen), dass der Ausländer (selbstverständlich!) an Kultur nicht interessiert ist.

Wie auch immer, ich finde deinen Text anregend. Das beweisen ja schon die ersten Reaktionen.

LG und Frohe Weihnachten,
Berni


p.s. erwähnte ich eigentlich, dass ich mit einer Ausländerin verheiratet bin?

[gold]

[Berni]

[gold]

[Berni]

oops! Manchmal ahnt man gar nicht, was hinter einem lapidaren (nicht falsch verstehen) Text steckt.

Erschreckend! Ganz erschreckend!

[gold]

Berni, man gewöhnt sich daran...

[Berni]

wirklich?

aber wir kommen vom Text selbst ab. Vielleicht hat ja noch jemand was dazu zu sagen.

[menetekel]

Liebe Gold,
du sprichst einen wichtigen Gedanken der Weihnachtsbotschaft an.
Für meinen Geschmack aber im letzten Vers zu offensichtlich.
Das Wort "Ausländer" birgt ja eine Ausgrenzung und zwar eine, die auch die Dichterin unbewusst vornimmt.
Hier ließe sich evtl. ein treffendes Synonym finden, das die Auflösung dem Leser zuschiebt:

[Berni]

Hallo menetekel,

ich bin zunächst auch über "Ausländer" gestolpert und hatte ja dann auch gleich die zweite Deutungsmöglichkeit im Sinn, wie ich weiter oben schrieb.

Aber nach einiger Überlegung bin ich zum Schluss gekommen, dass der Text so durchaus stimmig ist. Ja, die Autorin nimmt hier eine Ausgrenzung vor. Aber nicht unbewusst, sondern sehr bewusst, nämlich provokativ. So sehe und lese ich das zumindest. Damit, dass sie seine Frau ist, wird doch schon deutlich, dass er vermutlich sehr wohl integriert ist. Und doch hat er vermutlich mit Vorurteilen und Rassenhass zu kämpfen. Und genau deshalb sieht sich dieser Mann gerade hier wieder als Ausländer.
Meine Frau gebraucht dieses Wort auch zuweilen für sich selbst, wie z.B. : "Die glauben doch, das können wir blöden Ausländer nicht."

So lese ich das und habe daher kein Problem mit dieser provokativen Ausgrenzung. Ich finde, sie ist hier sogar genau das Mittel, um die Problematik ohne viel Erklärung kurz und bündig und schonungslos auf den Punkt zu bringen.

Ich glaube, der Ausdruck "Ausländer" ist für Menschen wie etwa meine Frau als solcher gar nicht schlimm. Sie kommen ja aus dem Ausland und sind auch stolz auf ihre ursprüngliche Heimat. Der Ausdruck ist nur leider braun besetzt und kann deshalb in seiner urspünglichen Form nicht mehr so ohne Weiteres verwendet werden. Das muss man sich auch mal klarmachen.

LG
Berni

[firstoffertio]

Ich stimme Berni zu.

Hatte deinen Vorschlag, menetekel, gar nicht verstanden.

[gold]

[Berni]

Hallo gold,

ja in der Tat fiel mir der Ort "Trash" auf und ich ahnte schon ...