Romanidee, greift sie?

[Shroomes]

Hallo ihr Lieben!

Ich hänge nun schon seit geraumer Zeit an einer Romanidee die mir einfach nicht aus dem Kopf gehen möchte...

Es handelt von einer fiktiven Stadt in der ein Sozialkreditsystem gilt (ähnlich wie in China bereits diverse Projekte laufen) und der Staat sämtliche Tätigkeiten überwacht.
Fällt man unter einen gewissen Score (was nur durch schwere Straftaten möglich ist bzw wiederholte Straftaten) droht die Todesstrafe. Dadurch versucht der Staat die Gefängnisse möglichst leer zu halten.

Der Protagonist (Andrew) lebte bereits in dieser Stadt als das System noch nicht galt genauso wie sein besten Freund, der vor der Einführung des Systems inhaftiert wurde.

Das Buch beginnt an dem Tag als der Freund von Andrew freigelassen wird und  Andrew hilft ihm sich vorerst in die neue Gesellschaft zu integrieren (über diesen Weg wollte ich auch die Funktionsweise des Systems näher erläutern: Andrew erklärt seinem Freund im Laufe des ersten Kapitels und dem Leser wie dieses Sozialkreditsystem funktioniert und welche Faktoren dabei mitspielen.)
Klingt das gut oder sollte ich versuchen das System auf andere Weise zu erklären?

In dieser Stadt gibt es jedoch eine Organisation die es geschafft hat über Hacks u.Ä. dem System zu entfliehen und gegen Geld "normalen" Menschen zu einem besseren Score (Punktesystem nach dem die Gesellschaft bewertet wird) verhelfen...

Andrew arbeitet für die Gesellschaft da er keinen fixen Job hat, was in der Stadt monatliche Abzüge im Punktesystem bedeutet, doch als die Organisation überführt wird fehlt ihm der "Lieferant" seiner Punkte und er verzweifelt vorerst. Als er mit seinem Freund nachts das ehemalige Gelände der Organisation betritt um nach Informationen über den Hack zu suchen, finden sie einen Chip welcher sämtliche Daten aus allen Systemen löschen kann.

Schließlich raufen sich er und sein Freund zusammen und wollen das Sozialkreditsystem stürzen, weswegen sie sich auf die Reise zum Firmensitz der Firma machen welche das System betreibt und die dortige Datenbank löschen wollen, was zur Folge hätte das der Staat vermutlich auf das "jetzige" uns bekannte Rechtssystem umsteigt.

Das ist nur die grobe Handlung und ich wollte lediglich wissen ob die Idee aus eurer Sicht etwas taugt und ob ihr das Buch lesen würdet?

Vielen Dank,
Shroomes

[Stefanie]

Die Idee klingt erstmal ganz gut. Erinnert mich an eine Folge von The Orville.

Eine Frage: Was hat man davon, einen guten/schlechten Score zu haben?
Kann man auch ins Gefängnis kommen oder werden Straftaten nur sozial sanktioniert, es sei denn, man begeht ein Kapitalverbrechen?

Und wie sähe die Gesellschaft aus, wenn das System zusammenbricht?
Die Menschen kehren ja nicht einfach zum Alltag zurück, wie er vorher war.
Gäbe es Chaos, Bürgerkrieg? Das finde ich fast noch interessanter als die Widerstandsgeschichte an sich.

[Shroomes]

Hallo Stefanie!

Erstmals danke für deine schnelle Reaktion!

[Catalina]

Hallo Shroomes,

ganz persönlich tue ich mich mit nur zwei männlichen Protas schwer. Wahrscheinlich ähnlich schwer, wie es mancher Mann mit zwei weiblichen Protas täte (Ausnahmen gibt es natürlich). Ich würde es lieber lesen, wäre einer davon eine Frau, oder es kommen noch mehr Protas hinzu (dann von mir aus auch männlich). Oder, Du hast weitere starke Figuren dabei.

[geomorph]

Die Idee ist gut, sie erinnert mich ein wenig an das Buch "Qualityland" von Marc-Uwe Kling.
Auch hier wird die Gesellschaft mit Punkten bewertet. Oder besser, in Level. Je nach Einkommen, Freundeskreis, finanzielle Situation oder kulturellem Wert kann man im Level auf- und absteigen.
Dies geht dann so weit, dass auch Behördengänge je nach "Level" längere Wartezeiten in Anspruch nehmen.

[Stefanie]

[Murmel]

Ich finde die Idee gut, (das wolltest du im Titel des Threads wissen) und dass die zweite Figur neben dem Prota im ersten Kapitel  ein Mann ist, stört mich nicht, es wird sicher noch mehrere Figuren geben.

Im Text allerdings fragst du, ob du die "Welt", in der die Geschichte spielt, durch die Einführung des Freundes in diese erklärt werden kann.

Ja, das geht, du läufst nur in Gefahr, zu sehr ins Erzählen zu kommen, also zu viel Reden ohne Konflikt. Wenn du das kurz halten kannst und es schaffst, einen Konflikt mit ins Kapitel zu transportieren, sollte es eine gute Einleitung sein, besser als der typische Prolog, der meist die erklärende Funktion übernimmt.

[Catalina]

[Shroomes]

Zuallererst großes Dankeschön für die Anregungen und Tipps!

@Catalina

[V.K.B.]

So, auch mal mein Senf dazu:

zwei männliche Protas stören mich nicht, würden zwei weibliche auch nicht tun. Keine Ahnung wie man darauf kommt.

Du fragst nach der Idee

[Catalina]

[geomorph]

[kioto]

[Leave me now]

Hallo,

Zu deiner Idee, wie du das ganze erklären möchtest, hätte ich einen weiteren Vorschlag. Andrew erklärt seinem Freund nicht direkt alles, sonst würde man als Leser auch erstmal mit zu vielen Informationen zu geworfen werden, an die man sich nur noch bedingt in der passenden Situation erinnern kann. Ich würde es scharmanter finden, wenn du immer mal wieder ein kleines Ereignis einbauen würdest, das dem Leser die Welt und seine Regeln näher bringt.

Noch eine Anmerkung.
Das ganze Konzept kommt mir sehr vertraut vor. Ich weiß das eine Folge der Serie Black Mirror genau davon handelt. Menschen bewerten sich gegenseitig und erhalten damit einen gewissen Score, dieser spiegelt den sozialen stand der Person wieder. Fällst du unter eine gewisse Grenze, kommst du ins Gefängnis. Des Weiteren handelt ebenfalls "Mr.Robot" davon, dass Menschen mittels dem System gesteuert werden bzw. manipuliert werden können. Da kommt dann auch der ganze Hacker Kram ins Spiel.
Allerdings sind das 2 Serien, keine Romane. Auch online habe ich schon einmal etwas dazu gelesen, war aber "nur" eine Diskussion über den heutigen Stand. Bedeutet im Umkehrschluss, dass sich sicherlich viele dafür interessieren werden.

[Orschi]

Habe erstmal nachschlagen müssen: https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System

Sehr interessantes Thema, aktuell, brisant.

Und die Idee, dass Hacker gegen Bares die staatlichen Dateien frisieren: Wundervoll.

Widerstand, Anarchie, hat immer Konjunktur. In Paris flippt gerade das Wutbürgertum aus. Jede Woche wird gegen etwas anderes die Polizei mit Steinen beworfen und kleine Geschäfte geplündert.

Der Hack ist da leider etwas abstrakt: Da muss schon ein Einbruch in irgendein Computerzentrum mit Brechstange mit rein. Irgendein Chip muss gezogen werden.
Die Geheimpolizei macht Razzien, verhaftet, weil sie Erfolg vorweisen müssen, Hinz und Kunz ...
Das hat Potential. Oder auch Potenzial. Dritter Test an der Rechtschreibprüfung: Potentzial .  Aha. Geht. [Respekt an die Forenprogrammierer]