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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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07.04.2016 21:47
von nothingisreal
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Hallo Karla K.,
ich denke, dein erstes Problem ist, dass du zu früh aufgibst. Du hast dreißig Stunden für 2000 Wörter gebraucht?
Ich sitze manchmal zwei Woche lang, jeden Tag um die acht Stunden an einem einzigen Kapitel, das gerade einmal drei Tausend Wörter hat.
Ich denke, dein zweites Problem ist, dass du die Geschichte nicht erzählen musst.
Ich würde gerne meinen Laptop schließen und einfach das machen, was andere Menschen so in ihrer Freizeit machen (keine Ahnung, was das sein soll), aber ich kann nicht. Es ist ein innerer Zwang, ich will diese Geschichte aufschreiben, ich will sie Leuten zum Lesen geben, weil ich etwas zu sagen habe und dieses etwas schreit danach, gesagt zu werden.
Wenn mir das fehlen würde, wenn ich nichts zu sagen hätte, würde ich nicht schreiben.
Ich kenne dich nicht, vielleicht unterstelle ich dir etwas, aber gehe in dich rein und frag dich, ob ich nicht recht haben könnte.
LG NIR
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Airmed Leseratte
Beiträge: 156 NaNoWriMo: 76742
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08.04.2016 07:00
von Airmed
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Bevor man gegen die Schreibblockade angeht, finde ich wichtig zu ergründen, woher sie kommt. Da kann es ja sehr viele Gründe geben. Mir fallen spontan ein:
- zu viel Stress, Anspannung und Ärger oder auch positive Ablenkung im Leben
- zu hohe Ansprüche (der Text soll im ersten Anlauf großartig sein)
- mangelnde Inspiration, zu wenig "Gefühl" für die Geschichte(was Karla K. sehr gut und ausführlich beschrieben hat)
- Zeitmangel bzw. keine Ruhe/kein Platz zum Schreiben
- mit der Geschichte stimmt noch was nicht (z.B. Helden zu blass, Setting schwach etc.)
- Angst vor dem Versagen und mangelndes Selbstvertrauen
Es gibt sicher noch mehr Gründe, vermutlich so viele, wie es Schreibende gibt. Bei mir trifft oft der letzte Punkt zu, in Verbindung mit Punkt 2. Er führt zu einer massiven Startblockade, d.h., ich traue mich einfach nicht, mit Schreiben anzufangen. Da hilft es dann tatsächlich, dass ich mich zwinge, loszuschreiben. Die Inspiration, die Leidenschaft, die Lust und die Liebe zu meiner Geschichte sind da, nur traue ich mir nicht zu, diese Geschichte zu schreiben. Wenn ich erst mal im Fluss bin, läuft es. Und ich musste mich davon lösen, dass der erste Entwurf super ist. Der darf ruhig schlecht sein, denn der Text wird sowieso noch mehrmals überarbeitet. Dazu muss aber erst mal was zum Überarbeiten da sein.
Wie gesagt, diese Lösung hilft mir persönlich, wenn andere Gründe zur Schreibblockade führen, kann sie sinnlos sein. Da hilft nur Selbstanalyse und Ausprobieren.
Was, wie ich finde, immer geht: Mit anderen Autoren unterhalten, über die Geschichte quatschen, den Plot entwickeln, Probleme besprechen und dabei herausfinden, warum man gerade diese Geschichte schreiben will.
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Abifiz Eselsohr
Beiträge: 236 Wohnort: Deutschland, in Nähe von Marburg seit 2007
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01.12.2016 01:06
von Abifiz
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Zum Thema Prokrastination bin ich vor einigen Tagen auf ein Kompendium gestoßen, welches mir durch eine gewisse Ausgewogenheit ziemlich überzeugend erschien, im Gegensatz zu dem, was ich meistens in dem Bereich vorfinde.
Hier der Link: http://karrierebibel.de/prokrastination/
Herzlich
Abifiz
_________________ Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. |
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Denis A. Gänsefüßchen
Beiträge: 48
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27.07.2018 20:52
von Denis A.
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Musik und Filme helfen ...
LG - Denis!
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Phoenix1176 Schneckenpost
Alter: 47 Beiträge: 12 Wohnort: Bayern
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14.11.2018 10:46
von Phoenix1176
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Hi Shane,
also ich kann dir nur sagen wie es bei mir am besten geht.
Ich brauche absolute Ruhe. Ich begebe mich voll und ganz in die Situation die ich gerade auf das Papier bringen will. Ich versuche eins zu werden mit der Person die da gerade etwas erlebt. Mir ist es sogar schon passiert, dass ich weinen musste, weil es meiner Protagonistin sehr schlecht ging. Wenn dann das Telefon klingelt, bekomme ich fast einen Herzinfarkt vor lauter Schreck. Ich bin dann nicht mehr vor meinem Computer sondern da wo meine Figur ist. Ich muss alles um mich vergessen können um mich voll und ganz auf meine Geschichte einlassen zu können. Dann sprudeln die Wörter schneller als ich schreiben kann.
Ich schreibe einfach drauf los, ohne mir Gedanken zu machen, ob der Satzbau gut oder schlecht ist.
Erst nach ca. einer Seite gehe ich zurück und beginne die Sätze nochmal nachzufeilen und umzustellen. Oft lösche ich auf viel und es kommt ganz viel neues dazu während ich umstelle. Mein Buch hat mittlerweile 675 Seiten und es kommen noch zwei neue Teile mit ähnlicher Seitenzahl dazu. Wenn ich eine Blockade hatte, hab ich auch mal ein paar Tage nichts geschrieben. Bei einem Spaziergang im Wald konnte ich mein Gehirn dann etwas lockern und Energie tanken.
Hast du es schon mal mit Yoga versucht? Vielleicht hast du zu viel andere Sachen im Kopf, die deine Kreativität behindern, die erstmal weg müssen. Kreativität braucht Raum. Vielleicht hilft es auch mal ein anderes Buch zu lesen ......eins das nicht von dir ist.
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Unstern Klammeraffe
Beiträge: 749 Wohnort: Leonding (Österreich)
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14.11.2018 18:13
von Unstern
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Ich schreibe nur kurze Texte, aber trotzdem: Gerade wenn ich mir Zeit zum Schreiben nehme, den ganzen Tag Zeit habe und alleine da sitze, also alles perfekt ist, passiert meist nichts. Eine aufregende Reise hinter sich zu haben, ausgegangen zu sein und dann vielleicht doch noch mal den Computer auszudrehen --- das ist es eher.
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asriel66 Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 164 Wohnort: Katzenhausen
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14.11.2018 18:16
von asriel66
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Ich schreib dann einfach weiter auch wenn es Unsinn ist. Der Schreibfluss kommt dann irgendwann wieder und manchmal kann ich den Unsinn sogar verwenden...
Manchmal mach ich auch eine Schreibpause und lenke mich komplett ab.. wichtig ist einfach das man dadurch nicht aufgibt oder sich frustrieren lässt. Wir sind Menschen, keine Maschinen... mit hoch und Tiefs und die widerspiegeln sich dann auch in unserer Geschichte die wir erzählen..
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Unstern Klammeraffe
Beiträge: 749 Wohnort: Leonding (Österreich)
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14.11.2018 21:24
von Unstern
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asriel66 hat Folgendes geschrieben: | Ich schreib dann einfach weiter auch wenn es Unsinn ist. Der Schreibfluss kommt dann irgendwann wieder und manchmal kann ich den Unsinn sogar verwenden...
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Gerade das macht man zu selten. Wahnsinnig hilfreich: Eine Deadline. Und zwar kein persönliches Ziel, sondern etwas, das von außen kommt. Wo ein Aufschub nicht geht oder es zumindest sehr unangenehm ist, darum zu bitten.
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Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
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18.11.2018 14:17
von Poolshark
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Unstern hat Folgendes geschrieben: | Wahnsinnig hilfreich: Eine Deadline. Und zwar kein persönliches Ziel, sondern etwas, das von außen kommt. Wo ein Aufschub nicht geht oder es zumindest sehr unangenehm ist, darum zu bitten. |
Das ist auch meine Erfahrung. Aber wo kriegt man die Deadline her, wenn man keinen Verlag oder Agenten hat?
_________________ "But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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18.11.2018 19:32
von Taranisa
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Poolshark hat Folgendes geschrieben: | Unstern hat Folgendes geschrieben: | Wahnsinnig hilfreich: Eine Deadline. Und zwar kein persönliches Ziel, sondern etwas, das von außen kommt. Wo ein Aufschub nicht geht oder es zumindest sehr unangenehm ist, darum zu bitten. |
Das ist auch meine Erfahrung. Aber wo kriegt man die Deadline her, wenn man keinen Verlag oder Agenten hat? | Dazu fällt mir nur ein, Freunden zu erzählen: ich hab die Rohfassung bis … fertig. Dann fragen die nämlich nach und man will sich ja nicht blamieren
Ich habe mich (nur für mich, nicht offiziell) an den NaNo drangehangen, da ich aber dieses WE Schreibwerkstatt hatte, habe ich zwar viel, doch für mein Roman-Projekt nichts geschrieben. Ich will dennoch einfach mal so wissen, wie viel ich bis zum Monatsende schaffe.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Friling Gänsefüßchen
Beiträge: 45
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19.11.2018 12:02
von Friling
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Ich kann eigentlich immer schreiben, weil ich die Geschichte so interessant finde, die ich schreibe. Nur wenn ich depressiv bin kann ich garnicht schreiben. Da hilft aber kein Schreibzwang, sondern Umgang mit Menschen.
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Hankeys Wortedrechsler
Beiträge: 52
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10.12.2018 14:53
von Hankeys
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Ich habe Gott sei Dank eher selten Schreibblockaden, allerdings einmal eine ganz heftige. Geholfen hat da tatsächlich, das Ganze einfach eine ganze Weile ruhen zu lassen und sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Allerdings gab es da auch keinen Druck von Seiten eines Verlags oder so. Dann sieht die Sache nämlich natürlich ganz anders aus.
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July91 Gänsefüßchen
J
Beiträge: 21
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FTW Gänsefüßchen
Alter: 41 Beiträge: 28 Wohnort: Ich sehe in der Ferne die Berge
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14.05.2019 08:14
von FTW
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Es gibt echte Schreibblockaden und, was wohl eher die Regel ist, Unlust bei Schreibern, so wie ich auch einer von denen bin die in der Freizeit tätig werden, da ich noch nicht von der Schreiberei leben kann, dann auch tatsächlich die eigene Geschichte voranzubringen.
Eine echte Schreibblockade tritt meiner Meinung nach nur dann auf, wenn alles gesagt bzw. geschrieben worden ist, was hinaus mußte, und der Autor keine neue Idee mehr hat.
Unlust aber, tritt auf wenn andere Sachen aus dem Alltag den Autor überschatten und er sich seinen Freiraum nicht vollständig erkämpft hat und er im Hinterkopf von diesen Alltagsdingen genervt wird einerseits, oder der Schriftenersteller an einer schwierigen Stelle in seiner Geschichte ist, die es dann andererseits aber zu lösen gilt.
Manchmal muß man angestrengt nachdenken und überlegen wie es weitergeht, aber zuviel theoretisiert ohne tätig zu werden, löst es eben auch nicht.
Das Schreiben selbst löst meiner Erfahrung nach Problematiken in der Geschichte wenn es gerade schwierig ist, und wenn nicht zur Gänze, so kann man es hinterher wieder löschen und ist auf dem Weg dann womöglich schon einer Lösung auf die Schliche gekommen, zumindest ansatzweise.
Kurzum - einfach hinsetzen und arbeiten. Die Inspiration kommt erst bei der Arbeit!
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Der_Meister Gänsefüßchen
D Alter: 40 Beiträge: 24 Wohnort: The big city
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D 15.05.2019 09:13
von Der_Meister
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass als Schreibblockaden empfundene Geisteszustände häufig mit einem Mangel an Können zu tun haben, zumindest in meine Fall.
Beispiel: Ich schrieb, und alles war gut. Es ging flott, auch wenn ich keine Lust hatte.
Dann kam eine Szene mit einer großen Partyszene. Ich blieb hängen, kam nicht weiter, fühlte mich bescheuert, dachte, mich hats erwischt.
Es stellte sich heraus, dass größere Partyszenen einfach schwierig für mich zu schreiben waren.
Nachdem ich vier, fünf größere Partyszenen geschrieben hatte, hatte ich das einigermaßen unter Kontrolle.
Manchmal ist das Problem, dass bestimmte Arten von Szenen schwer zu schreiben sind, weil man damit keine Erfahrung hat.
Das war zumindest bei mir der Fall. Viel Glück und Erfolg!
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Farani Gänsefüßchen
F
Beiträge: 24
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F 06.06.2019 15:41
von Farani
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Für mich sind Schreibblockaden auch eher ein Zustand, wo ich nicht weiß, wie es weitergehen soll. Dann sind es meist Mängel im Plot, oder die Charaktere handeln nicht stimmig, weil ich bei der Entwicklung geschlampert habe.
Da hilft nur hinsitzen und nachdenken, woran es liegt, und wie es besser gehen würde. Nachplotten, sozusagen. Und schwupps, ist die Schreibblockade gelöst.
Was anderes ist es, wenn ich einfach zu faul bin zum Schreiben. Oder zu müde. Es gibt natürlich solche Tage. Aber die gehen schnell vorbei, dann läuft es wieder.
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Abifiz Eselsohr
Beiträge: 236 Wohnort: Deutschland, in Nähe von Marburg seit 2007
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30.06.2019 13:39
von Abifiz
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Zur Schreibblockade bringe ich folgenden Artikel der NZZ ein:
https://www.nzz.ch/feuilleton/eine-schreibblockade-ist-kein-vergnuegen-ld.1488083
_________________ Meine sehr kluge Signatur befindet sich noch in der Herstellungsphase. Falls keine gravierenden Inkompatibilitätsprobleme auftauchen werden, rechne ich mit ihrer Lieferung für das 1. Quartal 2034. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. |
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