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Warum ist das letzte Kapitel nur das Schwierigste von allen?

 
 
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 970
Wohnort: HH


Beitrag11.12.2018 05:16

von BerndHH
Antworten mit Zitat

Errrata: "evtl. in die Freiheit nach Großhansdorf bringen kann" -
das ist Bockmist, gemeint ist natürlich Großbritannien.


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Orschi
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 70
Wohnort: Baden (bei Karlsruhe/Rhein)


Beitrag11.12.2018 11:52

von Orschi
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"Polnische Panzer"?

Wo ist die NVA, die Stasi?

Die drei gehen auf den Donnerbalken, reichen ihre vorletzten Zigaretten rum  (der Untergang der letzten Raucher ...) und werden dabei von den neuesten T-72 der NVA platt gewalzt

Untergang muss sein. Bei dieser sprachlichen Brutalität.

Gas wäre auch eine schöne finale Eskalation. Auch symbolträchtig.

Und plötzlich falten alle drei die Hände - bloß kein innerer Monolog -
schauen in diesen bläulichen Nebel, der ganz langsam heranwabert, sie einhüllt wie ein Umhang aus Watte ...  (ein friedliches Bild, ein Bild und Symbol für den kommenden Weltfrieden und die friedfertige Weltherrschaft: Was war denn die politische Heilserwartung auf dem Höhepunkt des "kalten" Krieges: Wurden nicht "jugoslawische Modelle" oder Ungarn als gemäßgte Formen des Kommunismus romantisiert?
Mit gefalteten Händen erfahren sie eine Läuterung (danach is man hin, klar, aber entweder Held, Märtyrer oder Delinquent).
Das Gute siegt.
Und das Gute ist immer das, was genauer, weiter und tödlicher schießt.
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 750

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag11.12.2018 14:36

von silke-k-weiler
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Warum nicht eine Halluzination von Penzkatt als Ausgangspunkt für den Abgang nehmen? Irgendetwas unfassbar Idyllisches aus Kindertagen - Omas Wochenendhaus, Apfelkuchen, Cousine Sarah mir den beiden blonden Rattenschwanzzöpfchen. Der Typ macht sich davon, die anderen beiden holen ihn ein, bevor er sich auf ein Terrain begibt, wo er ganz sicher umkommen würde (Minenfeld, was weiß ich). Penzkatt: Sehr ihr nicht, da hinten? (beschreibt Hallu). Die anderen beiden gucken sich an. Ihnen wird klar, in was für einer Scheiße sie eigentlich stecken. Meint einer zum anderen: Warum gehn wir nicht einfach mal mit. Einen Blick können wir doch riskieren.
Der andere nickt.
Alle drei laufen los.
Explosion oder werden von Kugeln durchsiebt.
Ende.
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 970
Wohnort: HH


Beitrag12.12.2018 05:49

von BerndHH
Antworten mit Zitat

Moin Ihr beiden!

besten Dank für Eure Eingebungen!

@Orschi.
Damals in den 1980er Jahren waren wir alle Kettenraucher. Gequartzt wurde überall und immer! Und beim Militär noch um einen Tacken mehr.
Keine Kippen mehr im Felde - das war weitaus schlimmer als sowjetische Kriegsgefangenschaft!
Drogen? Weiche/Harte. Gibt/Gab es in Hamburg ohne Ende. Aber ich denke, die drei Offiziere kommen damit eher wenig in Berührung.
Aufputschmittel schon eher. 24 Stunden lang literweise Kaffee mit Herzkasperdröhnung. "Schwatt as de Düwel und scharp as den sin Grootmudder!"
Tabletten und der ein oder andere Stabssoldat hätte wohl auch gerne eine Tüte gebarzt ("Eene buffen", wie der Baaliner sagt) ...

Die Operationspläne des Warschauer Paktes sind bekannt
https://www.welt.de/geschichte/article184711106/Dritter-Weltkrieg-NVA-plante-Sechstagekrieg-gegen-die-Bundesrepublik.html
Demnach dreht die 5. NVA-Armee NEU BRANDENBURG ein und überquert die ELBE irgendwo bei BOIZENBURG. Sie macht den Weg frei für die 1. Polnische Armee, mit der es
meine 6. Panzergrenadierdivision und damit auch unsere Jungs vom Bataillonsstab zu tun bekommt.

Die Stasi hat natürlich in einer kriegerischen Auseinandersetzung, wenn die Panzerarmeen aufeinanderprallen, keine Bedeutung mehr.
Die war wohl eher für das zivile Ausspionieren zuständig.

Donnerbalken ist ein gutes Stichwort!
Notdurft im Felde ist immer eine ziemliche Scheiße. Spatengang und dann zu wenig Scheißhauspapier, um sich vernünftig damit den Arsch abzuputzen.
Also bessere Hygienemöglichkeiten bei den Tommies das wäre ein Quantensprung für das Wohlbefinden unserer drei Jungs. Der Zivilist, der das ja jeden Tag hat, ahnt ja
gar nicht, was für ein Luxus das ist: frisch gewaschen und saubere Klamotten an.
Nicht vergessen, die drei Jungs haben die ganze Zeit schlechter als die Tiere gelebt!

Na, ich hoffe doch, die britische Panzerabwehr ist noch gut genug, indem sie eben einen Feindeinbruch von T-72 Kampfpanzern verhindert.
Für einen knackigen Panzervernichtungstrupp sind unsere Jungs auch schon viel zu schlapp.

@silke-k-weiler.
Deine Idee mit Penzkatts Hallus ist richtig gut! Das sollte ich in der Tat ausbauen! Er hatte ja schon die ganze Zeit von seiner dänischen Funkerin in einer
Parallelwelt, die beiden hatten sogar ... na ja. Das Spiel Realität und Traumwelt sollte ich auf jeden Fall ausbauen, da es auch sehr gut passt.
Wenn man körperlich und psychisch so extrem ausgepowert ist, dann sieht man halt rote Elefanten im Wald ...

Grüße


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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 970
Wohnort: HH


Beitrag13.12.2018 05:12

von BerndHH
Antworten mit Zitat

Wenn man selbst nicht weiterkommt, dann bemüht man halt die Weltliteratur:

Karl Marlantes: Matterhorn. Ein Vietnam-Roman. Arche Verlag, 2012, ISBN 978-3-7160-2662-5, S. 658-660
Zitat:
Kapitel 23. Die Operation begann wie geplant um 0600. Um 1000 hatte die Kompanie Stellung bezogen, und Mellas hatte drei Spähtrupps losgeschickt […] Er sehnte sich danach, auf Spähtrupp zu gehen, zurück in die Reinheit und grüne Vitalität des Dschungels, wo der Tod als Teil des geordneten Zyklus, in dem er sich ereignete, einen Sinn ergab, bei der leidenschaftslosen Suche nach Nahrung, der den Verlust von Leben mit sich brachte, um Leben zu erhalten […] Er dachte an den Tiger, der Williams getötet hatte. Der Dschungel und der Tod waren das einzig Reine im Krieg. […] Er fing an, Kaffee zu kochen, denn er wusste, er würde das Koffein brauchen, um die Nacht über wach bleiben zu können. […]  Die Stimmen sangen die Namen der Toten. […]  Mellas schlief nicht in jener Nacht. Er saß auf dem Boden und starrte nach Nordwesten in Richtung Matterhorn. […] Nur die Schatten selbst konnten sich ändern.


Mmmmhh. Aber inwiefern lässt sich denn der lebensfeindliche tropische Bergwald Vietnams in ein wohlhabendes Waldreiterdorf am Nordostrand von Hamburg ummünzen?
Die beiden Kulissen sind grundverschieden!
Die Amerikaner kämpften in der Ferne, in einem Land, welches sie niemals verstanden aber unsere Jungs kämpfen hier um ihre Holsteiner Heimat!

Ein poetisch-philosophisches Ende mit leisen Tönen würde mir am besten gefallen.

Wo waren sie, als sie Ende September aufbrachen? Schließt sich der Kreis etwa wieder?
Was oder wen haben sie in Zwischenzeit verloren?
Das Erreichen der Auffanglinie GREEN GOOSE, das Ziel sämtlicher Sehnsüchte, war am Ende dann doch nicht die Erlösung.
Die Engländer brauchen sie nicht – sie haben keine Verwendung für die deutschen Offiziere. Ihnen ist ihr Schicksal natürlich scheißegal. Sollen sie doch selber sehen, wie sie zum nächsten Bundeswehrverband gelangen und wenn sie dafür bis an die Nordseeküste gehen müssen. Wir haben hier unsere ganz eigenen Sorgen.

Aufnahme abgeschlossen, Gastfreundschaft/Kameradschaft fremden Truppenteilen gegenüber aufgebraucht – now you might piss off, pals!

Die Drei sind jetzt wieder ihrem Schicksal überlassen. Eigentlich stehen sie wieder an dem Punkt, von dem sie aufgebrochen waren. Zwar nicht mehr im Feindesland aber in einem Gebiet, wo man sie weder braucht, noch irgendeine Verwendung für sie hat.
Es gibt niemanden, der sich um sie kümmern könnte. Das Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg-Wandsbek wurde ausgebombt, die ganze Stadt ist tot und der letzte Haufen ist irgendwo da oben am Nord-Ostsee-Kanal, steht aber auch im (Überlebens)Kampf.

Okay, sie haben es also mit allerletzter Kraft bis hierher geschafft. Sie werden jedoch nicht gebraucht bzw. können von niemandem (dauerhaft) aufgenommen werden. Vorne, hinten – alles kaputt. Sie haben aber auch keine Kraft mehr, um noch weitere Strapazen auf sich zu nehmen und sich weiter bis nach Dithmarschen o.ä. (Elbmarsch, Wesermarsch, Ostfriesland, Niederlande  --- viel zu weit weg) durchzuschlagen.

Also was machen sie? Sie resignieren, werden phlegmatisch, sind völlig entkräftet und ziehen sich irgendwo abseits des Gefechtslärms an der Autobahn zurück, um dort auf ihr Ende zu warten.

Macht das Sinn?


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