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Autor |
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Winterfeld Gänsefüßchen
W Alter: 42 Beiträge: 25 Wohnort: Pfalz
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W 08.12.2018 20:42 Babylon von Winterfeld
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Wenn honigsüß der Schmerz vergeht,
der Trauer grauer Grenzwall bricht,
ein einsam Herz in Flammen steht,
durch trübes Glas dringt schwach ein Licht.
Es nennt sich Hoffnung ungeschönt,
dringt sanft in Mark und Nieren ein,
auf dass das Leid sei bald versöhnt,
erfüll mein Denken, Tun und Sein!
Doch ist das Licht nur Illusion?
Und ein Phantom nur, all der Glanz?
Bleibt nach dem Hoffen nur der Hohn?
Ich fürcht der Zweifel packt mich ganz!
Die Seele schwer, ob banger Wacht,
was bleibt bestehen, bleibt zurück?
Beweg mich längst durch ewge Nacht,
ist schon verdorrt der Traum von Glück?
Des Kämpfens müde, Harrens leid,
verblasst die Zukunft, platzt der Traum?
Nichts bleibt uns für die Ewigkeit,
für stumpfes Hoffen fehlt der Raum.
Nun eisig kalt der Schmerz vergeht,
des Lebens letzter Grenzwall bricht,
ein einsam Herz nun endlich steht,
in tote Augen dringt kein Licht.
Weitere Werke von Winterfeld:
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Soleatus Klammeraffe
Beiträge: 968
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09.12.2018 18:50
von Soleatus
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Hallo Winterfeld!
Ich mache jetzt etwas, was man eigentlich nicht machen sollte: Ich verwerfe diesen Text, nicht an einzelnen Stellen, sondern ganz und gar. Vierzeilige, kreuzgereimte Strophen aus iambischen Vierhebern sind erst einmal kein Darstellungsmittel des 21. Jahrhunderts - für diesen Rückgriff wünschte ich mir im Gedicht sichtbar werdende Gründe. Die sehe ich nicht; und schlimmer noch, der Text findet auch inhaltlich nicht aus dem 19. Jahrhundert heraus, zumndest nicht bezüglich der verwendeten großen, aber an sich schon leeren, und durch die unentwegte Nutzung nur immer leerer gewordenen Wörter: "Schmerz", "Trauer", "Herz", "Hoffnung", "Leid", "Seele", "Glück", "Traum", "Ewigkeit". Ich glaube, schon eines davon belastet einen Text, meint, muss aufgefangen und ausgeglichen werden; in dieser Dichte erzeugen sie einfach nur ein weißes Rauschen, und ich sehne mich wirklich nach irgendeiner Wirklichkeit; einem "Gurkenhobel" (beliebiges, und beliebig dummes Beispiel!).
Wobei, Achtung: Wenn ich sage, ich verwerfe den Text, dann meint das selbstredend, ich verwerfe ihn für mich. Andere mögen ihn gelten lassen, aber allgemein zweifle ich, dass er im Jahre 2018 allzu viele ihm geneigte Leser finden wird. Hast du nicht einen Text in der Schublade, der auf Gestaltungsmöglichkeiten des 21. Jahrhunderts beruht, statt auf denen des 19. Jahrhunderts? Wenn ja, freute ich mich, zeigtest du ihn; denn bis jetzt kann ich dich, deine "Vers-Stimme", hinter diesen Papp-Fassaden noch nicht wirklich erkennen. Was schade ist, da du ja offensichtlich manches zu sagen hast!
Gruß,
Soleatus
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 903 Wohnort: die alte Stadt
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09.12.2018 23:50
von Tula
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Hallo Winterfeld
ich sehe es nicht ganz so dramatisch was die Form angeht. Du hast es ja sauber durchgereimt.
Inhaltlich (und zum Teil auch in den sprachlichen Ausdrücken) muss ich mich der Kritik allerdings anschließen. Man kann das Gedicht zeitlich nicht einordnen, es könnte sehr wohl aus dem 19. Jahrhundert kommen. Was den erfahrenen Leser natürlich ermüdet.
Beim Thema passt mMn eine Portion Humor immer gut, gerade im Kreuzreim. So könntest du das das Ding moderner und somit unterhaltsamer gestalten.
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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