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Abitreffen


 
 
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Hallogallo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 644
Wohnort: Auenland


Beitrag26.11.2018 15:24
Abitreffen
von Hallogallo
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Verquollene Körper
verwaschene Gesichter
die Zeit hat ihr Gift erfolgreich injiziert

Spiegelbilder
die Angst machen

Erinnerungen in schwarzweiß
kein Weg führt dorthin zurück

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Gast







Beitrag26.11.2018 19:30

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo smile

Ein ansprechendes Gedicht!

"verquollene Körper" - war mir nicht sicher, wie das zu verstehen ist, hab also die Definition von "quellen" nachgeguckt. Das Resultat: die Körper schwellen an ("sich durch Aufnahme von Feuchtigkeit von innen heraus ausdehnen"), wie Wasserleichen, wieso auch immer. Jetzt denke ich, dass vielleicht auf das Foto vom Abitreffen Wasser getropft ist. Aber zuerst war meine Assoziation, die Personen mit denen man damals Abitur gemacht hat sind nun irgendwie verschwommen oder dicker, eben durch Aufnahme von z.B. Bier von innen heraus ausgedehnt ...

Die "verwaschene[n] Gesichter" lassen wieder auf ein Foto schließen, dass mit der Zeit, die ihr "Gift erfolgreich injiziert" hat etwas verwaschen und verquollen ist, infolgedessen auch die Körper und Gesichter auf dem Bild ...

"Spiegelbilder
die Angst machen"
ja, die machen leicht Angst, wenn man über sie nachdenkt, aber hier wohl eher ein Erschrecken vor sich selbst oder der Zeit die vergeht und dem Tod der naht. Es bleibt weiterhin offen, ob die Personen vom Abitreffen auf einem Bild betrachtet werden oder in Wirklichkeit ...

"Erinnerungen in schwarzweiß
kein Weg führt dorthin zurück"
Sehr schön! Dieses Gefühl kenne ich, diese Nostalgie irgendwie oder eher diese Furcht, Vergangenheit nicht mehr rückgängig machen zu können ...

Aber spätestens hier wird klar: Das lyrische Ich betrachtet ein altes Foto.

Oh, welch Tragödie, welch Kummer, eine Biene im Herzenskasten!

Danke fürs Teilen smile

Große Grüße,
Peter
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masniB
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
M

Alter: 76
Beiträge: 54
Wohnort: München - Sendling-Westpark


M
Beitrag26.11.2018 19:56

von masniB
Antworten mit Zitat

Das Gedicht hat mir sehr gut gefallen und mich sofort an mein letztes und einziges Klassentreffen erinnert. Das leichte Erschrecken beim Anblick der einst Angebeteten, die jetzt nur noch durch das Schwarzweiß-Klassenfoto zu identifizieren sind. Manches ändert sich nie. Die, die damals schon mit Fliege zum Unterricht kamen, tragen sie auch heute noch wie eine Trophäe.
Das Erschrecken beim Aufeinandertreffen mit den  "Spiegelbildern" kenne ich auch sehr gut. Die Selbstbefragung "bin ich auch so alt geworden? So bieder? So aus den Fugen geraten?" Und die Erkenntnis beim Betrachten des Fotos, die Zeit kehrt nicht zurück. Aber ist das wiederum so schrecklich? Mit vielem will ich keine Begegnung mehr haben. Embarassed


_________________
Leben und leben lassen!
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Tula
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 904
Wohnort: die alte Stadt


Beitrag27.11.2018 01:15

von Tula
Antworten mit Zitat

Hallo Hallogallo

mir gefällt der Abschluss, das Davor allerdings ist mir unglaubwürdig zu fett aufgetragen (wo ich doch die Erfahrung Klassentreffen als solche teile). Wie wäre es mit Ironie statt Sarkasmus?

LG
Tula


_________________
aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser)
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2517
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag01.12.2018 02:13

von Berni
Antworten mit Zitat

Hart, aber treffend. Man muss nur lange genug bis zum ersten Klassentreffen warten. Das kann dann schon schockierend sein.

Zitat:
Erinnerungen in schwarzweiß
kein Weg führt dorthin zurück


Ist wohl so. Kommt hier etwa so etwas wie Melancholie auf? Wink

p.s. Ich warte noch ein wenig bis zu meinem ersten Klassentreffen. Very Happy
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