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Mehrbändiger Roman (offenes Ende Band 1?)

 
 
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 125
Wohnort: Paderborn


Beitrag15.11.2018 20:14
Mehrbändiger Roman (offenes Ende Band 1?)
von Papiertiger
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

mein historischer Roman ist von vornherein auf mehrere Teile ausgelegt, aber natürlich soll auch nur Band 1 für sich lesbar sein und ein für den Leser befriedigendes Ende haben.

Momentan tendiere ich dazu, das Ende von Band 1 in Form eines Epilogs zu
halten und zwar so:

Kein Happy End, im Gegenteil, ein Hauptdarsteller stirbt. Der andere Protagonist wird aus seiner Idylle gerissen und reitet desillusioniert in den Sonnenuntergang (nicht wörtlich, aber es ist ein Aufbruch zu neuen, ungewissen Ufern). Also ein offenes Ende mit düsterer Konnotation.

Kann man sowas prinzipiell machen, um a) dem Leser das Gefühl zu geben, dass das Buch ein sinnvolles Ende gefunden hat und b) eine Fortsetzung in Aussicht zu stellen in Band 2? Oder ist das in irgendeiner Weise kein "guter Stil"?

Ich weiß, es ist schwer, diese Frage allgemein zu beantworten ohne konkrete Kenntnis des Inhalts, aber vielleicht gibt es ja doch allgemeingültige Empfehlungen.

Vielen Dank.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3213
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag15.11.2018 20:39

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Im Prinzip spricht nichts dagegen, wobei meiner persönlichen Meinung nach der Tod eines Hauptcharakters, mit dem man sich ja im optimalsten Fall eng verbunden fühlt, den Leser schon schmerzt.
Aber das Erreichen eines Zieles mit Hinweis, dass es noch ein weiteres Ziel zu erreichen gibt, ist kein Problem. Das habe ich mit meinem "Henkersweib" auch so gemacht. Ziel 1 erreicht, aber da steht noch was offen für Band 2.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 125
Wohnort: Paderborn


Beitrag15.11.2018 20:57

von Papiertiger
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Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Im Prinzip spricht nichts dagegen, wobei meiner persönlichen Meinung nach der Tod eines Hauptcharakters, mit dem man sich ja im optimalsten Fall eng verbunden fühlt, den Leser schon schmerzt.


Es ist nicht der "absolute Protagonist", sondern dessen Geliebte. Auch zu ihr sollte der Leser eine Beziehung aufgebaut haben, aber sie führte von Anfang an ein "verkorkstes" Leben, ihr jähes Ende passt ins Bild, finde ich.

Taranisa hat Folgendes geschrieben:

Aber das Erreichen eines Zieles mit Hinweis, dass es noch ein weiteres Ziel zu erreichen gibt, ist kein Problem.

Bei mir ist dieses weitere Ziel nicht konkret benannt. Der Protagonist bricht wirklich, im Wortsinne, zu neuen Ufern auf. Er setzt seine lange Reise fort - was ihn erwarten wird, ist offen (und Gegenstand von Band 2). Es ist auch eine Geschichte des Reisens, des ewigen Weiterziehens und Nicht-Ankommens.
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Gast







Beitrag15.11.2018 21:30

von Gast
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Hallo Papiertiger,

das ist wie bei Odysseus. Der erlebt auch ein paar Rückschläge, bevor er nach Hause kommt, und doch ist jedes seiner Abenteuer abgeschlossen. Ein paar Gefährten kostet jedes Abenteuer zudem das Leben. Gehen tut also vieles. Man muss halt schreiben wie Homer, das ist das Problem.

Gruß

attingat
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 125
Wohnort: Paderborn


Beitrag15.11.2018 21:39

von Papiertiger
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Man muss halt schreiben wie Homer, das ist das Problem.



Weise Worte. Very Happy
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Gast







Beitrag15.11.2018 21:42

von Gast
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Das Alter habe ich. Bin vom Typ her also mehr ein Methusalem. Twisted Evil
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag15.11.2018 22:46

von Stefanie
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Allgemeingültige Empfehlung:

Es sollte einen übergeordneten Konflikt geben, der sich am Ende des ersten Bandes weiterentwickelt, aber noch lange nicht gelöst hat.
Und einen anderen Konflikt, der innerhalb der Buches abgeschlossen wird.

ZB bei Hunger Games das Spiel selbst wird gewonnen, der größere politische Konflikt geht weiter, aber mit anderen Voraussetzungen, als am Anfang des Buches.
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 125
Wohnort: Paderborn


Beitrag15.11.2018 23:05

von Papiertiger
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Allgemeingültige Empfehlung:

Es sollte einen übergeordneten Konflikt geben, der sich am Ende des ersten Bandes weiterentwickelt, aber noch lange nicht gelöst hat.
Und einen anderen Konflikt, der innerhalb der Buches abgeschlossen wird.

ZB bei Hunger Games das Spiel selbst wird gewonnen, der größere politische Konflikt geht weiter, aber mit anderen Voraussetzungen, als am Anfang des Buches.

Ich weiß, was du meinst, auch, weil ich die Tribute von Panem kenne. Im Prinzip ist der Hinweis auch gut.

Bei mir ist es so, dass allen Bänden ein übergeordnetes Thema zugrundeliegt. Einerseits das historische "movement west" Amerikas und gleichzeitig die Rastlosigkeit, das Nicht-Ankommen des Protagonisten im Kleinen.

DEN Konflikt gibt es so gesehen in meinem ersten Band gar nicht, eher eine Summe von Konflikten bzw. Abtenteuern. Insofern kann ich im ersten Band auch nicht einen zentralen Konflikt lösen.
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag16.11.2018 02:54

von Merlinor
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Hallo Papiertiger

Ich frage mich, warum Du explizit eine Fortsetzung in Aussicht stellen willst. Das ist meiner Meinung nach in Deinem Fall gar nicht nötig.
Eine Episode des Lebens Deines Protagonisten ist abgeschlossen. Er bricht in einen neuen Abschnitt seines Lebens auf und gut ist.
Die Leser merken von alleine, dass es eine Fortsetzung gibt, sobald der zweite Band herauskommt. Wenn der erste Band gut war, werden sie den zweiten auch kaufen.
Cliffhanger sind in meinen Augen nur dann sinnvoll, wenn wesentliche Teile eines dramaturgisch zusammenhängenden Handlungsfadens in den Folgebänden weitergeführt werden sollen.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3213
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag16.11.2018 13:28

von Taranisa
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Papiertiger hat Folgendes geschrieben:
Es ist nicht der "absolute Protagonist", sondern dessen Geliebte. Auch zu ihr sollte der Leser eine Beziehung aufgebaut haben, aber sie führte von Anfang an ein "verkorkstes" Leben, ihr jähes Ende passt ins Bild, finde ich.

Du hattest von "ein Hauptdarsteller" und "der andere Protagonist" geschrieben, daher war ich von gleichwertigen Hauptfiguren ausgegangen. Smile

Zitat:
Ende von Band 1 in Form eines Epilogs

Warum willst du am Ende von Band 1 einen Epilog schreiben? Geht es nicht ohne? Der erste Teil ist ja dann abgeschlossen. Ggf. (ohne die Geschichte zu kennen) kann er sich Gedanken machen, was er als nächstes plant.


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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
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Beitrag16.11.2018 15:26

von Papiertiger
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:


Ich frage mich, warum Du explizit eine Fortsetzung in Aussicht stellen willst.

Da habe ich mich vielleicht nicht klar ausgedrückt, aber du hast natürlich Recht: Explizit will ich das wirklich nicht in Aussicht stellen, ich wüsste auch gar nicht, wie man das hinkriegen sollte, ohne, dass es sehr gekünstelt wirkt.

Am Ende des Romans weiß nur ich, dass es einen 2. Band geben wir - einfach, weil ich ihn schreiben will und mir der 1. Band Spaß gemacht hat.

Und gerade, weil der Leser das ja nicht weiß, frage ich mich (und euch), ob man den Leser mit dieser Ungewissheit und einem offenen Ende alleine lassen sollte oder ob das irgendwie abgeschlossener sein soll.

Aber die Reise ist ja noch nicht zu Ende ...
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
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Wohnort: Paderborn


Beitrag16.11.2018 15:28

von Papiertiger
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Taranisa hat Folgendes geschrieben:

Warum willst du am Ende von Band 1 einen Epilog schreiben? Geht es nicht ohne? Der erste Teil ist ja dann abgeschlossen. Ggf. (ohne die Geschichte zu kennen) kann er sich Gedanken machen, was er als nächstes plant.

Zwingend ist ein Epilog keineswegs, sehe ich auch so. Aber es gibt einen Prolog. Very Happy

Ich fand das mit dem Epilog nicht so schlecht, da es in gewisser Weise einen Übergang zu Band 2 schafft, von dem noch niemand etwas weiß außer mir.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag16.11.2018 17:14

von Stefanie
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Ehrlich gesagt würde ich bei einem mehrbändigen Werk den ersten Band nicht mit einem Epilog enden lassen, sondern mit einem Cliffhanger.
Der Epilog schließt den letzten Teil ab.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5438
Wohnort: OWL


Beitrag16.11.2018 17:19

von Willebroer
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Ich hätte nichts dagegen, wenn am Ende eines Buches auf eine etwaige Fortsetzung verwiesen wird. Es sei denn, es wäre zu aufdringliche Werbung.

Die Floskel "... aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden" ist (oder war früher mal) eine bewährte literarische Figur, selbst wenn es gar keine Fortsetzung gibt. Es kann auch heißen: Die Geschichte geht weiter, aber nicht das Buch.

Aber die entscheidende Frage ist natürlich: Ist der Leser froh, mit dem Buch durch zu sein und es endlich weglegen zu können, oder will er sich noch weiter damit beschäftigen?

Was würde man sich da wünschen? Rolling Eyes
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 125
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Beitrag16.11.2018 17:37

von Papiertiger
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Epilog oder nicht Epilog, das ist hier die Frage.

Ist das so, dass ein Epilog nur hinter den letzten Band gehört? Ich weiß das nicht. Den Epilog weglassen ist einfach, was darin steht, kann auch das allerletzte Kapitel des ersten Bandes sein.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass zu einem Prolog auch ein Epilog gehört und zwar in den gleichen Band, wenn der Leser keinen Schimmer hat, dass es Folgebände geben wird.

Cliffhanger? Auch nicht übel. Er jagt den Mördern seiner Holden hinterher ...

Hinweis auf den nächsten Band? Weiß nicht, das wäre mir irgendwie zu direkt.
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Papiertiger
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 125
Wohnort: Paderborn


Beitrag19.11.2018 20:04

von Papiertiger
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Ich habe mich jetzt entschieden, auf einen Epilog zu verzichten - dieser gehört vielleicht wirklich ans Ende des letzten Bands - und das, was darin stehen sollte, in eine separate Szene des letzten Kapitels zu packen.
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