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Musée d' Orsay


 
 
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
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Beitrag17.11.2018 00:48
Musée d' Orsay
von gold
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Einst schenktest du mir einen Bildband
mit Werken des Musée d' Orsay
Eine Landschaft von Monet
ruhig auf das Wesentliche reduziert
mit all den Farben

Schwer wiegen die Bilder
in meiner Hand
und das von dir daneben

Die schiefe Ebene der freie Fall
von den Seiten weicht der Glanz
und der von dir daneben



_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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menetekel
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 104
Beiträge: 2451
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Beitrag17.11.2018 09:49

von menetekel
Antworten mit Zitat

smile extra Hui, Gold, love

das ist dir aber vortrefflich gelungen.
Unauffällig gestreute Reime und passend gesetzte Halbreime: Da kann ich schon mal vorab gratulieren.

Hinzu kommt das schöne (statische) Bild der "schiefen Ebene" im Kontrast zu einer Monetlandschaft. - Ich möchte mich jetzt nicht als Monetkennerin aufspielen, denn das bin nicht, weiß aber doch, dass er oft den atmosphärischen Eindruck in den Vordergrund gestellt hat, was du in deinem Gedicht auch machst. Selbst sein Wechselspiel des Lichts kommt indirekt heraus, indem du seine kurzen Pinselstriche in eine sich neigende Ebene verwandelst, wie sie in späteren Kunstgattungen verwendet worden ist.

Kurzum:
Ich bin geradezu entzückt. smile

m.


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Alles Amok! (Anita Augustin)
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Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


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Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
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Beitrag17.11.2018 20:32

von Zinna
Antworten mit Zitat

Liebe Gold,

sehr fein gezeichnet, diese stille, beredte Szene mit leicht wirkenden Bildern, die schwer wiegen.
Das 2x "daneben"  steht doppeldeutig da.

Der ruhige, bestimmende Ton gefällt mir.

Gern betrachtet
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag17.11.2018 23:13
Re: Musée d' Orsay
von Heidi
Antworten mit Zitat

Liebe gold,

ich sehe den schweren Bildband mit den schweren Bildern drin auf der zarten Hand des LI. Die Schwere sorgt dafür, dass die Hand kaum in der Lage ist, die Bilder zu halten, es gerät in Schräglage und Farben verwandeln sich, werden matt, laufen förmlich aus dem Buch heraus, genauso wie aus dem LD daneben. Auch es verblasst. Vielleicht besteht es nur noch aus Erinnerungen im LI oder ist unanwesend anwesend.
Ich könnte diese Szene auch anders lesen, wenn ich dem freien Fall mehr Aufmerksamkeit schenken würde, aber erst mal will ich ihn so lesen, wie ich es gerade tue.

Am Ende bleibt eine melancholische Stimmung an mir haften, LI-Traurigkeit über den Verlust des Glanzes. Im Buch, wie auch im Du.

Dieser Text rührt an mir.

Liebe Grüße
Heidi
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firstoffertio
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Beitrag17.11.2018 23:35

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ja, gold, das ist sehr gelungen, und berührt, auf eine ganz eigenartige Art, inhaltlich und sprachlich.
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Patrick Schuler
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 29
Beiträge: 1121



Beitrag17.11.2018 23:38

von Patrick Schuler
Antworten mit Zitat

Ein Geschenk und eine Erinnerung und beides für das Lyr.I untrennbar, wohl weil es die einzig verbleibende Erinnerung ist? (bis auf das Bild). Ich habe hier das Bild einer gebrochenen Liebe, oder eines Todesfalls vor Augen, je größer der Abstand zwischen der letzten Begegnung von beiden wird, desto stärker verblassen die Erinnerungen. Selbst das "Wesentliche" verliert an Glanz, gleichsam welk geworden und nicht mehr zu halten.
Das muss eine innige Beziehung gewesen sein. Sie unaufdringlich und in sehr angenehm nachdendenklichen, etwas schwermütigen Worten herüberzubringen, ist eine gute Entscheidung. Gefällt mir außerordentlich!
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2517
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag18.11.2018 00:03
Re: Musée d' Orsay
von Berni
Antworten mit Zitat

gold hat Folgendes geschrieben:
Einst schenktest du mir einen Bildband
mit Werken des Musée d' Orsay
Eine Landschaft von Monet
ruhig auf das Wesentliche reduziert
mit all den Farben

Schwer wiegen die Bilder
in meiner Hand
und das von dir daneben

Die schiefe Ebene der freie Fall
von den Seiten weicht der Glanz
und der von dir daneben



Hallo gold,

dein Text gefällt mir sehr gut. Wunderbar der Einstieg mit dem Bildband und dem einen Bild, aufs Wesentliche reduziert. Dazu wohl das Erinnerungsfoto von der Person, die hier angesprochen wird.
Dann ein Kippen, wohl nur noch Erinnerung, die verblasst, auch an die angesprochene Person.

Ein schöner, dann auch trauriger, in jedem Fall melancholischer Moment.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag18.11.2018 00:26

von gold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie schön. Den ganzen Tag über, trudeln liebevolle Gäste mit wertvollen Geschenken ein.
Ich danke euch sehr und freue mich, dass ihr das Gefühl, das ich Monets Bildern und dem LDu gegenüber hatte und habe, aufgenommen habt.

 Very Happy

 sehr gern gelesen
Liebe Grüße
gold


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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag18.11.2018 03:16

von Abari
Antworten mit Zitat

Ich möchte mich den Gratulanten anschließen. Ich trug das kleine Gedicht den ganzen Tag bei mir. Das war sehr angenehm.

_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag18.11.2018 05:29

von gold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Abari hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte mich den Gratulanten anschließen. Ich trug das kleine Gedicht den ganzen Tag bei mir. Das war sehr angenehm.



Danke, lieber Abari, da war es in guten Händen. Very Happy


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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
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Beitrag18.11.2018 05:47

von gold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

menetekel hat Folgendes geschrieben:
smile extra Hui, Gold, love

das ist dir aber vortrefflich gelungen.
Unauffällig gestreute Reime und passend gesetzte Halbreime: Da kann ich schon mal vorab gratulieren.

Hinzu kommt das schöne (statische) Bild der "schiefen Ebene" im Kontrast zu einer Monetlandschaft. - Ich möchte mich jetzt nicht als Monetkennerin aufspielen, denn das bin nicht, weiß aber doch, dass er oft den atmosphärischen Eindruck in den Vordergrund gestellt hat, was du in deinem Gedicht auch machst. Selbst sein Wechselspiel des Lichts kommt indirekt heraus, indem du seine kurzen Pinselstriche in eine sich neigende Ebene verwandelst, wie sie in späteren Kunstgattungen verwendet worden ist.

Kurzum:
Ich bin geradezu entzückt. smile

m.


Liebe menetekel,

ich bin auch entzückt ueber deinen Kommentar. Und ich hatte beim Verfassen des Textes ein dichtes Gefühl, so wie es eben sein soll und das ich bisher ab und zu in der Lyrik habe. In der Prosa tritt es bei mir seltener auf. Vielleicht liegt es an der Fülle des Textes.

Fortsetzung folgt. Sorry, sollte vielleicht noch ein bisschen schlafen 💤.


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Literättin
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Beitrag18.11.2018 13:10

von Literättin
Antworten mit Zitat

Ja, schon smile,... aber ... Embarassed .

Mir gefallen die schweren Bilder, die Verbindung zu den inneren, die Erinnerungen an LDu, das matt werden daran.

Ein sehr schöner Ansatz, das alles in der stillen Betrachtung einer kleinen alltäglichen Szene zusammen zu fügen.

Woran ich mich ein wenig stoße, ist das mir leicht zu verdrechselte mit den Inversionen (falls das der richtige Begriff ist) von: "Einst schenktest du" und "schwer wiegen die" zudem in Kombination mit dem antiquierten "einst". Das wirkt auf mich immer ein wenig wie "Lyrik muss so".

Weshalb nicht auch da schlichter (und moderner), so wie der Tonfall des Gedichts ja eigentlich auch ist und rüber will?

Und ein anderes noch: Ich verbinde Monet mit sehr sinnlicher Lichtmalerei und großer Farbtiefe und -Fülle und eher üppig in seinen berühmten Gartenlandschaften als mit "ruhig auf das Wesentliche reduziert" aber vielleicht hast Du auch ein ganz bestimmtes, weniger bekanntes Bild von Monet vorm inneren Auge, dann vielleicht ein bisschen konkreter?

Was ich aber mag ist wie gesagt die Verbindung der Schwere der inneren und äußeren Bilder, die schiefe Ebene - da erlebe ich das Abrutschen den weichenden Glanz, also das stumpf werden und den Sog nach unten greifbar nah in dieser kleinen Szene. Vielleicht hast Du ja doch noch ein wenig Lust aufs fein feilen?

Jedenfalls: gern gelesen und kommentiert. smile


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when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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Aranka
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Beiträge: 3106
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A
Beitrag18.11.2018 21:17

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Gold,

habe hier mehrfach hineingeschaut und der Text hat nichts an Wirkung bei mir verloren. Hier ein paar meiner Gedanken:

Ein auf das Wesentliche konzentrierter lyrischer Text in einer konzentrierten ruhigen Sprechweise und einem bedächtigen Schritttempo. Mir gefallen die wohl überlegt gesetzten Worte und der für mich durchgängig kontrollierte Rhythmus.

Und dennoch, trotz aller kontrollierten Gangart, fehlt es dem Text nicht an emotionaler Ausstrahlung. Es sind die Bilder und die kleine Erinnerungsreise, die hier erzählt wird, in der diese Emotion verwurzelt ist.

Es geht um ein Zurückschauen, ein Erinnern, ein Sich-Vergewissern, was noch geblieben ist. Es ist ein Wandern in einer Erinnerungslandschaft und diese wird zur Reflexionslandschaft.

Und welcher Maler würde sich da eher anbieten als ein Monet, der seine Landschaften gerne selbst als Reflexionslandschaften bezeichnet hat.
In seinen späten Arbeiten, in denen er in immer stärkerem Maße eine Auflösung von Formen und Farben betreibt, bis hin zur Abstraktion, löst sich das Gegenständliches immer mehr in seinen Pinselstrichen auf, wird zum Farbspiel. Das Dingliche ist nur noch zu erahnen, ganz so wie die Erinnerung an das LD hier im Gedicht. (So lese ich es.)

Noch einmal zu Monet: Ich habe eines der späten Seerosenbilder vor Augen, in dem die Farben zu flirren beginnen und die Wasser-Oberfläche zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Tiefe wird.

Ich finde deine Bilder sehr stimmig und habe mich gerne mit dem Text beschäftigt.

Da dein Gedicht in der Werkstatt steht, hier eine Überlegung: eine Leerzeile mehr und ein Satzzeichen und die Streichung der beiden "und". Damit werden die ersten beiden Zeilen betont und abgesetzt: Dieser Bildband als real Gebliebenes, der reale Startpunkt, an dem die Reise zurück beginnt.

Kannst ja mal drüber nachdenken.


Einst schenktest du mir einen Bildband 
mit Werken des Musée d' Orsay: 

Eine Landschaft von Monet 
ruhig auf das Wesentliche reduziert 
mit all den Farben 

Schwer wiegen die Bilder 
in meiner Hand 
das von dir daneben 

Die schiefe Ebene der freie Fall 
von den Seiten weicht der Glanz 
der von dir daneben


Dir weiterhin viel Freude in der Lyrik. Aranka


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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gold
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Beitrag18.11.2018 23:06

von gold
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So, jetzt mach´ ich mal weiter.
Zitat:
... und passend gesetzte Halbreime


mhm, hab´irgendetwas auf den Augen. Welche Halbreime meinst du?

Zitat:
weiß aber doch, dass er oft den atmosphärischen Eindruck in den Vordergrund gestellt hat, was du in deinem Gedicht auch machst. Selbst sein Wechselspiel des Lichts kommt indirekt heraus, indem du seine kurzen Pinselstriche in eine sich neigende Ebene verwandelst, wie sie in späteren Kunstgattungen verwendet worden ist.


Das hast du sehr schön ausgedrückt.

Da war sehr viel Intuition. Die schiefe Ebene, der freie Fall hatte ich eher auf die Entwicklung der Beziehung des LI zum LDu bezogen. Ist aber natürlich klasse, dass du die schiefe Ebene mit den Pinselstrichen in Zusammenhang setzt.  Very Happy

Liebe menetekel,
danke noch einmal für deine malerischen Worte. Very Happy

Liebe Grüße
gold


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Beitrag18.11.2018 23:17

von gold
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Guten Abend, liebe Zinna,

Zitat:
sehr fein gezeichnet, diese stille, beredte Szene mit leicht wirkenden Bildern, die schwer wiegen.


Danke für die Bezeichnung "stille, beredte" Szene.

Zitat:
Das 2x "daneben"  steht doppeldeutig da.


Verstehe ich leider nicht. Bitte um Erklärung. Wink

Zitat:
der ruhige, bestimmende Ton gefällt mir.


Danke sehr. Das freut mich.

Liebe Grüße
gold


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Beitrag18.11.2018 23:32
Re: Musée d' Orsay
von gold
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Liebe Heidi,

Zitat:
Die Schwere sorgt dafür, dass die Hand kaum in der Lage ist, die Bilder zu halten, es gerät in Schräglage und Farben verwandeln sich, werden matt, laufen förmlich aus dem Buch heraus, genauso wie aus dem LD daneben. Auch es verblasst. Vielleicht besteht es nur noch aus Erinnerungen im LI oder ist unanwesend anwesend.


Genau das waren meine Gedanken.

Danke, liebe Heidi. Der Bildband ist wirklich sehr schwer und die Beziehung hat dem LI sehr viel Lebensfreude gegeben. Das Geschenk drückte die Begeisterungsfähigkeit des LDu aus, mit der es das LI anzustecken wusste.

Zitat:
Am Ende bleibt eine melancholische Stimmung an mir haften, LI-Traurigkeit über den Verlust des Glanzes. Im Buch, wie auch im Du.

Dieser Text rührt an mir.


Ja, diese Stimmung packt mich immer wieder einmal. Sad

Zitat:
Ich könnte diese Szene auch anders lesen, wenn ich dem freien Fall mehr Aufmerksamkeit schenken würde, aber erst mal will ich ihn so lesen, wie ich es gerade tue.


Magst du noch etwas zu deiner anderen Lesart schreiben?

Liebe Heidi,

herzlichen Dank. Deine Worte zeigen mir, das ich ausgedrückt habe,
was mich bewegt hat. Und das macht mich zufrieden. Very Happy

Liebe Grüße
gold


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Beitrag18.11.2018 23:36

von gold
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Ja, gold, das ist sehr gelungen, und berührt, auf eine ganz eigenartige Art, inhaltlich und sprachlich.


Danke sehr, liebe f.o. Very Happy


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Beitrag18.11.2018 23:42

von gold
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Patrick Schuler hat Folgendes geschrieben:
Ein Geschenk und eine Erinnerung und beides für das Lyr.I untrennbar, wohl weil es die einzig verbleibende Erinnerung ist? (bis auf das Bild). Ich habe hier das Bild einer gebrochenen Liebe, oder eines Todesfalls vor Augen, je größer der Abstand zwischen der letzten Begegnung von beiden wird, desto stärker verblassen die Erinnerungen. Selbst das "Wesentliche" verliert an Glanz, gleichsam welk geworden und nicht mehr zu halten.
Das muss eine innige Beziehung gewesen sein. Sie unaufdringlich und in sehr angenehm nachdendenklichen, etwas schwermütigen Worten herüberzubringen, ist eine gute Entscheidung. Gefällt mir außerordentlich!


Vielen Dank, lieber Patrick. Very Happy

Die Beziehung war intensiv. Das kann man so sagen. Sie ist leider unschön zu Ende gegangen. Umso mehr freut mich, dass sich mein Zorn gewandelt hat und ich diese Worte gefunden habe.

Liebe Grüße
gold


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Beitrag18.11.2018 23:52
Re: Musée d' Orsay
von gold
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Lieber Berni,

Zitat:
Hallo gold,

dein Text gefällt mir sehr gut. Wunderbar der Einstieg mit dem Bildband und dem einen Bild, aufs Wesentliche reduziert.
 Ja, der hat mir auch Freude gemacht.

 Dazu wohl das Erinnerungsfoto von der Person, die hier angesprochen wird.
Dann ein Kippen, wohl nur noch Erinnerung, die verblasst, auch an die angesprochene Person.

Ein schöner, dann auch trauriger, in jedem Fall melancholischer Moment.


Zitat:
Schwer wiegen die Bilder
in meiner Hand
und das von dir daneben


hier hatte ich kein Foto im Sinn, sondern das Bild, das das LI vom LDu verinnerlicht hat. Aber deine Deutung ist auch okay.


Danke, lieber Berni.

Liebe Grüße
gold


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Beitrag18.11.2018 23:55

von gold
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Abari hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte mich den Gratulanten anschließen. Ich trug das kleine Gedicht den ganzen Tag bei mir. Das war sehr angenehm.


Wo ist es jetzt? Smile

Lieber Abari,
danke für die Gratulation. Very Happy

Liebe Grüße
gold


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Beitrag18.11.2018 23:57

von gold
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Mir macht das Antworten auf eure Kommentare sehr viel Spaß. Zumal ich mich noch einmal auf intensive Weise mit meinem Text auseinandersetze.  

Ich mach dann mal morgen weiter...

Gute Nacht.


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Beitrag19.11.2018 08:35

von menetekel
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Liebe Gold,
Reime, ebenso wie Halbreime, erzeugen einen guten Klang, wobei Halbreime aktuell gebräuchlicher sind (sie finden beispielsweise im Rap  vielseitig Verwendung). Dabei geht es um Vokale und Assonanzen.

https://wortwuchs.net/stilmittel/assonanz/

Vielleicht hast du das diesmal noch eher unbewusst angewandt, aber die Dinger sind ein ganz hervorragendes Stilmittel und "kitten" einen Text gleichsam zusammen.

Die schiefe Ebene im Bezug zur Gegenwart der Beziehung ist mir natürlich aufgefallen.
Aber ich mag an diesem Gedicht ganz besonders die Gegenüberstellung der Bilder: Monet ./. geometrische Formen. Es ist, als ob sich ein hingetupftes Glück  in eine strenge Linie verwandelte, die natürlich, bei näherer Betrachtung, aus einer Kette aneinandergereihter Punkte besteht ...

that's life

m.


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