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Was muss ich selbst wissen, wo dürfen andere weiterhelfen

 
 
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hobbes
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Beitrag11.11.2018 20:16
Was muss ich selbst wissen, wo dürfen andere weiterhelfen
von hobbes
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Weil das gerade in diesem Faden diskutiert wurde, zumindest am Rande und ich versucht war, etwas dazu zu schreiben, zu dieser Rand-Diskussion, dann aber dachte, dass das vielleicht doch zu sehr ins off-topic entgleist. Deshalb dieser Faden hier.

Bisher stand ich ganz auf Tape Dispensers Seite und war geneigt (und habe es sogar getan), über Fragen wie z.B. "Soll mein Protagonist lieber Engländer oder Chinese sein?" gehörig die Augen zu verdrehen und mir so etwas zu denken (seltener: zu antworten) wie: Na hör mal, du bist die Autorin, das musst du ja wohl selbst wissen.

Ich glaube, ich sehe das mittlerweile nicht mehr so ernst, also im Grunde doch, im Grunde bin ich immer noch der Meinung, das muss die Autorin selbst wissen, aber eventuell hilft ihr so eine Frage ja auf die Sprünge. Weil z.B. darüber diskutiert wird, was einen Engländer bzw. einen Chinesen ausmacht und wieso kann es eigentlich kein Spanier sein.

Oft genug antwortet die Autorin im Fall eines dieser Threads ja auch so etwas wie "Nein, das geht nicht, weil xyz" - es ist also so, dass sie genau weiß, was ihren Protagonisten ausmacht. Nur steht sie vielleicht gerade ein klein wenig auf dem Schlauch.

Die Frage ist vielleicht auch, was man selbst für immens wichtig hält oder wie man schreiben will (im Grunde laufen vermutlich alle Fragen darauf hinaus). Für mein eigenes Schreiben könnte ich mir eine Frage wie die obige jedenfalls nicht vorstellen. Da habe ich keine Lust, mir von irgendwem dreinreden zu lassen, denn das ist doch unter anderem genau das, was schreiben für mich ausmacht (herausfinden, wer mein Protagonist eigentlich wirklich ist, beispielsweise).
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Abari
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Beitrag11.11.2018 21:07

von Abari
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Hey,

ich weiß noch nicht so recht, worauf Du eigentlich hinaus willst. Ich versuche mich dennoch mal in einer Annäherung.

Was im verlinkten Faden auffällt, ist, dass die ThreaderstellerIn eben nicht weiß, was sie will und dem mit einem sehr mühseligen Ausschlussverfahren beizukommen versucht. D.h. für mich, dass sie eben keine klare Vorstellung hat und lediglich kreatives Potential abschöpft, wenn man es mal ganz böse betrachten will.

Wenn man in ihrem Sinne denkt, weiß sie immer noch nicht, was sie will, was ihr aber niemand anderes sagen kann. Ihr wurden sehr spezielle und konkrete Vorschläge zur Problemlösung gemacht, die sie mit einem Schuss Ironie zu beantworten scheint und ich frage mich, inwiefern das sachdienlich sein kann. Ich kann Tape Dispenser schon verstehen, auch wenn ich seine Wortwahl etwas... missglückt finde.

Es ist eben ein Unterschied, ob ich garnicht weiß, wie die Geschichte grob verlaufen soll oder ob ich mir Gedanken darum mache, ob der Protagonist Spanier, Finne, Chinese, Engländer oder Brasilianer sein wird. Freilich kann man ins Blaue hinein schreiben, aber mindestens das Ziel, von dem das Creat-Navi die Route rückwärts berechnen kann, sollte ich schon vor Augen haben. Und das ist ein Grundsatzproblem, nachdem ich dann ja auch das Genre, Komödie oder Tragödie etc. auswähle. Egal, ob Plotter oder ins-Blaue-Schreiber: Das Ziel muss stimmen. Das sehe ich nicht gegeben. Vielleicht - oder vielmehr hoffe ich da zu irren und es geht tatsächlich um den Weitergang der Geschichte: Dann darf sie ruhig die guten Ratschläge anhören und beherzigen.


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LG
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hobbes
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Beitrag11.11.2018 21:27

von hobbes
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Was ich jetzt eher nicht will: den auslösenden Faden als Beispiel heranziehen bzw. den Teil der Diskussion, die dorthin gehört, hierher verlagern. Bzw. hier über die Fadenerstellerin dort reden. Aber ups, ich habe ja auch Tape Dispenser erwähnt, herrje, ist das immer so kompliziert.

Und mit "ist das kompliziert" bin ich im Grunde auch genau bei meiner Frage, die eben auch die ist, wo die Grenze verläuft zwischen Hilfestellung und "hör mal, soll ich dir jetzt deine ganze Geschichte schreiben, oder was?"

Ich finde nämlich nicht, dass es hier
Abari hat Folgendes geschrieben:
Es ist eben ein Unterschied, ob ich garnicht weiß, wie die Geschichte grob verlaufen soll oder ob ich mir Gedanken darum mache, ob der Protagonist Spanier, Finne, Chinese, Engländer oder Brasilianer sein wird.

einen Unterschied gibt. Warum ist der Konflikt oder die Handlung wichtiger als derjenige, der handelt? Ohne den komme ich doch gar nicht erst zu einem (für ihn) passenden Konflikt?
Oh. Noch mal gelesen und festgestellt, so hast du das gar nicht geschrieben. "Gedanken darum machen" ist natürlich schon etwas anderes als "sagt mir, welche Nationalität mein Prota hat."

Aber das ist ja jetzt kein Einzelfall, daher finde ich den auslösenden Faden auch gar nicht so wichtig, es passiert doch im Grunde andauernd, dass irgendeiner so etwas fragt. Einige antworten, andere denken (oder antworten ebenfalls), dass diese Frage ja wohl vom Fragensteller selbst beantwortet werden müsse. Wer hat nun recht?

Hm, ich fürchte aber gerade, man kann das ohne konkrete Beispiele gar nicht diskutieren. Obwohl. Aus deinem Kommentar lese ich jetzt eher so etwas wie: "es geht weniger um die Frage selbst, sondern mehr um den Hintergrund, aus dem heraus die Frage gestellt wurde" heraus.
Planlos sein ist ok, solange man niemanden ausnutzt. Aber nun, wo verläuft da jetzt wieder die Grenze.

Abari hat Folgendes geschrieben:
Egal, ob Plotter oder ins-Blaue-Schreiber: Das Ziel muss stimmen.

Aber was ist denn das Ziel? Ich schreibe nun schon seit Jahren an einer Geschichte und könnte dir noch immer nicht sagen, was deren Ziel ist (was vermutlich genau der Grund ist, warum ich seit Jahren daran schreibe, aber nun).
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d.frank
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D
Beitrag11.11.2018 22:05

von d.frank
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Zitat:
Aber was ist denn das Ziel?


Vielleicht die Prämisse? Was will ich verhandeln und aussagen?
Thema Kleiderbügel. Wink
Manchmal kann auch die Handlung dazu dienen, die Prämisse auseinander zu nehmen. Ich verfrachte meine Figuren in Situationen, in denen sie die Prämisse entweder füttern oder untergraben.
John Irving schreibt seine Bücher rückwärts, vom letzten Satz aus.
Ich selber habe ein vages Bild, das sich immer wieder verändert.

Wenn ich keine Ideen zu Plot und Figuren hätte, würde ich mir ein anderes Hobby suchen. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob Plot und Figuren schlüssig sind, würde ich gern jemanden fragen.
Wenn mein Buch am Ende aus fremden Stoffen besteht, die ich selbst eigentlich nur zusammengenäht habe, würde ich ein Schreibbüro aufmachen und andere für mich produzieren lassen.


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Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
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Abari
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Beitrag11.11.2018 22:05

von Abari
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Ich denke, es ist vollkommen legitim, Möglichkeiten zu diskutieren. Die allerdings muss ich erst einmal haben und das ist die Grenze, an der es sich stößt. Denn für mich ist es schon ein Riesenunterschied, ob ein(e) AutorIn mir verschiedene Angebote macht, wie sie/er weiter verfahren will und die mit mir diskutieren möchte oder ob dasjenige hergeht und mich fragt: "Ich weiß nicht weiter. Hilf mir bitte." Denn in erstrem Falle wähle ich mit Bedacht aus und versuche aus der/m AutorIn herauszukitzeln, womit sie/er sich am wohlsten fühlt; in letztrem Fall hingegen würde ich fragen:

1. Was ist das ziel des Buches (in einem Satz)?
2. Wie willst Du dieses Ziel erreichen (Komödie, Tragödie etc.)
3. Was sind Deine Möglichkeiten und Anschlüsse, dieses Ziel zu erreichen? Nenne ein Dutzend.

und das diskutieren. Ich finde, dass dem zuweilen zuwenig Gewicht beigemessen wird: Jemanden zu fordern und zu fördern. Man kann eben den Hirnschmalz und die Entfaltung einer Geschichte nicht abnehmen. Braucht auch niemand. Schließlich ist es nicht meine, sondern ihre/seine Geschichte. Sobald jemand von mir konkrete Vorschläge haben möchte, wehre ich ab: Das ist nicht in meinem Aufgabenfeld, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn es Fragen zur Sprache, Figurenentwicklung und was weiß ich nicht gibt: Ok. Gerne. Aber nicht, wenn jemandem die Ideen ausgehen, mich fragen: Dann bitte selber schöpfen. Das wäre ja auch gerade so, als wolle ein Komponist seine Melodie geschrieben haben, weil ihm selber keine einfällt. Das Nüsslein muss letztlich jeder selber knacken.


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a.no-nym
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A
Beitrag11.11.2018 22:06

von a.no-nym
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Ich stelle mir das ungefähr so vor wie bei den unterschiedlichen Lerntypen: Der eine muss den Lernstoff hören, der nächste kann nur lesend Dinge verstehen, ein anderer braucht die Anschauung von Experimenten, einer kann nur allein lernen, der nächste braucht   Gruppenarbeit usw.

So geht es vielleicht auch den Autoren, die dann mit ihren Fragen hier landen. Sie brauchen die Diskussion in der Gruppe, um innerlich Anlauf zu nehmen für ihren nächsten Schritt/Sprung/Flug - was auch immer. Ich könnte mir vorstellen, dass ihnen die Diskussion weiterhilft, selbst wenn sie am Ende alle Ratschläge und Ideen in den Wind schlagen. Eben weil der Austausch ihnen hilft, gedankliche Klarheit zu gewinnen. Vielleicht liege ich da aber auch komplett daneben.
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Tape Dispenser
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T


Beiträge: 272



T
Beitrag11.11.2018 22:43

von Tape Dispenser
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Worum geht es denn beim Schreiben?

Letztendlich darum, eine Geschichte zu erzählen.

Fragen, die in besagten Thread aufgeworfen wurden, unterscheiden sich deutlich von solchen, die nach spezifischen Details fragen. Es macht einen großen Unterschied, wenn jemand fragt, ob es in Alaska Hundefrisöre gibt, als wenn jemand fragt, wie er er grundlegende Elemente einer Geschichte, wie einen Konflikt, in die Handlung einbauen soll, der auch noch bestimmte Kriterien erfüllen soll.

Diese Probleme sind meiner Meinung nach aber genau diejenigen, die jemand, der den Anspruch erhebt, Geschichten schreiben zu wollen, selbst in der Lage sein muss, zu lösen.
Die Ausführung kann mehr oder weniger gut gelingen, da lässt sich in der Werkstatt oder in einer Arbeitsgruppe etwas machen. Aber man hat es wenigstens versucht. Und man hat eine eigene Idee entwickelt. Wenn aber die eigene Fantasie für mehr nicht reicht; dass man andere Leute fragt, ob sie Ideen haben, dann wird der Rest vermutlich auch nicht besonders originell ausfallen.

Wie will man auf diese Weise jemals eigenständige und originäre Texte verfassen? Das hat etwas von Hausaufgaben abschreiben.
Da lernt man für sich selbst genauso viel, nämlich nichts.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag11.11.2018 23:21
Re: Was muss ich selbst wissen, wo dürfen andere weiterhelfen
von Stefanie
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Bisher stand ich ganz auf Tape Dispensers Seite und war geneigt (und habe es sogar getan), über Fragen wie z.B. "Soll mein Protagonist lieber Engländer oder Chinese sein?" gehörig die Augen zu verdrehen und mir so etwas zu denken (seltener: zu antworten) wie: Na hör mal, du bist die Autorin, das musst du ja wohl selbst wissen.


Bisher wurde hier nur über den Frager und seine Motivation, Fragen zu stellen, gesprochen.

Ich möchte das mal von der anderen Seite betrachten.
Jeder, der hier im Forum Antworten schreibt, tut das freiwillig.

Wenn ich z.B. Beiträge sehe, die von Rechtschreibfehlern wimmeln, verdrehe ich auch die Augen, aber ich schreibe keine Antwort, die den Schreiber beleidigt. Ich weise auf Rechtschreibprogramme hin und erklär, warum ich es höflich finde, sie zu benutzen, bevor man hier postet.

Manche hier machen sich die Mühe und korrigieren geduldig alle Fehler oder bringen sich mit Ideen ein, wenn jemand auf dem Schlauch steht.
Freiwillig.

Jeder hier darf fragen, was immer er will, und jedem hier steht es frei, seine Zeit in eine Antwort zu investieren oder nicht.

Aber wenn manche Anfragen als "dumm" gebranntmarkt werden oder die Gelegenheit genutzt wird, um sich über den vermeintlich Ideenlosen lustig zu machen, dann entsteht hier im Forum eine Stimmung, bei der Leute Angst haben, Fragen zu stellen, weil sie nicht wissen, ob sie dafür runtergemacht werden.

Wollen wir das?

Daher schlage ich vor, lasst die Leute antworten, die bereit sind, ihre Zeit und Phantasie für eine Antwort zu nutzen.

Wenn ihr eine Frage für dumm haltet, rollt mit den Augen, wenn ihr wollt, und lest in einem anderen Thread weiter.
Aber verschwendet eure Zeit nicht mit verletzenden Antworten, die niemandem helfen.
Es macht euch nicht zu besseren Schriftsteller, wenn ihr auf andere herunterseht.
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Pütchen
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Beitrag12.11.2018 01:43

von Pütchen
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Was du schreibst, Stefanie, finde ich schön. Und halte es auch so.

Zum Eingangspost selbst @hobbes: Manchmal kann es helfen, das Problem, an dem man hängt, laut auszusprechen (beziehungsweise zu posten). Ich selbst bin jetzt auch eher jemand, der im stillen Kämmerlein arbeitet und auch nicht gern in einer Gruppe an meinem Plot werkelt. Ich bin auch der Meinung, dass mir mein Plot, beziehungsweise meine Protagonisten schon sagen, was sie wollen.
 
Aber ich habe schon festgestellt, es hilft mir manchmal, wenn ich - ich habe da so eine liebe DSFo-Kollegin als Opfer Laughing - mein Problem niederschreibe. Zum Glück darf es da auch banal sein. Im Grunde ist es egal, was mein Ansprechpartner dann sagt, ich komme allein durch das Problem formulieren meist selbst auf eine Lösung.  

Vielleicht ist in vielen Fällen auch das der Grund?

Oder oft ist man ja auch total vernagelt (oder geht das nur mir so? Laughing ) und dann helfen einem auch total verquere Antworten wieder, die Assoziationen anzuregen und eine Lösung zu finden für ein scheinbar banales Problem.


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Lapidar
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Beitrag12.11.2018 08:03

von Lapidar
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Ich hab dein Diskussionsthema hier etwas anders aufgefasst.
Ein Beispiel aus meiner jüngeren Vergangenheit: wink
Ich hab ein Manuskript eingereicht und bekam dann das Feedback des Verlages (sinngemäß, bzw. das was ich daraus gezogen habe): Für einen Heimatkrimi zu düster, eigentlich ganz interessant, aber das Setting müsste nach England ausgelagert werden und außerdem zu kurz. Aber wenn ich das Ganze überarbeite, dann würden sie sich das gerne nochmal angucken. (Wohlgemerkt: ich habe diesmal auf Dialektpassagen verzichtet)

Also hab ich mir daraus Folgendes gezogen

(was ich also angenommen habe:)
Das Ganze nochmal angucken und überarbeiten (hier gleich noch ein dickes Danke an meine AG-ler).
Somit wird das Buch auch tatsächlich länger.

Das Setting bleibt. Ich schreibe zwar ab und an Kurzgeschichten, die ich in Irland ansiedle, aber da ist jedem klar, dass das eine Irland-Version ist, die so nicht existiert.
Ich war das Lezte mal in GB 1997 auf dem Flughafen und auch wenn GB das Land der Geister ist, gibt es sicher auch welche bei mir daheim.

Sprich: es ist wichtig sich Rat einzuholen, von Leuten, die das Geschäft kennen, aber letztendlich muss der Autor selbst entscheiden, inwieweit er sich dann die Meinung zu eigen macht.

Ich gehe konform mit Pütchen: manchmal hilft es einfach mit jemand zu reden, damit der Knopf aufgeht.
Aber die Verantwortung muss man selber übernehmen. Beispiel aus einem anderen Bereich in meinem Leben: Eine Freundin hat eine Beziehung mit einem verheirateten Mann. Sie ist glücklich. Ich darf ihr zwar sagen, dass das meiner Meinung nach nicht gut ist ... und ihr auch die Gründe sagen, aber wenn sie trotzdem weiter machen will.... ihre Sache. Wenn sie scheitert, dann fang ich sie auf- und versuch mir "hab ichs dir nicht schon voher gesagt?" zu vermeiden.

Und ja Stefanie hat natürlich auch recht: jeder antwortet freiwillig und sollte sich überlegen, in was er seine Energie steckt.

Augenrollen ist eine super Idee. Muss ich mir aneignen smile
Jemanden zur Minna machen, weil er aus meiner Sicht doof ist oder doofe Fragen stellt, bläst mein Ego auf, ist aber nicht hilfreich. Weder für mich und mein Ego noch für den Fragesteller.


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"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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nebenfluss
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Beitrag12.11.2018 09:37
Re: Was muss ich selbst wissen, wo dürfen andere weiterhelfen
von nebenfluss
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Aber wenn manche Anfragen als "dumm" gebranntmarkt werden oder die Gelegenheit genutzt wird, um sich über den vermeintlich Ideenlosen lustig zu machen, dann entsteht hier im Forum eine Stimmung, bei der Leute Angst haben, Fragen zu stellen, weil sie nicht wissen, ob sie dafür runtergemacht werden.

Wollen wir das?

Ich will das nicht.
Ich möchte aber auch nicht, dass hier im Forum eine Stimmung entsteht, bei der Leute Angst haben, ehrliche Antworten zu geben, weil sie dann (womöglich von nicht direkt Beteiligten) bösartige Motive unterstellt bekommen. Konflikte sollen die miteinander klären, die es unmittelbar betrifft. So bleiben Konflikte in der Regel klein.
Ist Kleinhalten nicht möglich, meldet man die Fäden am besten der Moderation.

Zur Frage:
Ich denke, zunächst mal darf jeder Neuling alles und muss nichts (vom Einhalten gewisser Regeln mal abgesehen).
Allerdings schwindet der Bonus im Laufe der Zeit, wenn ein User nichts anderes tut, als das Forum mit seinen Fragen zu beschäftigen, insbesondere, wenn man überhaupt sieht, was mit den Antworten passiert.
Auch naive Fragen sind kein Kapitalverbrechen.
Aber möchte ich die Entwicklung eines Autors fördern, darf ich auch sagen, wenn er meines Erachtens die falschen Fragen stellt und ihm Gegenfragen zu stellen.


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Stefanie
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Beitrag12.11.2018 09:57

von Stefanie
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@nebenfluss:
Da hast du recht.

Allerdings macht der Ton die Musik.

Sprüche wie "Wenn du noch nicht einmal selber weißt, was du eigentlich schreiben willst, warum schreibst du überhaupt?" (aus dem anderen Thread) sind beleidigend und keine Antwort auf die gestellte Frage.

Jede Buchidee fängt mit kleinen Bruchstücken an. Manche haben eine Figur und überlegen sich, was ihr passieren könnte, andere wissen, dass sie einen Krimi schreiben wollen, der in Köln spielt etc..
Wie man den Rest, den man braucht, um einen Plot und eine Geschichte zu entwickeln, entwirft, muss man auch erstmal lernen. Wer sich entscheidet, in so einem frühen Stadium Hilfe zu suchen, kann und darf das tun. Wird vielleicht nicht die originellste Geschichte, aber wer schreibt schon beim ersten Versuch einen Bestseller?

Da hier immer neue Anfänger ins Forum kommen, werden auch immer wieder die gleichen Anfängerfragen und -probleme angesprochen werden.
Wen das so sehr nervt, dass er herablassende Kommentare schreibt, braucht vielleicht mal eine kleine Forumspause. (Ich meine nicht eine offizielle Sperre!)
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Abari
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Beitrag12.11.2018 12:49

von Abari
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Hmmm.

Ich gebe Stefanie insofern recht, alsdass mich persönlich nichts und niemand zu einer Antwort zwingt. Ich suche sie nach bestem Wissen und Gewissen so freundlich wie möglich zu gestalten; auch das ist Schreibarbeit und schult mich im Umgang mit Texten. Wo ich mich entgleist fühle, sehe ich mich aufgefordert, mich zu entschuldigen, was mir keinen Zacken aus der Krone bricht.

Aber um den Ton ging es hobbes, glaube ich, gar nicht (müsste sie selber mal sagen). Es ging doch ursprünglich darum, ob und wie sehr man Unterstützung leisten darf und wo die Grenze zu Ideenklauberei besteht - oder nicht?

Ich weiß nicht, wenn wir jetzt wieder das Thema "guter Ton im Forum" durchnehmen, wird die Diskussion schnell entgleiten, fürchte ich. Es wäre - zu meinem größten Bedauern - nicht das erste Mal. Das wäre das OT für den zweiten resp. dritten Thread, was ja nicht Sinn und Zweck sein kann???


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Abari
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Stefanie
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Beiträge: 1741



Beitrag12.11.2018 14:11

von Stefanie
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Abari hat Folgendes geschrieben:
. Es ging doch ursprünglich darum, ob und wie sehr man Unterstützung leisten darf und wo die Grenze zu Ideenklauberei besteht - oder nicht?


Wenn jemand mich fragt, wie sein Buch weitergehen soll, und ich einen Vorschlag dafür einreiche, dann habe ich nichts dagegen, wenn der Vorschlag auch verwendet wird.
Zumal jeder aus einer Idee etwas anderes macht.
Bei Schreibübungen wird oft ein bestimmtes Team oder Stichpunkte vorgegeben und jeder macht eine eigene Geschichte daraus.

Klar sollte ein guter Schriftsteller das alleine können, aber für die ersten Gehversuche als Schreiber finde ich das ok. Die Selbständigkeit wird schon kommen.
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hobbes
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Beitrag12.11.2018 14:35

von hobbes
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Abari hat Folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, wenn wir jetzt wieder das Thema "guter Ton im Forum" durchnehmen, wird die Diskussion schnell entgleiten, fürchte ich. Es wäre - zu meinem größten Bedauern - nicht das erste Mal. Das wäre das OT für den zweiten resp. dritten Thread, was ja nicht Sinn und Zweck sein kann???

In der Tat. Und nein, es ging mir nicht um den Ton. Da bin ich ganz nebenfluss Meinung, dass die Beteiligten das am besten selbst miteinander klären.

Ansonsten bekommt man doch sowieso keinen Konsens darüber hin, also: Ist das noch angemessen oder nicht, bzw. was ist angemessen, was nicht.

Ich hätte damit
Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Sprüche wie "Wenn du noch nicht einmal selber weißt, was du eigentlich schreiben willst, warum schreibst du überhaupt?" (aus dem anderen Thread) sind beleidigend und keine Antwort auf die gestellte Frage.

zum Beispiel überhaupt kein Problem, also vor allem dann nicht, wenn der andere tatsächlich an einer Antwort auf diese Frage (warum schreibst du) interessiert ist. Ob das so ist bzw. war, wer weiß, darum soll es hier aber auch gar nicht gehen.

Also schnell zurück zum Thema. Ob es tatsächlich das hier
Abari hat Folgendes geschrieben:
Es ging doch ursprünglich darum, ob und wie sehr man Unterstützung leisten darf und wo die Grenze zu Ideenklauberei besteht - oder nicht?

ist, ich weiß nicht. Da wüsste ich gern noch, ob du mit Ideenklauberei = Ideenklauerei meintest. Wobei, wenn jemand seine Ideen freiwillig hergibt, kann ja auch nichts geklaut werden.

Aber doch, es (Abaris Zitat) kommt schon hin. Ich probiere es noch mal in meinen Worten. Ich glaube, es geht mir mehr um so etwas wie: Was macht eine Geschichte eigentlich aus. Und: Wann kommt der Punkt, an dem es nicht mehr "meine" Geschichte, sondern die eines anderen ist.

Und da wird es dann wohl gleich wieder schwierig, denn das sieht dann vermutlich jeder wieder anders. Und eben auch das, was jetzt auch schon mehrfach genannt wurde, dass eben jeder anders ist, der eine will über seinen Plot, seine Figuren diskutieren, der andere am liebsten gar nichts von ihnen verraten.

Als Beispiel nehme ich mal diese Frage
d.frank hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht die Prämisse? Was will ich verhandeln und aussagen?

Was, wenn ich das alles noch nicht weiß? Dann sagt der eine, na hör mal, vorher brauchst du ja wohl gar nicht erst anfangen. Und ich sage: Doch.
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D
Beitrag12.11.2018 15:03

von d.frank
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Hallo hobbes,

Zitat:
Was, wenn ich das alles noch nicht weiß? Dann sagt der eine, na hör mal, vorher brauchst du ja wohl gar nicht erst anfangen. Und ich sage: Doch.
,

das glaube ich nicht so ganz. Ich glaube, da ist irgendwas, und wenn es nur ein ganz, ganz vages Gefühl, an das man sich langsam herantastet.
Vielleicht auch was, das man verdrängt hat, etwas, dem man sich selbst erst nähern muss, bevor man es in Worte fassen kann und das man beim Schreiben ausgräbt.
Ganz ohne etwas würde da nichts kommen, glaube ich. Das wäre, als könnte man seine Träume von einem Fremden träumen lassen.


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Beitrag12.11.2018 15:21

von Abari
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
[...]Ob es tatsächlich das hier
Abari hat Folgendes geschrieben:
Es ging doch ursprünglich darum, ob und wie sehr man Unterstützung leisten darf und wo die Grenze zu Ideenklauberei besteht - oder nicht?

ist, ich weiß nicht. Da wüsste ich gern noch, ob du mit Ideenklauberei = Ideenklauerei meintest. Wobei, wenn jemand seine Ideen freiwillig hergibt, kann ja auch nichts geklaut werden.


Da hast Du vollkommen recht. Ich meinte Klauben iSv etwas (Ideen) zusammenklauben, weil einem selber die Ideen fehlen. Das finde ich geschmacklos. Der Vergleich von Stefanie hinkt ein wenig, da die "Ideen" bei Schreibratgebern idR standardisiert sind und Vergleichbarkeit zulassen. - Das ist bei einem eigenen Buch/ einer eigenen Geschichte ganz was anderes. Da geht es ja in meinen Augen darum, sich selbst zu (er-)finden, als SchriftstellerIn und als ErfinderIn; nicht darum, PflichterfüllerIn einer Vorlage zu sein. Ich will das nicht abwerten, die Wettbewerbe hier sind ja nichts anderes und es ist durchaus spannend, mal engen Vorgaben gerecht werden zu müssen. Pädagogisch ist daran ja, dass man erst einmal ein Bett hat, um den Fluss der Gedanken zu lenken, wenn man von sich aus keins findet. Oder, wenn es wie bei den Wettbewerben hier, einen "Common sense" geben muss, wobei natürlich ein Schreibratgeber die Anforderungen idR deutlich niedriger ansetzt als ein dsfo-Wettbewerb. Ist das noch irgendwie nachvollziehbar?

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Was macht eine Geschichte eigentlich aus. Und: Wann kommt der Punkt, an dem es nicht mehr "meine" Geschichte, sondern die eines anderen ist.


Wir dürfen nie vergessen, dass der Gedanke, immer eine neue Geschichte erfinden zu müssen, erst 200 Jahre alt ist. Vorher haben sich die Menschen normalerweise die alten Mythen und Märchen immer wieder erzählt und nur die kunstvollen haben es in die Lehrbücher geschafft. Der "Simplicius" von Grimmelshausen bildet beispielsweise eine Ausnahme davon. Der ist geniun, spielt aber dennoch auf die Narrengeschichten der Zeit davor an. Intertextualität ist ja erlaubt; allein, dann muss sie sich auch zumindest den Beleseneren zu erkennen geben. Und was spricht dagegen, den "Tristan" des von Straßburg neu zu erzählen? Ich hab da nichts dagegen. Ovids Metamorphosen strotzen vor Stoffen, die noch niemand neu erzählt hat. Selbst in der Ilias finden sich noch Reserven. Also: Ran an den Speck!

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Und da wird es dann wohl gleich wieder schwierig, denn das sieht dann vermutlich jeder wieder anders. Und eben auch das, was jetzt auch schon mehrfach genannt wurde, dass eben jeder anders ist, der eine will über seinen Plot, seine Figuren diskutieren, der andere am liebsten gar nichts von ihnen verraten.


Freilich ist es an dem. Dazu sind wir Menschen. Aber ich mache mir da nichts vor: Phantasie bleibt Phantasie und ein bisschen darf man mit den Muskeln schon spielen, wenn es darum geht. Wenn jemand ratlos vor seinen Ideen sitzt wie der Verkäufer vor dem orientalischen Gewürzstand, ist das immer noch etwas anderes als als Verkäufer eine leere Theke zu haben und die Kundschaft zu bitten, etwas hinein zu tun. Davon gehe ich nicht ab.

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Als Beispiel nehme ich mal diese Frage
d.frank hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht die Prämisse? Was will ich verhandeln und aussagen?

Was, wenn ich das alles noch nicht weiß? Dann sagt der eine, na hör mal, vorher brauchst du ja wohl gar nicht erst anfangen. Und ich sage: Doch.


Es nicht zu wissen ist in meinen Augen keine Schande. Das kann man gemeinsam erarbeiten. Aber sich hinzustellen und zu sagen: "Macht mal. Mir fällt nichts ein." - Das ist in meinen Augen erbärmlich. Und da habe ich auch keine Ambitionen, mich zu beteiligen.


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Beitrag13.11.2018 15:02

von hobbes
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Im Grunde bin ich ja ganz bei euch (also z.B. bei d.frank und Abari), vor allem, weil ich selbst der Typ Schreiber bin, der bis zu dem Zeitpunkt, an dem er "fertig" sagt, quasi alles mit sich allein ausdiskutiert.

Was mich noch interessieren würde: Ihr, die ihr hier (vielleicht/hoffentlich) mitlest und bereitwillig auf wie-schreibe-ich-meine-Geschichte-Fragen antwortet: Gibt es für euch auch einen Punkt, an dem ihr sagt: Na hör mal, dass musst du (also der Fragende) ja wohl selbst wissen, da kann dir von außen keiner helfen?
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Merlinor
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Beitrag13.11.2018 17:10

von Merlinor
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Hallo hobbes

Ich denke, dass in unserem Forum jedem Fragesteller freigestellt ist, zu welchem Thema er etwas fragen möchte und ebenso jedem Leser, ob er darauf antworten möchte, oder nicht. Niemand muss sich also mit einem Thema auseinandersetzen, das ihm widerstrebt.
Wenn ich mich zu einer Frage äußere, versuche ich, dies möglichst sachlich und freundlich zu tun. Das gilt für die meisten unserer Mitglieder ebenso, finde ich. In manchen Diskussionen hier im Forum würde ich mir zwar noch etwas weniger persönliche "Wertung" und dafür mehr Sachlichkeit wünschen. Generell finde ich aber, dass Art und Tonfall der Diskussionsführung sich in der Regel in einem sehr akzeptablen Rahmen bewegen und immer wieder freue ich mich über Fälle, in denen die Mitglieder sich auf ausgesprochen freundliche, tolerante und sachliche Art gegenseitig Hilfestellung geben.

Zu Deiner letzten Frage:

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Gibt es für euch auch einen Punkt, an dem ihr sagt: Na hör mal, dass musst du (also der Fragende) ja wohl selbst wissen, da kann dir von außen keiner helfen?


Einen solchen "Punkt" gibt es für mich nicht, weil ich nicht weiß, was einen Fragesteller zu seiner Frage bewegt und vor allen Dingen, weil ich nicht weiß, ob nicht ein anderer ihm in Bereichen helfen kann, die ich selbst für unnötig, unsinnig oder irrelevant halte. Ob ihm von "außen keiner helfen" kann, das weiß ich also nicht.

Aber es gibt natürlich Fragestellungen, zu denen ich selbst mich nicht äußere, weil ich persönlich sie nicht für sinnvoll halte. Da kann es dann allenfalls einmal passieren, dass ich dem Fragesteller sachlich zu verdeutlichen versuche, warum ich seine Frage für verfehlt oder überflüssig halte. Aber in der Regel äußere ich mich in so einem Faden einfach gar nicht.

Mein prinzipieller "Knackpunkt" ist hier, ob es in der Frage darum geht, dem Fragesteller die grundsätzlichen Elemente seiner Geschichte anzuliefern und ihm mundgerecht zu entwickeln, oder darum, dass er zwar sehr wohl eine Geschichte hat, die aber noch unausgereift und lückenhaft ist und/oder er nicht weiß, wie er sie am besten erzählen kann.
Da bin ich ein bisschen eigen: Wenn einer keine Geschichte hat, braucht er meiner Meinung nach auch keine erzählen.
Wenn einer aber eine Geschichte hat, dann mag es sinnvoll sein, ihm erzähltechnisch zur Hand zu gehen - falls er danach fragt und ich das in seinem speziellen Fall auch kann.

Aber wie gesagt: Das ist meine ganz persönliche Stellung in dieser Frage. Oben haben einige Mitglieder angedeutet, dass sie keine Probleme damit haben, einem Autor ganz grundsätzlich bei der Entstehung einer Geschichte zur Seite zu stehen, sozusagen "Geburtshilfe" zu leisten. Das ist vollkommen in Ordnung, finde ich, und kann einem Neuling sicher helfen. Aber es ist halt nicht mein Ding.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag13.11.2018 17:17

von Abari
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Mein prinzipieller "Knackpunkt" ist hier, ob es in der Frage darum geht, dem Fragesteller die grundsätzlichen Elemente seiner Geschichte anzuliefern und ihm mundgerecht zu entwickeln, oder darum, dass er zwar sehr wohl eine Geschichte hat, die aber noch unausgereift und lückenhaft ist und/oder er nicht weiß, wie er sie am besten erzählen kann.
Da bin ich ein bisschen eigen: Wenn einer keine Geschichte hat, braucht er auch keine erzählen.
Wenn einer aber eine Geschichte hat, dann mag es sinnvoll sein, ihm erzähltechnisch zur Hand zu gehen - falls er danach fragt und ich das in seinem speziellen Fall auch kann.


Genau so geht es mir auch.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 749
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag14.11.2018 17:33

von Unstern
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Es darf jeder immer was fragen und jeder weiterhelfen. Es mag vielleicht kurios klingen, wenn wer die Nationalität seines Protagonisten nicht selbst bestimmen möchte, aber es auch legitim, wenn jemand eine Entscheidungshilfe möchte.

Ich selbst würde so etwas nicht wollen. Und einmal hat mir ein Verlag auch zurückgeschrieben, meine Science-Fiction-Geschichte wäre nicht exotisch genug, ich solle doch ein Alien aus dem Protagonisten machen, z.B. so ein Katzenwesen. (Das war selbst mir als Katzenverrückte zu viel.)

Und jedem kann man es ohnehin nicht recht machen. Muss man auch nicht. Darum gibt es ja auch nicht das eine ultimative Buch - und gerade so ein 0-99 Jahre und da wäre etwas für jeden Geschmack dabei ist für mich die größte Anti-Werbung. Ich will was für MEINEN Geschmack.

Ich muss aber gestehen, dass ich genau deswegen aufgehört habe, mir Testleser für meine Kurzgeschichten zu suchen. Da waren oft echt zu sehr Geschmacksfragen im Vordergrund, der eine mag den Namen der Protagonistin nicht, der nächste meint, man würde zu wenig über sie und ihre Herkunft erfahren (In einer Kurzgeschichte? - Da kann man nicht erklären, wie genau wer aufgewachsen ist, wie viele Geschwister, wie viele Haustiere es damals gab usw.)

Insgesamt suche ich mir noch selten wen, aber wenn, dann wird VORAB ausgemacht, wie tief die Kritik geht. Bei manchen ist ja nur eine Idee da, vielleicht einzelne Szenen, da kann schon mehr als Rat gegeben werden. Bei einem Text, der nächste Woche zur Veröffentlichung angeboten werden soll, ist das wenig hilfreich.
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Pütchen
Geschlecht:weiblichWeltenbummler

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Beitrag16.11.2018 17:07

von Pütchen
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Was mich noch interessieren würde: Ihr, die ihr hier (vielleicht/hoffentlich) mitlest und bereitwillig auf wie-schreibe-ich-meine-Geschichte-Fragen antwortet: Gibt es für euch auch einen Punkt, an dem ihr sagt: Na hör mal, dass musst du (also der Fragende) ja wohl selbst wissen, da kann dir von außen keiner helfen?


Nein, zu einem anderen würde ich das nie sagen. Weil es eben oft ein Anstupser ist. Ich glaube, das bei den (zumindest meisten) Schreibenden (die jetzt nicht bewusst klauen) die Ideen schon in ihnen stecken und auch von außen nur wenig beeinflußt werden (können) durch eine Gegenfrage o.ä., die wieder die Assoziationskette in Gang setzt. Manchmal kann ein Ratschlag ja genau das bewirken, dass man sagt, da will ich keinesfalls hin. Oder ein Außenstehender sieht eben den Baum im Wald, den man selbst schon nicht mehr im Fokus hat.

Mir geht es gerade so bei meinem nächsten Projekt. Mein Mann sagt, mein Hauptthema (mehr weiß er nicht von der Geschichte) so in der Art ist noch unlogisch. Hat er recht. Sein Vorschlag ist das, was ich auf keinen Fall will. Also hat es mich doch gleich zu etwas inspiriert, wie ich meinen Ursprungsplan doch durchsetzen kann. Klingt unlogisch? Kann schon sein Laughing Aber schon die Auseinandersetzung hilft.


_________________
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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