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Die Jagd auf den Unmenschen


 
 
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Peter Hort
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Alter: 37
Beiträge: 744
Wohnort: Stuttgart


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Beitrag27.10.2018 17:53
Die Jagd auf den Unmenschen
von Peter Hort
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1. Kapitel
Wie eine Fledermaus glitt der Triveno Express durch die idyllische, wolkenverhangene Tiroler Nacht. Die Sterne leuchteten wie Diamanten und fast alle Konstellationen waren klar und deutlich zu sehen. Der Speisewagen strahlte ein bizarres, schwer rötlich anmutendes Licht aus, dessen Kraft die der Sterne fast übertraf. Felix Brock der Sohn eines berühmten Schachgroßmeisters saß an einem der Tische, ihm gegenüber hatte Salvatore Angeleti ein bekannter Detektiv und Jäger Platz
genommen. „Napoleon war keine dreißig Jahre alt als er unsere Destination – Venedig – eroberte und ausplünderte. Die Stadt hatte danach keine politische Bedeutung mehr“ sagte er und nippte an seinem Glas Rotwein.“ Der Stärkere hat nun mal recht und der Schwache muss sich beugen, so ist der Lauf der Welt, ich bin in dieser Hinsicht eher Darwinist als Marxist „erwiderte Brock süffisant.
Der sehnige Angeleti drehte seinen Kopf kurz zur Seite und fuhr genauso philosophisch fort.
„Das Recht des Stärkeren muss sich auf Dauer dem Recht des Weiser beugen“ „Wer hat das gesagt.“ Fragte Brock ganz verwundert den Italiener, so als hätte ihm jemand eine Nachricht überbracht, auf die er lange gewartet hatte.“ Joseph Joubert“ er widerte dieser „ein kluger Mann, wenn man bedenkt, dass er zeit seines Lebens nichts veröffentlicht hat. „Brock dachte nach, doch sein Verstand war mit einer Information die er zwar interpretieren und einordnen konnte auf die er jedoch trotzdem keine Antwort fand überfordert. Also rief er laut „ Touché“ aus und lächelte sein Gegenüber verschmitzt an.
Angeleti genoss sichtlich den verbalen Schlagabtausch, den er für sich entscheiden konnte. Brock war natürlich ein guter Freund, aber wie es mit Freundschaften nun mal so ist, kommt letztendlich keine ohne ein wenig Konkurrenz aus. In einem rasenden Tempo fuhr der Zug an der bukolischen Landschaft vorbei, die jeden Künstler zum Mahlen einlud und jeden Poeten zum dichten inspirierte. Der Sichelförmige Mond leuchtete wie das einzige Überbleibsel einer Zeit, in der die Menschen nicht nur an Wunder glaubten, sondern sie auch täglich erlebten und in der die Welt der Menschen und der Götter nicht durch ein unüberwindbares Hindernis getrennt war. „Bald werden wir in Venedig sein um die Segnungen der Moderne genießen zu können“ versprach auf einmal der Detektiv und machte einen Gesichtsausdruck der Brock an die Skulptur des Denkers von Rodin erinnerte.“Sie sind wohl eher skeptisch, was die Moderne betrifft mein Freund, obwohl ich ganz ehrlich gestehen muss, dass ich mich auf ein heißes Bad sehr freue“ erwiderte Brock und starte in neugierig an.
„Jedes Vergnügen hat seinen Preis und ich glaube auch für dieses haben wir im 20. Jahrhundert wohl nur zu genüge bezahlt, ich denke da an die schrecklichsten Kriege aller Zeiten“ sprach der Jäger mit einer tiefen nachdenklichen Stimme die sehr an die eines Pastors erinnerte, eines Mannes, der sein Leben einer Sache gewidmet hat, die viel größer als er selbst  war. Brock sagte nichts, obwohl seine Mine eher auf Zustimmung deutete und einen ernsten, fast schon sinnierenden Ausdruck einnahm.
Die beiden aßen noch eine Weile, wobei keiner mehr wagte das Gespräch wieder aufzunehmen.
Nach gut einer halben Stunde stand Brock auf und sagte „Sie entschuldigen mich verehrter Siniore Angeleti, aber es ist schon spät,ich würde mich gerne in mein Abteil begeben“ „Natürlich mein Lieber Herr Brock, Gute Nacht „erwiderte der Italiener und stand aus Höflichkeit auf. „Gute Nacht“, sagte Brock und ging weg.
Auf dem Weg ins Abteil bemerkte er die Schönheit und Beschaulichkeit der Tiroler Landschaft, seine großen blauen Augen hatten einen Anflug von Reue und Buße und in seinem Inneren weckte die Natur die sinnlichsten Reminiszenzen.
„Skuzi mein Herr, darf ich vorbei, sie laufen zu langsam „ertönte eine Frauenstimme hinter seinem Rücken die ihn an die einer berühmten Moderatorin erinnerte. Er drehte sich um und erblickte eine sehr anmutige junge Frau die er auf Anhieb keiner der ihm bekannten europäischen Nationalitäten zuordnen konnte, die in aber eher an die Gemälde der italienischen Klassiker erinnerte und auf ihn sehr inspirierend wirkte. „Selbstverständlich ‚erwiderte er „ ich habe wohl ein wenig geträumt „-‘ alle Träume haben einen Grund „sagte sie spöttelnd und berührte ihn an der Schulter um ihn ein wenig zur Seite zu schieben. Er drehte sich gegen das Wagenfenster, um ihr Platz zu machen, beiläufig bemerkte er einen Talisman auf ihrem Hals, der ein ihm völlig unbekanntes fast schon archaischen Aussehen hatte und einen Antiquaren Wert besessen haben musste.
Sie ging vorbei und sagte „Gracie „er stieß ein kurzes „Prego „aus und verlor sie aus den Augen.
Als er weitergehen wollte, bemerkte er ein kleines Büchlein auf dem Wagenboden das vor wenigen Minuten noch nicht, da lag.“ Mit Sicherheit hat die unbekannte Schöne es hier verloren. „Dachte er und hub es auf. Es war ebenfalls altertümlich und von einer großen Besonderheit, die Buchstaben auf Umschlag waren ihm völlig unbekannt. Es war weder Latein, Griechisch, Hebräisch oder Kyrillisch noch irgend eine andere Schrift. Genauso wenig Sanskrit oder auch Kailschrift obwohl es eine gewisse Ähnlichkeit mit der letzteren aufwies. Da er auf der Universität von Bern wenige Semester Altphilologie studiert hatte, konnte er zwischen den wichtigsten Sprachen der Antike unterscheiden.
„ Wollen Sie hier noch lange so antichambrieren ‚sagte eine alte Männerstimme hinter ihm in einem strengen und spöttischen Ton „Sie halten ja den ganzen Verkehr auf „ „entschuldigen Sie mein Herr‘ erwiderte Brock fast lakonisch und stürzte sich in sein Abteil, das nur wenige Meter entfernt lag. Dort angekommen untersuchte er mit großem Interesse das Buch, das die Unbekannte verloren hatte. Brock war neugierig ein Charakterfehler, den er zeit seines Lebens hatte und der ihn schon in manch eine Schwierigkeit gebracht hat.
Das Buch hatte, außer dass es besonders alt aussah noch eine andere Auffälligkeit, es war handgeschrieben also womöglich nicht aus der Neuzeit, was es um so wertvoller erscheinen ließ.
Die Gedanken von Brock kreisten um diese Frau, die offensichtlich ein Geheimnis hatte, was sie für ihn begehrenswert machte, denn der junge Großmeistersohn liebte das Dunkel des Verborgenen und Geheimen.
Jetzt musste er ihr das Buch zurückgeben und so mit ihr Kontakt aufnehmen noch bevor der Zug in Venedig ankommt. Er stand auf, griff zur Tür, als plötzlich der Zug ruckartig bremste und es ihn mit großer Gewalt gegen den Sitz schleuderte. Eine Weile saß er wie benommen da bis er wieder ganz zu sich kam, um aus dem Fenster zu schauen. Der Zug stand. Völlig überrascht vom unerwarteten Ereignis ging er aus dem Abteil raus, um den Grund für das Halten zu erfahren.
Offenbar waren die Gleise verbogen, „äußerst ungewöhnlich für Nord-Italien, normalerweise passiert so etwas viel weiter im Süden, da es dort auch viel heißer ist“ erzählte Brock der Schaffner, den er im Gang getroffen hatte. „Wir sind zum Glück nicht mehr weit von Padua entfernt, da können wir alle praktisch hinlaufen und in einem Hotel übernachten, das Bahnunternehmen kommt für die Kosten auf „sagte er und nickte ruhig mit dem Kopf, was für Brock keine Beruhigung war, Geld spielte in seinem Leben eine untergeordnete Rolle, denn sein Vater war betucht genug, um in den höchsten Kreisen zu verkehren. Doch aber war die Zeit das kostbarste Gut, das er besaß und genau diese wollte er nicht verlieren. Denn in Venedig wollte er zum ersten Mal als Geschäftsmann auftreten in einem Glas-Unternehmen in das sein Vater viel Geld investiert hatte. Sicherlich könnte er ein Flugzeug aus Padua nehmen, „doch jetzt in der Nacht wird es wohl keine Flüge nach Venedig geben, „dachte er sich und machte sich mit allen anderen Passagieren auf den Weg in die Stadt.
Dabei bemerkte er die unbekannte Schönheit nicht und behielt so das Buch bei sich.
Der Mond schien immer noch klar und feuchte, weiche Luft streichelte seine Haut, wie ein Samthandschuh der in Champagner getaucht war, es war schon etwas kühl, doch der Mai zeigte sich von seiner menschenfreundlichen Seite.
In Padua angekommen buchte er sich im Pellegrino ein. Sein Zimmer war luxuriös und es fällte im an nichts, einige andere Passagiere leisteten ihm Gesellschaft im Hotel und so genoss er den ausklingenden Tag. Er entschloss sich aber noch kurz vor dem Schlafengehen einen Schlummertrunk zu sich zu nehmen.In der Bar des Hauses beruhigte er mit einem Gray Goose seine Nerven, dem köstlichen Wodka, der in der Champagne destilliert wird und einen unnachahmlichen Geschmack hat. Als er anfing zu dösen, griff eine unbändig starke Hand ihn an der Schulter, die die Kraft von 20 Männern gehabt haben musste da er sofort ganz wach wurde und sich vor Schreck umdrehte.
Vor ihm stand ein sehr breiter und mittelgroßer Mann, dessen Alter man auf mindestens 80 schätzen musste. Seine markante Nase, seine großen schwarzen Augen und der lange Ziegenbart ließen ihn sehr mysteriös aussehen, die breiten Wangenknochen und eine sehr hohe Stirn verliehen seinem Gesichtsausdruck etwas Edles und Rätselhaftes. Brock schaute ihm tief in die Augen, die etwas hypnotisches an sich hatte und sagte nichts, da er immer noch sein Gesicht musterte.“ Bist du Felix“ fing der Fremde an, „Ja das ist mein Name, aber wer sind Sie? Ich kenne Sie nicht! „sagte Brock und machte ein ernstes Gesicht. „Ich bin ein Reisender, so wie du „erwiderte der alte Mann, der einen apathischen Gesichtsausdruck hatte und ihn auch behielt. „Ich habe Sie im Zug nicht bemerkt ‚Sagte Brock und deutete auf die anderen Passagiere. ‚Felix ich kenne dich, dein Vater erwies mir vor langer Zeit einen Dienst und jetzt brauche ich deine Hilfe‘ sagte der mysteriöse Fremde und nahm einen Gegenstand aus seinem Anorak den Brock als den Stempel seines Vaters erkannte‘ „Ich verstehe nicht ganz, mein Vater hatte mir nie von Ihnen erzähl „sagte Brock mit einer sehr leisen und andächtig fragenden Stimme.“ Wir leben in nicht zu enträtselnden Zeiten Felix, die Welt gleicht einem stürmischen Ozean und die Zukunft scheint wie die Vergangenheit in Finsternis gehüllt „erklärte der Fremde, der mit seiner Stimme auf den Jungen Mann sehr beruhigend wirkte, sodass dieser ihm zu vertrauen begann.
Brock war zwar völlig überrumpelt, doch der alte Mann schien eine ungeheure Anziehungskraft zu besitzen die Brock fast auf eine übernatürliche Weise anzog und ihm sagte, dass er diesem sybillinischen Alten vertrauen kann, außerdem hatte er schon immer einen Hang zu Abenteuern und das schien ihm eins zu werden.

In seinem Zimmer angekommen bot Brock dem Unbekannten einen Glas Cognac an „auf Schlaf würde er heute Nacht wohl verzichten müssen“ dachte er sich und setzte sich in einen der Sessel
„Also wer sind Sie wirklich und woher kennen Sie mich und meinen Vater“ sagte er mit einer sehr interessierten doch auch bestimmten und ehrfürchtigen Stimme, die etwas zu streng klang.
„Mein Name ist Ahaschver „sagte der alte Mann mit einer sehr tiefen und dunklen Stimme die aber etwas sehr anmutiges und geheimnisvolles in sich hatte. „ Das ist ein sehr besonderer Name“ warf Brock etwas verwundert ein ‚und ihr voller Name?‘-“Nein, du verstehst nicht „sagte der Unbekannte sehr bestimmt. „ Ich bin der zur ewigen Wanderung Auserwählte, ich bin der ewige Jude „. Brock riss die Augen weit auf und verstummte, doch irgendwas ihn ihm sagte, dass der alte Mann die Wahrheit sprach, zu unheimlich war sein Aussehen und sein Sechster Sinn hatte Brock bis jetzt niemals getäuscht. „Gut, Verehrter und was wollen Sie nun von mir? Und woher kennen Sie meinen Vater? „Sagte er mit einer ungläubigen Stimme die aber ruhig und gefasst klang. „Ich werde verfolgt, man trachtet mir nach dem Leben und dein Vater ist ein Freund, der mir seiner Zeit Obdach gewehrt hat „fuhr Ahaschver in einem sehr überzeugenden Ton fort während er wie eine Marmorsäule da stand, ohne nur ein einziges Mal zu blinzeln. „Aber wer? Wer? Will Sie umbringen und wie ist das überhaupt möglich, wenn Sie doch zur ewigen Wanderung verflucht sind?“ Rief Brock laut aus nun mit einer Stimme die ergriffen und erstaunt zu gleich war.“ Der Unmensch „sagte der alte Wanderer „Der Unmensch? Es gibt den Unmenschen, ich dachte, es ist eher eine Bezeichnung für sehr böse und diabolische Personen „Warf Brock jetzt wieder leicht ungläubig ein. „Du junger Narr! ‚sagte der Wanderer mit einer gravitätischen Stimme die Brock als väterlich empfand.‘ Es gibt ihn, er stammt von den Völkern ab die schon zur Zeiten Kain und Abels auf der Welt waren, sein Name ist Odnapischtim er kommt aus dem Lande Od „Brock dachte nach, die biblischen Geschichten kannte er und auch das Land Od kam dort drinnen vor, aber war dieser Mann wirklich der ewige Jude? Irgendwie konnte er das Gegenteil nicht denken, eine übersinnliche Kraft hielt ihn fest und er war wie erstarrt. „ Aber wie kann ein Mensch so lange leben?“, schrie Brock laut auf so als hätte ihn irgendwas gestochen. „ Das Kraut des Lebens , das wonach Gilgamesch so sehr gesucht hatte . Er hat es gefunden und seit dem ist er unsterblich. „erwiderte Ahaschver „ Ich verstehe „ sagte Brock „Mythologie hat mich schon immer fasziniert, aber dass ich jetzt ein Teil davon bin, ist für mich nur schwer zu begreifen .„ Der ewige Jude setzte sich, um am Cognac zu riechen, der Hine duftete wohl vorzüglich, denn der Gesichtsausdruck des alten Mannes hellte sich nur jetzt etwas auf was auf Brock beruhigend und besorgniserregend zugleich wirkte, denn in so ein Abenteuer zu geraten hatte er sich nicht einmal vorstellen können.
Während dessen klopfte jemand an die Tür „per favore Siniore Brock“ rief eine Frauenstimme durch die Tür „jemand möchte Sie sprechen“ „ Um diese Uhrzeit?“ erwiderte Brock etwas nachdenklich. „Das Licht war noch an und da dachte ich Sie schlafen noch nicht ‚sagte das Zimmermädchen mit einer leicht erschrockenen Stimme „Nein , nein schon in Ordnung, wer ist, es denn‘ sagte Brock und schaute auf den Wanderer rüber um ihn mit einer Handbewegung zu beruhigen. Er schloss kurz die Augen und lehnte sich weiter in den Sessel zurück. „Es ist eine junge Frau, die sie aus dem Zug kennt, der heute Nacht halten musste“ „Ach ja sie will bestimmt das Buch haben „dachte sich Brock und holte das Büchlein aus der Westentasche. Der ewige Jude bemerkte den Gegenstand sofort und sagte; „das Buch gehört dem Unmenschen“ Felix Brock hielt an und schaute Ahaschver eine Weile lang an, dann rief er laut „Einen Moment bitte!“machte einen Schritt auf ihn zu um ihm das Buch zu geben, in einem weiteren Schritt stand er schon vor der Tür, nach einem festen Ruck am Türgriff stand der Zugang weit offen. Vor ihm stand das Zimmermädchen, das ihn mit einer Handbewegung in die Eingangshalle weisend empfing.
Er ging die Treppe runter und erblickte die Junge Frau aus dem Zug, die ihm freundlich zuwinkte.
„Mein Herr, mein Herr ich habe etwas verloren und glaube es ihn ihrem Besitz,“ Brock war trotz seines Alters zu erfahren, um vorschnell vertraulich zu werden, deswegen antwortete er kühl aber mit einem Lächeln auf den Lippen. „ Ich weiß nicht was Sie meinen meine Verehrte, außerdem ist mein Name Felix Brock und ich möchte ihnen in jeder Angelegenheit behilflich sein“ ‚Ach Sie haben es nicht? Ich hatte ein Buch verloren und war mir sicher, dass Sie es hätten, aber wenn es so ist, sagte die junge Frau, die sehr schlank war und über ein hervorragendes Aussehen verfügte.“ Ich bin mir sicher wir können ihr Problem lösen“ lächelte Brock weiter und lud sie auf ein Glas Champagner ein. Sie zögerte erst, doch nach einer Weile des Überlegens, nickte sie sanft mit dem Kopf und willigte ein. Anscheinend war Brocks Überzeugungskraft groß genug, um eine Frau zu überreden, die er nur so kurz kannte. Sie reichte ihm die Hand und er geleitete Sie an einen der Tische im Restaurant des Hauses. „Sie erinnern mich an ein Gemälde von Berthe Morisot“ sagte Brock im Sitzen und hob die Hand um die Bedienung an den Tisch zu bitten. „ Ich glaube, ich sollte mich erst mal vorstellen“, sagte die junge Frau während sie ihn anlächelte, „ mein Name ist Laura Acosta und ich handle mit Antiquitäten.“- „ Ja ich dachte mir schon, dass ihre Tätigkeit in die künstlerische Richtung geht“ erwiderte Brock während ihm die Bedienung auf italienisch zu rief, dass das Hotelrestaurant gleich schließt.

Hallo liebe Kollegen.Das sind meine ersten Gehversuche als Romancier, davor hab ich nur Lyrik verfasst. Würde mich über eure Meinung sehr freuen.



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SannyB
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Beiträge: 174
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Beitrag27.10.2018 18:43
Re: Die Jagd auf den Unmenschen
von SannyB
Antworten mit Zitat

Hallo Peter,

den Anfang finde ich sehr schwungvoll und gelungen, und auch die nachfolgenden beschreibenden Passagen sind flüssig zu lesen.
Über die viele wörtliche Rede hast Du mich jedoch verloren. Nicht dass sie schlecht geschrieben wäre, aber sie ist schwer zu lesen, wenn nicht jede "Sprechblase" ihren eigenen Absatz hat. Man ist sonst zu sehr damit beschäftig herauszufinden, dass nun jemand anderes spricht. Auch sollten keine Leerzeichen zwischen Anführungszeichen und dem Gesagten stehen.

Ein Abschnitt, um zu verdeutlichen, was ich meine:

Peter Hort hat Folgendes geschrieben:
Felix Brock[Komma] der Sohn eines berühmten Schachgroßmeisters[Komma] saß an einem der Tische, ihm gegenüber hatte Salvatore Angeleti ein bekannter Detektiv und Jäger Platz [Zeilenumbruch ein Wort zu früh]
genommen.

„Napoleon war keine dreißig Jahre alt als er unsere Destination – Venedig – eroberte und ausplünderte. Die Stadt hatte danach keine politische Bedeutung mehr“[Komma] sagte er und nippte an seinem Glas Rotwein. [hier Absatzende, denn nun spricht eine andere Person]

[kein Leerzeichen hinter Hochkomma]Der Stärkere hat nun mal recht und der Schwache muss sich beugen, so ist der Lauf der Welt[Punkt]. Ich bin in dieser Hinsicht eher Darwinist als Marxist[kein Leerzeichen][Komma] erwiderte Brock süffisant.


Viele Grüße,
Sanny
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kioto
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Beitrag27.10.2018 20:58

von kioto
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Hallo Peter Hort,

Du schreibst recht flüssig und lesbar. Du versuchst auch, einzelne Szenen farbig darzustellen. Allerdings übertreibst du es manchmal mit den Adjektiven. Ausserdem entgleitet die bei der Konzentration auf die einzelnen Bilder der Plot.
Das der Prota in der Nacht die Schönheit der Tiroler Landschaft bewundert, mag ja noch angehen, aber dass er nach Vollbremsung des Zuges wegen verbogener Schienen (normalerweise wäre das ein GAU für den Zug) zu Fuß die weitere Reise durch die laue Nacht antritt, war dann doch etwas zu naiv und unrealistisch.
Du musst deine Geschichte an der Realität spiegeln.


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Peter Hort
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Beitrag28.10.2018 07:32
Hallo Sanny B , Hallo kioto
von Peter Hort
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Lieber Sanny B,

Vielen Dank für dein Kommentar, ich finde ihn sehr passend und werde an dem Text weiter arbeiten. Das mit den Kommas war mehr als hilfreich.

Lieber kioto,

 den Plot kann ich natürlich anpassen, aber bin mir nicht sicher ob in Italien gleich ein Ersatzbus organisiert wird.Doch das mit dem Supergau für den Zug ist schon richtig, das muss ich verbessern.

Mit besten Grüßen

Peter Hort


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Christof Lais Sperl
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Der silberne Roboter


Beitrag28.10.2018 11:33
Adjektive
von Christof Lais Sperl
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Hallo lieber Kollege, klasse Text, aber streiche Adjektive!

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Lais
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Peter Hort
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Beitrag28.10.2018 13:27
Hallo Christof
von Peter Hort
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Danke für den Tipp,

Ich werde das beherzigen.

Mit besten Grüßen

Peter Hort


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Balnoj
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Beitrag28.10.2018 19:21

von Balnoj
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Habe nicht viel Zeit, daher nur nur drei kurze Punkte:

1. wie wahrscheinlich viele andere hier sagen, aber ich möchte es ebenfalls erwähnt haben --> wörtliche Rede, bitte an die Regeln halten. Da verging mir ziemlich schnell der Spaß, obwohl es sehr schön geschrieben ist.

2. Dein Anfang "Wie eine Fledermaus..." - eigentlich ein genialer Vergleich, aber auch nur eigentlich. Fledermäuse "zappeln" für mich schnell und wild, vielleicht sogar dazu noch ein zick zack Kurs. SO sehe ich den Zug nicht^^ Wie wäre es mit dem Vergleich einer Schlange?

3. Am Anfang, als der Italiener "Joseph Joubert" antwortet (falls ich die wörtl. Rede richtig verstand), antwortete Brock mit "Touché".

Der Sohn eines Schachweltmeisters sagt Touché? Vielleicht passt es nicht so ganz, aber ich habe "Schachmatt" erwartet^^

Ein Lob gibt es dennoch:
Dein Stil gefällt mir smile


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Peter Hort
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Alter: 37
Beiträge: 744
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Beitrag28.10.2018 21:01
HALLO Balnoj
von Peter Hort
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Danke für den Kommentar.

Hat mir sehr gut geholfen. Die Kritik finde ich sehr spitzfindig und gut durchdacht.Werde das ganz Werk deshalb noch mal überarbeiten.

Würde mich über weitere Kommentare sehr freuen.

Beste Grüße

Peter Hort


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