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Dark Factor - Die Grundlage des Bösen


 
 
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Jupp
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 45
Beiträge: 38
Wohnort: Viersen


Beitrag23.10.2018 15:51
Dark Factor - Die Grundlage des Bösen
von Jupp
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

anbei ein Link zu der Webseite N-TV.de mit einem kurzen Bericht über den sogenannten Faktor-D, der böse Menschen im Kern vereint.

Eigentlich auch n schicker Buchtitel...

https://www.n-tv.de/wissen/Was-boese-Menschen-eint-article20684031.html


_________________
Gruß
Jupp
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag23.10.2018 19:13

von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo Jupp.

Ganz amüsant, aber ich bin sicher, das Thema Gut und Böse ist weit komplexer und nicht so trivial, als dass es sich auf einen d.Faktor reduzieren ließe. Wäre es wirklich so, dann wären 100.000de von Büchern, Theaterstücken und Filmen, angefangen von der griechischen Tragödie bis zum modernen Krimi, nie geschrieben worden.
Waren die spanischen Conquistadoren böse, als sie den Azteken den Bauch aufschlitzen, natürlich nach vorheriger Taufe, um sie von der Sünde der Menschenopfer und des Kannibalismus zu reinigen und ihre Seele in den Himmel zu schicken? In ihren Augen eine gottgefällige Tat. Oder die Hexenjäger, oder Hitler, Stalin, PolPot oder Mao? Waren die nur böse. Oder moderne Investoren wie Soros. Die skupellos ihren Reichtum schaffen, marode Firmen und Arbeitslose hinterlassen, Staatskassen plündern aber dann großherzig Spenden verteilen?

Nur der kann frei von allen Sünden sein, der auch die Möglichkeit gabt hätte, alle diese Sünden zu begehen. Siehe den Film von Bunuel, in dem der Teufel den Säulenheiligen verführt.


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Catalina
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 427
Wohnort: Kehdingen


Beitrag23.10.2018 19:27

von Catalina
Antworten mit Zitat

Ich musste über den Artikel schmunzeln, weil da doch eigentlich drin steht, was jeder weiß: Mangelnde Empathie führt zu Übervorteilung von anderen, das beschränkt sich nicht nur auf ein Gebiet und sowas empfinden wir als böse.

Die Ursachen der darin aufgezählten Psychischen Störungen (=Krankheiten) ist damit nicht erklärt. Sie sind - eins meiner Lieblingswörter - multifaktoriell: genetisch, biologisch psychisch und sozial.

Aber den Buchtitel hätte ich gerne, wenn Du ihn nicht nimmst! Smile
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Jupp
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 45
Beiträge: 38
Wohnort: Viersen


Beitrag23.10.2018 21:48

von Jupp
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich sehe den Artikel auch eher ironisch. Hab mich wohl noch nicht getraut, auf den weiterführenden Link zu klicken Pfiffig Blinzeln
Nimm du mal den Buchtitel. Ich finden deutsche Bücher mit engl Titeln doch nicht so toll.


_________________
Gruß
Jupp
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag24.10.2018 01:24

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hab mich gerade mal getraut, den vollen Test zu machen. Demnach wäre ich böser als 82 Prozent meiner Mitmenschen. Was ich, ehrlich gesagt, nicht unbedingt glaube. Vieles hängt meiner Meinung nach von der Interpretation der Fragen ab. Zum Beispiel kann ich auf eine Frage wie "ich würde alles tun, um Schaden von jemandem abzuwenden" nur mit "strongly disagree" antworten. Denn "alles" involviert für mich eben wirklich alles, also auch die eigene Familie foltern oder Millionen von Menschen umbringen. Und Schaden ist für mich sehr relativ. Sich einen Fingernagel abzubrechen zum Beispiel ist auch Schaden. Und nein, ich würde nicht über Leichen gehen, um das zu verhindern. Aber war die Frage jetzt so gemeint?

Oder "ich halte es auf jeden Fall für falsch, vor Gericht zu lügen, auch um einen Freund zu schützen". Kann ich auch nur "strongly disagree" ankreuzen. Denn "auf jeden Fall" ist komplett absolut. Also auch, wenn da ein Herr Freisler am Richterpult sitzt. Oder jemand wegen Kiffen umgebracht werden soll.

"Gesetze zu brechen ist immer falsch"? Strongly disagree, natürlich. Denn ich weiß ja nicht, wer die Gesetze gemacht hat und was da drinsteht. Im Dritten Reich war es verboten, Juden zu verstecken oder Zwangsarbeitern Essen zu geben. Und das soll ich für richtig halten?

Anderes Beispiel, "ich genieße es, die Gefühle von anderen zu manipulieren". Natürlich tue ich das, als Schriftsteller wohlgemerkt. Und "Gefühle manipulieren" ist sehr schwammig ohne Ziel, Ausmaß und in welche Richtung. Die Antwort darauf kann also alles und nichts bedeuten.

Noch eins: "ich habe es schon genossen, andere reinzureißen". Klar habe ich das. Bei Computer–, Strategie–, Brett– und Rollenspielen wohlgemerkt. Auch hier fehlt eine Angabe, welche Bedeutung und Konsequenz dieses "reinreißen" oder "übers Ohr hauen" hatten.

Außerdem problematisch sind Sachen wie "ich glaube, dass man für maximalen Erfolg zu allem bereit sein muss". Selbst wenn ich da "agree" ankreuze, heißt das doch noch lange nicht, dass ich in irgendeine Form bereit wäre, das zu tun oder es für moralisch-ethisch vertretbar halte.

Auch schön: "wenn ich nicht zur Rechenschaft gezogen werden könnte, wäre ich versucht, eine Million Dollar zu stehlen". Klar ist stehlen immer darkside, aber spielt es nicht eine große Rolle, wen man bestiehlt und zu welchem Zweck? Einem nordkoreanischen Diktator eine Million zu klauen und an sein Volk zu verteilen würde ich als eine gute Tat bewerten. Und selbst wenn man sich selbst bereichern will: Macht es gar keinen Unterschied, ob man das Geld jetzt bei Monsanto oder der Welthungerhilfe klaut?

Kurzum, ich finde den Fragebogen, so schwammig wie er ist, überhaupt nicht aussagekräftig. Oder solche Fragebögen sind nicht für Querdenker wie mich gemacht. Oder ich bin wirklich böse. Mu-hahaha Twisted Evil


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Catalina
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 427
Wohnort: Kehdingen


Beitrag24.10.2018 06:19

von Catalina
Antworten mit Zitat

Jupp hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe den Artikel auch eher ironisch. Hab mich wohl noch nicht getraut, auf den weiterführenden Link zu klicken Pfiffig Blinzeln
Nimm du mal den Buchtitel. Ich finden deutsche Bücher mit engl Titeln doch nicht so toll.


Ich wollte auch lieber das "Was böse Menschen im Kern vereint". Smile
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag24.10.2018 14:26

von Merlinor
Antworten mit Zitat

"Dark Factor - Die Grundlage des Bösen"
Der Titel ist einfach ein Burner ... lol

Da sieht man wieder, wie heutzutage sogar seriöse Wissenschaftler die plumpesten Allgemeinplätze mittels eines schlagkräftig gewählten Begriffs in den Fokus der Presse bringen.
Catalina hat das Wesentliche der hier bemühten "Erkenntnis" auf den Punkt gebracht: "Ich musste über den Artikel schmunzeln, weil da doch eigentlich drin steht, was jeder weiß: Mangelnde Empathie führt zu Übervorteilung von anderen ..."

Tja ...

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag24.10.2018 16:09

von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo,

"Mangelnde Empathie führt zu Übervorteilung von anderen ..."

Ich glaube, das ist zu einfach gedacht. Es gibt durchaus den Typus des misanthropisch Buchhalters, der aber niemanden irgendwie übers Ohr hauen würde und das des beliebten, immer gutgelaunten Halodries, der alle Menschen liebt aber trotzdem großes Unglück bringen kann. Oder den des Menschenfreundes, der alle Migranten dieser Welt retten möchte, aber Pegida Demonstranten am liebsten in irgendwelche Umerziehungslager stecken würde. Fehlte es Ödipus an Empathie? Trotzdem brachter er großes Unglück.  
Hesse hat im Steppenwolf gut herausgearbeitet, dass jeder Mensch aus einem großen Puzzle von Eigenschaften besteht, finde ich.


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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

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Beiträge: 8676
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DSFo-Sponsor


Beitrag25.10.2018 12:17

von Merlinor
Antworten mit Zitat

kioto hat Folgendes geschrieben:
"Mangelnde Empathie führt zu Übervorteilung von anderen ..."
Ich glaube, das ist zu einfach gedacht ... Hesse hat im Steppenwolf gut herausgearbeitet, dass jeder Mensch aus einem großen Puzzle von Eigenschaften besteht, finde ich.


Hallo kioto

Genau so ist es. Du hattest das weiter oben bereits ausführlich beschrieben und begründet.

Aber das ist in meinen Augen gar nicht Thema von Catalinas Anmerkung, der ich mich dann (vergnügt) angeschlossen habe.
Ihr geht es meiner Meinung nach nur um eine Einordnung der begrifflichen "Qintessezenz" des oben verlinkten Artikels und nicht darum, diese auf Richtigkeit zu überprüfen und zu bewerten.
Der Artikel lässt mich aus diesem Grund ebenfalls ein wenig schmunzeln, weil dort wird unter dem hippen Schlagwort "Dark Faktor" leider nicht viel mehr angeboten wird, als eine Zusammenschau von Eigenschaften, die man auch unter dem deutlich weniger spektakulären Begriff "mangelnde Empathie" subsumieren könnte.

Dass Mensch und Welt sich nicht wirklich so übersichtlich in Kategorien pressen lassen, steht auf einem anderen Blatt. Wir können darüber in den verschiedensten literarischen Werken aller Epoche und Kulturen nachlesen. In diesem Punkt sind wir uns sehr einig, denke ich.

LG Merlinor


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