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Wie weh tut die erste Absage?

 
 
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Mysi101
Geschlecht:weiblichEselsohr
M

Alter: 32
Beiträge: 345



M
Beitrag02.12.2015 11:02

von Mysi101
Antworten mit Zitat

Nayeli Irkalla hat Folgendes geschrieben:
Suenderlein hat Folgendes geschrieben:
Ich bin ehrlich gesagt nie auf die Idee gekommen, mein nicht fertiges Manuskript einem Verlag anzubieten. Mein Erstlingswerk erfuhr ständig neue Änderungen und Ideen. Zwar hatte ich mein Ende  gedanklich bereits fertig, doch haben sich während des Schreibens neue Ideen eingeschlichen und letztendlich hatte ich ein Ende, das ich so zuvor nicht geplant hatte.
Wäre eine merkwürdige Situation beim Verlag, wenn ich das Ende beschreibe und vorschlage und zum Schluss kommt es etwas völlig anderes heraus....


Beim Erstlingswerk ist das auch normal. Beim fünften oder zehnten Buch kennt man seinen Arbeitsstil irgendwann gut genug, um zu wissen, ob man eine Planung in groben Zügen einhalten kann oder nicht (ich habe gemerkt, dass ich es inzwischen kann; m. E. ist das auch immer eine Frage davon, wie intensiv und auf welche Weise man plant). Aber auch bei Autoren, die bewiesen haben, dass sie das können, gibt es Agenturverträge trotzdem so gut wie immer erst für ein fertiges Manuskript; alles, was man im Vorfeld kriegen kann, ist signalisiertes Interesse.


Bei meinem Erstlingswerk war es ähnlich, wie bei Suenderlein. Ich hatte zwar den Anfang und das Ende im Kopf, aber was zwischendrin passiert nur grob. Deshalb habe ich es auch öfter abgeändert. Gerade bei den letzten Kapiteln.

Für mein zweites Werk, habe ich deshalb vorher ein längeres Exposé verfasst. Ich finde, das ist eine gute Hilfestellung.
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Mika
Geschlecht:männlichSchachtelkönig

Alter: 42
Beiträge: 1046
Wohnort: NRW


Beitrag02.12.2015 12:00

von Mika
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Wie bereits an anderer Stelle schon geschrieben: ich würd mich das gar nicht trauen. Gut, ich bin halt auch kompletter Noob, aber etwas irgendwo quasi "verkaufen", ohne die Ware sozusagen auf Lager zu haben, stresst mich innerlich total.
Ich bin ja derzeit in der Exposé-Phase und selbst jetzt grade scheue ich mich davor, das Manuskript irgendwo anzubieten, weil irgendwo noch Kommas fehlen könnten und ich das vorher nochmal durcharbeiten muss.

Evtl bin ich da auch zu unentspannt und man sieht das irgendwann viel gechillter - aber da bin ich noch lange nicht.

Mir fehlt auch einfach noch die Einschätzung, wie lange ich fürs schreiben brauche.


_________________
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- Neil Gaiman
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BirgitJ
Klammeraffe


Beiträge: 650
NaNoWriMo: 51762
Wohnort: DD


Beitrag02.12.2015 15:21

von BirgitJ
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Trauen kann man sich alles, aber auch dabei reinfallen. Bei einer Agentur ist es mir nicht passiert, dafür bei einem Romanwettbewerb.

Man sollte ein Exposé und eine Leseprobe, 30, 40 irgendwas Seiten, einreichen. In der Ausschreibung stand auch ausdrücklich drin, dass bei Gefallen das gesamte Manuskript eingereicht werden muss. Ich hatte nur das Exposé und 100 Seiten Test und die Sache unter dem olympischen Gedanken abgehakt. Bis ich dann das ganze Manuskript einreichen sollte und beim Verlag Farbe bekennen musste. Ich habe dann ein paar Tage rausgeschunden und die 100 Seiten überarbeitet und hingeschickt. Natürlich ist nichts daraus geworden.

Besten Gruß von BirgitJ


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darkside
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D

Alter: 49
Beiträge: 25



D
Beitrag31.12.2015 17:48

von darkside
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No risk, no fun. Niederlagen gehören zum Leben und zum Schreiben dazu. Spaß ist, wenn man trotzdem lacht.
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Nitokris
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 51



Beitrag23.10.2018 06:55
Autsch!
von Nitokris
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Ich krame diesen Thread mal hervor, weil ich mich heute früh sofort an den prägnanten Titel erinnern musste...

Da erreichte mich nämlich eine Absage - nicht die erste, aber eine, die wirklich so richtig "weh tat".

In der ansonsten sehr freundlichen E-Mail wurde mir mitgeteilt, dass weder meine Romanidee noch "die handwerkliche Umsetzung der Geschichte" überzeugen konnte.

Und daran habe ich gerade schwer zu schlucken.

Dass mein Roman mit seiner Thematik zehn Jahre zu spät für den Markt kommt, okay - ich wusste das und habe ihn trotzdem geschrieben. Dass ich ein Noname bin, für den die Hürden in diesem Geschäft höher sind als für etablierte Autoren - auch in Ordnung, nicht zu ändern. Aber dass ich nicht schreiben kann? Dass es an der essentiellen Fähigkeit mangelt, potentielle Lesende zu unterhalten? Das geht an die Substanz. Sad

Puh. Das musste ich jetzt ganz schnell loswerden. Einen schönen Dienstag euch allen. Wink

Edit: Um auf den Titel des Threads zurückzukommen: Die erste Absage ist nicht zwingend schmerzhaft. Allerdings kann auch nach mehreren ganz gut zu ertragenden Rückschlägen noch ein besonders harter Brocken kommen. Wink
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beitrag23.10.2018 08:21

von Michel
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Da hilft dann auch nicht der Gedanke, dass es mehr als eine Standardabsage ist. Mönsch, mein Mitgefühl hast Du.
Ich selbst habe noch keine wirklich schmerzhafte Absage erhalten. U.a. weil die meisten Agenturen sich gar nicht zurückgemeldet haben. Und nach dem ersten Versenden vor vielen Jahren kam nach einem guten halben Jahr die Standardabsage - die freundlich formuliert war und deshalb nicht so schmerzhaft.
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
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Beitrag23.10.2018 09:01
Re: Autsch!
von Lapidar
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Nitokris hat Folgendes geschrieben:
Ic

In der ansonsten sehr freundlichen E-Mail wurde mir mitgeteilt, dass weder meine Romanidee noch "die handwerkliche Umsetzung der Geschichte" überzeugen konnte.

Und daran habe ich gerade schwer zu schlucken.

.....Dass es an der essentiellen Fähigkeit mangelt, potentielle Lesende zu unterhalten? Das geht an die Substanz. Sad

:


Nuun... ich würde, wenn ich du wäre... nach einer angemessenen Zeit des Schmollens und Leidens... so hab ich das damals gemacht... gg
mich hinsetzen und überlegen, ob in Bezug auf die handwerkliche Umsetzung, Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.
Bezogen auf Handwerk, könnte man doch den Vergleich angehen: Ein Lehrling kann noch nicht so gut eine Türe bauen, wie ein Geselle und von einem Meister, wird dann noch mehr erwartet.
Wenn du dich als Lehrling siehst... könnte es ja sein, dass eine angemessene Zeit des weiter sich verbesserns, doch noch dazu führt, dass deine handwerkliche Umsetzung des Themas sich deutlcih verbessert.
wink

Wenn ich mir heute meine erste Umsetzung meines ersten Krimis angucke, dann finde ich die jetzige des Themas deutlich besser.

Die Antwort kann man ja positiv sehen: Sie haben schließlich nicht geschrieben: Sehr geehrte Nikrotis, geben Sie es auf!!! Sie können nicht schreiben und werden es nie können!!"

Sondern sie haben gesagt: Thema ist für uns nicht interessant und ihr Schreibstil ist (noch) nicht überzeugend.

Also so gesehen: "Kopf hoch und ran an den Speck"
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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 483



Beitrag23.10.2018 09:26

von Lki
Antworten mit Zitat

@nitokris: Vergiss bitte nicht, dass sehr viel in diesem Geschäft subjektiv ist. Wenn einer meint, handwerklich wäre es nicht gelungen, würde ich mir noch keine Gedanken machen. Wenn das mehrere sagen, sieht es anders aus.

Also, versteh mich nicht falsch, Kritik sollte man immer annehmen. Aber man sollte nicht wegen ein paar vielleicht sogar unbedachten Zeilen irgendeiner Person in Verzweiflung versinken. Wink Kopf hoch, weitermachen.


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Kiara
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Beitrag23.10.2018 09:48

von Kiara
Antworten mit Zitat

Lki hat Folgendes geschrieben:
@nitokris: Vergiss bitte nicht, dass sehr viel in diesem Geschäft subjektiv ist. Wenn einer meint, handwerklich wäre es nicht gelungen, würde ich mir noch keine Gedanken machen. Wenn das mehrere sagen, sieht es anders aus.

Also, versteh mich nicht falsch, Kritik sollte man immer annehmen. Aber man sollte nicht wegen ein paar vielleicht sogar unbedachten Zeilen irgendeiner Person in Verzweiflung versinken. Wink Kopf hoch, weitermachen.


Japp, so ist es. Geschmäcker sind verschieden, so auch bei Verlägen und Litags.
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Bananenfischin
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Beitrag23.10.2018 10:42

von Bananenfischin
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Ich möchte da auch kurz off topic einhaken:
Kiara hat Folgendes geschrieben:
Lki hat Folgendes geschrieben:
@nitokris: Vergiss bitte nicht, dass sehr viel in diesem Geschäft subjektiv ist. Wenn einer meint, handwerklich wäre es nicht gelungen, würde ich mir noch keine Gedanken machen. Wenn das mehrere sagen, sieht es anders aus.


Japp, so ist es. Geschmäcker sind verschieden, so auch bei Verlägen und Litags.



Subjektiv ist irgendwie alles, ja. Aber wenn jemand aus der Branche mir sagt, dass mein Roman, der unter ein bestimmtes Genre der Unterhaltungsliteratur fällt, handwerklich nicht veröffentlichungsreif ist, sollte ich mir auf jeden Fall Gedanken machen und das nicht mit persönlichem Geschmack abtun, auch wenn es verlockend sein mag.

@Nitokris: Wichtig finde ich dabei noch eines: Die Aussage in der Absage heißt nicht, dass du nicht schreiben kannst und auch nicht, dass das Manuskript total mies ist (ich habe gerade ganz kurz in deine Leseprobe hier geschaut, und mein Eindruck ist der, dass besonders der Einstieg tatsächlich ziemlich unglücklich ist, du insgesamt aber einiges besser machst als viele andere). Es reicht schlicht nicht für eine Veröffentlichung in dem von dir angeschriebenen Verlag. Aber das ist etwas, an dem du arbeiten kannst, und ich glaube, das würde sich lohnen. smile


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Kätzchen
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Beitrag23.10.2018 10:58

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Zitat:
Da hilft dann auch nicht der Gedanke, dass es mehr als eine Standardabsage ist. Mönsch, mein Mitgefühl hast Du.
Ich selbst habe noch keine wirklich schmerzhafte Absage erhalten. U.a. weil die meisten Agenturen sich gar nicht zurückgemeldet haben. Und nach dem ersten Versenden vor vielen Jahren kam nach einem guten halben Jahr die Standardabsage - die freundlich formuliert war und deshalb nicht so schmerzhaft.


So ging es mir größtenteils. Die Absagen waren sogar eher positiv, wenn sie
nicht gerade Standard waren. Neben zwei, drei Standardmails kam z.B. eine Absage
wegen Kapazität, da wurde das MS gar nicht geprüft, eine Agentur hat mich drauf hingewiesen,
dass sie meine Schreibe mögen, aber den Bereich nicht mehr vermitteln.

Aber:

Dieses Thema mit Story und handwerklicher Umsetzung hatte ich trotzdem. Bei meinem ersten
Testleselauf und verdammt, das tat weh. Eine TL meinte, sie könne gar nichts damit anfangen.
Ein zweiter TL kritisierte den Ausgang und eine dritte wies mich auf gewaltige Lücken hin.
Natürlich hat es einigen gefallen. Aber die Kritikbrocken waren riesig und es schien mir unfair, dass
die halbe Story lückenhaft sein sollte, die Zeitrechnung nicht passte und überhaupt.
Ehrlich?
Ich war derbe beleidigt.
Dann war ich wütend.
Und dann habe ich verstanden, dass mein Ego damit nichts zu tun haben darf.

Ich habe höflich nochmal nachgefragt, was genau störte.
Habe durchdacht, habe mich in die Kritiker hineinversetzt und dann, muss ich einfach so sagen, sah
ich es auch. Also, das was sie gesehen haben, was sie gestört hat.
Das war ein Moment der Erleuchtung für mich und die Art, wie ich schreibe und Dinge angehe.

Ich würde dir raten, nimm es ernst. Auch wenn so eine Aussage von Agenturen/Verlagen vernichtender
klingt, als wenn sie von woanders kommt, hat es irgendwo einen wahren Kern. Einen, den du vielleicht nicht
siehst. Es können Kleinigkeiten sein, oder Großes, oder Punktuelles.
Blende dich selbst aus, blende die Arbeit aus, die du reingesteckt hast und dann versuche das zu finden,
was wirklich stört.

Natürlich kann auch einfach der Verlag ein Arsch sein und das ist eine Art demotivierende Standardabsage,
aber aus schmerzlicher Erfahrung kann ich sagen, es könnte etwas dran sein. Bei mir hat sich die
Arbeit jedenfalls gelohnt, das ganze daran Zerbrechen und wieder Aufbauen. Es hat meinen Roman,
von dem ich dachte, er wäre mega gut, einfach so viel besser gemacht.
Und seither hab ich auch nie wieder von einem TL oder Verlag oder von egal wem gehört, das etwas
nicht passt oder doof wäre. Es kann sich lohnen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Mittlerweile bin ich mir zu 100% sicher, dass mein MS, so wie es war, niemals genommen worden wäre.
Daher bin ich sogar ziemlich dankbar für den Schmerz der harten Kritiken.
Ich war auf einem Auge blind.

Vielleicht hilft es dir ja.


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Lki
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Beitrag23.10.2018 11:52

von Lki
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Da muss man aber unterscheiden, finde ich. Begründete Kritik ist etwas, das man sich immer anhören sollte, sonst wird man nicht besser. Ich bin nicht arrogant genug, zu glauben, dass ich alles über meinen Text am besten weiß - nach einem halben Jahr Zusammenarbeit mit einer sehr erfahrenen und fähigen Lektorin noch weniger als vorher. Man wird betriebsblind und hat vor allem viel mehr Informationen im Kopf, als im Text stehen. Da braucht es jemanden von außen, der einen neutralen Blick hat. Ein Lektorat ist nicht umsonst DER Qualitätsunterschied bei Verlagsautoren und Selfpublishing-Autoren (wenn letztere nicht auch ein selbstbezahltes Lektorat in Anspruch nehmen).

Aber es gibt eben auch Floskeln und unbegründetes "Ich schmeiß dir das jetzt mal an den Kopf"-Gedöns, das man ignorieren darf. Und wenn so eine Absage nicht begründet, was handwerklich nicht gefallen hat, kann man darüber nachdenken, so lange man will - bringen wird es nichts. Natürlich könnte Nitokris mal nachhaken, was man denn handwerklich zu bemängeln hatte. Vielleicht gibt es ja eine Antwort.


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Kätzchen
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Beitrag23.10.2018 12:11

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Ich möchte noch einmal betonen, dass Lki vollkommen Recht hat.
Es schadet deswegen gerade bei unbegründeter Kritik nicht, nach
den Gründen oder dem Ursprung zu fragen, denn nur dann kann man entscheiden, ob es einfach nur unbegründeter Mist ist, oder ob die Kritik Substanz hat.

Beides finde ich übrigens nahezu ähnlich gruselig.
Aber, wie gesagt, das sind nur meine Erfahrungen.

Ich möchte hier definitiv nicht pauschalisieren.


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Nitokris
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Beiträge: 51



Beitrag23.10.2018 12:51

von Nitokris
Antworten mit Zitat

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Subjektiv ist irgendwie alles, ja. Aber wenn jemand aus der Branche mir sagt, dass mein Roman, der unter ein bestimmtes Genre der Unterhaltungsliteratur fällt, handwerklich nicht veröffentlichungsreif ist, sollte ich mir auf jeden Fall Gedanken machen und das nicht mit persönlichem Geschmack abtun, auch wenn es verlockend sein mag.


Genau das ist ja der Punkt. Über Geschmack lässt sich streiten, handwerkliche Mängel allerdings haben nichts mit Subjektivität zu tun. Ich habe nicht nur eine kontrovers diskutierte Ziegelfarbe für das Haus ausgewählt, sondern die Mauern windschief hochgezogen.

Hätte man mir also gesagt: „Ihr Manuskript konnte uns nicht begeistern" oder ähnliches, wäre das kein größeres Problem gewesen. Eine Absage, klar, aber nicht enttäuschender als alle anderen. Stattdessen aber wurde mir handwerkliche Unfähigkeit bescheinigt, und nur deshalb traf mich diese Absage so sehr, und nur deshalb habe ich auch (erst) dieser Absage eigens einen Forenbeitrag gewidmet.

Lki hat Folgendes geschrieben:
Natürlich könnte Nitokris mal nachhaken, was man denn handwerklich zu bemängeln hatte.


Das habe ich auch getan – es war meine erste Amtshandlung heute Morgen nach dem mehr oder weniger erfolgreichen Versuch, den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Ich hoffe wirklich sehr, ich bekomme ein Feedback.

Versteht mich nicht falsch: Ich glaube keineswegs, dass mein Schreibstil unfehlbar ist und ich weiß um die essentielle Bedeutung eines Lektorats. Allerdings war ich bis jetzt immer davon ausgegangen, dass es sich um Kleinigkeiten handelt, um Feinheiten, die umzusetzen keine Hürde darstellen sollten. Offenbar stimmt aber etwas Grundsätzliches nicht an meinem Stil.

Ich will mich verbessern. Allerdings brauche ich dafür einen Ansatz - was ist es, was schief läuft? Was stört den Leser an meinen Texten? Da ich bisher nie eine derart negative Rückmeldung bekommen habe, habe ich keine Ahnung, wo ich anfangen soll.

Vielleicht sollte ich meinen Text im Einstand noch mal hochschieben, damit mehr Kritiker zum Zug kommen können. Wink
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Bunt Speck
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Wohnort: Brimm


Beitrag23.10.2018 13:01
Re: Autsch!
von Bunt Speck
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Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Sondern sie haben gesagt: Thema ist für uns nicht interessant und ihr Schreibstil ist (noch) nicht überzeugend.

Also so gesehen: "Kopf hoch und ran an den Speck"
 Daumen hoch²


Also auf "Kopf hoch und ran an den Speck" möchte ich jetzt nicht näher eingehen ... aber ... so eine Absage habe ich mehr oder weniger auch mal bekommen. Zwar nicht von einem Verlag oder einer Agentur, aber von einer freischaffenden Lektorin, deren Meinung ich mal hören wollte zu meinem Werk. Sie sagte sinngemäß "Talent ist da. Das Handwerk muss dringend geübt werden" ... also habe ich mich intensiver mit den Handwerksregeln und -gepflogenheiten auseinandergesetzt, mein Werk mit immer mehr Inspiration und Abstand 5-mal umgearbeitet (u.a. hier im Einstand) ... und es dann auch zu einer Agentur und letztlich einem Verlag geschafft ... in diesem Sinne also ganz lapidar "Kopf hoch und ... naja ... ran an den Speck."

Gruß
Bunt Speck


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Nitokris
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Beiträge: 51



Beitrag23.10.2018 13:05

von Nitokris
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Aha, na hier haben wir doch schon einen potentiellen Angriffspunkt für Verbesserungen:

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
ich habe gerade ganz kurz in deine Leseprobe hier geschaut, und mein Eindruck ist der, dass besonders der Einstieg tatsächlich ziemlich unglücklich ist


Magst du mir sagen, was genau du daran unglücklich findest? Gern natürlich auch im entsprechenden Thread im Einstand. Dort gab es bisher leider nicht allzu viel Rückmeldung zu meinem Text.
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Gast







Beitrag23.10.2018 13:57

von Gast
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[Edit: Geschwafel gelöscht; deine Probe las ich gern.]
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Marie S. Reich
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Wohnort: Ruhrgebiet


Beitrag24.10.2018 15:57

von Marie S. Reich
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Meine erste Absage war ein Nichtmelden. Null Reaktion, keine Mail, völliges Ignoriertwerden. DAS hat mir als Anfängerin vor einiger Zeit wirklich wehgetan. Jetzt kenne ich das "Geschäft" besser und ich rechne nicht mehr unbedingt mit Höflichkeit, Verbindlichkeit o.ä. Stattdessen freue ich mich über freundliche Reaktionen, ziehe Nutzen aus persönlichen Absagen mit Begründung und bin etwas stolz, durchgehalten zu haben. Die eine oder andere Zusage trudelte schließlich auch ein.
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Nitokris
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Beiträge: 51



Beitrag24.10.2018 17:03

von Nitokris
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emr hat Folgendes geschrieben:
deine Probe las ich gern.]


Liebe emr, das freut mich wirklich sehr, umso mehr, da du offenbar eine der wenigen bist. (Das soll nicht heißen, dass ich mich beschweren will; ich habe ja um Kritik gebeten. Umso wohltuender ist aber eben ein lobendes Wort zwischendrin.)

Marie S. Reich hat Folgendes geschrieben:
Meine erste Absage war ein Nichtmelden. Null Reaktion, keine Mail, völliges Ignoriertwerden. DAS hat mir als Anfängerin vor einiger Zeit wirklich wehgetan.


Von dieser Art Absagen hatte ich auch genug. Im Gegensatz zu dir fand ich sie aber nicht besonders schlimm; ich war durch entsprechende Recherchen im Internet ganz gut darauf vorbereitet. Es war erst der spezifische Bezug auf mein persönliches Können - bzw. die Abwesenheit davon - , die mich getroffen hat.

Nun ja, genug der Jammerei. Mittlerweile sind anderthalb Tage vergangen, ich habe mich wieder beruhigt und auch mein Entsetzen über den Inhalt der (von mir gewünschten) Kommentare zu meinem Text im Einstand hat sich gelegt. Ich werde wohl in einem nächsten Schritt meinen Prolog gründlich überarbeiten und mir dann den Rest meines Manuskriptes vornehmen - in der Hoffnung, dass es nicht ähnlich desaströs wie der Prolog wirkt.
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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 483



Beitrag24.10.2018 17:13

von Lki
Antworten mit Zitat

Ich habe deine Leseprobe vorhin auch gelesen und teile die Meinung der kritischen Stimmen nur teilweise bzw. finde, die Problematik liegt an anderer Stelle. Desaströs ist daran nichts, und meine Schwelle für diese Bezeichnung ist verdammt niedrig. Aber ich schreibe dann dort drüben, was mir dazu eingefallen ist, nur vermutlich erst morgen, hier warten noch 1000 Wörter in meinem Manuskript auf mich. Very Happy

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Beitrag24.10.2018 20:34
Lese gern
von Gast
Antworten mit Zitat

Guten Abend, Nitokris,
ich lese/denke oft Nitrokris und frag mich dann, ob du schnell hochgehst. Smile
Gestern kämpfte ich mit der fünften Story fürs Blogprojekt, hielt sie plötzlich für unrettbar verhunzt und sah danach überall Schwurbel. So arg geschwafelt hatte ich hier nicht, nur ungeschickt verortet. Mich beschäftigt ein imho fehlgeschlagenes Debüt, all die Arbeit für die Katz. Dort hat niemand gesagt: Handwerklich unbrauchbar. Dir schon, der Witz ist: Du schreibst viel besser.
Vielleicht sollte ichs dir schenken, dann siehst du mal was wirklich Unlesbares Smile -- aber das ist ja nur mein Empfinden.

Im Übrigen sind wir Genrekolleginnen. Bloß trinken meine kein Blut, und das Wort "Vampir" taucht ungefähr einmal auf: Die Heldin macht sich lustig über Vampirgeschichten. Später zieht noch jemand her über Bram Stokers Dracula, das hat gewaltige Längen. Schon 2011 bei neobooks wusste ein Gerücht, das Subgenre "Vampirgeschichte" liege in den letzten Zügen. Ich denke, es wird sich noch lange halten.

Die Twilight-Bände hab ich nicht gelesen. Vielleicht kenne ich mich zu wenig aus - irgendwas gefiel mir an deinem Text, mir schien, dass du es tatsächlich mal anders anpackst. Nun schreibt Lki das Gegenteil, auch recht. Wink Ich hab das Gefühl, dass du es schaffst, der von dir geplanten Sichtweise treu zu bleiben. Weiß nicht, wie ich nach so wenig Text drauf komme. Die ach so coolen Andersartigen werden in solchen Romanen schnell zu Menschen, die bloß gut aussehen und ein paar Kräfte haben, wenn es der Autorin grad einfällt. Da hab ich wohl so einiges angelesen, ohne jetzt ein Verzeichnis liefern zu können.

Ansonsten lese ich einfach gern, mir wurde deins nicht langweilig. Fürs oben genannte Debüt brauchte ich viel Geduld, bei dir war sie nicht notwendig. Ich will wissen, was es mit der Schwarzhaarigen auf sich hat, vielleicht steckt dahinter eine ungewöhnliche Idee. Da kannst du enttäuschen, aber noch weiß ich das nicht.

Betreffs Überarbeiten: Das tut immer gut. Mir gelingt es besser, wenn ich das Projekt sehr lange liegen lasse, möglichst ganz aus dem Kopf bekomme. Die fünfte Geschichte hatte ich im März als gelungen betrachtet, staunte gestern ...
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