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gruen Leseratte
G Alter: 35 Beiträge: 133
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G 09.09.2016 08:48 Der taube Lukas von gruen
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‚Was war das?‘
Gehört hatte er nichts. Wie denn auch, war er doch taub geboren worden. Aber irgendetwas weckte ihn dennoch.
Lukas öffnete seine Augen. Es war noch dunkel draußen. Das Fensterkreuz zeichnete einen schwachen Schatten an Decke und Wand. Die normalerweise viel befahrene Straße war wie leergefegt. Die Straßenlaterne, ein Stockwerk tiefer, flackerte schon seit Tagen und so wechselte der Raum immer wieder von stockdüster auf Schummerlicht.
Irgendetwas stimmte nicht. Er wende seinen Kopf langsam nach links. Erst sah er etwas verschwommen, aber schnell verdeutlichte sich das Bild. Ein Clown saß direkt vor ihm.
Lukas erschrak und riss die Decke über den Kopf.
Nach einiger Zeit öffnete er einen kleinen Spalt und linste hinaus.
Der Clown rührte sich nicht. In seiner Hand hielt er eine leuchtende Box: „02:33.“
Jetzt erkannte Lukas das es sich um den neuen Wecker handelte den seine Mutter ihm am Vortag geschenkt hatte. Eine Lampe in ihm wird immer heller, bis der ganze Raum erleuchtet ist. Jetzt wo er in die fünfte Klasse ging, musste er lernen selbstständig aufzustehen.
Erleichtert, dass er sich das nur eingebildet zu haben schien, kam er wieder unter der Decke hervor und inspizierte den Raum.
Als erstes war da der Stuhl. Im Dunkeln hielt er ihn manchmal für ein Monster. Aufgehäuft mit Kleidung, war er als solcher oft nicht gleich zu erkennen, aber diesmal war Lukas sicher: „Nur ein Stuhl.“
Plötzlich sah er einen kurzen Lichtblitz.
‚Gewitter?‘, dachte er sich. Hatte ihn ein Blitz geweckt?
Lukas verließ das Bett und stellte sich ans Fenster. Am Himmel war nicht eine Wolke zu sehen, aber im flackernden Licht der Laterne waren zwei schwarz gekleidete Männer zu erkennen. Beide waren gleich gekleidet. Schwarzer Anzug, schwarze Krawatte und schwarzer Hut. Sie Beugten sich über etwas, aber Lukas konnte nicht erkennen was es war. Wollten sie in dem Laden einbrechen? Als einer der beiden ein Stück zur Seite ging, konnte Lukas einen kleinen Koffer erspähen. Während der eine daran herumhantierte, tippte der andere an drei Stäben mit leuchtendem Kopfstück herum, die mitten auf der Straße standen.
Plötzlich wurde es wieder hell. Zwischen den Stäben erschien ein Lichtstrahl, und bildete ein Dreieck. Ein kurzer Blitz und eine dritte Person stand inmitten der Konstruktion. Er war genauso gekleidet wie die anderen beiden. Alle Lichter erloschen wieder und die Prozedur begann von vorne.
Ein vierter Mann, ein fünfter und auch ein sechster tauchten auf. Plötzlich sah einer von ihnen mit großen Augen zu Lukas hinauf. Der Mann tippte einen der anderen an und deutete auf den Jungen.
Jetzt unterbrachen alle sechs ihre Arbeit und starrten zu ihm hoch.
Lukas konnte von ihren Lippen lesen, was sie alle zeitgleich sagten.
„Er kann uns sehen?!“
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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09.09.2016 10:01
von Stefanie
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So ganz habe ich nicht verstanden, was es mit dem Clown auf sich hat. Hat er die Kleiderhaufen auf dem Stuhl für einen Clown gehalten? Und wieso ist er plötzlich weg?
Der zweite Teil der Geschichte hat nichts mit dem ersten zu tun. Es liest sich eher wie der Anfang einer fantastischen Geschichte.
Eine Kurzgeschichte sollte eine abgeschlossene Handlung oder ein Ereignis enthalten.
Abgesehen davon ist es stilistisch gut, flüssig zu lesen und gut vorstellbar. Mir gefällt, wie der Junge die Männer versteht, weil er Lippen lesen kann.
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Gast
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09.09.2016 10:47
von Gast
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Das Lukas nichts gehört hat muss zu Beginn des Textes nicht nochmal erklärt werden, das erschließt sich bereits durch den Titel und du machst die Taubheit auch später durch den Blitz deutlich, ich denke das genügt für den Leser. Die Info wie es zu seiner Taubheit kam finde ich in dieser Situation auch nicht notwendig.
Der zweite Abschnitt hat mir sehr gut gefallen (der erste war aber auch nicht schlecht ). Man wird sofort in die Situation hineingezogen, bekommt genügend aber nicht zuviel Information um sich alles gut vorstellen zu können. Ich fand es sehr spannend und hätte auch gerne noch weiter gelesen.
Liebe Grüße, meise
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gruen Leseratte
G Alter: 35 Beiträge: 133
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scura Leseratte
Alter: 43 Beiträge: 104 Wohnort: Österreich
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09.09.2016 18:55
von scura
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Mir hat es sehr gut gefallen! Besonders die Stelle mit dem Stuhl (das habe ich mir als Kind auch oft gedacht...).
Ich habe den Text auch so verstanden wie du unten beschrieben hast. Ja eventuell wäre ein kleine Verbindung noch nett... die Lichtblitze etwas früher auftauchen lassen?
Ich bin gespannt wie es weitergeht...
_________________ Im blinzeln eines Augenblickes,
dein verhülltes Lächeln,
in dem mein ganzes Hoffen in die Zukunft liegt. |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6123 Wohnort: Nullraum
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09.09.2016 21:23
von V.K.B.
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Hallo gruen,
netter Text, gerne gelesen.
Ein paar Kleinigkeiten vorweg:
Zitat: | Jetzt wo er in die fünfte Klasse ging, musste er lernen selbstständig aufzustehen. | Wo geht er denn in die fünfte Klasse? Besser etwas wie "seit er in die fünfte Klasse ging" nehmen, das zeitliche "wo" ist zu umgangssprachlich.
Zitat: | Sie Beugten sich über | beugten klein
Das Ende gefällt mir, da wird es richtig interessant. Ist das der Auftakt zu einem Roman?
Einzig der Titel gefällt mir nicht, weil er Lukas zu sehr auf sein Defizit reduziert. Aber das ist kein Roman-, sondern nur ein Arbeitstitel, nehme ich an?
LG,
Veith
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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gruen Leseratte
G Alter: 35 Beiträge: 133
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