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Arbeitsblockade wegen Entscheidungsproblem

 
 
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Malaga
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Beiträge: 826



Beitrag19.09.2018 13:43
Arbeitsblockade wegen Entscheidungsproblem
von Malaga
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Hallo liebe Kollegen,
ich komme einfach nicht voran mit dem Roman, weil ich mich nicht entscheiden kann, ob ich nur aus Perspektive einer Protagonistin schreiben soll, oder mehrere Perspektivfiguren einführen. Wenn ersteres, dann muss es eine ganz faszinierende Person sein, die die Leser anfixt. Und die Schauplätze sind dann eingegrenzt, da alles nur über diese Prota erfahren und gesehen wird.
Und immer wenn ich denke, monoperspektivisch, dann finde ich das zu lasch.

Welche Argumente, Hilfen würdet Ihr anführen für die eine oder andere Entscheidung?
Viele Grüße
Malaga
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nebenfluss
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Beitrag19.09.2018 13:59
Re: Arbeitsblockade wegen Entscheidungsproblem
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Malaga hat Folgendes geschrieben:
Hallo liebe Kollegen,
ich komme einfach nicht voran mit dem Roman, weil ich mich nicht entscheiden kann, ob ich nur aus Perspektive einer Protagonistin schreiben soll, oder mehrere Perspektivfiguren einführen.
[...]
Welche Argumente, Hilfen würdet Ihr anführen für die eine oder andere Entscheidung?
Viele Grüße
Malaga

Das ist in einem dsfo-Beitrag kaum erschöpfend zu beantworten, da es völlig von dem abhängt, was du in dem Roman zeigen willst.

Eine Grundsatzentscheidung wäre vielleicht: Soll dem Leser eine subjektive Sicht nahegelegt werden oder eine möglichst neutrale/differenzierte?
Welche Perspektive passt dir persönlich besser?

Beispiel für ersteres (Monoperspektive) wäre die Nöte eines Menschen zu zeigen, der sich gegen eine feindliche Umwelt behaupten muss.
Wenn es beispielsweise in Richtung einer Milieustudie geht, wäre die Multiperspektive meine erste Wahl. Paradebeispiel: "Unterleuten" von Juli Zeh. Allerdings muss man sich dann natürlich in die verschiedenen Charaktere, ihre Ziele, Ängste, ihre Biografie und Weltsicht besonders gut einfühlen können.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Malaga
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Beitrag19.09.2018 14:25

von Malaga
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Danke, ja, es kommt wohl darauf an, was ich zeigen will.
Was will ich zeigen?
Ich will Spannung erzeugen. Es ist ein Kriminalroman, aber doch mehr als nur das.
Vielleicht ist die Antwort, Spannung hängt nicht von der Perspektive ab? Oder doch?
Wenn den Leser die Figur interessiert, interessiert ihn auch die Geschichte, oder? Sonst ist es ein reiner Whodunnit, und dann kann man die letzte Seite aufblättern, um dies zu erfahren.
Nicht so einfach.
Die Charaktere, Ängste, Ziele verschiedener Menschen miteinbeziehen, möchte ich schon, aber es soll trotzdem nicht distanziert werden.
Juli Zeh hat es geschafft, spannend zu schreiben. Weil man an den Konflikten interessiert ist. Nicht so einfach zu übertragen ...
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Willebroer
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Beitrag19.09.2018 14:39

von Willebroer
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Am besten sind Vorbilder, die einen überzeugen. Irgendwas gibt es doch immer in der Richtung. Wie macht der und jener das? Oft wird einem gar nicht richtig klar, was die Perspektive ist, wenn man was liest. Da kommt einfach die Story durch.

Mit etwas Übung kann man aber gut erkennen, wie es geht und welche Wirkung das hat.

Im Zweifelsfall sollte man aber lieber nach dem Minimalprinzip vorgehen. Lieber eine Perspektive richtig als viele mit Chaos.

Als Mittelding zumindest nicht innerhalb der Szene wechseln, sondern nur bei verschiedenen Schauplätzen.

Komischerweise ist diese Frage bei mir nur selten aufgetaucht, weil mit einer Idee für eine Geschichte auch fast immer ein Bild entsteht, wie sie erzählt wird. Dabei gibt es das ganze Spektrum: von Ich-Form bis auktorial oder bis zum Supererzähler.
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Malaga
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Beitrag19.09.2018 14:54

von Malaga
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Juli Zeh wäre schon so ein Vorbild, aber sie hat ja schon verschiedenste perspektivische Varianten unternommen.
Aus dem Stadium, dass ich in einer Szene wechsle, bin ich hinaus, obwohl - bei manchen funktioniert auch das, z.B. Louise Penny - klasse Krimis.
Immer wenn ich denke: eine Perspektive, dann finde ich es langweilig.
Und wenn ich denke: mehrere, dann wirkt das Geschehen distanziert. Obwohl letzteres eigentlich gar nicht Distanziertheit bedeuten muss.
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nebenfluss
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Beitrag19.09.2018 15:07

von nebenfluss
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Distanz würde man m. E. eher durch einen auktorialen Erzähler erreichen.
Der scheidet bei einem Krimi in der Regel aus, weil gerade das Allwissende der Whodunnit-Frage zuwider läuft.

Verschiedene Perspektiven kämen mir bei einem Krimi dann in den Sinn, wenn mir die Situation des Täters und die Motive für sein Verbrechen wichtig sind - das wäre dann z. B. abwechselnd Kommisar(Protagonist) und Täter (Antagonist), wobei der Leser die Identität des Täters nicht von Anfang an kennen muss (damit er trotzdem noch mit der Polizei 'ermitteln' kann). Das meine ich mit neutral - heißt nicht distanziert, sondern neben der Perspektive des Gesetzes auch an den Täter ranzugehen, weil es menschlich nachvollziehbare Gründe gibt, ein Verbrechen zu begehen, auich wenn der Kommissar trotzdem seine Arbeit machen muss. Der Spannung muss das keinen Abbruch tun - vielleicht hofft der Leser ja sogar, dass der Täter nicht gefasst wird?

Ansonsten ist natürlich die Monoperspektive des Kommissars bzw. seines Teams die klassische Variante.

Ich stimme dir zu, das reines "Whodunnit" heute kaum noch Spannung erzeugt. Denke da gerade an den "Tatort" im Fernsehen: Die Raffinesse des Täters (soweit überhaupt vorhanden) reicht nicht mehr, sondern es muss ein gesellschaftliches Reizthema her, dass den spezifischen Mord mit Relevanz auflädt.
Aber vielleicht schreibe ich auch gerade an dir vorbei ...

EDIT: Juli Zeh war ja nicht als Messlatte gemeint, die ist schließlich Vollzeitautorin mit jahrelanger Erfahrung und einem klasse Gefühl fürs Erzählen und zeitgemäße Themen. Kein schlechtes Vorbild, klar, aber man sollte nicht daran verzweifeln, sich mit solchen Autoren zu vergleichen.


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Malaga
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Beitrag19.09.2018 15:37

von Malaga
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Um von hinten anzufangen: Das "Sich-Messen" kann man ja leider nicht einfach ausschalten. Aber egal.
Es wird wohl auf mehrere Perspektiven rauslaufen. Kein Kommissar, eine Ermittlerfigur und - dann eben die Auswahl der anderen.
Den Täter mit Perspektive auszustatten, ist eine heikle Sache, er läuft immer Gefahr, zuviel oder zuwenig zu verraten.
Andererseits, wenn er keine Perspektive bekommt, ist er schon von vorneherein verdächtig.
Jetzt dreh ich mich schon wieder im Kreis - bei der Monoperspektive hat man das Problem nämlich nicht. Smile
Gesellschaftliche Relevanz ist da, trotzdem darf es kein Whodunnit werden.
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nebenfluss
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Beitrag19.09.2018 15:47

von nebenfluss
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Stimmt schon, dass man das Messen mit etablierten Autoren schlecht ausknipsen kann. Kenne ich zu Genüge.
Wären wir vernunftbegabte Wesen Wink, würden wir uns allerdings nicht nur an ihren Ergebnissne sondern auch an ihrer Arbeitsweise orientieren, soweit bekannt. Ich wage mal die These, dass der Erfolg eines Autors maßgeblich davon abhängt, ob er sich von Blockaden blockieren lässt, weil er erst das Patentrezept für spannendes Schreiben finden möchte. Praktikabel dürfte eher sein, rumzuprobieren und sich nicht zu scheuen, schon Geschriebenes zu verwerfen, wenn es nicht funktioniert. Der wesntliche Unterschied zwischen Amateur und Profi ist, dass der Profi mehr Erfahrung hat, um 'Funktionieren' überhaupt zu erkennen ...
Ist nicht kaltherzig gemeint, ich muss da selbst auch immer wieder durchs Jammertal und bleibe oft genug darin stecken.


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Malaga
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Beitrag19.09.2018 16:00

von Malaga
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Verstanden: Setz dich hin und schreib! Laughing
Aber leider höre ich dann wieder auf, wenn ich das Gefühl habe, nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Jedenfalls bei einer so langen Sache wie einem Roman.
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Willebroer
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Beitrag19.09.2018 16:20

von Willebroer
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Das Wechseln innerhalb der Szene ist natürlich auch nicht untersagt, ist nur etwas anspruchsvoller - daher meine Warnung. Wer gleichermaßen auf Elefanten, Pferden, Ochsen, Eseln oder wilden Ebern reiten kann, hat die freie Wahl beim Transportmittel. Ansonsten: s. o.

Vielleicht hilft es, alle Szenen und ihre Bedeutung mal kurz zu notieren. Wenn nur eine Szene oder Information ohne Perspektivwechsel nicht vermittelt werden kann, bist du sowieso frei, auch anderer Stelle vom engen Fokus auf die Hauptperson abzuweichen.

Falls nicht oder nicht ganz eindeutig - lieber nur die Hauptperson nehmen. Dann hast du zumindest ein gutes Skelett, und später noch Szenen einzufügen ist bestimmt einfacher, als nachträglich alles wieder einzudampfen.

Distanziertheit kann übrigens durchaus ihre Wirkung haben, weil sie den Leser zieht, statt ihn unter Druck zu setzen. Er kann dann mehr aus seiner eigenen emotionalen Situation mitempfinden. Und wer freiwilig gibt, gibt mehr. Wink

Ich denke da auch an die alte Faustregel: Immer etwas gegenläufig arbeiten, also Emotionales eher sachlich und sachliche Beschreibung ruhig etwas gefühlvoller aufzuwerten.
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Malaga
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Beiträge: 826



Beitrag19.09.2018 16:31

von Malaga
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Zitat:
Distanziertheit kann übrigens durchaus ihre Wirkung haben, weil sie den Leser zieht, statt ihn unter Druck zu setzen. Er kann dann mehr aus seiner eigenen emotionalen Situation mitempfinden. Und wer freiwilig gibt, gibt mehr. Wink

Worauf gründet sich diese Regel? Wer freiwillig geben soll, gibt vielleicht nicht. Very Happy
Zitat:
Ich denke da auch an die alte Faustregel: Immer etwas gegenläufig arbeiten, also Emotionales eher sachlich und sachliche Beschreibung ruhig etwas gefühlvoller aufzuwerten.

Sehr interessant. Ist mir neu.
Also Dein Tipp wäre: Zuerst die Stepoutline machen und dann schauen, was man an Perspektive braucht.
Wobei die Outline, je nach Perspektivenanzahl, eine jeweils andere wäre ...
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Willebroer
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Beitrag19.09.2018 19:11

von Willebroer
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Malaga hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Distanziertheit kann übrigens durchaus ihre Wirkung haben, weil sie den Leser zieht, statt ihn unter Druck zu setzen. Er kann dann mehr aus seiner eigenen emotionalen Situation mitempfinden. Und wer freiwilig gibt, gibt mehr. Wink

Worauf gründet sich diese Regel? Wer freiwillig geben soll, gibt vielleicht nicht. Very Happy
Wer dein Buch liest, hat ja schon Interesse gezeigt. Im Idealfall auch den Preis gezahlt. Du brauchst ihn also nicht zu schieben, sondern kannst ihn weiter locken.
Ich meine mich auch an Experimente zu erinnern nach dem Motto "Zahl, was du willst" bei Restaurants, Museen und Theatern. Meistens (nicht immer) wurde mehr gezahlt als unbedingt nötig.
Aber eigentlich ging es mir bei zahlen/geben nicht um Geld, sondern um Aufmerksamkeit.
Malaga hat Folgendes geschrieben:
    
Zitat:
Ich denke da auch an die alte Faustregel: Immer etwas gegenläufig arbeiten, also Emotionales eher sachlich und sachliche Beschreibung ruhig etwas gefühlvoller aufzuwerten.

Sehr interessant. Ist mir neu.
Solche Faustregeln sind ja keine festen Vorgaben, sondern Anregungen, etwas auszuprobieren, woran man nicht immer denkt. Nicht so oft wie "keine Hilfsverben", "keine Adjektive". Natürlich spielen auch die Lese(r)gewohnheiten eine Rolle: Wer viel TrivialesUnterhaltsames liest, möchte meistens mehr direkt beschrieben oder erklärt haben.
Malaga hat Folgendes geschrieben:
Also Dein Tipp wäre: Zuerst die Stepoutline machen und dann schauen, was man an Perspektive braucht.
Wobei die Outline, je nach Perspektivenanzahl, eine jeweils andere wäre ...


Nicht direkt was man an Perspektive braucht, sondern was man für Information oder Atmosphäre vermitteln will - und erst dann, aus welcher Perspektive das am wirkungsvollsten ist.
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nebenfluss
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Beitrag19.09.2018 19:59

von nebenfluss
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Ich kannte diese Faustregel auch nicht, finde sie aber interessant. Vielleicht hat sie ja zum Ziel, den Leser durchgängig sowohl emotional als auch kognitiv anzusprechen, statt ihn in ein Wechselbad aus sachlicher Info und Gefühlskitsch zu werfen. Habe ich so noch nicht drüber nachgedacht, scheint mir aber ein vielversprechender Ansatz zu sein.

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Stefanie
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Beitrag20.09.2018 08:42

von Stefanie
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Malaga hat Folgendes geschrieben:
Verstanden: Setz dich hin und schreib! Laughing
Aber leider höre ich dann wieder auf, wenn ich das Gefühl habe, nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Jedenfalls bei einer so langen Sache wie einem Roman.


Wenn du das Gefühl hast, mit einer Perspektive auf dem falschen Weg zu sein, schreib die Szene nochmal aus einer anderen und guck, wie das wirkt. Es ist besser, eine Stunde etwas für den Papierkorb zu schreiben, als eine Stunde lang aus dem Fenster zu starren und über eine Lösung nachzudenken.
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Taranisa
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Beitrag20.09.2018 12:32

von Taranisa
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Ggf. etwas in eine andere Perspektive umschreiben, lohnt sich.
Bei meinem aktuellen Projekt gaben mir nach ca. 40 % des testgelesenen Romans  zwei meiner Testleserinnen den Rat, die Geschichte statt nur aus "ihrer" Perspektive zu schildern, auch "seine" hinzuzunehmen. Ich habe dann von Anfang an die Szenen überprüft, welche aus "seiner" Perspektive besser wären, und die entsprechenden umgeschrieben. So bekommt auch "er" mehr Tiefe.
Mein Tipp: Speichere, was du bislang hast, in einer neuen Datei und schaue dann, welcher Szene eine andere Perspektive gut täte.
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Malaga
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Beitrag20.09.2018 13:37

von Malaga
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Zitat:
Aber eigentlich ging es mir bei zahlen/geben nicht um Geld, sondern um Aufmerksamkeit.

Mir auch. Wink
Zitat:
Nicht direkt was man an Perspektive braucht, sondern was man für Information oder Atmosphäre vermitteln will - und erst dann, aus welcher Perspektive das am wirkungsvollsten ist.

Stimmt,eigentlich vertrete ich auch immer den Standpunkt, dass beim Schreiben der Inhalt die Form bestimmen soll, also nach einer bestimmten Erzählweise oder Perspektivführung verlangt. Nur bei mir selbst bin ich in der Regel betriebsblind.

Vielen Dank Euch allen für die vielen Tipps, Kommentare und die Beschäftigung mit dem Problem.
Übungen mit Perspektivwechsel o.ä. habe ich bereits gemacht.
Im Moment sitze ich tatsächlich wieder dran und verdichte den Plot, um dann die Perspektivfrage zu entscheiden.
Vermutlich mehrere. Für nur eine Perspektive ist die Protagonistin, fürchte ich, nicht interessant genug.
Und ich lese Juli Zehs Neues und frage mich, wie sie es macht, die Erzählstimme interessant zu machen.
Unter anderem, dass man den Konflikt schnell ahnt, auf den es zusteuert. Und dass man das Leben in den Alltagsbeschreibungen treffend erfasst findet. Auf den Punkt gebracht.
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