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Mein Einstandstext [Feedback & Kritik sehr erwünscht!]


 
 
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Vezro
Erklärbär
V


Beiträge: 2



V
Beitrag07.09.2018 20:21
Mein Einstandstext [Feedback & Kritik sehr erwünscht!]
von Vezro
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Der folgende Text ist schon ein paar Monate alt und ich habe ihn heute noch einmal ein wenig überarbeitet. Das Ganze soll eventuell der Anfang vom Prolog bzw. 1. Kapitel werden (also die erste Hälfte davon, die 2. Hälfte steht schon auf der Festplatte, damit bin ich aber noch nicht zufrieden), falls sich meine vielen Ideen dazu im Kopf einmal verbinden können.

Falls interessant, hier meine Vorstellung, da ich seit heute dabei bin: Klick

Das ist das erste Mal für mich, dass ich einen Text publik mache. Zur Geschichte weiter möchte ich gar nichts verraten, ich denke so liest es sich einfach am besten. In der Vorschau schaut der Text ein wenig unübersichtlich aus, ich bitte das zu verzeihen. Ich danke im Voraus für euer Feedback!


Der Bildschirm flackerte noch immer weiß schimmernd in den dunklen Raum. Die Nacht war längst hereingebrochen, schließlich hatte sich der Sommer schon vor einigen Wochen verabschiedet, doch so richtig wollte niemand nach Hause gehen. Die anwesenden Personen hatten sich nicht viel zu sagen, das wurde in den letzten Stunden deutlich, doch in einer Sache standen sie sich ziemlich gleich: Alle starrten gebannt auf diesen weißen Monitor.
Zumindest taten sie das lange Zeit, nun hatte eigentlich ein jeder sich eine andere Beschäftigung gesucht. Manch einer hörte Musik oder las ein mitgebrachtes Buch, andere spielten etwas auf dem Handy. Die Kaffeemaschine gab keinerlei Ruhe und war im Dauerbetrieb, der Medizinschrank war auch schon längst geplündert worden, zumindest der Teil mit den Kopfschmerztabletten. Aber auch jetzt noch warf jede Person alle paar Augenblicke ein Auge auf den verdammten weißen Bildschirm.
Jeff war wohl die einzige Person im Raum, die sich seither nicht von der Stelle bewegt hatte. Sein weißes Hemd war seit Stunden unter den Armen durchgeschwitzt und seine sonst so gepflegten Haare waren zerzaust vom ständigen Durchfahren seiner Hände. Seine Augen waren untermalt von deutlichen Ringen und wie stark seine Kopfschmerzen waren, wollte man lieber gar nicht wissen. Er saß seit Stunden auf dem Drehstuhl vor dem Monitor – ihm tat daher auch dementsprechend der Arsch weh - und beobachtete angespannt das Blinken dieses elendigen Mauszeigers, wenn er etwas Schreiben sollte. "Wie heißt dieses dämliche Blinkding eigentlich", dachte sich Jeff, aber irgendwie war es ihm auch egal, von Computern verstand er sowieso nicht allzu viel. Irgendein Geek hatte sich da bestimmt mal einen Begriff für ausgedacht, kurz bevor Mama ihn zum Essen rufte und er sich aus seinem verdreckten Zimmer in stinkenden Schlabbersachen die Treppe hinunter begab, um schließlich den Abend mit albernen Videospielen zu verbringen, nur um seinen Status der Jungfräulichkeit zu feiern. Jeff musste schmunzeln.
Sein Abend zumindest schien bisher kein Ende zu nehmen. Der eigentlich recht kleine Raum war seit Anbeginn gut gefüllt, etwa zehn bis fünfzehn Personen hielten sich hier auf. Und das beschissene Fenster ließ sich nur auf Kipp öffnen, irgendein Vollidiot musste sich ja mal aus dem Büro schmeißen, weil "sein Leben so durcheinander sei". Jeff liefen die Schweißperlen eigentlich ununterbrochen von der Stirn, die Hitze im Raum war dafür aber nicht allein zuständig. Unter solchem Stress litt er nicht mehr seit seiner Abschlussprüfung, schließlich stand sein Studium damals auf unglaublich wackeligen Beinen. Dass er später mal solch eine Position bekleiden würde, war damals Utopie, aber irgendwie hatte er es  geschafft. "Die Topabsolventen sind sowieso alle Schlappschwänze", war jeher seine Antwort auf dieses regelrechte Wunder.
Das Starren auf den weißen Monitor mit dem blinkenden Scheißding machte Jeff müde, aber an Schlaf war gar nicht zu denken. Selbst wenn er versuchen würde sich für ein paar Minuten aufs Ohr zu hauen, könnte er gar nicht einschlafen, seine Nervosität würde ihm heute bestimmt noch einen Herzinfarkt bescheren, dachte er sich. So einen, wie ihn immer alte Säcke und wandelnde Dickwanze bekamen, die vielmehr einem Blauwal als einem Menschen ähnelten. Aber genauso abzukratzen wie diese traurigen Gestalten lag nicht in seiner Absicht. Vielleicht würde man ihm ja irgend so ein neumodisches Schnickschnack Herz einsetzen, falls er hier jetzt umkippen würde, aber da musste sich Jeff schon selbst eingestehen, dass das wohl nur der absoluten Elite dieses Landes zuteil werden konnte: Abgehalfterten Filmstars, die heutzutage eh niemand mehr kennt, nur weil die in den 60ern mal 'ne große Nummer waren und irgendwelchen Wirtschaftsmogulen, die nichts anderes kennen als den Innenraum eines Bentley oder Rolls-Royce, jeden anderen Menschen aber wie Scheiße behandelten, und nicht zu vergessen die ganzen korrupten Politiker, irgendwelche drogensüchtigen Musiker, die ihr Herz komplett durch Heroin zerstört hatten und wie sie nicht alle heißen, die wunderbare Elite der USA. In der Chefetage einer geheimen Regierungsorganisation zu sitzen, die sich der nationalen und internationalen Sicherheit widmete, reichte längst nicht mehr aus um zur Elite zu gehören.
Da! Nein... oder doch? Jeff war sich sicher die Pause beim Blinken des Scheissdings war länger als sonst. Er starrte auf den Monitor, doch irgendwie war da nichts anders. Er lehnte sich wieder in seinen Bürostuhl zurück. "Ich lande hiernach in der Klapse", dachte er sich, "irgendwo zwischen dem Weichei, dessen Frau ihn verlassen hat und dem Typen, der seine eigene Scheiße frisst."
Ein kleiner Windzug wehte durch den Raum, kurz darauf roch Jeff den Duft eines rosigen Parfüms, eines das er sehr mochte und er wusste sofort zu wem es gehörte. Judy war seine Assistentin, sie war zugleich eine sehr ansehnliche Assistentin, was ihr damals natürlich ungemein half diesen begehrten Job zu bekommen. Wer das Bewerbungsgespräch führte? Ja, genau.
Die Auswahl der Assistentinnen war so eine Sache, die Jeff einfach gefiel. Eine der kleinen Annehmlichkeiten in diesem sonst doch so öden Job. Ob er sie ficken wollte? Eigentlich ja, und er hatte auch tatsächlich einmal die Chance dazu, doch aus irgendeinem Grund hielt ihn sein Gewissen zurück, schließlich hatte er zuhause eine Frau und zwei Kinder, obwohl er sich nicht erinnern konnte ein dickes Walross geheiratet zu haben. Aber so war das jetzt und daran ändern konnte er auch nichts mehr. Hin und wieder gab Jeff Judy einen Klaps auf den Po oder starrte ihr doch sehr deutlich in den Ausschnitt, mehr war dann aber auch nicht mehr drin.
Judy haschte kurz herein um einem anwesenden Mann in einem schlecht sitzenden Anzug eine Akte zu überreichen. Vielleicht wollte er irgendwas zu lesen haben oder jemand wollte von diesem Mann tatsächlich eine Meinung gegenüber irgendetwas haben, auch wenn Jeff sich das beim Betrachten dieser Bohnenstange nicht vorstellen konnte, immerhin sah der Typ schon von weiter weg einfach nur inkompetent aus, aber eigentlich war Jeff das auch scheißegal. In dieser Monotonie war selbst so eine unbedeutende Aktion ein absolutes Highlight.
Sobald Judy also aus dem Raum verschwand und ihren Duft mitnahm trat wieder diese verdammte Stille ein, die nur durch das Gebrumme des laufenden Computers gestört wurde. Warum mussten die Gelder nur jedes Jahr ums Neue gekürzt werden? Es würde ihn gar nicht wundern, wenn der Dinosaurier da vor ihm gar nicht mehr in der Lage wäre, überhaupt irgendwas zu empfangen, und dass die ganze Zeit, die sie alle hier vergeudet haben, tatsächlich vergeudet war. Es brodelte wieder langsam in ihm auf, sich über Sachen aufzuregen war einfach so sein Ding. Da wurden Jeff seine Kopfschmerzen erst wieder bewusst und irgendwie entschied er sich tatsächlich dazu seinen Platz für einen Moment zu verlassen, um sich ein paar dieser Pillen reinzuwerfen. Mit Kopfschmerzen lässt es sich nicht gut zynisch sein. Er stand auf und alle starrten ihn an.
"Was glotzt ihr Fische denn so?"
Vielleicht ja doch, Jeff war gereizt und das merkte er auch selbst, aber das war ihm auch wieder scheißegal. Er brauchte jetzt ein paar dieser Pillen. Also ging er schnurstracks zum anliegenden Raum, der Küche mit der Kaffeemaschine und dem Medizinschränkchen. Viel mehr war auch nicht in diesem Raum außer einem kleinen schäbigen Wandschrank mit einem Haufen zusammengesammelter Tassen, die absolut nicht zueinander passten und einer wirklich verdreckten Mikrowelle, die lediglich alle paar Wochen irgendein Neuer im Glauben benutzte, er könne sich damit etwas Warmmachen. Tatsächlich drehte sich aber nur noch der Glasteller im Inneren und die Glühbirne leuchtete, aber von Mikrowellen in der Mikrowelle war keinerlei Spur.
Jeff nahm sich etwas Kaffee aus der Kanne. Er hatte zwar den letzten Schluck erwischt und damit etwas vom Bodensatz, aber eigentlich konnte er sich glücklich schätzen, dass er jetzt nicht die Arbeit hatte einen neuen Kaffee aufzusetzen. Im Medizinschränkchen fand er keine einfachen Kopfschmerzpillen mehr, aber dafür irgendwas gegen Darmbeschwerden.
"Mein Gott, kann ja nicht so viel anders sein"
Er entnahm der Packung drei oder vier Pillen und nahm sie alle zusammen in den Mund, um sie schließlich mit dem Bodensatzkaffee herunterzuspülen. Ein etwas verzerrtes Gesicht aufgrund des Ekels danach war abzusehen.
Die restliche Plörre kippte er in den Abguss, dieser Mist würde ihn noch eher umbringen als ein Herzinfarkt, dachte sich Jeff. Es mag Placebo gewesen sein, aber als Jeff den Aufenthaltsraum verließ fühlte er sich tatsächlich ein wenig besser, irgendwie unbeschwerter. Fast hätte er gelächelt, als er sich zurück in den kleinen Raum schleppte, in dem es plötzlich deutlich lauter geworden war. Als er hereinkam, starrten ihn wieder einmal alle an.
"Was ist denn jetzt schon wieder, verdammt?"
Jeff war direkt wieder gereizt. Eine der anwesenden Personen zeigte auf den verdammten weißen schimmernden Monitor und fast etwas abwesend starrte Jeff darauf. Das blinkende Scheißding war zumindest weg, aber es dauerte schließlich auch einige Sekunden, bis er begriff was dort stand.
"Ach du Scheiße... ach du... VERDAMMTE SCHEIßE"
Die Leute zuckten zusammen bei seinem Gebrüll, aber schließlich musste Jeff unter Druck den Raum in Richtung der Toiletten verlassen. Und zwar schnell, sehr schnell.

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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag08.09.2018 10:53
Re: Mein Einstandstext [Feedback & Kritik sehr erwünscht!]
von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo Vezro,

Dein Text ließt sich schon recht flüssig und ich merke, dass du ein klares Bild vor Augen hast, das du beschreiben willst. Der Text enthält allerdings viel Information, aber da ich nicht weis, welche Art von Roman oder was das Thema ist, ist eine Einschätzung schwierig und ich bekomme auch kein klares Bild der Situation. Viele Sätze sind zu kompliziert aufgebaut und die Wortwahl ist manchmal etwas altertümlich. Ich habe einiges im Text angemarkert, was mir auffiel. Die Unklarheit der Situation wird über den Spannungsbogen hinaus gedehnt und wird deshalb am Ende etwas langatmig.
Lasse dich von den Anmerkungen nicht erschrecken.

Vezro hat Folgendes geschrieben:
.....
Der Bildschirm flackerte (Wir haben heute Flachbildschirme, die flackern nicht mehr) noch immer weiß schimmernd in den dunklen Raum. Die Nacht war längst hereingebrochen, schließlich hatte sich der Sommer schon vor einigen Wochen verabschiedet, doch so richtig wollte niemand nach Hause gehen (Gibt es da einen Zusammenhang?). Die anwesenden Personen hatten sich nicht viel zu sagen, das wurde in den letzten Stunden deutlich, doch in einer Sache standen sie sich ziemlich gleich: Alle starrten gebannt auf diesen weißen Monitor. (Unschöner Satzbau, warum nicht aktiv ausdrücken? sprachen kaum mitteinander - es war still im Raum, statt ":"  besser  Sätze)
Zumindest taten sie das lange Zeit, nun hatte eigentlich ein jeder sich eine andere Beschäftigung gesucht. (etwas altertümlicher Satzbau uns Wortwahl "ein jeder") Manch einer (wie vor) hörte Musik oder las ein mitgebrachtes Buch, andere spielten etwas (er kann doch nur sehen, dass sie am Handy rumspielen) auf dem Handy. Die Kaffeemaschine gab keinerlei (Formulierung) Ruhe und war im Dauerbetrieb, der Medizinschrank war auch schon längst geplündert worden, zumindest der Teil (Formulierung)  mit den Kopfschmerztabletten. Aber auch jetzt noch warf jede Person alle paar Augenblicke ein Auge auf den verdammten weißen Bildschirm.
Jeff war wohl die einzige Person im Raum, die sich seither nicht von der Stelle bewegt hatte. Sein weißes Hemd war seit Stunden unter den Armen durchgeschwitzt und seine sonst so gepflegten Haare waren zerzaust vom ständigen Durchfahren seiner Hände. Seine Augen waren untermalt (Formulierung) von deutlichen Ringen und wie stark seine Kopfschmerzen waren, wollte man (Formulierung)  lieber gar nicht wissen. Er saß seit Stunden auf dem Drehstuhl vor dem Monitor – ihm tat daher auch dementsprechend der Arsch (Eher nur in wörtlicher Rede) weh - und beobachtete angespannt das Blinken dieses elendigen Mauszeigers, wenn er etwas Schreiben sollte. (unklar - starren alle auf seinen Bildschirm - siehe oben?) "Wie heißt dieses dämliche Blinkding eigentlich", (Gedanken mit 'xxxxx' siehe auch https://jannesccramer.de/2015/03/11/kennzeichnen-von-gedanken-und-woertlicher-rede-im-roman/) dachte sich Jeff, aber irgendwie war es ihm auch egal, von Computern verstand er sowieso nicht allzu viel. Irgendein Geek hatte sich da bestimmt mal einen Begriff für ausgedacht, kurz bevor Mama ihn zum Essen rufte und er sich aus seinem verdreckten Zimmer in stinkenden Schlabbersachen die Treppe hinunter begab, um schließlich den Abend mit albernen Videospielen zu verbringen, nur um seinen Status der Jungfräulichkeit zu feiern. Jeff musste schmunzeln.
Sein Abend zumindest schien bisher kein Ende zu nehmen. Der eigentlich recht kleine Raum war seit Anbeginn  (Formulierung)gut gefüllt, etwa zehn bis fünfzehn Personen hielten sich hier auf. Und das beschissene Fenster ließ sich nur auf Kipp öffnen, irgendein Vollidiot musste sich ja mal aus dem Büro schmeißen, weil "sein Leben so durcheinander sei". (intuitiv ahne ich, worauf du hinaus willst, aber die Formulierung ist sehr unklar) Jeff liefen die Schweißperlen eigentlich ununterbrochen von der Stirn, die Hitze im Raum war dafür aber nicht allein zuständig. Unter solchem Stress litt er nicht mehr seit seiner Abschlussprüfung, schließlich stand sein Studium damals auf unglaublich wackeligen Beinen. Dass er später mal solch eine Position bekleiden würde, war damals Utopie, aber irgendwie hatte er es  geschafft. "Die Topabsolventen sind sowieso alle Schlappschwänze", war jeher seine Antwort auf dieses regelrechte Wunder.
Das Starren auf den weißen Monitor mit dem blinkenden Scheißding machte Jeff müde, aber an Schlaf war gar nicht zu denken. Selbst wenn er versuchen würde sich für ein paar Minuten aufs Ohr zu hauen, könnte er gar nicht einschlafen, seine Nervosität würde ihm heute bestimmt noch einen Herzinfarkt bescheren, dachte er sich. So einen, wie ihn immer alte Säcke und wandelnde Dickwanze bekamen, die vielmehr einem Blauwal als einem Menschen ähnelten. Aber genauso abzukratzen wie diese traurigen Gestalten lag nicht in seiner Absicht. Vielleicht würde man ihm ja irgend so ein neumodisches Schnickschnack Herz einsetzen, falls er hier jetzt umkippen würde, aber da musste sich Jeff schon selbst eingestehen, dass das wohl nur der absoluten Elite dieses Landes zuteil werden konnte: Abgehalfterten Filmstars, die heutzutage eh niemand mehr kennt, nur weil die in den 60ern mal 'ne große Nummer waren und irgendwelchen Wirtschaftsmogulen, die nichts anderes kennen als den Innenraum eines Bentley oder Rolls-Royce, jeden anderen Menschen aber wie Scheiße behandelten, und nicht zu vergessen die ganzen korrupten Politiker, irgendwelche drogensüchtigen Musiker, die ihr Herz komplett durch Heroin zerstört hatten und wie sie nicht alle heißen, die wunderbare Elite der USA. In der Chefetage einer geheimen Regierungsorganisation zu sitzen, die sich der nationalen und internationalen Sicherheit widmete, reichte längst nicht mehr aus um zur Elite zu gehören.
Da! Nein... oder doch? Jeff war sich sicher die Pause beim Blinken des Scheissdings war länger als sonst. (jetzt wird es spannend und ich bekomme die Antwort, warum die alle hier hocken?) Er starrte auf den Monitor, doch irgendwie war da nichts anders. Er lehnte sich wieder in seinen Bürostuhl zurück. "Ich lande hiernach in der Klapse", dachte er sich, "irgendwo zwischen dem Weichei, dessen Frau ihn verlassen hat und dem Typen, der seine eigene Scheiße frisst."
(Leider keine Antwort, die Introspektive des Protas geht weiter) Ein kleiner Windzug wehte durch den Raum, kurz darauf roch Jeff den Duft eines rosigen Parfüms, eines das er sehr mochte und er wusste sofort zu wem es gehörte. Judy war seine Assistentin, sie war zugleich eine sehr ansehnliche Assistentin, was ihr damals natürlich ungemein half diesen begehrten Job zu bekommen. Wer das Bewerbungsgespräch führte? Ja, genau.
..... .


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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SannyB
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S
Beitrag08.09.2018 17:44

von SannyB
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Hallo Vezro,

ich finde auch, dass sich der Text schon gut ließt. Es ist spannend und man - also ich - würde gerne wissen, auf was sie warten und was dann geschieht. Den Spannungsbogen finde ich, wie Kioto es sagt, auch etwas zu gedehnt.

Ich schreibe auch gerne solche Bandwurmsätze, die mit vielen Kommas aneinanderhängen. Aber ich glaube es würde dem Text gut tun, wenn einige davon in getrennte Sätze aufgesplittet werden.

Zwei Stellen sind mir noch aufgefallen:
-- ihm tat daher auch dementsprechend der Arsch weh
=> "Arsch" finde ich nicht so passend, als Begriff, aber auch daher, dass mir meistens eher der Nacken, Rücken oder die Schulter schmerzt, wenn ich lange vor dem PC sitze

-- irgendein Vollidiot musste sich ja mal aus dem Büro schmeißen
=> vielleicht stürzen oder springen statt schmeißen

Viele Grüße,
Sanny
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Vezro
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Beiträge: 2



V
Beitrag09.09.2018 19:29

von Vezro
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Vielen lieben Dank für euer Feedback! Ich war ja doch ein wenig nervös, ob ich überhaupt auf Anklang treffe smile

Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass ich so altertümlich formuliere. Daran werde ich arbeiten, vielen Dank dafür.
Deine Anmerkungen fand ich sehr gut, auch dafür danke! Dass du am Anfang darauf aufmerksam gemacht hast, dass wir heute Flachbildschirme haben, hat mir dann einen großen Fehler aufgezeigt. Ich hatte oft überlegt in welcher Zeit die Geschichte spielen soll (konnte mich bisher auch nicht richtig entscheiden). Ganz am Anfang sollte es während des Kalten Kriegs spielen, daher auch der flackernde Bildschirm, die Idee habe ich aber mehr oder weniger verworfen. Ich werde mir dazu Gedanken machen.

Meine komplizierten und langen Sätze gehen wahrscheinlich auf meine Schulzeit zurück, in der ich nahezu sämtliche Werke von Tolkien gelesen habe, und wenn ich durch war wieder von vorn. Zu Anfang hatte ich mit seinem Satzbau Schwierigkeiten - wer ihn kennt weiß, dass da ein Satz gerne mal über eine Seite gehen kann - später mich aber sehr daran gewöhnt.
Wenn ich kurze Sätze formuliere habe ich oft ein seltsames Gefühl, dass die Sätze, ja wie soll ich sagen, irgendwie anders sind. Sehr heruntergebrochen etc... Hast du (oder jemand anderes) da vielleicht irgendwelche Tipps für mich? Einfach machen? ^^


Zur Wortwahl "Arsch" und "schmeißen": Also mir tut tatsächlich meistens der Hintern weh, wenn ich lange vorm PC gesessen habe. Durch Wörter wie diese beiden habe ich versucht, Jeff indirekt zu charakterisieren. Für "Arsch" hatte ich mich bewusst entschieden, ich finde dadurch verstärkt sich der Eindruck vom "Großmaul", auch wenn das Wort an sich natürlich irgendwo unschön ist, was aber auch seine vulgäre Sprache hervorheben soll.
"Schmeißen" kann ich auch austauschen, wirkt auf mich aber umgangssprachlicher und verstärkt den Witz an der Sache, den Jeff darin sieht. Ein nichtsbedeutender Mitarbeiter, ein Niemand, schmeißt sich (quasi wie ein geknülltes Papier in den Mülleimer) aus dem Fenster.


Zum Spannungsbogen: Ich hatte auch so meine Bedenken, ob die Art, wie ich diesen Text geschrieben habe wirklich gut sei. Also das Ganze nicht aufzulösen. Ich hatte mehrere Ideen, wie ich in das Thema hineinführen könnte, das hat sich schlussendlich wohl vermixt und herausgekommen ist ein sehr langer Text. Ich werde da auf jeden Fall nochmal schauen, ob ich in den Text nicht ein paar Hinweise etc. einpacken kann, sodass der Leser eine Vorstellung bekommt worum es geht, ich aber trotzdem meine jetzige Idee dazu noch verarbeiten kann.


Um zumindest ein bisschen Hinweise auf die Story zu geben: Jeff sitzt in der Chefetage einer geheimen Organisation der USA, die direkt der Regierung untersteht und für Operationen zuständig ist, die nicht öffentlich sein dürfen, also Sachen wie  Auftragsmorde, Destabilisierung, Spionage etc..
Irgendwann taucht der meistgesuchte russische Agent einfach so im Büro auf und will für die USA arbeiten, verrät aber nicht warum und erzählt nichts über seine vorherigen Arbeitgeber. Da dieser Agent mit großem Abstand der Beste auf seinem Gebiet ist, entscheidet sich Jeff dazu, eine geheime und experimentelle Technologie einzusetzen, die diesem Agenten eine neue Vergangenheit bzw. einen neuen Lebenslauf in den Kopf setzt, während seine Fähigkeiten aber weiterhin abrufbar sind. Natürlich geht das Ganze schief und es beginnt eine Katz-und-Maus-Jagd á la Jason Bourne.

Mehr will ich nicht verraten, da ich sowieso noch an den Details pfeile.
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rncw
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 28
Beiträge: 92
Wohnort: Südliches Deutschland


Beitrag10.09.2018 23:43

von rncw
Antworten mit Zitat

Vezro hat Folgendes geschrieben:
Meine komplizierten und langen Sätze gehen wahrscheinlich auf meine Schulzeit zurück, in der ich nahezu sämtliche Werke von Tolkien gelesen habe, und wenn ich durch war wieder von vorn. Zu Anfang hatte ich mit seinem Satzbau Schwierigkeiten - wer ihn kennt weiß, dass da ein Satz gerne mal über eine Seite gehen kann - später mich aber sehr daran gewöhnt.
Wenn ich kurze Sätze formuliere habe ich oft ein seltsames Gefühl, dass die Sätze, ja wie soll ich sagen, irgendwie anders sind. Sehr heruntergebrochen etc... Hast du (oder jemand anderes) da vielleicht irgendwelche Tipps für mich? Einfach machen? ^^


Hi Vezro,

Dann will ich mal sagen, was ich über Satzlängen und Sätze im Allgemeinen denke. Laughing
Ich habe weite Teile von Strunk & Whites „The Elements of Style“ gelesen sowie Wolf Schneiders „Deutsch fürs Leben“. Beides kann ich nur empfehlen, es sind verblüffende Ratschläge für klare und direkte Sprache drin. Smile
Ich habe mal gelesen (ich weiß grad nicht mehr wo..), dass man nie einen Satz beenden soll, bevor man nicht was neues darin vermittelt hat - etwas, das die Story voranbringt oder des Lesers Interesse weckt. Wink Hier ist z.B. der Einsatz von Semikolons möglich, auch weil Punkte einen zu abrupten Stopp deuten könnten, während Kommas evtl. zu wenig trennen.

Aber wie bei so vielem geht es vor allem um Übung und darum, ein Gespür für ordentliche Sätze zu entwickeln. Also probier doch einfach mal aus, einen Schachtelsatz durch Semikolons zu trennen oder durch Punkte - was wirkt besser? Vor allem jedoch sollte der Inhalt auch bei längeren Sätzen nie schwer zu verstehen sein, rein grammatikalisch - also lieber keine komplizierten Hauptsatz-Nebensatz-Konstruktionen.

So, das war meine Meinung, wäre natürlich interessiert, was du oder andere zum Thema denkt? Sonst wie immer: Nimm was du brauchen kannst, den Rest lass zurück.

Beste Grüße

rncw
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TheMandalakind
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
T

Alter: 33
Beiträge: 41



T
Beitrag16.09.2018 14:59

von TheMandalakind
Antworten mit Zitat

Grüß dich smile
Mir gefährlich dein Text auch schon ganz gut. Die teilweise altertümliche Sprache ist mir auch aufgefallen, vor allem, weil sie sich mit der des Protagonisten beißt. Ein sehr starker Kontrast.
Mir ist nicht ganz klar, ob du personal oder auktorial erzählst. Und Heroin greift das Herz nicht an.
Das würde ich streichen.

Viele Grüße
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