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Abschied


 
 
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 455



Beitrag31.08.2018 11:31
Abschied
von Cholyrika
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Abschied


Das Leben bleibt alleine mir,
es fordert mich zum Weitergehen
Mein Herz jedoch verbleibt bei dir,
so bleibe ich noch etwas stehen.

Adieu, du Liebe meines Lebens,
ein Schmerz der jedes Atmen nimmt.
Doch all die Hoffnung war vergebens,
weil Gott allein den Weg bestimmt.

Nichts ist Gedenken außer Tod,
nur dein Stein bestimmt das Bild.
Ein Kranich fliegt ins Morgenrot,
die Sonne bricht den Namen mild.



_________________
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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 834
Wohnort: nach wie vor


Beitrag31.08.2018 21:07

von poetnick
Antworten mit Zitat

Hallo Cholyrika,

ein berührendes Werk, hier der Abschied von der Liebe eines Lebens...

Besonders der Schluss spricht für mich hervor, an dieser Stelle:
Zitat:
die Sonne bricht den Namen mild.


Da es in der Werkstatt steht, füge ich noch eine zaghafte Verständnisfrage diesem Vers bei:
Zitat:
Nichts ist Gedenken außer Tod
,
Geht mir nicht ganz auf, obwohl es im Zusammenhang schon den Sinn vermittelt.

Grüße - Poetnick


_________________
Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag31.08.2018 21:43

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Hier spüre ich den Schmerz von LI eindringlich.

Vielleicht noch ein Vorschlag zur 10. Zeile:

dein Stein allein bestimmt das Bild.

oder

dein Stein bestimmt allein das Bild
?
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Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


Beiträge: 1551
Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
Lezepo 2015 Lezepo 2017
Podcast-Sonderpreis


Beitrag31.08.2018 22:46

von Zinna
Antworten mit Zitat

Hallo Cholyrika,

ich finde dein Gedicht ebenfalls berührend, glaubwürdig.
Ich möchte meinen Finger auf zwei Stellen legen:

Z 3
Mein Herz jedoch verbleibt bei dir,
Das hat für mich einen fast heiteren (?) Klang, irgendwie einen, entschuldige, Poesiealbumton, vielleicht durch die jedoch- Formulierung

Z 10
nur dein Stein bestimmt das Bild.
Könnte mir vorstellen, das nur wegzulassen, bewusst als Bruch.

LG
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2517
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag31.08.2018 22:47

von Berni
Antworten mit Zitat

Ich sage es vorweg: ich habe so meine Probleme mit Gereimtem. Nur selten kann ich mich damit anfreunden.

Nun, auch mit diesem Gedicht kann ich mich nicht anfreunden. Vor allem die erste Strophe erinnert mich ein wenig an diese Wandbildchen mit eingebautem Gedicht, die man als Andenken an einen schönen Ort wie Heidelberg, Bayern usw. erwirbt. Dagegen ist nichts zu sagen, nur aufhängen sollte man diese Dinger nicht. Wink

Michael, dir liegt die andere Richtung eher. Da kannst du dich ausleben, da kommen lebendige Texte, die mitnehmen und berühren (wenn man es auch manchmal nicht zugeben mag Very Happy Very Happy ). Das hier nehme ich dir nicht ab. Aber, wie gesagt, es ist meine ganz persönliche Ansicht (siehe wieder oben Wink ), und anderen gefällts ja. Außerdem sollte man sich ruhig immer mal wieder an Anderem versuchen.

Wollte trotzdem mal meine Meinung dalassen.

LG
Berni
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4933
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag31.08.2018 23:14

von gold
Antworten mit Zitat

Hallo Cholyrika,

meine erste Reaktion war: Was, das ist von Cholyrika? Hat er sich lustig gemacht über diese Art von Poesie
?

Mir ging es ähnlich wie Berni, wobei ich diese Aussage etwas abmildern kann: Die Strophe drei gefällt mir gut. Besonders das" die Sonne bricht den Namen mild" . Da seh ich ein Bild vor mir: Der Name auf dem Grabstein wird von der Morgensonne sanft beleuchtet.

Liebe Grüße
gold

Edit: Interessant finde ich, dass du die Morgensonne gewählt hast, löst dieser Begriff bei mir den Gedanken an eine Auferstehung aus.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag31.08.2018 23:30

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Vielleicht muss/möchte man manchmal andere Register ziehen?
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4933
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag31.08.2018 23:40

von gold
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht muss/möchte man manchmal andere Register ziehen?


Dagegen ist nichts einzuwenden, liebe  f. o.
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2517
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag31.08.2018 23:40

von Berni
Antworten mit Zitat

Hallo gold,

die dritte Strophe überzeugt auch mich am ehesten. Zunächst dachte ich, dass der Kranich doch sehr kitischig daherkommt. Aber das Gesamtbild dieser Strophe steht am Ende überzeugend dafür, dass es weitergeht, auch für den Trauernden.

@Michael,
ich erinnere mich daran, dass wir vor ein paar Jahren auch pers. Kontakt hatten nach einem Trauerfall in deinem sehr nahen Umkreis.
Ich vermute jetzt, dass dieser Text damit zu tun hat. Hier könnte man einfach stillschweigen. Ich hoffe aber, dass dir trotzdem an Kritik zum Text gelegen ist. Trotz aller Trauer, die du vermutlich noch fühlst. Und vielleicht drückt sich Trauer tatsächlich besonders in dieser Form Gedicht aus. Das habe ich bei meiner Kritik nicht berücksichtigt. Es war mir wichtig, dieses noch hinzuzufügen.

LG
Berni

p..s.

Lb. FO

Zitat:
Vielleicht muss/möchte man manchmal andere Register ziehen?


Du hast völlig Recht.
Eben deshalb habe ich diesen Zusatz noch geschrieben. Wink
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 455



Beitrag01.09.2018 13:25

von Cholyrika
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Huch, so viel Reflektion Shocked

Ich freue mich total, dass auch ein solches Gedicht wahrgenommen wird.
Und ....nein es ist kein Spaß, wenn ich so etwas schreibe. Die Krebserkrankung meiner geliebten Frau hat mich sehr getroffen und der Gedanke an Abschied war ziemlich tief implementiert in meinen Gedanken.
( Für alle die nicht um diese schwierige Situation wussten: Meiner Frau geht es wieder besser!!!! )

Und noch etwas:
Ja, ich habe mir seit über zwanzig Jahren einen Namen gemacht als Brachialpoet, als Lyriker, der sich mit den Randgebieten des Sozialen usw. beschäftigt.
Aber das ist nur Lyrik, nur eine Form des Beschreibens.
Der Mensch Michael ist doch ein ganz normaler Mensch.
Jemand der lacht, weint, Angst hat, einen Beruf ausübt usw. usw.
Oft ist es mir in den letzten Jahren passiert, dass sich Menschen ein Bild über meine Texte verschafft haben und meinten, dann den Menschen dahinter zu kennen oder zu verstehen.
Das war meistens falsch.

Ich freue mich deswegen besonders wieder hier zu schreiben, weil hier auch Leute sind, die mich kennen. Einige sogar persönlich.

Hier ist mein lyrisches Zuhause.


Danke Euch
Michael


_________________
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2517
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag01.09.2018 22:55

von Berni
Antworten mit Zitat

Zitat:
( Für alle die nicht um diese schwierige Situation wussten: Meiner Frau geht es wieder besser!!!! )


Das freut mich. Als wir uns damals ausgetauscht haben, war das noch völlig offen.
Eine schöne Nachricht.

LG
Berni
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gold
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Beiträge: 4933
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Beitrag02.09.2018 00:18

von gold
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Hallo, lieber Michael,

mich freut es auch, dass es deiner Frau wieder besser geht.

Noch einmal zu deinem Text:
Kann es sein. dass du ihn zu einer Zeit verfasst hast, in der du gefühlsmäßig noch sehr bewegt warst und dir deshalb die Distanz fehlte, die man m. E. braucht, damit ein Text gelingt?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Texte nicht gelingen, wenn sie meine Gefühle wiedergeben, von denen ich überrollt werde.

Aber ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Mag sein, dass ein anderer Schreiber das völlig anders erlebt und deinen Text ebenso.

Ich wünsche deiner Frau weiterhin alles Gute.

Liebe Grüße
gold
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 455



Beitrag12.01.2019 19:49

von Cholyrika
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ja da war ich sehr emotional.
Komisch, ich empfinde gerade immer in emotional schwierigen Phasen das Gefühl "rein" zu schreiben.
Wenn ich überlege, dass ich jetzt so ca. 40 JAhre Texte verfasse,
dann kommt es mir vor, dass gerade meine Tiefs mich künstlerisch haben reifen lassen.
Wobei ich nicht finde,
dass man für andere reifen muss.


Lieben Dank für die Anregung


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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4933
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Beitrag13.01.2019 00:13

von gold
Antworten mit Zitat

Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Wobei ich nicht finde,
dass man für andere reifen muss.


Tiefs lassen reifen. Ich frage mich, ob das Reifen an sich immer positiv ist und kann darauf keine eindeutige Antwort geben.

Ich freue mich, dass du auf meinen Kommentar antwortest, hatte ich schon gedacht, dass du meine Anmerkung vielleicht etwas schulmeisterlich  aufgefasst hast und dich darüber geärgert hast.

Liebe Grüße
gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 455



Beitrag06.02.2019 12:52

von Cholyrika
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ja, reifen ist m.E. immer positiv.
Jedenfalls dann, wenn man den Zeitpunkt nicht verpasst,
wenn aus Reifung Verderb wird.


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