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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 436
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31.08.2018 10:31 Abschied von Cholyrika
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Abschied
Das Leben bleibt alleine mir,
es fordert mich zum Weitergehen
Mein Herz jedoch verbleibt bei dir,
so bleibe ich noch etwas stehen.
Adieu, du Liebe meines Lebens,
ein Schmerz der jedes Atmen nimmt.
Doch all die Hoffnung war vergebens,
weil Gott allein den Weg bestimmt.
Nichts ist Gedenken außer Tod,
nur dein Stein bestimmt das Bild.
Ein Kranich fliegt ins Morgenrot,
die Sonne bricht den Namen mild.
Weitere Werke von Cholyrika:
_________________
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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31.08.2018 20:07
von poetnick
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Hallo Cholyrika,
ein berührendes Werk, hier der Abschied von der Liebe eines Lebens...
Besonders der Schluss spricht für mich hervor, an dieser Stelle: Zitat: | die Sonne bricht den Namen mild. |
Da es in der Werkstatt steht, füge ich noch eine zaghafte Verständnisfrage diesem Vers bei: Zitat: | Nichts ist Gedenken außer Tod | ,
Geht mir nicht ganz auf, obwohl es im Zusammenhang schon den Sinn vermittelt.
Grüße - Poetnick
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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31.08.2018 20:43
von firstoffertio
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Hier spüre ich den Schmerz von LI eindringlich.
Vielleicht noch ein Vorschlag zur 10. Zeile:
dein Stein allein bestimmt das Bild.
oder
dein Stein bestimmt allein das Bild
?
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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31.08.2018 21:46
von Zinna
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Hallo Cholyrika,
ich finde dein Gedicht ebenfalls berührend, glaubwürdig.
Ich möchte meinen Finger auf zwei Stellen legen:
Z 3
Mein Herz jedoch verbleibt bei dir,
Das hat für mich einen fast heiteren (?) Klang, irgendwie einen, entschuldige, Poesiealbumton, vielleicht durch die jedoch- Formulierung
Z 10
nur dein Stein bestimmt das Bild.
Könnte mir vorstellen, das nur wegzulassen, bewusst als Bruch.
LG
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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31.08.2018 21:47
von Berni
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Ich sage es vorweg: ich habe so meine Probleme mit Gereimtem. Nur selten kann ich mich damit anfreunden.
Nun, auch mit diesem Gedicht kann ich mich nicht anfreunden. Vor allem die erste Strophe erinnert mich ein wenig an diese Wandbildchen mit eingebautem Gedicht, die man als Andenken an einen schönen Ort wie Heidelberg, Bayern usw. erwirbt. Dagegen ist nichts zu sagen, nur aufhängen sollte man diese Dinger nicht.
Michael, dir liegt die andere Richtung eher. Da kannst du dich ausleben, da kommen lebendige Texte, die mitnehmen und berühren (wenn man es auch manchmal nicht zugeben mag ). Das hier nehme ich dir nicht ab. Aber, wie gesagt, es ist meine ganz persönliche Ansicht (siehe wieder oben ), und anderen gefällts ja. Außerdem sollte man sich ruhig immer mal wieder an Anderem versuchen.
Wollte trotzdem mal meine Meinung dalassen.
LG
Berni
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gold Papiertiger
Beiträge: 4926 Wohnort: unter Wasser
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31.08.2018 22:14
von gold
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Hallo Cholyrika,
meine erste Reaktion war: Was, das ist von Cholyrika? Hat er sich lustig gemacht über diese Art von Poesie
?
Mir ging es ähnlich wie Berni, wobei ich diese Aussage etwas abmildern kann: Die Strophe drei gefällt mir gut. Besonders das" die Sonne bricht den Namen mild" . Da seh ich ein Bild vor mir: Der Name auf dem Grabstein wird von der Morgensonne sanft beleuchtet.
Liebe Grüße
gold
Edit: Interessant finde ich, dass du die Morgensonne gewählt hast, löst dieser Begriff bei mir den Gedanken an eine Auferstehung aus.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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31.08.2018 22:30
von firstoffertio
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Vielleicht muss/möchte man manchmal andere Register ziehen?
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gold Papiertiger
Beiträge: 4926 Wohnort: unter Wasser
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31.08.2018 22:40
von gold
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Vielleicht muss/möchte man manchmal andere Register ziehen? |
Dagegen ist nichts einzuwenden, liebe f. o.
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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31.08.2018 22:40
von Berni
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Hallo gold,
die dritte Strophe überzeugt auch mich am ehesten. Zunächst dachte ich, dass der Kranich doch sehr kitischig daherkommt. Aber das Gesamtbild dieser Strophe steht am Ende überzeugend dafür, dass es weitergeht, auch für den Trauernden.
@Michael,
ich erinnere mich daran, dass wir vor ein paar Jahren auch pers. Kontakt hatten nach einem Trauerfall in deinem sehr nahen Umkreis.
Ich vermute jetzt, dass dieser Text damit zu tun hat. Hier könnte man einfach stillschweigen. Ich hoffe aber, dass dir trotzdem an Kritik zum Text gelegen ist. Trotz aller Trauer, die du vermutlich noch fühlst. Und vielleicht drückt sich Trauer tatsächlich besonders in dieser Form Gedicht aus. Das habe ich bei meiner Kritik nicht berücksichtigt. Es war mir wichtig, dieses noch hinzuzufügen.
LG
Berni
p..s.
Lb. FO
Zitat: | Vielleicht muss/möchte man manchmal andere Register ziehen? |
Du hast völlig Recht.
Eben deshalb habe ich diesen Zusatz noch geschrieben.
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 436
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01.09.2018 12:25
von Cholyrika
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Huch, so viel Reflektion
Ich freue mich total, dass auch ein solches Gedicht wahrgenommen wird.
Und ....nein es ist kein Spaß, wenn ich so etwas schreibe. Die Krebserkrankung meiner geliebten Frau hat mich sehr getroffen und der Gedanke an Abschied war ziemlich tief implementiert in meinen Gedanken.
( Für alle die nicht um diese schwierige Situation wussten: Meiner Frau geht es wieder besser!!!! )
Und noch etwas:
Ja, ich habe mir seit über zwanzig Jahren einen Namen gemacht als Brachialpoet, als Lyriker, der sich mit den Randgebieten des Sozialen usw. beschäftigt.
Aber das ist nur Lyrik, nur eine Form des Beschreibens.
Der Mensch Michael ist doch ein ganz normaler Mensch.
Jemand der lacht, weint, Angst hat, einen Beruf ausübt usw. usw.
Oft ist es mir in den letzten Jahren passiert, dass sich Menschen ein Bild über meine Texte verschafft haben und meinten, dann den Menschen dahinter zu kennen oder zu verstehen.
Das war meistens falsch.
Ich freue mich deswegen besonders wieder hier zu schreiben, weil hier auch Leute sind, die mich kennen. Einige sogar persönlich.
Hier ist mein lyrisches Zuhause.
Danke Euch
Michael
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2517 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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01.09.2018 21:55
von Berni
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Zitat: | ( Für alle die nicht um diese schwierige Situation wussten: Meiner Frau geht es wieder besser!!!! ) |
Das freut mich. Als wir uns damals ausgetauscht haben, war das noch völlig offen.
Eine schöne Nachricht.
LG
Berni
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gold Papiertiger
Beiträge: 4926 Wohnort: unter Wasser
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01.09.2018 23:18
von gold
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Hallo, lieber Michael,
mich freut es auch, dass es deiner Frau wieder besser geht.
Noch einmal zu deinem Text:
Kann es sein. dass du ihn zu einer Zeit verfasst hast, in der du gefühlsmäßig noch sehr bewegt warst und dir deshalb die Distanz fehlte, die man m. E. braucht, damit ein Text gelingt?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Texte nicht gelingen, wenn sie meine Gefühle wiedergeben, von denen ich überrollt werde.
Aber ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Mag sein, dass ein anderer Schreiber das völlig anders erlebt und deinen Text ebenso.
Ich wünsche deiner Frau weiterhin alles Gute.
Liebe Grüße
gold
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 436
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12.01.2019 18:49
von Cholyrika
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Ja da war ich sehr emotional.
Komisch, ich empfinde gerade immer in emotional schwierigen Phasen das Gefühl "rein" zu schreiben.
Wenn ich überlege, dass ich jetzt so ca. 40 JAhre Texte verfasse,
dann kommt es mir vor, dass gerade meine Tiefs mich künstlerisch haben reifen lassen.
Wobei ich nicht finde,
dass man für andere reifen muss.
Lieben Dank für die Anregung
_________________
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gold Papiertiger
Beiträge: 4926 Wohnort: unter Wasser
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12.01.2019 23:13
von gold
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben: | Wobei ich nicht finde,
dass man für andere reifen muss. |
Tiefs lassen reifen. Ich frage mich, ob das Reifen an sich immer positiv ist und kann darauf keine eindeutige Antwort geben.
Ich freue mich, dass du auf meinen Kommentar antwortest, hatte ich schon gedacht, dass du meine Anmerkung vielleicht etwas schulmeisterlich aufgefasst hast und dich darüber geärgert hast.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Cholyrika Eselsohr
Alter: 60 Beiträge: 436
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06.02.2019 11:52
von Cholyrika
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Ja, reifen ist m.E. immer positiv.
Jedenfalls dann, wenn man den Zeitpunkt nicht verpasst,
wenn aus Reifung Verderb wird.
_________________
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