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Akky Schneckenpost
Alter: 30 Beiträge: 5 Wohnort: Ba-Wü
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26.06.2018 03:03 Fiktiven Ort oder lieber einen Realen? von Akky
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Hallo Leute,
meine Story und die Charaktere ist ausgereift und theoretisch könnte ich längst beginnen loszuschreiben. Jetzt besteht nur noch die Frage, ob ich als Hauptspielort eine fiktive oder eine reale Ortschaft nutzen soll. Mir fallen bei Beiden gute sowie negative Aspekte ein.
Was sind eure Erfahrungen? Tipps? Eventuell eine gesunde Mischung aus beiden?
Liebe Grüße und Danke im Voraus
_________________ » Es gibt kein anderes Mittel, sich von Schmeichlerei zu hüten,
als dass die Menschen einsehen, dass sie dich nicht beleidigen,
wenn sie dir die Wahrheit sagen. « |
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AgarwaenCran Schneckenpost
Alter: 34 Beiträge: 10 Wohnort: Brandenburg
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26.06.2018 04:18
von AgarwaenCran
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Ich denke, dass kommt darauf an, wie gut du dich mit dem entsprechenden realen Ort auskennst, wenn es ein echter ist und ob die Existenz eines entsprechenden fiktiven glaubwürdig ist.
Ich merke gerade selbst, wie unnötig kompliziert das formuliert ist. Was ich sagen will, kommt es wohl auch auf deine Geschichte an und wo sie spielen soll (Welches Land/genauer Ort). Ich vermute zumindest, dass deine Geschichte zumindest in unserer Welt spielt, andernfalls wäre die Frage irrelevant...
Also, ich denke, wenn die Geschichte in einem relativ kleinen Ort spielen soll, ist es kein Problem, ihn sich auszudenken. Insbesondere, da man dabei die Geschichte des Ortes, eventuelle Sitten und den Aufbau so gestalten kann, wie man will.
Ein realer Ort hat den Vorteil, dass die Geschichte Leserschaft aus diesem Ort anlocken könnte, allerdings kann das auch ein Problem sein, wenn man den Ort nicht sehr gut kennt. Gerade sehr kleine Orte sind überschaubar und die Einwohner wissen relativ genau, ob es eine Straße gibt oder nicht. Bei Großstädten kann sich das wieder relativieren. Es wird eher negativ auffallen, wenn man sich in einer echten Stadt etwa 100.000 Einwohnern einige Orte Ausdenkt, als wenn die Stadt 1.000.000 Einwohner hat und entsprechend groß ist.
Etwas schwierig zu beantworten, die Frage... Welche echten Orte hast du denn im Auge und warum diese bzw. wie stellst du dir den fiktiven Ort vor?
Wenn es eine (große) Stadt sein sollte, würde ich dazu raten, den echten Ort zu nehmen. Bei sehr kleinen Orten kommt es darauf an, wie gut du den Ort oder zumindest seine wichtigsten Plätze und Straßen kennst.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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Kris Eselsohr
Beiträge: 453
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26.06.2018 08:28
von Kris
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Moin,
beides ist legitim. Du kannst Dich ja auch einfach an einer Dir vertrauten, realen Stadt orientieren und sie dann abstrahieren.
Kommt für mich auch ein bisschen auf das Genre an: Fantasy verträgt sehr gut fiktive Orte, Krimis leben heute ja oft vom regionalen Bezug (inklusive Dialekten, Essen etc.). Wenn es ein realer und konkreter Ort sein soll, dann ist es allerdings wichtig, sich fort sehr gut auszukennen.
Leser können da sehr pingelig sein. 🙄
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Mika Schachtelkönig
Alter: 42 Beiträge: 1046 Wohnort: NRW
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26.06.2018 11:40
von Mika
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Ich hab meine Story - damals unveröffentlicht - seit ihrer Entstehung im Niemandsland angesiedelt, weil ich es schlicht ... nicht wusste. Und es einfach keine Rolle spielte. Irgendwie war das nie wichtig, einen "Ort" zu benennen.
Dementsprechend ratlos war ich dann im Lektorat, als mich meine Lektorin auf das Problem hinwies, dass der örtliche Rahmen drumherum einfach fehlen würde, was für den Leser zum Problem werden könnte.
Wir haben dann lange zusammen überlegt, ob man das ganze in einem fiktionalen Gerüst belässt, oder "in die reale Welt hinaus lässt". Ich hab mich dann für letzteres entschieden und bin damit im Nachhinein mehr als glücklich. Witzigerweise ist dadurch auch eine Art Neugierde auf diesen Ort entstanden und so etwas wie Fernweh - oder auch Liebe für ein Land, zu dem ich vorher eigentlich kaum Bezug hatte. In meinem Fall ist das jetzt Norwegen. Durch meine Familie bin ich da eher mit Schweden verbunden, da ist das zum Glück auch nur ein kleiner Schritt gewesen und ich bilde mir durchaus ein, da nicht ganz so "fremd" zu sein.
(Ich hätte dafür wahrscheinlich niemals Italien oder sowas nehmen können, weil ich mit dem Süden so gar nichts anfangen kann.)
Es hat für mich alles realer und greifbarer gemacht und mir macht die Recherche dazu einfach auch Spaß. (Hab hier seit neustem sogar einen Sprachführer und lese/lerne die Sprache aus Fun nebenbei. ;D)
Wobei ich in dem Fall das Glück hab, dass ich da an keine Stadt gebunden bin, in der ich mich nicht auskenne - sondern ich hab sozusagen einen fiktiven Ort in ein reales Land gesetzt; ist mehr oder weniger also eine Kombination aus beiden Möglichkeiten.
Das hat die Vorteile, dass man einen realen Rahmen schaffen, aber sich auch etwas eigenes bauen kann. Bisschen so wie bei Stephen King, der seine fiktiven Städte so ziemlich alle in Maine ansiedelt, aber sie dann selbst baut.
Und ich weiß, wenn ich die Möglichkeit habe, dann kann ich mir das alles irgendwann vielleicht auch mal live anschauen. *__* Und nicht nur per Dronenvideos.
_________________ "If you don't know it's impossible it's easier to do."
- Neil Gaiman |
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Wolke0 Schneckenpost
W Alter: 33 Beiträge: 6 Wohnort: noch Wien
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W 26.06.2018 17:43
von Wolke0
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Wie die anderen würde ich dir raten, dass du bei einer realen Stadt lieber nur eine nimmst, die du selbst auch sehr gut kennst und dementsprechend gut beschreiben kannst. Bei der realen muss dir dann auch klar sein, dass LeserInnen, die diesen Ort kennen, sich natürlich eine gewisse Beschreibung erwarten. Sprich, wenn du über den Hauptplatz in Berlin zu Mittag schreibst, erwartet man sich eine Beschreibung einer gewissen Lautstärke oder vielleicht eines gewissen Geruches. Da kannst du dann nicht sagen, hat nach Lavendel geduftet und war still wie im Wald
Was aber natürlich auch geht, ist dass du eigentlich gar nicht so viel auf die Stadt eingehst, sondern nur das notwendigste beschreibst. Also dass man zwar weiß, es findet dort und dort statt, aber die Stadt selbst wird nie in den Vordergrund gerückt.
_________________ Let The Future Begin! |
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moonlight88 Schneckenpost
M
Beiträge: 12
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Lucky Dragon Gänsefüßchen
L
Beiträge: 17
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L 14.07.2018 20:36
von Lucky Dragon
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Eine fiktive Stadt ist toll, wenn man gerne Welten baut. Dann kann man sich das Straßennetz, die Infrastruktur, Läden, Schulen etc. ausdenken, wie man es haben möchte. Allerdings ist das, wenn man es gut machen will, sicher nicht weniger aufwendig als eine ordentliche Recherche. Auch für die Atmosphäre muss man völlig auf seine eigene Fantasie zurückgreifen. Das muss einem liegen. Andererseits kann einen bei realen Orten der Zwang zur Genauigkeit blockieren. Den größten Vorteil bei der fiktiven Stadt sehe ich letztlich darin, dass man wenig Gefahr läuft, jemandem (Ladenbesitzer, Behörde) auf die Füße zu treten, weil der sich oder seine Institution verleumdet sieht.
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Mephistoria Gänsefüßchen
M
Beiträge: 40
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M 27.08.2018 06:05
von Mephistoria
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Hallo,
Ich schreibe immer halbe halbe.
Ich habe eine Vampirgesellschaft die im verborgenen lebt. In den bekannten grosstädten der Welt Rom Paris usw gibt es eigene Stadtteile. In Paris den Sang z.b.
Ich denk mir einen Stadtteil aus und setzte ihn irgendwo an die stadt dran. Schon bin ich da wo ich sein will, muss aber nicht unnötig rechachieren.
Einziger Knackpunkt. Der Stadtteil gehört den Vampiren und Menschen haben dort nichts zu suchen.
Mir wurde gesagt dass es nicht möglich ist den Stadtteil direkt von den Menschen zu trennen.
Ich hoffe das Hilft weiter
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Anoa Leseratte
A Alter: 67 Beiträge: 143 Wohnort: Berlin
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A 27.08.2018 10:46
von Anoa
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Hallo,
ich will auch noch meinen Senf dazu geben.
Ich glaube, ein fiktiver Ort ist nur dann gut, wenn Dir das Erfinden Spaß macht. Ich z. B. mache das gerne und denke mir notfalls auch Sprachliches aus.
Wenn Du einfach erzählen möchtest, dann nimm einen realen Ort. Es gibt ja auch im Internet Anregendes zu realen Orten zu finden.
Liebe Grüße,
Anoa
_________________ Mona Ullrich, Berlin |
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Tatjana1996 Schneckenpost
T Alter: 27 Beiträge: 7 Wohnort: Braunschweig
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T 07.11.2018 18:01
von Tatjana1996
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Also ich denke mir immer kleine Dörfer oder Orte aus, die ich kenne. Diese nenne ich dann anders. Der Ort selbst hat einen
anderen Namen, die Kirche oder Tankstelle sieht anderes aus und steht woanders. Fiktive Restaurants oder sonstiges.
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JanaC Wortedrechsler
J Alter: 63 Beiträge: 53 Wohnort: Niedersachsen
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J 15.01.2019 10:54
von JanaC
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Das Problem habe ich zur Zeit auch. Ich habe mich aber für einen realen Ort entschieden, den ich noch besuchen werde. Dort werde ich Fotos machen und mir Wichtiges notieren. Dort werde ich auf Suche gehen nach Gebräuden/Häusern, die ich brauche. Irgendwie komme ich im Moment damit besser klar. Ich denke, es kommt auch auf die Geschichte an.
_________________ Liebe Grüße
JanaC |
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2344 Wohnort: Annaburg
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15.01.2019 11:13
von Thomas74
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Reale Orte finde ich klasse. Auch als Leser, wenn ich in z.b. in Dystopien Handlungsabläufe nachverfolgen kann.
Am besten finde ich, wenn Dinge eingebaut werden, die sich nur Lesern mit profunder Ortskenntnis erschließen.
Beispielsweise, dass der unscheinbare Kellereingang einen Luftschutzraum aus den zweiten Weltkrieg verbirgt, der durch einen Gang mit einem Nachbarhaus verbunden ist.
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JanaC Wortedrechsler
J Alter: 63 Beiträge: 53 Wohnort: Niedersachsen
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 992 Wohnort: Op dr\' Jück
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16.01.2019 05:33
von Nina C
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Ich finde echte Orte oft einfacher zu beschreiben (für einige Geschichten habe ich auch schon das berüchtigte Street View bemüht), weil sie „spezieller“ werden. Meiner Erfahrung nach (aber das sagt natürlich nichts darüber aus, ob es Anderen genauso geht), geraten ausgedachte Orte schneller ins Generische, weil ihnen echte Eigenheiten und Macken fehlen, auf die man als Autor nicht so schnell kommt, die sich wiederum bei realen Orten eben von selbst ergeben.
Liebe Grüße,
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5442 Wohnort: OWL
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16.01.2019 14:32
von Willebroer
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Wenn man sich nicht schon auf dokumentarische Genauigkeit festgelegt hat, kann man sich aber von realen Orten inspirieren lassen und sie nach eigenem Gusto umbauen, also individuelle Kleinigkeiten übernehmen, ohne sich an alles halten zu müssen. Allerdings braucht man auch einen Blick dafür - den man gut erwerben kann, wenn an reale Orte genau beobachtet.
Wahrscheinlich sind die meisten fiktiven Schauplätze in dieser Weise von realen Vorbildern abgeleitet.
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