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ink_and_quill’s_magic Gänsefüßchen
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Beiträge: 30
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orangelunar Leseratte
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Beiträge: 105
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O 09.07.2018 20:36
von orangelunar
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Was man auch oft in diversen Jugendbüchern liest (und genau der gleiche Kram macht sich seit längerer Zeit in den Fantasyabteilungen der Buchhandlungen breit):
Die Protagonistin ist wunderschön, ist sich ihrer eigenen Attraktivität nicht bewusst. Dafür ist sie viel zu schüchtern und viel zu bescheiden. Und dass das Interesse aller Jungen ihr gilt, bemerkt sie natürlich auch nicht.
Irgendwann verliebt sie sich unsterblich in einen genauso gutaussehenden Mitschüler, der von einem düsteren Geheimnis umgeben ist. Oft ein "bad boy". Aber mit ihrer Liebe und mit ihrer Sanftmut kann sie ihn natürlich für sich gewinnen und ihn "heilen und retten".
Kinders ... zum Weglaufen ...
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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09.07.2018 21:07
von Willebroer
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Und das soll neu sein???
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8666 Wohnort: Bayern
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09.07.2018 21:47
von Merlinor
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... gelöscht ...
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1270 Wohnort: Wiesbaden
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R 10.07.2018 06:28
von Rainer Prem
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Und das soll neu sein??? |
Natürlich nicht. Ich glaube, diese Archetypen gibt es schon seitdem die Babylonier Geschichten in Ton ritzten. Scheinbar wollen Romanzenfans dieselben Geschichten immer und immer wieder lesen mit nur minimalen Abweichungen im Plot.
Meine persönliche Meinung: Der Begriff "Jugendbücher" ist da wohl zu weit gefasst. Wenn es ein Wiki gibt, hat das Buch/die Serie wohl auch schon einen Stamm von Fangirls (Und ich benutze hier bewusst die weibliche Form) und fällt damit in eine viel engere Kategorie. "Young Adult Romance" heißt das ja wohl neudeutsch.
Es gibt doch auch wohl Jugendbücher mit anderen Themen als nur die erste große Liebe. Ist das Genre Abenteuer komplett ausgestorben? Was ist mit SF und Fantasy (und damit meine ich nicht "Paranormal Romance" a la Twilight)?
Grüße
Rainer
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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10.07.2018 09:16
von Stefanie
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Da kann ich auf Twitter den Brooding YA Hero empfehlen. Der arbeitet sich an allen Klischees genüsslich ab.
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Gast
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10.07.2018 10:46
von Gast
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: | Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Und das soll neu sein??? |
Natürlich nicht. Ich glaube, diese Archetypen gibt es schon seitdem die Babylonier Geschichten in Ton ritzten. Scheinbar wollen Romanzenfans dieselben Geschichten immer und immer wieder lesen mit nur minimalen Abweichungen im Plot.
Meine persönliche Meinung: Der Begriff "Jugendbücher" ist da wohl zu weit gefasst. Wenn es ein Wiki gibt, hat das Buch/die Serie wohl auch schon einen Stamm von Fangirls (Und ich benutze hier bewusst die weibliche Form) und fällt damit in eine viel engere Kategorie. "Young Adult Romance" heißt das ja wohl neudeutsch.
Es gibt doch auch wohl Jugendbücher mit anderen Themen als nur die erste große Liebe. Ist das Genre Abenteuer komplett ausgestorben? Was ist mit SF und Fantasy (und damit meine ich nicht "Paranormal Romance" a la Twilight)?
Grüße
Rainer |
Die gibt es schon. Ich habe mit meinen Jungs die Eragon-Reihe von Christopher Paolini oder Rick Riordans Percy Jackson Romane gelesen. Nicht zu vergessen der Junge, der überlebte! Bezeichnenderweise sind alle männlichen Protagonisten Halb- oder Vollwaisen, wachsen als Außenseiter auf, erlangen mit der Zeit Heldenstatus und retten dann die Welt. Allerdings gib es auch in allen drei Reihen kleine Romanzen, die aber längst nicht so im Vordergrund stehen wie bei den erwähnten "Mädchenbüchern". Seltsamerweise konnte ich selbst in dem Alter nicht genug von Stephen King bekommen .
LG Katinka
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Ron Swanson Klammeraffe
Alter: 33 Beiträge: 802 NaNoWriMo: 4094 Wohnort: Gütersloh
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10.07.2018 12:02
von Ron Swanson
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Stefanie hat Folgendes geschrieben: | Da kann ich auf Twitter den Brooding YA Hero empfehlen. Der arbeitet sich an allen Klischees genüsslich ab. |
Danke für den Tipp Habs mir sofort angesehenn. Einfach großartig
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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10.07.2018 12:06
von Willebroer
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Das Problem bei solchen "Analysen": Wenn man das Raster zu eng setzt, kommt am Ende entweder gar nichts raus - oder genau das, was man erwartet.
Beispiel. "Immer Leute, die sich streiten", das wird man sehr oft finden, egal wo man sucht. Dabei entgehen einem die feinen Unterschiede, die vielleicht mehr über Erfolg und Nichterfolg entscheiden.
Zweitens sagt die Häufigkeit bestimmter Motive nichts aus über die Gründe, ob sie nicht eine eigene Dynamik haben, die die Geschichte eher voranbringt als "geordnete Verhältnisse".
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RememberDecember59 Klammeraffe
Beiträge: 507 Wohnort: Franken
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10.07.2018 13:16
von RememberDecember59
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Ich glaube, dass der Eindruck täuscht, dass es fast nur noch die "Young Adult Romance" (oder wie auch immer man die Fangirl-tauglichen Bücher nennt)- Jugendbücher gibt. Die Auswahl ist doch gar nicht so klein. Katinka hat ja schon ein paar Autoren genannt, mit fallen ganz spontan noch Rainer Wekwerth, Wolfgang Hohlbein, Jonathan Stroud, Oliver Pötzsch, Ursula Poznanski und noch weitere ein, die im Jugendbuchbereich schreiben, ohne dass es die naive und unscheinbare Protagonistin oder die obligatorische Dreiecksbeziehung mit dem Sensibelchen und dem Bad Boy gibt.
Und die Klassiker unter den Jugendbüchern werden auch noch gelesen, Erich Kästner z.B. taucht nach wie vor immer wieder mal in den Bestsellerlisten auf.
_________________ Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."
Bartimäus I (Jonathan Stroud) |
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Tape Dispenser Eselsohr
T
Beiträge: 272
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T 12.07.2018 00:18
von Tape Dispenser
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Wenn Mädchen diese young romance Geschichten lesen, werden sie automatisch darauf geeicht, im Erwachsenenleben nach gut aussehenden Männern Ausschau zu halten, die vorzugsweise Voll- oder Halbwaisen sind (was ihnen jede Menge Geburtstagsgeschenke und unliebsame Unterhaltungen erspart), und die ein dunkles Geheimnis hüten.
Leider erschöpft sich die Suche dann meisten bei Männern, deren dunkle Geheimnisse sich darin erschöpfen, dass sie bei der Steuererklärung den Weg zu Arbeitsstätte zu hoch ansetzen, regelmäßig bei Restaurantbesuchen Toilettenpapier klauen, und vorgeben, andere Frauen überhaupt nicht attraktiv zu finden.
Ein Nebeneffekt ist außerdem, dass diese young romance infizierten Frauen zeitlebens versuchen, ihre geheimen magischen Begabungen zu entdecken. Traurigerweise erschöpft sich diese Suche irgendwann in Sublimationshandlungen. (Weil sich die magische Begabung partout nicht einstellen will).
Das Ende von Lied: Fotos von Katzenbabys posten, überteuerte Teepackungen kaufen, (weil auf denen lustige rosa Einhörner abgebildet sind) und ein Hang zu Melancholie, Schokolade und schlüpfrigen Vampirgeschichten.
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PhilipS Leseratte
Beiträge: 109
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05.09.2018 12:32
von PhilipS
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Das erinnert mich daran, wie Peter Härtling vor ca. 15 Jahren bei einer Lesung an meiner Schule davon erzählte, dass er deswegen anfing, Jugendbücher zu schreiben, weil die, dies es damals gab, ihm auf die Nerven gingen.
"Die ganze Welt schien ein englischsprachiges Internat zu sein. Und in den Ferien ein Pferdehof."
Ich halte mich an den Grundsatz, den ich in meine Signatur geschrieben habe.
_________________ Schreibt die Texte, die Ihr selber gerne lesen möchtet. |
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geomorph Leseratte
Alter: 45 Beiträge: 104 Wohnort: Dublin
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05.09.2018 14:35
von geomorph
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Zitat: | Nicht zu vergessen der Junge, der überlebte! Bezeichnenderweise sind alle männlichen Protagonisten Halb- oder Vollwaisen, wachsen als Außenseiter auf, erlangen mit der Zeit Heldenstatus und retten dann die Welt. Allerdings gib es auch in allen drei Reihen kleine Romanzen, die aber längst nicht so im Vordergrund stehen wie bei den erwähnten "Mädchenbüchern".
LG Katinka |
Harry Potter - Joanne K. Rowling
Der Name des Windes - Patrick Rothfuss
Sabriel - Garth Nix
Der Weitseher - Robin Hobb
Bartimäus - Jonathan Stroud
Star Wars - George Lucas
Ob nun Junge oder Mädchen, ist eigentlich egal. Die Zutaten müssen wohl so sein um ein massentaugliches Buch zu schreiben.
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man für ein gutes Buch erst einmal Mitleid mit dem Protagonisten haben muss. Dann lässt man sich einfacher auf ihn ein.
_________________ .:das Leben ist eines der Härtesten:. |
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Tape Dispenser Eselsohr
T
Beiträge: 272
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T 05.09.2018 17:28
von Tape Dispenser
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Die Antwort, warum ihre jugendlichen Protagonisten so oft Halb- oder Vollwaisen seien, erklärte eine Autorin einmal ganz pragmatisch damit, dass diese ohnehin für die Handlung keine Rolle spielen würden und sie sich so die Mühe ersparte, das Verhältnis zu den Eltern beschreiben zu müssen.
Der Mitleidseffekt stand da nicht im Vordergrund.
Wenn man sich an so manche Jugendbücher erinnert, sind die Eltern oft, wenn sie nicht verstorben sind, meistens irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs und eher unnötig für die Handlung.
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Leveret Pale Klammeraffe
Alter: 25 Beiträge: 786 Wohnort: Jenseits der Berge des Wahnsinns
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05.09.2018 18:24
von Leveret Pale
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Zitat: |
Die Antwort, warum ihre jugendlichen Protagonisten so oft Halb- oder Vollwaisen seien, erklärte eine Autorin einmal ganz pragmatisch damit, dass diese ohnehin für die Handlung keine Rolle spielen würden und sie sich so die Mühe ersparte, das Verhältnis zu den Eltern beschreiben zu müssen.
Der Mitleidseffekt stand da nicht im Vordergrund.
Wenn man sich an so manche Jugendbücher erinnert, sind die Eltern oft, wenn sie nicht verstorben sind, meistens irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs und eher unnötig für die Handlung. |
Klar, Eltern machen nämlich sonst alles komplizierter und langweiliger, weil sie meist den Jugendlichen, als auch der Zielgruppe, Grenzen setzen.
Zitat: | . Letztens erst hab’ ich mich durch die Wikis der bekanntesten Jugendbücher gescrollt. Und da sind mir so einige Sachen aufgefallen! Zum Beispiel: Es gibt zwei Protagonisten-Typen. Nr. 1 wäre das starke, mutige 16-/17-Jährige Mädchen, dass sich wehren kann. Nr. 2 dagegen ist im selben Alter – nur schüchtern und kann sich am Ende der Geschichte wehren! Zu dem kommt sie entweder aus der Mittel- oder Unterschicht. Und sie hat oft dunkle Haare, dunkle Augen und eine helle Haut. Außerdem ist der Sub-Plot oft romantisch angehaucht oder gänzlich romantisch, dass man kotzen könnte. |
Wobei, nicht alle Jugendbücher so enden oder so aufgebaut sind; und man kann das Schemata auch stark variieren, was lustig sein kann. Ich habe auch mal eins geschrieben und veröffentlicht, und darin war der Hauptcharakter zwar ein Junge, der sich anfangs nicht wehren konnte, irgendwie keine Eltern hatte, und es gab auch diesen romantischen Subplot, aber der eskalierte in homosexuelle Vergewaltigung, einen Drogenkult und Massenmord.
Und Heidi, die hier auch im Forum unterwegs ist, hat einen Jugendroman veröffentlicht, der vor allem die Beziehung zwischen einem Mädchen und ihrer schizophrenen Mutter thematisiert.
Klar, diese ganzen langweiligen Mainstream-YA-Fictions folgen fast alle den gleichen langweiligen archetypischen Schemata, aber die sind auch meist recht kurzlebig und austauschbar. Ich würde da keine Zeit mit verschwenden mich darüber aufzuregen, sondern mir lediglich ansehen, warum das so gut funktioniert und dann kucken, ob man das besser machen kann.
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