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Teatime Schneckenpost
Alter: 36 Beiträge: 11 Wohnort: Köln
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04.06.2018 19:34 Übung - Wo sich die Muse versteckt von Teatime
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Hallöchen
Inspiriert hat mich "Für immer die Menschen" von Tomte. Leider hab ich kein Video zu dem Lied im Internet gefunden, sonst hätte ich es euch gerne verlinkt.
Der Teil, der kursiv geschrieben ist, ist ein Teil des Songtextes, darunter kommt dann mein Geschreibsel dazu.
Ich bin gespannt, wie es euch gefällt.
Und an dem Tag, an dem du wünschtest die Seiten zu wechseln
Du fängst an zu zucken
Wenn du an die Sachen dachtest, die du erlebtest
Das war eine Mischung aus Angst und Bier
Die dich trieb weiterzugehen
An die Plätze, die Menschen in unserem Alter vermeiden
Um dort nicht zu verglühen
Mit einer Bierflasche in der Hand lehnte Johnny an der Mauer einer dunklen Gasse. Die Laterne beleuchtete die Nebenstraße nur spärlich, worum er ziemlich froh war. Eine Ratte huschte an ihm vorbei, als er auf die Uhr blickte. Seit zwanzig Minuten wartete er bereits auf den Typen, mit dem er den Coup durchziehen wollte. Er hasste es, zu warten. Es bot ihm zu viel Zeit, um nachzudenken. Und die Gedanken, die ihn heimsuchten, waren düster.
Die meisten Leute, denen er das erste Mal begegnete, bildeten sich ihre Meinung, sobald sie ihn angesehen hatten. Die Reaktionen reichten von Verunsicherung über Angst zu Verachtung. Zack! Schon hatte man einen Stempel aufgedrückt bekommen. Asozial. Gefährlich. Kriminell. Das Seltsame war, dass Johnny von sich selbst sagen würde, all das tatsächlich zu sein. Doch niemand fragte danach, ob er das alles auch jemals hatte sein wollen.
Sein Weg schien vorgezeichnet gewesen zu sein. Andere hatten eine liebevolle Familie. Sich sorgende Eltern. Heile Welten. Seine zerbrach früh. Zu früh. Im Grunde hatten ihn diese Erlebnisse verunsichert. Auf die Verunsicherung hatte er mit Aggressivität reagiert. Und niemand war da gewesen, der ihm einen anderen - einen besseren - Weg gezeigt hätte. Als es schließlich jemand versuchte - Lehrer, Polizisten, Bewährungshelfer - war es doch schon längst zu spät gewesen. Ihr Interesse an ihm nahm er ihnen schon längst nicht mehr ab.
Mit einem verächtlichen Schnaufen ließ er die leere Bierflasche fallen, die klirrend zerbarst. Selbst wenn er die Seiten hätte wechseln wollen, wenn ihn die Gesellschaft eines gelehrt hatte, dann war es, es niemals zu schaffen.
Eine Weile starrte er auf die Glasscherben, die im schwachen Licht der Straßenlaterne lagen. Sie waren ein Symbol für so Vieles in seinem Leben. Erst als er Schritte sich nähern hörte, blickte er auf.
Zeit, das Spiel weiterzuspielen.
_________________ Kleine Meise, großes Herz. |
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PikaCat Gänsefüßchen
P
Beiträge: 45
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P 14.07.2018 09:33
von PikaCat
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Hi teatime,
1. die Stimmung der Szene finde ich schön durch die Umgebungsbeschreibung eingefangen.
Ein paar kleine Anmerkungen:
Du wählst an manchen Stellen "die" , wo ich "ein/eine" wählen würde, z.B.
......Die Laterne neben ihm...... oder Eine Laterne beleuchtete.....
....als er ungeduldig auf seine Uhr blickte.......
2. Die kurzen rausstechenden Worte wie "zack" und am Ende "Zeit, das Spiel ...." finde ich gut, das prägt sich ein, hat Wirkung.
3. Ebenso gefällt mir der Vergleich der zerbrochenen Flasche mit seinem Leben.
4. gut: es gibt einen inneren Konflikt (Jonny wäre gerne nicht mehr kriminell)Insgesamt macht die Einstiegsszene neugierig, (wie der Coup verläuft und wie Jonny seinen Konflikt löst, mit ihm weiterlebt)
Kritik:
1. Selbst wenn er die Seiten hätte wechseln wollen, wenn ihn die Gesellschaft eines gelehrt hatte, dann war es, (es niemals zu schaffen.) Grammatikalisch hört sich das für mich falsch an, besser: .....dann, dass er und seines Gleichen sich anstrengen konnten wie sie wollten, die Gesellschaft ließ sie nicht mehr aus ihrer Schublade raus.....oder so ähnlich
2. ebenso nicht so nett flüssig lesbar:
Erst als er Schritte sich nähern hörte, blickte er auf. besser: Erst als Schritte näher kamen, erst als er Schritte vernahm,.....oder so.
3. Meine Hauptkritik:
Fast dreiviertel des Textes ist Beschreibung (Behauptung), denke an das: Show, don't tell!-Gesetz,
den ersten Satz beendest du damit, dass Jonny zu viel Zeit zum Denken hat, lass ihn dann doch in den nächsten 2 Abschnitten denken!! durch innere Rede,
zB Alle bilden sich direkt immer ihre Meinung über mich, sobald sie mich ansehen. ......(Hier könntest du eine Beschreibung über Aussehen und Kleidung von Jonny einfügen, als Beschreibung! um die Figur weiter vorzustellen).........
Gruß Pikacat
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