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jaeani Leseratte
Beiträge: 138
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06.05.2018 19:00 Der Junge von jaeani
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Das Geräusch des näherkommenden Autos treibt den Jungen ins Gebüsch. Der Wagen verlangsamt seine Fahrt. Die Fensterscheibe gleitet nach unten, eine Glasflasche verfehlt nur knapp den Mülleimer neben der Bushaltestelle. Hunde schlagen an. Der Junge wartet geduldig, noch ist er nicht bereit, entdeckt zu werden. Das Auto kommt zurück, eine zweite Flasche trifft. In seinem Versteck zählt der Junge die Lichter der Straßenlaternen, so lange bis das Städtchen wieder schläft.
Der Junge torkelt auf die Straße. Er ist durchnässt, stinkt und friert. Er zögert, entscheidet sich für links. Das rechte Bein zieht er nach. Er trägt keine Schuhe. Morgen werden Schulkinder blutige Fußspuren entdecken.
Das Atemholen schmerzt, der Kopf auch. Dennoch saugt er gierig nach Luft. Er kann nicht genug bekommen. Genau wie von den Sternen. Die hat er lange nicht gesehen. Sie flimmern vor seinem rechten Auge. Links sieht er nur noch schemenhaft.
Jeder Schritt ist ein Triumph. Nie wieder sich an kaltnassen Betonwänden entlangtasten. Nie wieder um Wasser betteln. Nie wieder in einen Eimer scheißen. Nie wieder das Aufplatzen der eigenen Haut spüren und die schweren Sohlen ihrer Arbeitsschuhe.
Kein Tag mehr, an dem sich der Junge fragen wird, wann sich das nächste Mal die Luke öffnet oder ob man ihn unten vergisst. Ob der fast leere Napf oder ihre Schläge oder sein Husten ihn als erstes umbringt. Ob er seine Eltern jemals wiedersieht. Ob seine Finger je wieder etwas Warmes berühren werden.
Der Junge kriecht einen Hügel hinauf. Die wenigen Muskeln in seinem Körper zittern vor Anstrengung. Er spürt nasses Gras unter seinen Händen. Er schnuppert daran und schluchzt vor Freude.
Auf allen vieren blickt er hinab auf die kleine Küstenstadt. Wo Menschen sich durch abgewetzte Fotoalben oder in ihren Betten wälzen. Wo man auf einen Befund wartet oder eine Entscheidung oder darauf, dass sich der Aufwand lohnt.
Langsam richtet sich der Junge auf. Er hat Magenkrämpfe. Auf wackligen Beinen steht er da und reckt langsam die Hände in den Himmel. Sein Siegeslaut ertönt als heiseres Bellen.
Er ist ihnen entkommen. Die Erinnerung dessen, was ihm widerfahren ist, wird er als Andenken in die Zukunft tragen, in der Angst und Zweifel keine Daseinsberechtigung haben werden. Der Junge weiß, dass er von jetzt an mit allem fertig werden kann.
Morgen wird man ihm sagen, dass es 419 Tage waren. Man wird seine Eltern benachrichtigen und versuchen, sein linkes Auge zu retten. Man wird ihm versichern, dass alles gut wird.
Der Junge legt den Kopf in den Nacken und lacht. Er konnte entkommen. Der Qual und der Ungewissheit und ihnen.
Weitere Werke von jaeani:
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Eliane Klammeraffe
Beiträge: 823
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13.05.2018 22:10
von Eliane
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Starkes Bild, Vorgaben gut umgesetzt, nur die Ungewissheit kommt mir ein klein wenig zu kurz, ich finde sie eigentlich nur ganz kurz in der Mitte des Textes wieder und am Ende, wo sie eher reingeschrieben als fühlbar ist. Trotzdem, guter Text.
Einhaltung der Vorgaben:
Szene: perfekt
Thema: etwas knapp
Ein Punkt.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 14.05.2018 08:43
von d.frank
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Wieder ein Flüchtling?
Oder eine vereitelte Geiselnahme.
Obwohl die Geschichte an sich nicht schlecht geschrieben ist (das Leid wird nicht dramatisiert oder mit Spannung aufgeputscht), hadere ich damit.
Sie ist mir zu einseitig, bleibt in reiner Handlung stecken, trägt nur ihre offensichtliche Ebene, ich werde sie schnell vergessen haben.
Die Beschreibungen bleiben allein beim Jungen, Atmosphäre will nicht aufkommen.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3373 Wohnort: bei Freiburg
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14.05.2018 13:57
von Michel
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Einer Geiselhaft entkommen, hinkt der verletzte Junge durch die Stadt. Auto, Wurf einer Flasche nach dem Container, Auto kommt zurück - durch die Augen des Jungen eine Frage des Überlebens. Die Sprache wechselt zwischen „zu einfach, zu wenig ausgearbeitet“ und hoch verdichteten Eindrücken mit treffenden Ausdrücken. Den Schluss finde ich dagegen wenig glaubwürdig. Vielleicht weil ich zu oft mit Traumaopfern zu tun habe. Da ist oft wenig von "Ab jetzt geht alles".
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Amarenakirsche Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 394 Wohnort: tief im Westen
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14.05.2018 15:15
von Amarenakirsche
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Dein Text hat mir sehr gut gefallen.
Es passt, dass du nur von "dem Jungen" schreibst. Es klingt, als habe er während der 419 Tage sich selbst ein bisschen verloren.
Das Thema Ungewissheit ist getroffen und zeigt sich für mich vor allem im ersten Teil.
Trotz Unsicherheit einer der wenigen Texte im Wettbewerb, bei dem es ein Happyend gibt! Ich habe mitgefiebert, dass er es schafft. Dass es ausnahmsweise mal klappt, ist doch auch was.
7 Punkte
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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14.05.2018 18:31
von femme-fatale233
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Ich muss sagen, ich finde den Text, in dem, was er andeutet, gar nicht mal so gut. Aber: Es gab einen Satz, an dem irgendwie meine Aufmerksamkeit hängen geblieben ist, weil ich ihn sehr charmant fand.
Zitat: |
Wo man auf einen Befund wartet oder eine Entscheidung oder darauf, dass sich der Aufwand lohnt.
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Ich finde, der beschreibt das Leben in dieser Kleinstadt sehr gut, weil es offenbar mit Trägheit verbunden ist, mit Schicksalshörigkeit. Und das mag ich dann wieder. Vielleicht kommst du für diesen Satz in meine Top 10.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4297
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14.05.2018 20:27
von hobbes
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Noch so eine Geschichte, die mit zu wenig Wörtern zu viel will. Damit meine ich vor allem das Ende, diesen Umschwung von blutender, eingesperrter Junge zum "das macht mich alles nur stärker"-Helden. Vielleicht ist das gar kein Umschwung, vielleicht ist er von Anfang an ein Held, ganz bestimmt sogar, ansonsten hätte er es wohl nicht geschafft, zu fliehen. Aber: das kommt so nicht bei mir an.
Was ich dem Text außerdem noch übel nehme: dass er so dick aufträgt. Der Holzhammer auf dem Silbertablett quasi, ich bekomme gesagt, was ich zu denken habe und darauf reagiere ich im Allgemeinen leider ziemlich bockig.
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traumLos Eselsohr
Beiträge: 380
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14.05.2018 21:12
von traumLos
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Hallo, ich weiß nicht wer.
Der Text Ein Weg. Der Beginn ist das Un-Gewisse, ohne dass es vorkommt, als es erwähnt wird, ist die Gewissheit bereits präsent. Ein Weg. Eine Heldenreise. Ein Sieg über sie, für sich, über sich, über das Un-Gewisse.
10 Punkte.
_________________ Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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15.05.2018 15:41
von Constantine
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Da ich leider nur 10 Beiträge bepunkten kann, war die Auswahl schwierig.
Dein Beitrag erhält von mir leider 0 Punkte.
Sorry.
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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15.05.2018 22:29 Re: Der Junge von Heidi
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Eigentlich finde ich den Text so von außen erzählt recht gut gelungen. Ich sehe die Szene von oben, wie durch eine Kamera. Zeitgleich bekomme ich aber auch ein gutes Gespür für das Innenleben deines Erzählers. Seine Gedanken und Gefühle werden greifbar. Ich kann mit ihm mitfühlen, erlebe die Dramatik aus der Szene heraus. Seine Sorgen und Ängste, den Schrecken, den er durchleben musste. Warum das geschah erfahre ich dann aber nicht. Ich bewege diese Frage in mir, finde leider keine Antwort. Er wurde entführt? Vielleicht befindet sich das Setting in einem Kriegsgebiet? Schwer zu greifen.
Die Un-gewissheit hast du recht aufgesetzt zum Schluss rangepackt:
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Der Qual und der Ungewissheit und ihnen. |
Die hätte eigentlich im Text mitschwingen sollen; das bloße Erwähnen reicht mir nicht. Auch die Zeilen davor wollen mir zu sehr erklären, was Text will.
Du hättest hier enden können
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Sein Siegeslaut ertönt als heiseres Bellen. |
und statt dem letzten Absatz im Text das Un-Gewisse noch zwischen den Zeilen miteinarbeiten können. Fände ich besser.
Punkte sind keine mehr da. Für diesen Text tut mir das leid, weil mir vieles gefällt.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 16.05.2018 01:01
von d.frank
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Punkte für den Flüchtling, der dann doch eine Entführung war!
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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Aneurysm Eselsohr
Beiträge: 462
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16.05.2018 19:41
von Aneurysm
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Der Schreibstil in diesem Text erinnert mich an Thriller, was nichts Schlechtes ist, weil ich sie regelmäßig lese. Aber in Thrillern tritt die Sprache oft zugunsten der Handlung in den Hintergrund, und hier ist das so ausgeprägt, dass es mich zum Teil stört. Die Geschichte an sich finde ich spannend, ebenso die Idee, die Hintergründe erst nach und nach zu enthüllen. Die Szene ist übernommen, aber beim Thema Ungewissheit stutze ich ein bisschen. Es wird am Ende erwähnt, vielleicht weil der Autor selbst das Gefühl hatte, dass da zu wenig Ungewissheit drin ist.
Manches an diesem Text gefällt mir, anderes nicht. Am Ende hat es nicht für einen Punkt gereicht.
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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16.05.2018 23:22
von Jenni
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Der Junge ist ein Entführungsopfer, das entkommen konnte, er hat schreckliches hinter sich, Schreckliches, das wir aus der Zeitung kennen, aber dem hier keine persönliche Note gegeben wird. Un-Gewissheit ist die Ungewissheit die er als Opfer erlebt hat, die Autoszene bleibt ohne wirkliche Bedeutung für die Geschichte (die Möglichkeit entdeckt zu werden, ja, aber da ist keine spürbare Bedrohung oder Angst) und die implizierte Atmospäre ignoriert oder verkannt. Ein bisschen viel Drama für das Postkarten-Format, meiner Meinung nach, aber da ist das hier nicht der einzige Text, bei dem ich das so empfinde.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6154 Wohnort: Nullraum
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17.05.2018 00:25
von V.K.B.
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Vorweg: Ich interpretiere Un-Gewissheit als zweideutig, einmal eine Ungewissheit (nicht wissen, was kommt oder los ist) und eine Un-Gewissheit wie Un-Ding (oder wie cummings das "un" in seinen Gedichten benutzt hat), also eine schlimme Gewissheit.
Hallo Inko,
deine Geschichte lässt mich ein bisschen an den Film "Martyrs" denken, stand der Pate?
Beklemmend geschrieben, hat mir gefallen. Der vorgegebenen Szene hast du ein bisschen die Original-Atmosphäre genommen, dass gibt ein bisschen Abzug. Auch kann ich keine wirkliche Un-Gewissheit (wie oben beschrieben) entdecken. Er ist entkommen, verletzt und traumatisiert zwar, aber siegreich, und so fühlt er sich auch. Das ist gewiss, aber was ist da "un-"? Die Ungewissheit, wer ihn entführt hat, wie er entkommen konnte und was das sollte, ist aber da.
Ich hab erst die Hälfte der Texte gelesen und verteile Punkte am Schluss, kann aber gut sein, dass du dabei bist.
Gerne gelesen,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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VwieMargarita Wortedrechsler
V Alter: 40 Beiträge: 56 Wohnort: Remarque-Stadt
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V 18.05.2018 20:39
von VwieMargarita
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Ein Roman in einer kurzen Geschichte.
_________________ "Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben".
J.W.v.G |
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Tjana Reißwolf
Alter: 63 Beiträge: 1786 Wohnort: Inne Peerle
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20.05.2018 01:32
von Tjana
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Berührende Szene um einen Jungen, der seinen Entführern entkommen ist.
Schade, dass dies dann noch so ausdrücklich benannt wird, schwang es doch vorher schon deutlich mit.
_________________ Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein) |
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rieka Sucher und Seiteneinsteiger
Beiträge: 816
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20.05.2018 13:54
von rieka
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Diese Geschichte ist in kurzen, sauberen Sätzen geschrieben. Es ist eine Geschichte um eine schreckliche Situation dieses Jungen.
So ganz erschließt sich mir der Hintergrund, die Szenerie des Schrecklichen, nicht.
Handelt es sich bei dem Jungen um eine Geisel, um das Opfer von Sadisten? Ich pendele bei der Interpretation des Geschehens zwischen Hier und Heute, oder um ein Geschehen aus einer anderen Zeit oder Welt.
Etwas schwach finde ich die Ungewissheit. Ich kann mir zwar einiges fantasieren, dass und wobei jetzt in der von dir beschriebenen Szene noch Ungewissheit besteht, auch weiß ich, dass der Junge lange in Ungewissheit gelebt hat. Aber jetzt tut er es eben nicht mehr. Jetzt ist er draußen.
Dabei könnte er das sehr wohl sein, denn noch ist er ja nicht in Sicherheit. Ich fände es gut (für mich), wenn diese noch bestehende Ungewissheit etwas fühlbarer herausgearbeitet würde. Oder, wenn du das Ende der Geschichte, das die Ungewissheit aufhebt, weglassen würdest.
Vielleicht geht es dir aber auch um die „Gewissheit“ nach der Ungewissheit. Ok. Dann haben wir einfach unterschiedlich auf diesen Wettbewerb geschaut.
Über meine Kritik der Aufgabenstellung wegen hinaus sehe ich deine Geschichte als eine fantasievolle und interessante Geschichte.
Unter meine ersten Zehn hat sie es leider nicht geschafft.
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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20.05.2018 17:21
von gold
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sehr einfühlsam. Ich tippe auf ein Flüchtingsdasein.
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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21.05.2018 13:44
von Malaga
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Vielleicht fehlt mir hier die Einbettung in den Kontext, ich weiß es nicht, aber so konnte mich das Elend, die Not des Jungen emotional nicht erreichen. Bepunktung am Ende.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.05.2018 22:02
von firstoffertio
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Lieblingsstelle:
Zitat: | Wo Menschen sich durch abgewetzte Fotoalben oder in ihren Betten wälzen. Wo man auf einen Befund wartet oder eine Entscheidung |
Ansonsten ist mir das Thema, glaube ich, zu ernst für so einen kurzen Text, der mir darum nicht recht authentisch erscheint. Rein persönliches Empfinden.
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Literättin Reißwolf
Alter: 58 Beiträge: 1836 Wohnort: im Diesseits
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22.05.2018 17:39
von Literättin
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Das ist ein solide geschriebener, auch spannender Text, der sich liest, wie ein Ausschnitt aus einem Roman. Sprachlich konventionell gearbeitet, fängt er mich nicht so richtig ein, obwohl ich die Spannung im Text gerne aufnehmen wollen würde. Mir ist er eine Spur zu dramatisch und nicht eigenständig (als eigener Kurzprosa-Text) genug. Es wird weder klar, wem der Jungen entronnen ist, noch bleibt das Ende wirklich offen. Er kann ebenso gut ein entführter junge sein, wie einer, der in einer Drückerkolonne gefangen gehalten wurde. Weshalb er den Autos flieht, bleibt unklar, aber diese Unklarheit bietet wiederum nicht genügend Anregung, um in irgend eine Richtung weiter denken zu wollen. Die Wettbewerbsanforderungen sind erfüllt, in meinen Augen aber in einem unausgereiften Text. Wie gesagt: als Ausschnitt aus einem Roman, vielleicht einem spannenden Jugendroman, würde er funktionieren.
_________________ when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -
Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -
Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.) |
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lebefroh Eselsohr
L Alter: 43 Beiträge: 364 Wohnort: Berlin
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L 22.05.2018 21:09
von lebefroh
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Oje, auf mich wirkt diese Geschichte sehr platt. Nicht überraschend. Überdramatisiert. Vielleicht ist das, was mir fehlt, der Blick nach Innen auf die Emotionen des Kindes.
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