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ink_and_quill’s_magic Gänsefüßchen
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Beiträge: 30
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kioto Eselsohr
Alter: 71 Beiträge: 442 Wohnort: Rendsburg
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05.05.2018 21:25
von kioto
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Hallo ink_and_quill’s_magic
deine Fragen werden in diversen Schreibratgebern hier im Forum und im Internet ausgiebig diskutiert. Am besten mal googlen. Nur eine Anmerkung.
Du musst unterscheiden zwischen der Form des Dialoges (Dazu gehört die Frage nach dem "Sagen") und dem Inhalt. Die Form des Dialoges ist der Stil des Autors, der Inhalt hängt aber stark von der Person ab, die spricht.
Ansonsten darfst du als Autor im Prinzip alles, was die gefällt, Lautmalereien, Stottern, Dialekte und Ähnliches sollten aber nur sehr überlegt und dosiert verwendet werden.
_________________ Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.
Gruß, Werner am NO-Kanal |
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2661 Wohnort: Reutlingen
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06.05.2018 00:01
von Mogmeier
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Zitat: | Was macht einen Dialog realistisch? |
Diese Frage beantwortet sich genaugenommen von selbst.
Ich für meinen Teil sehe den Dialog als das einfachste Stelldichein aller Stilmittel überhaupt. Ja, okay, für manche natürlich ist das Einfachste gerade das, das mitunter am schwersten umzusetzen ist. An diese Leute kann ich immer wieder nur appellieren: gebt nicht das Ganze wieder, sondern das Detail.
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 07.05.2018 05:17 Re: Realistischer Dialog. (Ohne Kitsch!) von Rainer Prem
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ink_and_quill’s_magic hat Folgendes geschrieben: | Was macht einen Dialog realistisch? |
Wenn er NICHT realistisch ist.
Ein typischer Dialog in der realen Welt besteht aus 50% "äh" und anderen Füllwörtern. Ein typischer Dialog ist redundant und dreht sich in Kreisen, weil jeder sicher gehen will, dass der andere ihn auch verstanden hat. Ein typischer Dialog enthält "soziales Gleitmittel", Schnipsel, die dazu dienen, dass die Teilnehmer sich wohlfühlen und die nichts mit dem Inhalt des Dialogs zu tun haben.
Ein geschriebener Dialog konzentriert sich auf das Wesentliche. Jeder Satz, jede Bewegung, jede Betonung soll die Geschichte voranbringen, dem Leser die Charaktere näher bringen, die Unterschiede zwischen den Protagonisten herausstellen.
"Peter? Äh ... Hast du mal einen Moment Zeit?" "Klar." "Ich störe dich doch nicht bei etwas ... äh ... Wichtigem?" "Nö, kein Prob." "Meinst du, du könntest ... äh ... Ich will dich wirklich nicht ..."
So etwas kann noch minutenlang weitergehen, bis der Leser sanft entschlafen ist.
Grüße
Rainer
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Gerling Exposéadler
G Alter: 58 Beiträge: 2382 Wohnort: Braunschweig
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G 07.05.2018 07:02
von Gerling
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Meiner Meinung nach geht es bei guten Dialogen nicht darum, etwas zu vermeiden. Vielmehr ist es wichtig, den Dialog lebendig und authentisch zu gestalten. Die Personen sollten so reden, wie sie es normalerweise halt tun.
Die einen formulieren kurze, prägnante Sätze, andere reden um den heißen Brei herum. Und manchmal kommt auch Kitsch dabei raus.
Eine Voraussetzung für gute Dialoge gibt es: Der Autor muss die Personen kennen. Trifft das zu, passen auch die gesprochenen Worte. Wenn nicht, reden sie, ohne das man ihnen die Worte abnimmt.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5397 Wohnort: OWL
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07.05.2018 12:02
von Willebroer
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Die Teilnehmer eines Dialogs sprechen ja nicht (nur) miteinander. In erster Linie sprechen sie zum Leser. Der Leser sollte das aber nicht merken. Es sei denn, es würde absichtlich als Stilmittel eingesetzt.
Ein Autor, der das richtig umsetzen kann, ist realistisch.
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BaronHarkonnen Leseratte
Beiträge: 123 Wohnort: Berlin
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15.05.2018 19:34
von BaronHarkonnen
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Hallo ink_and_quill’s_magic,
meine Meinung bzw. Herangehensweise bei dem Thema:
Dialoge schreiben, die natürlich klingen, aber es nicht wirklich sind.
Wie schon oben beschrieben, wären 100%ig natürliche Dialoge mit all ihren Füllwörtern und Umwegen zu ermüdend für den Leser. Umgekehrt wirken Dialoge, die wie eine Presseerklärung oder eine Rezitation daherkommen, oft unnatürlich und gestelzt.
Meine Methode ist:
1) erstmal nur die nackten Dialoge niederschreiben, ohne Füllwörter und begleitenden Text.
2) Die Dialogzeilen auch gleich laut aussprechen. Dann merkt man sofort, ob sie (un)natürlich klingen
3) die Dialoge (mindestens) einen Tag liegen lassen und am nächsten Tag nochmal laut durchsprechen. Dabei auch nochmal auf das Wesentliche zusammenkürzen (man schreibt imho immer erstmal zu ausführlich)
4) Dann erst das Drumherum schreiben.
Um es natürlicher zu gestalten, sollten ruhig ein paar 'natürliche' Unterbrecher etc. dabei sein - aber halt nicht so viel wie bei echter Sprache
Und bei dem Drumherum-Wörtern möglichst wenig sagte-er-sagte-sie verwenden - lieber kleine Beschreibungen der Akteure einflechten.
Kleines Beispiel mit 'simulierter' natürliche Sprache:
Lisa sah ihn unsicher an an.
"Ähm, ok. Wenn Du meinst." Sie suchte nach Worten. "Wir sollten den ganzen Kram also einfach einpacken, losmarschieren und diesen Mistkerl sich selbst überlassen. Und wenn er aufwacht ..."
"Muss er sehen, wie er alleine klarkommt", fiel ihr Piet ins Wort und lächelte hart.
Viel Erfolg!
_________________ Alles was wir sehen oder scheinen,
ist nichts als ein Traum in einem Traum.
Poe |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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