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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2018
Brief an Eloy

 
 
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag06.05.2018 19:00
Brief an Eloy
von Herbert Blaser
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber Eloy

In Menton war es 00.30 Uhr, als ich auf den Balkon vom Hotel ging. Es brannten nur noch einzelne Lichter von Häusern und Strassenlaternen. Ein Wagen fuhr auf der Hauptstrasse, er verlangsamte die Fahrt. Die Hunde vom Hotelbesitzer bellten. Der Wagen rollte vorbei. Dann kam er zurück. Das ist alles. Mehr weiss ich nicht. Mehr weiss ich wirklich nicht. Ich habe nichts richtig sehen können. Ich habe mich auch nicht konzentriert. Warum auch?

Der Mann vorgestern betonte, wie froh ich sein könne, dass bei mir alles gut sei. An was ich mich erinnern würde, fragte er. Es sei wichtig, sagte er. Dann unterbrach ihn die Krankenschwester und verlangte, mit der weiteren Fragerei zu warten. Ich hoffe, dass der Mann nicht mehr kommt. Nie mehr. Ich wünsche mich weit weg von hier und ich möchte bei Dir sein. Wie soll ich das Ganze hier verstehen? Ich bin müde und mir tut alles weh.

Wen ich gesehen hätte, wollte er wissen? Wie der Mann ausgesehen habe? Ob ich mich an Details erinnern könne? Ich will das alles nicht! Ich will keine Erinnerung. Ich bereue dermassen, dass ich meinen Kopf durchgesetzt habe und vor Dir abgereist bin. Hätte ich die paar Tage gewartet, müsste ich nicht aus einem Krankenhaus schreiben. Jetzt wirst Du mich hier besuchen und ich weiss nicht, ob ich Kraft habe, die gemeinsame Reise anzutreten. Es tut mir alles so leid! Ich habe Schmerzen im Rücken und der Kopf droht zwischendurch zu platzen. Natürlich bin ich froh, dass ich lebe. Aber irgendein Schock sitzt in mir und macht mir Angst. Wie soll ich jemals diese Bilder vergessen? Und den höllischen Lärm? Ich will nicht, dass dieses Andenken im Gehirn bleibt! Und ich will schon gar nicht mit der Polizei darüber reden! Bitte bring mich weg von hier.

Ob es ein Araber gewesen sei, fragte der Mann. Oder ob er wenigstens arabischstämmig ausgesehen habe. Mein Gott, ich habe keine Ahnung. Ich weiss es schlicht und einfach nicht. Weil ich ihn nicht sah, oder weil da jetzt ein Lücke klafft. Warum wollen die das nicht verstehen? Das Auto fuhr zurück, hielt vor dem Hotel und dann löste sich die Welt in Flammen auf. Ich konnte das Krachen und Zischen hören und ein Blitz schien durch mich zu fahren. Dann erwachte ich auf dem Krankenbett der Intensivstation.

Die hiesige Zeitung heute schrieb: „UNO-Sonderberichterstatter bei einem islamistischen Attentat ums Leben gekommen. Ist das die UN-Sicherheit, die Europa bevorsteht?“ Dann sagen sie im Artikel, es würde noch kein Bekennerschreiben zum Selbstmordanschlag geben, aber der mutmassliche Täter sei vor der tödlichen Explosion von Gästen gesehen worden. Die Frontfassade vom Hotel wäre durch die starke Sprengladung fast ganz zerstört. Fünf Tote. Wie durch ein Wunder habe eine Frau überlebt.

Die Polemik und die Halbwahrheiten machen mich noch kranker. Mir tun alle nur leid und ich bin müde und traurig. Bitte komm bald zu mir. Ich liebe Dich.

Jessica

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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag14.05.2018 13:41

von Michel
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Ungewissheit: Was ist passiert? Der Wagen verlangsamt, beschleunigt, kehrt zurück, am Anfang. Vorgaben erfüllt.
Schönes Spiel mit Vorurteilen, das Drängen darauf, dass es Araber gewesen sein müssen. Gefällt mir gut. Die Einbindung über das Zeitungszitat ist mir noch etwas zu offensichtlich, aber insgesamt finde ich die Geschichte sehr gelungen und sehr persönlich - ich vermeine die Protagonistin sprechen zu hören wie am Telefon, obgleich sie doch schreibt. Schön.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

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Beitrag14.05.2018 21:08

von hobbes
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Ich muss immerzu an Elon Musk denken. Genaugenommen war ich bis eben der festen Überzeugung, der hieße eigentlich Eloy Musk. Nun, google sagt, dem sei nicht so. Hat ja auch überhaupt nichts mit dem Text zu tun, aber was nützt mir das, wenn ich immerzu daran denke.

Ich kapier das nicht so recht. Klar, Frau entkommt Attentat, aber was soll das mit dem Brief? Wer schreibt in so einer Situation einen Brief? Warum ist der Typ noch nicht vor Ort? Na gut, vielleicht ist er gerade am anderen Ende der Welt. Trotzdem. Mir schwant, das ist so ein Kleiderbügelfigurentext* und die Figuren nur dazu da, um eine Geschichte unterzubringen, eine Geschichte, die noch dazu Infodump, Infodump ruft.
 
Will sagen, sie geht nicht wirklich an mich, diese Geschichte.

edit: Das war knapp. Fast ein Punkt.


* In diesem Buch, dessen Name ich vergessen habe, ein Interview mit Elfriede Jelinek, in dem sie davon sprach, dass Figuren nur die Kleiderbügel für die Sprache seien. Oder so ähnlich.
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag14.05.2018 22:43

von d.frank
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Das könnte vielleicht gut sein, wenn es nicht so künstlich wäre.
Die ganze Zeit habe ich den Autor herausgelesen, der mit seiner Auflösung hinterm Berg hält. Ich meine, wer würde so einen Brief anfangen, wenn er beim Schreiben schön wüsste, dass er beinahe Opfer eines Attentats geworden wäre? Mögen andere sicher anders sehen, aber mich haut das nicht vom Hocker.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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firstoffertio
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Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag14.05.2018 23:32

von firstoffertio
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Das gefällt mir auch, wegen der Perspektive und der Unaufgeregtheit, und weil die Protagonistin den Medien usw. gegen den Strich geht.

Ungewissheit wird deutlich.
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Aneurysm
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 462



Beitrag15.05.2018 15:23

von Aneurysm
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Wieder eine gute Idee: Der Wagen, der vorbeifuhr, trug eine Sprengladung. Eine Überlebende schreibt ihrem Liebhaber, sie ist geschockt vom Bombenanschlag und genervt von den Fragen der Polizei. Eine Geschichte, die mich begeistern könnte, wenn sie besser geschrieben wäre. Der Text macht auf mich einen teils schludrigen, teils unbeholfenen Eindruck. Zwei Beispiele, die illustrieren, was ich meine:
Zitat:
Der Mann vorgestern betonte

Zitat:
Ich weiss es schlicht und einfach nicht.

Der Autor schafft es meines Erachtens nicht, die Gefühle der Hauptfigur angemessen darzustellen, und kann sich nur noch mit Sätzen wie »Mir tun alle nur leid und ich bin müde und traurig« helfen. Es ist verständlich, dass man nach einem solchen Erlebnis überfordert ist von der Polizei und der Presse. Aber so wie es hier dargestellt ist, hat mich die Geschichte nicht mitgenommen. Am Ende habe ich mich gewundert: Wo kamen im Text Halbwahrheiten und Polemik vor? Das darzustellen, wäre die Aufgabe des Autors gewesen; so befremdet es mich nur.

Für einen Punkt hat es immerhin gereicht.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag15.05.2018 15:37

von Constantine
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just points smile

Mit Genuss gelesen. Gratulation. Mein 3. Platz.
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag16.05.2018 21:02

von Heidi
Antworten mit Zitat

Das sind sehr viele Informationen für so einen kurzen Text. Das Un-Gewisse wird erklärend heraufbeschwört, aber ich kann es dennoch nicht finden. Jessicas Emotionen kommen nur teilweise bei mir an.

Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Die hiesige Zeitung heute schrieb: „UNO-Sonderberichterstatter bei einem islamistischen Attentat ums Leben gekommen. Ist das die UN-Sicherheit, die Europa bevorsteht?“ Dann sagen sie im Artikel, es würde noch kein Bekennerschreiben zum Selbstmordanschlag geben, aber der mutmassliche Täter sei vor der tödlichen Explosion von Gästen gesehen worden. Die Frontfassade vom Hotel wäre durch die starke Sprengladung fast ganz zerstört. Fünf Tote. Wie durch ein Wunder habe eine Frau überlebt.

Die Polemik und die Halbwahrheiten machen mich noch kranker. Mir tun alle nur leid und ich bin müde und traurig. Bitte komm bald zu mir. Ich liebe Dich.


Zum Schluss versuchst du mich über diesen Zeitungsausschnitt zu informieren, warum Jessica sich im Krankenhaus befindet. Im Grunde zu viel erklärt. Das Un-Gewisse sollte mMn zwischen den Zeilen lebendig werden.
Auch frage ich mich, warum Jessica so viel weiß, wenn sie sich nicht erinnern kann. Auch, warum sie nach dem Vorfall so wach wirkt und in den letzten vier Sätzen klar aussprechen kann, was sie am meisten kränkt.
Wenn ich mich in die Lage versetze - also in einen Menschen, der gerade ein Attentat überlebt hat, dann kann ich mir kaum vorstellen, dass der über Halbwahrheiten und Polemik nachdenkt. Dieser Mensch ist traumatisiert, er muss sich erst sortieren, erst wieder im Leben ankommen - wenn das jemals wieder möglich sein wird. Zumindest kann ich mir anderes schwer vorstellen.

Ich zitiere hierfür noch mal eine Stelle von weiter oben:

Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Es tut mir alles so leid! Ich habe Schmerzen im Rücken und der Kopf droht zwischendurch zu platzen. Natürlich bin ich froh, dass ich lebe. Aber irgendein Schock sitzt in mir und macht mir Angst. Wie soll ich jemals diese Bilder vergessen? Und den höllischen Lärm? Ich will nicht, dass dieses Andenken im Gehirn bleibt! Und ich will schon gar nicht mit der Polizei darüber reden! Bitte bring mich weg von hier.


Gerade fett Markiertes wirkt beinahe banal. Das liegt daran, weil deine Figur erklärt, anstatt mich den Schock fühlen zu lassen. Auch, die Freude darüber, noch zu leben.
Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Entscheidung war, den Text als Brief zu verfassen. Das verleitet sicherlich dazu, eher zu erklären als literarisch zu schreiben.

Leider keine Punkte.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag16.05.2018 21:43

von Jenni
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Der Brief der einzigen Überlebenden eines Terroranschlags. Die Ungewissheit ist hier die Unsicherheit und Angst, von der unsere Zeit geprägt ist, das ist schon passend assoziiert und ja nun mal auch ein aktuelles Thema. Auch die Form ist in diesem Zusammenhang interessant gewählt, ein persönlicher Brief. Dennoch wird es nicht wirklich persönlich, es bleibt vom Stil wie vom Gehalt her Zeitungsartikel und allgemeine Unsicherheit, allgemeine Ansichten, für mich ist das nicht so aufgegangen, wie es das Mittel vielleicht zu erlauben verspricht. Ist auch eine schwierige Aufgabe, die du dir da gestellt hast.
Für mich im Mittelfeld, von dem ich noch nicht genau weiß, wie ich da die Punkte verteile.
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag17.05.2018 21:51

von Eliane
Antworten mit Zitat

Ein guter Text, mit dem ich trotzdem nicht so ganz warm werde, irgendwie hänge ich mich an der Logik auf: Woher weiß sie, dass die Zeitungen Halbwahrheiten schreiben, obwohl sie sich nicht erinnert? Oder ist das gerade die Frage, um die es geht - dass sie sich eigentlich erinnert, es aber nicht will? Hm. Ich kämpfe noch mit dem Text und mir, denn eigentlich gefällt er mir stilistisch gut.

Einhaltung der Vorgaben:
Szene: ja
Thema: ja

Drei Punkte.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag18.05.2018 01:16

von V.K.B.
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Vorweg: Ich interpretiere Un-Gewissheit als zweideutig, einmal eine Ungewissheit (nicht wissen, was kommt oder los ist) und eine Un-Gewissheit wie Un-Ding (oder wie cummings das "un" in seinen Gedichten benutzt hat), also eine schlimme Gewissheit.

Hallo Inko,

deine Geschichte gefällt mir. Besonders, dass sie so belanglos anfängt und man sich schon fragt, was jetzt so besonders an der Szene sein soll. Dann trifft einen die Bedeutung ebenso überraschend, wie das wohl ein Anschlag tut (hab zum Glück noch keinen miterleben müssen, aber kann ich mir so vorstellen).

Du baust eine Ungewissheit auf, die sich langsam zu einer Un-Gewissheit wandelt, auch wenn diese nur kurz erhalten bleibt und am Ende dann eigentlich alles klar ist und auch keine Un-Gewissheit mehr im Raum steht. Sie hat überlebt. Unglaubliches Glück gehabt. Ein Trauma wird bleiben, klar. Aber das ist immer noch besser, als dabei draufgegangen zu sein.

Einzig vorwerfen könnte ich dir, ein populistisch oft ausgeschlachtetes Thema gewählt zu haben, aber das tue ich nicht. Es gibt ja nun mal Anschläge und es ist eben nicht alles nur AfD-Propaganda, auch wenn die immer wie ein Pawlow'scher Hund darauf anspringen (und man manchmal den Eindruck hat, sie würden sich mehr darüber freuen als die fanatischen Islamisten selbst). Warum also nicht darüber schreiben? Du thematisierst das ja auch mit einigen Worten, und für mehr wäre bei der Begrenzung kein Platz gewesen. Hölle und Giftzahn, rechtfertige ich mich gerade dafür, deine Geschichte zu mögen? Stopp, vergiss es, den Gefallen will ich diesen ewigen Schreihälsen (auf beiden "Front"-Seiten) nicht tun. Gefällt mir, gut geschieben, nachvollziehbar, Punkt aus Ende.

Die Szene hast du intakt gelassen und dann die Bedeutung überraschend gewendet, das gefällt mir. Auch das Thema ist klar zu erkennen, wenn auch am Ende keine wirkliche Un-Gewissheit mehr bleibt. Aber das war ja auch gar nicht gefordert. Also:

Sehr wahrscheinlich in den Punkten dabei. Aber die vergebe ich erst, wenn ich alles gelesen habe.

Grüße,
Veith


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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VwieMargarita
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
V

Alter: 40
Beiträge: 56
Wohnort: Remarque-Stadt


V
Beitrag18.05.2018 20:20

von VwieMargarita
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Interessant zu lesen, an manchen Stellen nimmt die Spannung ab.

_________________
"Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben".
J.W.v.G
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag19.05.2018 14:16

von Malaga
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Hmm, ob das Thema hier erfüllt ist? Die Unsicherheit bezieht sich ja nur auf Details der Aussage.
Inhaltlich: Was geht der Brief den Leser an? Was macht ihn so besonders, dass er zur Geschichte wird?
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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag20.05.2018 01:05

von Tjana
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Thrillerartig. dennoch in Briefform fast leichthin erzählt. Wow!
Punkte  im oberen Bereich. Mal sehen, wo meine Pingeligkeit, was einen durchdachten Text ausmacht, den Text am Ende hinsetzt.


_________________
Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag20.05.2018 03:05

von traumLos
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Hallo, ich weiß nicht wer.

Eigentlich bin ich kein Freund von Brief Romanen, aber dieser Text hat mich gepackt. Und besonders gelungen in diesem Wettbewerb gerade durch die andere Wahl des Erzählens.

Und die Geschichte selbst. Jessica wirkt auf mich authentisch. Das Trauma glaubthaft dargestellt. Nicht reißerisch. Jessica bleibt bei sich und ihrem Schmerz, ihrer Angst, dem nur weg von da wollen.

Meine 6


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Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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rieka
Geschlecht:weiblichSucher und Seiteneinsteiger


Beiträge: 816



Beitrag20.05.2018 13:33

von rieka
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Hallo unbekannter Autor.
Du hattest eine interessante Idee, das Thema umzusetzen.  Eine Frau gerät zufällig in das Geschehen eines Anschlags,  weil sie gegen den Willen ihres Partners vorzeitig abgereist ist. Sie hat zu aller Ungewissheit und bei allen Schmerzen und Verwirrung auch noch Schuldgefühle.
Was warum genau geschehen ist, ist ungewiss und was ihr geschehen ist, ist der Frau unklar und quält sie. Auch was in ihr geschieht, ist ihr unklar. Diese Ungewissheit mischst du mit Informationen, die sie vom Umfeld erhält. Du baust den Verlauf des Geschehens  und das Erleben dieser Frau geschickt, nachvollziehbar und emotional einbindend aus.
Damit ist das Thema „Ungewissheit“ erfüllt. Die Textvorlage ist als Grundgeschehen vorweggestellt und damit auch komplett.
Ich finde deine Geschichte eine gut aufgebaute Geschichte, sie hat etwas Schönes und Warmes.
Alle Vorgaben sind erfüllt, auch die Hunde sind an der richtigen Stelle.
Einige Unsicherheiten mit ss ß, haben keinen Einfluss auf die Bewertung.
 Den Titel würde ich mir etwas spezifischer wünschen.
Dein Text ist ganz knapp an meiner Favoritenliste vorbeigeschrappt.
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Amarenakirsche
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 30
Beiträge: 394
Wohnort: tief im Westen


Beitrag22.05.2018 07:55

von Amarenakirsche
Antworten mit Zitat

Gut hat mir gefallen, dass du erst am Ende des Briefes auflöst, was wirklich passiert ist.
Ich bin allerdings beim Lesen manchmal über Ausdrücke oder Formulierungen gestolpert, die mich aus dem Fluss geworfen haben.
Zitat:
"Ich will nicht, dass dieses Andenken im Gehirn bleibt!"

Das liest sich zum Beispiel etwas sperrig.
Zitat:
Ich habe mich auch nicht konzentriert.

Und auch das wirkt irgendwie zu kompliziert für ihre verwirrten Gedanken. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Darum gibt es von mir leider keine Punkte.
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lebefroh
Geschlecht:weiblichEselsohr
L

Alter: 43
Beiträge: 364
Wohnort: Berlin
Der bronzene Durchblick


L
Beitrag22.05.2018 21:07

von lebefroh
Antworten mit Zitat

Mir gefällt die Briefform nicht so gut. Und wenn schon Briefform - dann hätte ich mir mehr Persönliches, Emotionales gewünscht. Konnte mich leider nicht packen.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag23.05.2018 22:31

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Aufgrund von Zeitmangel kann ich leider allen Texten, die keine Punkte von mir bekommen haben, nur ganz knapp in Stichpunkten wiedergeben, warum sie mich nicht überzeugt haben. Ich hoffe, niemand nimmt mir das übel.
- Was will dieser Text mir eigentlich sagen?
- Will dieser Text politisch sein oder geht es um das Trauma?
- Fühlt sich irgendwie unrund an


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Yorinde
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 165
Wohnort: Stendal


Beitrag24.05.2018 22:32

von Yorinde
Antworten mit Zitat

Die Geschichte in Briefform zu verfassen finde ich eine interessante Alternative. Mal was anderes. Smile

_________________
Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten. Hin und wieder sollten wir dem Leben aber auch einen Stift leihen.
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Mara_Antonia
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 22
Beiträge: 37
Wohnort: NRW


Beitrag25.05.2018 12:14

von Mara_Antonia
Antworten mit Zitat

Der Brief war so schön ...

Fange ich an mit dem Sprachlichen: "Mehr weiss ich nicht. Mehr weiss ich wirklich nicht." hat an der Stelle einen tollen Effekt erzeugt. Erst die langweilige Situationsbeschreibung (Da hast du die einzubauende Szene schon im Kasten) und dann dieses rechtfertigende, als ob Jessica mit jemanden diskutiert, obwohl es nur ein Brief ist.

Diese Verzweiflung die Jessica in sich trägt wird durch die ganzen Fragen  ersichtlich "Wie soll ich die Bilder vergessen" etc.

Aber am allerbesten ist die Art und Weise, wie du die Details des vergangenen Ereignis in den Brief einpackst. Immer Stückchen für Stückchen, nicht die ganze Handlung auf einmal auf dem Tisch ausbreiten - Toll.

Sozial geprägte Vorurteile gegenüber aus dem Osten abstammenden Menschen hast du auch mit reingebracht. Ich kann mir sogar wirklich vorstellen, dass es in der realen Welt solche Polizisten gibt. Die, die Bombenleger etc. immer erst aus fernen Ländern erwarten, als vor der Haustüre zu gucken. Erinnert mich irgendwie an den BVB Attentat. Welcher Nation er auch angehört hat ist egal, er hat die Bombe gelegt, weil er auf Geld aus war. Hatte darauf gesetzt das Aktien fallen - wenn keine Mannschaft mehr da ist, wohl auch keine Aktien ...

Aber zurück zum Thema. Dein Text war wirklich gut. Ich habe nicht mal etwas zu kritisieren. Ich weis nicht, ob die Szene, die du ejngebaut hast, nicht zu weit auseinander gerissen wurde -mich stört es jedenfalls nicht.

Ich bin mit der Punktevergabe, vorallem bei dir, so hin und her gerissen ...
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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2018
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