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ink_and_quill’s_magic Gänsefüßchen
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Beiträge: 30
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 726
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07.04.2018 12:29
von MrT
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Das "Theater-Format" ist dem des Drehbuches sehr ähnlich. Schau einfach mal auf diversen Theater-Verlagsseiten vorbei, wo es oft Leseproben gibt. Da kann man sich einiges abschauen.
So habe ich es am Anfang gemacht und mit meinem ersten Stück sogar einen Verlag gefunden.
_________________ "Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017 |
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ink_and_quill’s_magic Gänsefüßchen
I
Beiträge: 30
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 726
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07.04.2018 12:51
von MrT
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Schau mal meine Signatur.
_________________ "Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017 |
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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10.04.2018 10:44
von femme-fatale233
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Hallo ink,
Generell: Ein Theaterstück ist kein Drehbuch. Und folgt dementsprechend auch nicht den gleichen Regeln. Drehbücher haben ja z.B. auch Sachen darüber stehen wie "INT. – TAG – WOHNZIMMER", so etwas gibt es bei Theaterstücken nicht in dieser strengen Form. Vielmehr hängt es davon ab, wie du dein Stück schreiben möchtest. Es gibt Autoren, die verzichten vollkommen auf Infos drum herum (wie Regieanweisungen etc.), manche haben nicht mal mehr Figuren, sondern nur noch einen auf der Bühne zu sprechenden Fließtext. Das bedeutet: Du entscheidest in welche Richtung es gehen soll. So wie ich dich verstanden habe, suchst du aber nach eher klassischen Formen an denen du dich orientieren kannst. Viele eher klassische Stücke haben folgendes Format:
TITELBLATT: (mit Name des Werks und des Autors und ggf. Klassifizierung des "Genres") (Seite 1)
DRAMATIS PERSONAE: Auflistung der im Stück vorkommenden Figuren inklusive ihrer Beziehung zueinander, da stünde dann zum Beispiel
Lord Liberty
Lady Liberty, seine Frau
Minna, das Hausmädchen
.... (Seite 2)
DRAMENTEXT: (ab Seite 3)
Hier kommt der eigentliche Text, also dein Stück. Viele Autoren überschreiben einzelne Abschnitte mit der Szenennummer und, falls es Akte gibt, mit der Aktnummer. Das ist aber kein Muss – es gibt Texte, die sich nicht so klar in einzelne Spielsituationen teilen lassen, diese verzichten deshalb meist auf derartige Übertitelung. Solltest du aber kenntlich machen wollen, dass inhaltlich ein neuer Abschnitt beginnt, hilft dir die Nummerierung sicher.
Das sähe dann so aus:
Akt 1, 1. Szene
TEXT............
Danach hast du die Möglichkeit durch Regieanweisungen (sogenannte Paratexte) Infos zu Ort, Zeit und Handlungen zu geben. Das ist aber ebenfalls kein Muss, sondern hängt davon ab, was für eine Art Text du schreibst. Autoren der Postdramatik verzichten darauf oft völlig, Autoren des Absurden hingegen erheben die Regieanweisung manchmal zur eigenen Kunstform. Solltest du dennoch mit solchen Anweisungen arbeiten wollen, empfiehlt es, sie in kursiv zu schreiben.
Das sähe dann so aus:
Akt 1, 1. Szene
Ein herrschaftlicher Salon. An der Decke ein reich geschmückter Kronleuchter, an den Wänden Porträts der Ahnen. Minna, das Hausmädchen, entstaubt die Bücher, als Lord Liberty in einem Morgenmantel das Zimmer betritt.
MINNA: .....
LORD LIBERTY:....
Den zu sprechenden Text markierst du, indem du davor schreibst, wer ihn spricht (auch hier macht die Postdramatik wieder eine Ausnahme!). Anführungszeichen sind nicht nötig. Beispiel:
LORD LIBERTY: Minna, wann wird das Essen heute serviert?
MINNA: Gegen eins, My Lord.
Man kann auch zu diesen gesprochenen Sequenzen noch Regieanweisungen in Klammern hinzufügen, das wird oft gemacht, wenn zum Beispiel jemand von der Bühne abgeht. Beispiel:
LORD LIBERTY: (mit strengem Blick) Ich erwarte ihren Bericht bis Mittag.
MINNA: Jawohl, Mylord.(ab)
Generell sollte man es mit Regieanweisungen aller Art aber nicht übertreiben. Wie heißt es immer so schön: Ein Theaterstück ist wie eine Partitur, was andere auf der Bühne daraus machen, liegt nicht in der Hand des Autors.
Nun noch ein Sonderfall, das Musical/ Musiktheater betreffend. Kommen in einem Drama Lieder vor, werden diese oft im Blocksatz mittig freigestellt und nicht als Fließtext runter geschrieben, sondern ähnlich wie ein Songtext in entsprechende Sinneinheiten unterteilt. Beispiel:
Lied von der toten Katze
MINNA:
Meine Katze ist tot,
ich leide große Not,
ich hab sie umgebracht,
hat sogar Spaß gemacht
...
Das was ich hier zusammengetragen habe, sind keine Richtlinien, sondern nur Erfahrungswerte aus vielen Jahren Theater. Und viele dieser Konventionen, die sich eingebürgert haben, werden zumindest im Sprechtheater der heutigen Zeit komplett über den Haufen geworfen.
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Ruby Smith Reißwolf
Alter: 33 Beiträge: 1180 Wohnort: Kenten
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10.04.2018 10:50
von Ruby Smith
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Ich kann dir nur den Tipp geben, dir einfach mal die Werke von Schiller, Goethe, Lessing, usw. anzusehen und sie dir durchzulesen. Man lernt unfassbar viel aus ihnen (auch wenn sie nicht mehr unbedingt zum Modernen Theater gehören).
Auch sehr empfehlenswert sind die Werke von Brecht, der hat Theater wieder auf eine neue Ebene gehoben.
_________________ I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.
(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery) |
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asriel66 Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 164 Wohnort: Katzenhausen
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11.04.2018 13:51
von asriel66
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Ich kann dir das Buch "Storyseller" von Robert Mc Kee empfehlen. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens, da hatte ich viel auch viel für das Theater übernommen. Wenn du Interesse hast, kannst du das gerne auch haben... dann melde dich per PN. LG
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