|
|
Autor |
Nachricht |
niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
|
27.03.2018 00:13 Wasser zum Thema von niko
|
|
|
Sieben Ziffern
Graue Frösche zwischen Pelikanen
Die Zeit flutet
Auf geflochtenen Algen
Wind greift nach den Ufern
In verdorrtem Strandtod
Stellt ein Fisch keine Frage
Schilf zählt sich wehend himmelwärts
Ein Krebs stolpert rűckwärts
Und tonlos streift die Sonne strahlend
Über diesen ausweglosen Schlick
Sieben Ziffern branden wundgeschlagen
Zwischen gierigen Kiesel
Und die Liebe wandert
Wiedergekaut zwischen Tag und Nacht
|
|
Nach oben |
|
|
KingStevie Gänsefüßchen
K Alter: 61 Beiträge: 34 Wohnort: Hamburg
|
K 27.03.2018 12:35 sieben ziffern? von KingStevie
|
|
|
sonne passt nicht
leben passt nicht
wasser passt nicht
was sind denn die 7 ziffern?
ich mag dass gedicht^^
|
|
Nach oben |
|
|
Lorraine Klammeraffe
Beiträge: 648 Wohnort: France
|
30.03.2018 13:09
von Lorraine
|
|
|
Hallo Ink.
Sieben Ziffern – mit denen ein Zeitpunkt (ein Datum) benannt werden kann. Die Szenerie: ich lese einen Strand, Wattenmeer, Ebbe, Flut (Wasser zum Thema). Die Zeit ist das Wässrige, du hast sie nur nicht, wie üblich, »verrinnen« lassen, sie »flutet« und die Ziffern branden, die Kiesel schlagen Wunden, wie es Reißzähne können. Gezeiten, wie auch Tag und Nacht: Wie in immer wiederkehrenden Gedanken wird etwas durchgekaut, vielleicht ein ›Was wäre gewesen, wenn ...‹?
Eigentlich fand und finde ich vieles, was mich veranlasst, wieder oder neu lesen zu wollen, mein Problem mit dem Text sind Stellen wie » die Zeit flutet/Auf geflochtenen Algen« oder auch das »Wiedergekaut«. Und natürlich das »Zwischen gierigen Kiesel(n)«, wobei ich das lediglich für einen Tippfehler halte.
Was mir besonders (und positiv) auffiel, ist der Eindruck des Verstummt-Seins, der sich in den meisten Bildern materialisiert, fast ist es, als betrachte man eine Fotografie oder ein kurzes Stück älterer Filmaufnahmen – ich sehe, wie der Wind »greift«, wie das Schilf bewegt wird, aber ich höre nichts. Ich glaube, es wird da etwas Vergangenes wieder und wieder angespült, »wiedergekaut« zwar, aber unwiederholbar?
Einen Gruß,
Lorraine
|
|
Nach oben |
|
|
Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
|
30.03.2018 17:06
von Mardii
|
|
|
Hallo Inkognito,
ein Bild der Verlassenheit von Menschen lese ich hier in diesem Gedicht. Vielleicht ist außer dem Betrachter dieser Szenerie niemand auf der Welt? Aber es machen sich doch Spuren Anderer breit: die geflochtenen Algen, der verdorrte Strandtod, die tonlose Sonne und anderes geben ein Zeugnis davon.
Die Frage ist, was hier gezählt wird, das Zählen spielt in jeder Strophe eine Rolle. Sieben als die magische Zahl oder gewillkürt? Aber beim Zählen spielt das Schilf eine Rolle, es zählt himmelwärts, vom Thema Wasser fort. Was am Beginn des Gedichts noch auf die benannten Wesen Frösche und Pelikane bezogen werden kann, wandelt sich zu einer Personifizierung der Zahlen:
Zitat: |
Sieben Ziffern branden wundgeschlagen |
Die Kiesel sind gierig und die Liebe wandert wiedergekaut, die Entpersönlichung ist der nächste Schritt der Entwicklung.
Das ist ein Text der nachhallt.
Bis dahin Mardii
|
|
Nach oben |
|
|
firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
|
30.03.2018 22:15
von firstoffertio
|
|
|
Ich denke bei sieben Ziffern hier an die Tage einer Woche. Und insgesamit an einen immer wiederkehrenden öden Alltag, mit dem die Zeit vergeht, von Woche zu Woche. Auch an das Bild immer wiederkehrende Gezeiten. Alles wiederholt sich, selbst die Liebe am Schluss.
|
|
Nach oben |
|
|
niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
|
02.04.2018 11:40
von niko
|
|
|
Hallo an euch und
Danke für die Kommentare! Ich persönlich finde das Gedicht sehr verquirlt und umso erfreuter bin ich, dass in den Kommentaren durchscheinend, dass erkannt wird, was ich auszudrücken beabsichtigte. Das freut mich wirklich mehr, als ihr denkt. Ich dachte, dass ich zuviel wollte, dem Leser zuviel abverlangte.
Danke!
|
|
Nach oben |
|
|
niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
|
09.04.2018 08:47
von niko
|
|
|
Muss ich mich jetzt outen?
|
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
09.04.2018 18:44
von Gast
|
|
|
Sieben Ziffern
Graue Frösche zwischen Pelikanen
Die Zeit flutet
Auf über geflochtenen (?) Algen
und Wind greift nach den Ufern
In verdorrtem Strandtod
Stellt ein Fisch keine Fragen
Schilf zählt sich wehend himmelwärts
Ein Krebs stolpert rűckwärts
Und tonlos streift die Sonne strahlend
Über diesen ausweglosen Schlick
Sieben Ziffern branden wundgeschlagen
Zwischen gierigen Kieseln
Und die Liebe wandert
Wiedergekaäut zwischen Tag und Nacht
Ja, oute dich! Mir gefällt es gut. Besonders die sieben Ziffern klingen sehr geheimnisvoll. Aber mir kommt es doch ein bisschen überladen, tw. falsch oder redundant vor - siehe oben.
Herzliche Grüße
dulce
|
|
Nach oben |
|
|
niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
|
10.04.2018 00:18
von niko
|
|
|
Identität gelüftet
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
|
Nach oben |
|
|
firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
|
10.04.2018 00:24
von firstoffertio
|
|
|
Mir gefiel dies gut:
Zitat: | Schilf zählt sich wehend himmelwärts |
Weil ich das wehend als doppeldeutig las:
weh(klag)end himmelwärts
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Buch | Buch | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|