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Psilosoph
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 23
Beiträge: 5
Wohnort: Deutschland


Beitrag17.03.2018 15:58
Menschlichkeit
von Psilosoph
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier mein erster lyrischer Versuch. Die Grundstimmung des Gedichtes ist wie ihr sicher bemerken werdet recht Misanthropisch und spiegelt nicht unbedingt meine aktuelle Denkweise wieder, aber ich denke jeder kennt die Erfahrungen der Art nach denen man sich von der "schmutzigen", triebgesteuerten Menschlichkeit am liebsten distanzieren wollen würde.



Blind und taub, oh seh sie wandeln
Seelen welchen es entrinnt
Kontrollieren sie das Handeln
oder ist es vorbestimmt

Und Versuche zu ertränken
welches Dunkel innewohnt
werden von den wahren Denkern
bloß mit blankem Hohn entlohnt

Es ist dort, und es wird sein
auch bei hellstem Tageslicht
bis zu dunklem Kerzenschein
Glaube desshalb Menschen nicht

Ward er weise wie die Zeit
wirke er doch so befreit
doch zu euer beider Leid
klebt auch an ihm die Menschlichkeit

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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag17.03.2018 16:51

von PhilipS
Antworten mit Zitat

Hallo Psilosoph,

vorweg: dies ist mein erster Versuch, auf ein Gedicht im Forum Rückmeldung zu geben. Vielleicht nimmst Du meine Anmerkungen daher cum grano salis.

Zum Formellen: Du hast ein festes Reimschema und Metrum, das Du durchhältst. Das fällt schon einmal positiv auf. In der letzten Strophe änderst Du das Schema von abab zu aabb. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist, jedenfalls stört es nicht. Das Metrum wird in der letzten Zeile gebrochen. Auch hier: könnte Absicht sein.  Falls nicht, hier ein Vorschlag: "doch zu euer beider Leid/klebt an ihm auch Menschlichkeit
Zwei Sachen: Erstens wird "deshalb" nur mit einem s geschrieben. Zweitens ist das jetzt, glaube ich, die dritte oder vierte Rückmeldung, in der ich mich veranlasst sehe, darauf hinzuweisen, dass man statt "welche/r/s" auch "der/die/das" sagen kann und eventuell sollte. Sie dazu auch die Meinungen anderer in diesem Faden. Du verlierst auch nicht das Metrum, wenn Du das anpasst.

Inhaltlich kann ich nicht viel sagen, weil sich Vieles meinem Verständnis entzieht. (Mag vielleicht an meiner mangelnden Erfahrung mit Lyrik liegen.)

Zitat:
oh seh sie wandeln


Ist das ein Satz in der Ersten Person Singular? Oder ein Imperativ (mir scheint, die letzte Strophe mit "euch beiden" spricht dafür)? Dann müsste es "sieh sie wandeln" heißen.

Zitat:
Seelen welchen denen es entrinnt

Was entrinnt ihnen?

Zitat:
Und Versuche zu ertränken
welches Dunkel innewohnt

Ich weiß nicht, wie ich diese Stelle zu verstehen habe. Meinst Du "Und Versuche (die) zu ertränken, welchen (denen) Dunkel (Dunkles) innewohnt"?
Oder "Und Versuche das (Dunkel) zu ertränken das (wem?) innewohnt"?

Bei der vierten Strophe bin ich ganz raus. Wer wird hier angesprochen, um wen geht es?

Erfahrenere Gedichtleser mögen sich hier einen Reim (blöder Witz nicht beabsichtigt) machen können. Mich verwirrt es erstmal, und zwar nicht auf die gute Art.[/spoiler][/quote]


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Psilosoph
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 23
Beiträge: 5
Wohnort: Deutschland


Beitrag17.03.2018 17:15

von Psilosoph
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank erstmal für die Rückmeldung, derartige Rückmeldungen waren exakt wofür ich mich in diesem Forum angemeldet hab. Smile

Das Reimschema der letzten Strophe war bewusst so gewälht, weil die Endungen sich an sich ja alle paaren ließen und ich fand das es auf diese Weise ein noch größeres Gewicht auf den Endvers legt.

Rechtschreibfehler rutschen mir auch gerne mal durch den Filter. Smile
Daran arbeite ich selber gerade noch.

Danke fürs aufmerksam machen, es sollte "sieh sie wandeln" lauten.

Es entrinnt die Fähigkeit zu unterscheiden ob ihre Taten tatsächlich Folgen ihrer bewussten Entscheidungen waren oder ob alles vorbestimmt war. So gesehen hat ihr Handeln zu etwas geführt was nicht der "guten Intention" entspricht und ihnen entrinnt die Fähigkeit festzustellen ob das in ihrer Verantwortung lag.

Damit sind die Versuche des "Menschen" gemeint eben ihr inneres Dunkles zu ertränken, verstecken oder zu vergessen. Welches dem Menschen nunmal nicht möglich ist.

Mit der letzten Strophe sollte der Mensch an sich aus der Perspektive des Lesers beobachtet werden. So soll Rückblickend die Interaktion mit jeglichem Menschen nochmal reflektiert werden sodass erkannt wird das einem jedem, egal wie edel dessen Intention, diese Bürde der Menschlichkeit auferliegt.

Danke für das Feedback, PhilipS
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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag17.03.2018 17:31

von PhilipS
Antworten mit Zitat

Gern geschehen smile

Zitat:
Es entrinnt die Fähigkeit zu unterscheiden ob ihre Taten tatsächlich Folgen ihrer bewussten Entscheidungen waren oder ob alles vorbestimmt war.


Verstehe. Hier könnte vielleicht ein Doppelpunkt helfen. Seelen denen es entrinnt:/Kontrollieren sie ihr Handeln ...

Dann müsstest Du aber eventuell Deinen konsequenten Verzicht auf Satzzeichen nochmal durchdenken.

Zitat:
Mit der letzten Strophe sollte der Mensch an sich aus der Perspektive des Lesers beobachtet werden. So soll Rückblickend die Interaktion mit jeglichem Menschen nochmal reflektiert werden sodass erkannt wird das einem jedem, egal wie edel dessen Intention, diese Bürde der Menschlichkeit auferliegt.


Verstehe, aber ist der Leser nicht auch ein Mensch? Vielleicht könnten die letzten zwei Verse dann lauten "Denn zu euer beider Leid/klebt an euch die Menschlichkeit". (Nur als Idee.) Jedenfalls helfen Deine Ausführungen beim Verständnis.


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Psilosoph
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 23
Beiträge: 5
Wohnort: Deutschland


Beitrag17.03.2018 18:45

von Psilosoph
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich weiß ja nicht, ich finde Satzzeichen bei Gedichten die über Kommata hinaus gehen irgendwie unästhetisch. Es nimmt mir irgendwie den Lesefluss, aber ich werde es überdenken.

Der Leser ist auch ein Mensch und trägt diese menschliche Bürde auf sich.
Deshalb das "AUCH an ihm die ..." dennoch möchte ich den Fokus auf das Äußere legen da das lyrische Ich sich ja zu gern von den Menschen abwenden möchte und nicht zu ihnen zählen.

Dazu ein Schopenhauer Zitat: "All unser Übel kommt daher, daß wir nicht allein sein können."
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