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im Entstehen begriffen (komplett)


 
 
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mathilde glaeser
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M

Alter: 39
Beiträge: 16
Wohnort: Potsdam


M
Beitrag09.07.2017 19:56
im Entstehen begriffen (komplett)
von mathilde glaeser
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Prolog


Szene zu Beginn

Der Autor wartet.

Er wartet schon seit Längerem.

Er wartet ohne etwas zu erwarten; aus der Erwartung ist er herausgewachsen.

Der Autor sitzt am offenen Fenster seines kleinen Büros, die Schreibtischlampe erlosch vor einigen Minuten; die Glühbirne offenbar durchgebrannt.

… und er wartet.

Er wartet nicht auf den sich nun ankündigenden Sonnenaufgang, obgleich er bereits seit dessen Untergang aus dem Fenster stiert, weshalb seine Augen nun schon blutunterlaufen und verquollen sind.

Er wartet auf den Beginn des Stückes, das noch geschrieben werden muss… welches er zu schreiben hat… dessen fehlende Worte ihm im Halse stecken, ihm den Magen zum Knoten verbiegen, ihm die Luft zum Atmen nehmen.

Jeden Augenblick wird sie zurück sein und sie wird etwas erwarten, von ihm erwarten… sie wird etwas erwarten, auf das sie selbst seit Längerem wartet. Auch ihre Augen werden gerötet sein von zu wenig Schlaf und zu vielem Warten, so großen Erwartungen.

Der Autor glaubt nicht, dass sie gemeinsam auf Dasselbe warten werden und als die ersten zarten Sonnenstrahlen schließlich seinen Fensterplatz erreichen, schließt er die Augen… verschließt sie vor dem kommenden Moment, der unvermeidlichen Realität und nicht zuletzt vor sich selbst.



Szene mit dem Kopf im Nacken

Eine Liebesgeschichte, ein Stück über die Liebe, eine Romanze, ein Drama, eine Realbeschreibung… was könnte das Publikum verlangen?

Der Autor wälzt die Frage zum unzähligen Mal um, lässt sich die Gedanken vermehrt durch den Kopf gehen, über die Lippen wandern, durch die Finger rinnen… nichts Konkretes will entstehen.

Er wird nervös, fühlt sich getrieben, nicht aber angetrieben zu Taten, sondern vielmehr vertrieben. Unsicherheit liegt ihm nicht, Unsicherheit führt für ihn nicht dazu alte, bekannte Wege zu verlassen, um neue auszuprobieren, um ins Unbekannte zu springen und sich in Aufregung, Erwartung, Vorfreude aufzulösen.

Keine Zeit … nicht dafür…

Zurück zum Anfang!

Ein Stück…

Wie viele Akte hat eine Liebe?

Sind es immer fünf?

Immer nach Aristoteles?

Die Begegnung, das Interesseentwickeln, das Zusammenkommen, der Alltag, das Unvermeidliche…

Fünf als Zahl gefällt ihm.



Akt 1


Die Begegnung


Szene unter Menschen
Ein Tag, nicht wie jeder andere und doch auch nichts Besonderes. Was war es? Ein Freitag? Nein, ein Donnerstag… wie immer zu viel zu tun und kaum Zeit sich über den Sinn oder Unsinn Gedanken zu machen.

Er war gelangweilt.

Die Woche voll beschäftigt, doch es wollte ihn einfach nicht interessieren; nicht genug, um ihn bei Laune zu halten, nicht annähernd genug, um ihn dazu zu bringen emotional beteiligt zu interagieren, noch weniger, um dergleichen zu investieren.

Stand er am Bahnhof oder im Foyer eines Kaufhauses, vielleicht im Wartebereich eines Arztes oder eines Kinosaals?

Wenn er lediglich die Menschen betrachtete, konnte er sich nicht sicher sein… zuerst eine angespannte Ruhe, dann Start gemurmelter Gespräche, später ein Rauschen von Stimmen… bis plötzlich etwas geschieht… eine Durchsage über Lautsprecher, das Aufrufen eines Namens, das sich anbahnende Öffnen von Saaltüren… ein allgemeines Luftanhalten, ein Lauschen in Erwartung, ein Augenbrauenhochziehen, ein Kopf zur Seiteneigen… ein kurzes Räuspern und die Welt dreht sich weiter wie gehabt.

Ein langes Schließen der Augen, kein Blinzeln, ein eindeutiges Dunkler-werden hinter Lidern bevor das Licht und die Kontraste wieder deutlich werden… Langeweile… obwohl weder am Bahnhof, im Kaufhaus, beim Arzt oder im Kino, aber unter Menschen. Nach dem diesmaligen Räuspern hatte eine Band angefangen zu spielen und mit ihr sich die Aufmerksamkeit Aller auf einmal entgegen der Bühne gerichtet.

Aller, bis auf seiner und ihrer.

Er war ihr begegnet, jetzt wollte er sie kennenlernen.



Szene inmitten von Stühlen

Es fühlt sich an wie Schachtelsätze… er spürt es genau; tief in den Eingeweiden und vor dem inneren Auge.

Die Worte… die ersten, die so über alle Maßen wichtigen, stets unterschätzten,  die eine niedliche Anekdote einführenden, verdammten ersten Worte beim Begegnen… „Für Jemanden, der vom Worte aneinanderreihen lebt, stellst du dich ganz schön an.“, zischte er in sich hinein, während er sich ihr langsamen Schrittes zu nähern versuchte.

Noch tönte die Musik, noch jubelten die Gäste, immer noch blickte sie unbeteiligt drein.

Einen Cocktail in der linken Hand, das Glas fest umklammert; ein Caipirinha dem Anschein nach. Der schwierigste Drink in seinen Augen, obgleich man meinen sollte, es wäre keine Aufgabe diesen zu mixen. Man sollte das meinen, aber oft genug wird das Verhältnis nicht beachtet – zu viel Cachaca, zu wenig brauner Zucker, die Limetten mit irgendeinem Sirup unterdrückt… fast schon eine Bürde die Brühe dann genießen zu wollen; ein Gesprächseinstieg?

Aber nein, er könnte überheblich wirken… er war es natürlich auch, doch wer gibt das schon freiwillig zu. So etwas gehört herausgefunden, nachdem man versucht hat, solche Eigenheiten so lange wie möglich hinter klugen Wortwitzen zu verbergen. Und immer ein Lächeln im Gesicht.

Ein breites Grinsen würde sie sicher ablehnen… ihre Augen erschienen zu alt dafür, älter als sie selbst es war. Sie verrieten ihm ein Leben, das in seiner Kürze gefüllt war von Erfahrungen – Erfahrenes, Erlebtes, Erdachtes, welches tief vergraben lag und unentdeckt bleiben wollte. Damit konnte auch er mehr als dienen… geteiltes Leid und so weiter; als Satzanfang wohl eher ungeeignet.

Platte Sprüche, Klischees und Augenzwinkern waren unter seiner Würde.

Letztlich stand er ihr gegenüber, der Weg war kürzer als geplant, die Bar fast leblos, denn Alles wandte ihnen den Rücken zu… der Augenblick beinahe friedlich in seiner Lautstärke. Er starrte sie an, griff nach dem Getränk – es war zu süß. Einen Schuss Wasser später lächelte sie ihn mild an; er hatte sie kennengelernt.



Akt 2


Das Interesseentwickeln


Szene unter Sternenhimmeln
Und so begann es!

Beinahe täglich suchte er sie auf. Nicht mit Blumen oder Schokolade, sondern dem Geschenk des Schweigens.

Sie trafen sich sobald das gesellige Treiben auf den Wegen abnahm, zeigten sich gegenseitig die Welt beim Aufsuchen der liebsten oder verhasstesten Orte, beim Wandern durch Wälder über weite Ebenen, enge Gassen, zu stark beleuchteten Straßen und Feldwegen im Licht des Mondes… und fast immer schwiegen sie.

Es herrschte eine Stille, die von Frieden und Einigkeit sprach, ohne Worte ganze Gespräche auszufüllen fähig war, eine Leichtigkeit mitbrachte in ihrer Schwere… er, der immer ein Mann der vielen Worte gewesen war, genoss dieses befremdliche Gefühl, diese Einzigartigkeit ihrer Kommunikation; so voller Verstehen, Verständnis und ohne Chance für Ausflüchte.

Denn die Fähigkeit sich in großen Worten zu äußern, in der Lage zu sein farbenfroh recht wenig Inhalt in sehr viel Text zu packen, auch auf ungestellte Fragen eine Antwort zu finden oder Probleme zu schaffen durch eine übersteuerte Komplexität, ist nicht gleichzusetzen mit Wahrhaftigkeit. Worte besitzen eine ganz eigene Macht, sie lehren, heilen, beschwichtigen, verbinden, trennen, traumatisieren, verletzen, bremsen… Text kann die Welt bewegen, aber auch jedes Inhalts entbehren, er kann Zusammenhalt schaffen und missbraucht werden.

Eine Sprache zu haben, ganz gleich welcher Natur, sich mitteilen und ausdrücken zu können, ist etwas Vitales!

Jemanden zu finden, mit dem man schweigen kann, ohne das Gefühl der permanenten Notwenigkeit sich erklären… sich rechtfertigen zu müssen, ist etwas Kostbares.

Er glaubte sie zu kennen beim ersten Blick in ihre Augen, doch um sie wirklich zu verstehen, musste er lernen auf unbekannten Wegen zu wandeln, musste er seine Faszination in Etwas von Bestand  ummünzen, musste er Zutrauen und Vertrauen entwickeln, musste er herausfinden, ob ihm all Das überhaupt lag.



Akt 3


Das Zusammenkommen


Zwischen den Szenen. Bei Kerzenlicht und zwei Fingerbreit Wilthener

Träume einer anderen, weniger bedächtigen, aber umso lauteren Stille oder vielmehr deren Störung lassen den Autor mit einem schweren Seufzer auf den Lippen erwachen.

Zum Schreiben scheint es ihm zu spät; das Licht dafür zu schummrig, die Gedanken zu verklebt… noch zu unwirklich… irgendwo zwischen Begehren und Bedürfnis.

Ein Lächeln auf den Lippen, ein Vermissen… ein Griff zum Telefon… kein Durchkommen… Festnetz besetzt, Mobilfunk außer Betrieb…

Die Züge verspannt, ein Sehnen… ein weiterer Griff zur Flasche…

Die Banalität des Ganzen in klaren Zügen vor Augen… Kichern und schüchterne Zurückhaltung zu Beginn… Romantik am Ende… das Zusammenkommen dazwischen und wieder von vorn… bis dass es kein Geheimnis mehr gibt, bis dass er Karten zeichnen, Gemälde malen, Skulpturen formen kann; wie sonst in Worte zu kleiden? Wie darzustellen? Wie auszuleuchten?

Fantasie des Publikums; bestimmt!

Improvisation der Schauspieler; sicherlich!

Entscheidungen des Regisseurs; eindeutig!

Ein wenig Vorstellungsvermögen, Eigeninitiative und Mitarbeit sollte verlangt werden können.



Akt 4

Der Alltag


Szene hinter verschlossenen Türen

Das gemeinsame Umherziehen, das Erkunden neuer Wege, das Meiden anderer Menschen, die Flucht vor dem unnachgiebigen Tageslicht fand kein abruptes Ende, sondern schlich sich in der Notwendigkeit des Alltäglichen aus.

Nie war er gewillt gewesen, es soweit kommen zu lassen… zuzulassen, dass der Funke des Unbekannten verglühen konnte. Immer ging das auch schneller als erhofft… die nackte Angst der Erwartung im Nacken… denn sie würde Etwas erwarten, Sehnsüchte verweben wollen, Schubladen frei machen und Schlüssel erhoffen.

Überzeugt niemals entsprechen zu können, hatte er es stets vorgezogen mit harschen Worten, humorlosem Lachen und kaltem Blick die Tür zum Miteinander zu schließen bevor jemand mit hineintreten konnte, um ihm letztlich dann doch enttäuscht den Rücken zu zukehren. Sie aber fand den Witz in jedem seiner Worte… kitzelte, knuffte, küsste bis das Lachen ehrlich ward… hielt seinem Blick stand.

Sie schien seine Ausnahme… für sie wollte er die Tür geöffnet lassen, wenn auch nur einen Spalt… wollte sich öffnen… wünschte sich das Zutrauen, die Kraft, die sie zu sehen glaubte.

So wusch die Realität der Wiederholung über seine Traumblase…  routinierte Handgriffe, eingespielte Wortgefechte, Warten auf das Alleinsein und immer unter Leuten…

Seine Worte wurden sanft, das Lachen erfüllt, er schloss seine Augen… er wollte; für sie wollte er!



Akt 5


Das Unvermeidliche


Szene am Ende des Weges

Auflösen missfiel ihm… sich auf die andere Person einzulassen, Partnerschaften einzugehen, kompromissbereit zu sein, erschien ihm wie Selbstaufgabe und führte letztendlich stets zum Unvermeidlichen…

Aber musste eben Dies auch immer etwas Schlechtes sein? War es wirklich nötig Veränderungen, welche der Definition nach unvermeidlich sind, allzeit in Frage zu stellen oder gar direkt abzulehnen? Führte eine solche Lebensart nicht unweigerlich zum Stillstand eines Solchen?

Ist man genügsam mit Allem, fühlt sich sicher und behütet so erschüttert jede Form des Wandels den offenbaren Frieden. Natürlich schafft eine gewisse Anspruchslosigkeit, eine Zurücknahme in den eigenen Wünschen auch ein Wohlfühlen mit sich und der Welt, doch Veränderungen anzunehmen, ihnen mit Mut und Achtsamkeit in gleichen Maßen entgegenzutreten ohne sie beharrlich zu fürchten und sich dadurch zugleich auch möglichen positiven Folgen zu entziehen, ist substanziell.

All das war ihm mehr als klar.

Er lehnte Veränderungen auch nicht per se ab; nicht mehr. Lebenserfahrung  brachte die nötige Einsicht. Doch sein Herz zu öffnen und Beziehungen über die Banalität des buchstäblichen Zusammenkommens hinaus wachsen zu lassen, stand auf einem ganz anderen Blatt… dieses war eingerissen, vergilbt, mit verblassten und kaum mehr lesbaren Versprechungen darauf…

Mit Menschen Verbindungen einzugehen und sich eine Zukunft aus diesen zu erhoffen, war bisher, war vor der Zeit mit ihr, lediglich eine Träumerei gewesen, derer er sich seit langem nicht mehr hinzugeben vermocht hatte. Dafür gab es ausreichend Gründe, welche nicht nur in Worten wie Verunsicherung, Kompromittierung, Vertrauensmissbrauch, Ablehnung und Zweifel in großen Lettern auf glänzendem Papier ihren Ausdruck fanden…

Ein tiefer Atemzug, ein hörbares Schlucken, ein Räuspern…

Standhaft hielt sie noch immer seinen Blick, die Tränen noch nicht rinnend, die Augen strahlend im beginnenden Tageslicht… etwas Schöneres hatte er noch nie gesehen…

Seine Fäuste hatte sie gelöst, die Finger nicht mehr zittrig in ihrer Hand, den gemeinsamen Weg vor Augen hallte ihr beider Lachen noch lange nach.



Vorhang


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Beitrag14.02.2018 07:04

von Pickman
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Liebe mathilde glaeser,

Du hast einen überaus interessanten Ansatz gewählt, den Du sogar über verschiedene Threads hinweg beibehältst.

Damit meine Kommentare nicht am Ziel vorbei laufen, wüsste ich gerne mehr über Deine Intention, damit ich sie zu meinem Maßstab machen kann.

Liebe Grüße

Pickman


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mathilde glaeser
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Beitrag15.02.2018 20:42

von mathilde glaeser
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Hallo Pickman,

danke für deinen Kommentar.

"im Entstehen begriffen" hatte ich ursprünglich geschrieben um meine damalige Schreibblockade zu überwinden.
Mein Autor, der nur wenig von der Welt bzw. den Themen versteht über die er schreiben soll, versucht sich an einem Theaterstück über die Liebe und scheitert etwas daran. Erkennt aber gleichzeitig einige Wahrheiten über sich und seine Geliebte/Liebe/Muse.

Hab nur einen Auszug reingestellt... im Ganzen schreibt der Autor sein Stück, welches immer wieder mit "Zwischenszenen" unterbrochen wird, in welchen sich die eigentliche Geschichte abspielt...

Die Geschichte ist mittlerweile Teil einer Reihe.

Besten Gruß

Mathilde


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mathilde glaeser
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Beitrag15.02.2018 20:46
p.s.
von mathilde glaeser
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wenn du magst stelle ich einfach die gesamte Geschichte ein

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Beitrag15.02.2018 23:36

von Pickman
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mathilde glaeser hat Folgendes geschrieben:
Mein Autor, der nur wenig von der Welt bzw. den Themen versteht über die er schreiben soll, versucht sich an einem Theaterstück über die Liebe und scheitert etwas daran. Erkennt aber gleichzeitig einige Wahrheiten über sich und seine Geliebte/Liebe/Muse.


Liebe mathilde glaeser,

ich hab mal ne Weile gerne Dramen gelesen (Shakespeare, Kleist, Fo/Rame, ...) und ich habe große Lust, auch Deines zu lesen, wenn es fertig ist; denn der Pitch ist Klasse.

Aber ich sehe mich nicht in der Lage, den Entwurf eines Dramas sinnvoll zu kritisieren.

Ich kann mir denken, dass Du unter Foren-Übersicht -> Sonstiges -> Theaterstück Gleichgesinnte findest und drücke Dir die Daumen.

Liebe Grüße

Pickman


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Beitrag17.02.2018 19:51

von mathilde glaeser
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Hallo Pickman,

danke dir... werds unter Theater reinstellen. Würde mich freuen, wenn du dazu trotzdem was sagst, wenn du magst. Hatte versucht das Theaterthema etwas zu drehen und möchte gern mit dem Autor und seiner Muse weiter arbeiten, um mit auch andere Genres anzutippen.

besten Gruß Mathilde

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Beitrag17.02.2018 20:09
im Enstehen begriffen (komplett)
von mathilde glaeser
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Prolog



Szene zu Beginn

Der Autor wartet.

Er wartet schon seit Längerem.

Er wartet ohne etwas zu erwarten; aus der Erwartung ist er herausgewachsen.

Der Autor sitzt am offenen Fenster seines kleinen Büros, die Schreibtischlampe erlosch vor einigen Minuten; die Glühbirne offenbar durchgebrannt.

… und er wartet.

Er wartet nicht auf den sich nun ankündigenden Sonnenaufgang, obgleich er bereits seit dessen Untergang aus dem Fenster stiert, weshalb seine Augen nun schon blutunterlaufen und verquollen sind.

Er wartet auf den Beginn des Stückes, das noch geschrieben werden muss… welches er zu schreiben hat… dessen fehlende Worte ihm im Halse stecken, ihm den Magen zum Knoten verbiegen, ihm die Luft zum Atmen nehmen.

Jeden Augenblick wird sie zurück sein und sie wird etwas erwarten, von ihm erwarten… sie wird etwas erwarten, auf das sie selbst seit Längerem wartet. Auch ihre Augen werden gerötet sein von zu wenig Schlaf und zu vielem Warten, so großen Erwartungen.

Der Autor glaubt nicht, dass sie gemeinsam auf Dasselbe warten werden und als die ersten zarten Sonnenstrahlen schließlich seinen Fensterplatz erreichen, schließt er die Augen… verschließt sie vor dem kommenden Moment, der unvermeidlichen Realität und nicht zuletzt vor sich selbst.



Szene am Schreibtisch

„Die wollen eine Liebesgeschichte. Sie sagen, das verkauft sich besser. Sie sagen, es ist das Einzige, was ich tun kann, um das Publikum zu halten… das ist jetzt gefragt!“, ein Seufzer gefolgt vom üblichen Kopfschütteln, „ Sicher… aber… hattest du…? Warst du…? Wie willst du ohne Erfahrung…?“, ein hörbares Schlucken der Worte, ein tiefer Atemzug, ein zweiter tiefer Atemzug, „Okay, ich weiß du hattest Geliebte, aber warst du verliebt? Wolltest du dich verlieren, alles geben, alles versprechen, vollkommen vertrauen, beschützen und gehalten werden?“

„Ich… es … ich war wie besessen und wollte besitzen.“

Ein betretender Blick nach unten gerichtet, nach den passenden Worten suchend: „Aber wolltest du bleiben nachdem du ‚Besitz ergriffen‘ hast? Investieren, lernen, verstehen, Kompromisse eingehen, wolltest du geben und nehmen im Gleichgewicht zueinander?“

„Die sagen die Geschichte benötigt eine Liebesgeschichte, etwas, was die Leute kennen, womit sie sich identifizieren können, etwas, was sie selbst suchen, schon gefunden haben oder ewig vermissen werden. Soviel weiß ich darüber…“

Enttäuschung und Wut, den Wunsch Gewaltvoll zu handeln gerade noch unterdrückend: „Wie, verdammt nochmal, willst du über Gefühle schreiben? Du, der du noch nie geliebt hast!“

„Ich habe versucht dich zu lieben…“

Tränen in den Augen nicht mehr zurückhaltend: „… vielleicht solltest du darüber schreiben… vielleicht findest du dann heraus, warum ich geblieben bin, obgleich ich mich mehr als einmal mit dir unterhalten habe… und bitte… erklär es mir anschließend.“

Der Autor bleibt erneut allein zurück, die Zigarette ohne Zug abgebrannt, die Asche in den Tasten versinkend, die müden Augen gen Bildschirm gerichtet. „Die wollen eine Liebesgeschichte; wie schwer kann das sein?“

….

Szene mit dem Kopf im Nacken

Eine Liebesgeschichte, ein Stück über die Liebe, eine Romanze, ein Drama, eine Realbeschreibung… was könnte das Publikum verlangen?

Der Autor wälzt die Frage zum unzähligen Mal um, lässt sich die Gedanken vermehrt durch den Kopf gehen, über die Lippen wandern, durch die Finger rinnen… nichts Konkretes will entstehen.

Er wird nervös, fühlt sich getrieben, nicht aber angetrieben zu Taten, sondern vielmehr vertrieben. Unsicherheit liegt ihm nicht, Unsicherheit führt für ihn nicht dazu alte, bekannte Wege zu verlassen, um neue auszuprobieren, um ins Unbekannte zu springen und sich in Aufregung, Erwartung, Vorfreude aufzulösen.

Keine Zeit … nicht dafür…

Zurück zum Anfang!

Ein Stück…

Wie viele Akte hat eine Liebe?

Sind es immer fünf?

Immer nach Aristoteles?

Die Begegnung, das Interesseentwickeln, das Zusammenkommen, der Alltag, das Unvermeidliche…

Fünf als Zahl gefällt ihm.


Akt 1


Die Begegnung



Szene unter Menschen

Ein Tag, nicht wie jeder andere und doch auch nichts Besonderes. Was war es? Ein Freitag? Nein, ein Donnerstag… wie immer zu viel zu tun und kaum Zeit sich über den Sinn oder Unsinn Gedanken zu machen.

Er war gelangweilt.

Die Woche voll beschäftigt, doch es wollte ihn einfach nicht interessieren; nicht genug, um ihn bei Laune zu halten, nicht annähernd genug, um ihn dazu zu bringen emotional beteiligt zu interagieren, noch weniger, um dergleichen zu investieren.

Stand er am Bahnhof oder im Foyer eines Kaufhauses, vielleicht im Wartebereich eines Arztes oder eines Kinosaals?

Wenn er lediglich die Menschen betrachtete, konnte er sich nicht sicher sein… zuerst eine angespannte Ruhe, dann Start gemurmelter Gespräche, später ein Rauschen von Stimmen… bis plötzlich etwas geschieht… eine Durchsage über Lautsprecher, das Aufrufen eines Namens, das sich anbahnende Öffnen von Saaltüren… ein allgemeines Luftanhalten, ein Lauschen in Erwartung, ein Augenbrauenhochziehen, ein Kopf zur Seiteneigen… ein kurzes Räuspern und die Welt dreht sich weiter wie gehabt.

Ein langes Schließen der Augen, kein Blinzeln, ein eindeutiges Dunkler-werden hinter Lidern bevor das Licht und die Kontraste wieder deutlich werden… Langeweile… obwohl weder am Bahnhof, im Kaufhaus, beim Arzt oder im Kino, aber unter Menschen. Nach dem diesmaligen Räuspern hatte eine Band angefangen zu spielen und mit ihr sich die Aufmerksamkeit Aller auf einmal entgegen der Bühne gerichtet.

Aller, bis auf seiner und ihrer.

Ihr Blick strahlte etwas Bekanntes und doch aufregend Fremdes aus, aus ihrer Haltung sprach seine Langeweile, eine verwandte Gleichgültigkeit, eine erzwungene Beteiligung… sie war mit den Bandmitgliedern befreundet, aber desinteressiert an deren Kunst… anwesend aus Teilhabe, aus Rücksicht auf Gefühle, aus Gründen, die tiefer gingen als alles, was er je verstand, je verstehen würde.

Der Wunsch der einzige Grund ihrer gerichteten Hingabe zu sein, ihre ungeteilte Beachtung zu finden, zu versinken in ihrer Hingabe, ihre volle Geistesgegenwärtig zu spüren, begann sich zu festigen… meißelte sich ein in seinen Verstand, vibrierte in seinen Fingern, pulsierte in seinem Blut… führte zu einer fast lächerlichen Synonymsuche.

Er war ihr begegnet, jetzt wollte er sie kennenlernen.



Zwischen den Szenen. Mit dem Kopf auf der Tischplatte

Entdeckt heißt nicht begegnet!

War das nur ein Prolog oder passt das in den ersten Akt?

Ist es das bloße Anhäufen von Worten? Das Vergrößern der Wortanzahl? Oder vielleicht lediglich eine schwache Wahl derselbigen?

Ist es kurz nach dem Beginn einfach nur der Versuch das Notwendige aufzuschieben, das Eigentliche aufzublasen, um dem Unvermeidlichen zu entgehen?

Steif sein Nacken, schwer die Beine, taub die Finger… vor Anspannung, vor Erwartung bis der Kiefer schmerzt, bis die Zähne zu splittern drohen.

Ich folgte ihr, verfolgte ich sie?

Wollte sie ansprechen, beeindrucken mit aufgesetztem Selbstvertrauen, unterdrückter Erregung, versteckter Verunsicherung… einem bedeutungslos beladenem Wortschatz.

…zu früh, zu viel und doch nie genug; aber sie versprach etwas Neues, Aufregendes… Zerbrechliches?



Szene inmitten von Stühlen

Es fühlt sich an wie Schachtelsätze… er spürt es genau; tief in den Eingeweiden und vor dem inneren Auge.

Die Worte… die ersten, die so über alle Maßen wichtigen, stets unterschätzten,  die eine niedliche Anekdote einführenden, verdammten ersten Worte beim Begegnen… „Für Jemanden, der vom Worte aneinanderreihen lebt, stellst du dich ganz schön an.“, zischte er in sich hinein, während er sich ihr langsamen Schrittes zu nähern versuchte.

Noch tönte die Musik, noch jubelten die Gäste, immer noch blickte sie unbeteiligt drein.

Einen Cocktail in der linken Hand, das Glas fest umklammert; ein Caipirinha dem Anschein nach. Der schwierigste Drink in seinen Augen, obgleich man meinen sollte, es wäre keine Aufgabe diesen zu mixen. Man sollte das meinen, aber oft genug wird das Verhältnis nicht beachtet – zu viel Cachaca, zu wenig brauner Zucker, die Limetten mit irgendeinem Sirup unterdrückt… fast schon eine Bürde die Brühe dann genießen zu wollen; ein Gesprächseinstieg?

Aber nein, er könnte überheblich wirken… er war es natürlich auch, doch wer gibt das schon freiwillig zu. So etwas gehört herausgefunden, nachdem man versucht hat, solche Eigenheiten so lange wie möglich hinter klugen Wortwitzen zu verbergen. Und immer ein Lächeln im Gesicht.

Ein breites Grinsen würde sie sicher ablehnen… ihre Augen erschienen zu alt dafür, älter als sie selbst es war. Sie verrieten ihm ein Leben, das in seiner Kürze gefüllt war von Erfahrungen – Erfahrenes, Erlebtes, Erdachtes, welches tief vergraben lag und unentdeckt bleiben wollte. Damit konnte auch er mehr als dienen… geteiltes Leid und so weiter; als Satzanfang wohl eher ungeeignet.

Platte Sprüche, Klischees und Augenzwinkern waren unter seiner Würde.

Letztlich stand er ihr gegenüber, der Weg war kürzer als geplant, die Bar fast leblos, denn Alles wandte ihnen den Rücken zu… der Augenblick beinahe friedlich in seiner Lautstärke. Er starrte sie an, griff nach dem Getränk – es war zu süß. Einen Schuss Wasser später lächelte sie ihn mild an; er hatte sie kennengelernt.


Akt 2


Das Interesseentwickeln



Zwischen den Szenen. Auf der Terrasse

„Wie geht es dir?“

Eine Frage, die, beantwortete er diese ehrlich Anschlussfragen nach sich zöge, welche er nicht minder verabscheuen würde; drum schwieg er.

„Wie geht es mit dem Stück voran?“

Ähnlich der Frage nach dem Wohlbefinden- keine klare Antwort in Sichtweite. „Der 2. Akt steht schon.“

Wie oft hatte er diesen Satz inzwischen schon ausgesprochen? Wann käme endlich der Zeitpunkt, da dieser der Realität entspräche?

In Wahrheit kam er einfach nicht voran, obgleich im Grunde alles klar genug erschien – wenigstens im besagten 2. Akt- Lediglich das darauffolgende lag noch stur im Nebel seiner selbst verborgen. Was nicht unbedingt schlimm sein sollte, schließlich benötigt ein kreativer Prozess mitunter Zeit. Nein, es wäre nicht dramatisch gäbe es diesen verfluchten Erwartungsdruck nicht; hätte er keine deadline vor Augen…

Ein Räuspern holt ihn zurück ins Gespräch und große Augen geben den Hinweis etwas verpasst zu haben. Zumal seine ins Blaue geschossene Bemerkung „Ja, ich bin ganz deiner Meinung.“ wohl nicht angebracht gewesen war, zumindest wenn die mittlerweile in Falten gezogene Stirn irgendetwas zu bedeutet hat.

Dass sein Gesprächspartner darauf verzichtet sich zu wiederholen, zeigt ihm ein allgemeines Verständnis für seine durchaus bekannte Art sich in den eigenen Gedanken zu verlieren an oder eben ein Aufgeben, ein Drüberstehen, ein Sich-nicht-mehr-dafür-interessieren.

Weitere sich scheinbar endlos ziehende Sekunden gehen ins Land ohne dass ein weiteres Wort verloren wird.

„In Ordnung, ich werd dann mal wieder…“, ein Blick auf die Armbanduhr, „… hab da noch einen Termin…“, ein fast unmerkliches Kopfschütteln, „…war schön dich zu sehen.“

Kurz überlegt der Autor noch eine Floskel des Abschieds nachzuwerfen, sie wenn möglich zurück zu halten.

Die Geliebte aber ist schon um die nächste Ecke gezogen bevor sich sinnvolle Worte auf seine Zunge legen, über seine Lippen rollen können; auch reine Plattitüden wären angebrachter als sein Schweigen… als sein sie-wieder-einmal-ziehen-lassen… eine Erkenntnis, ein Fortschritt, ein Zu-spät-dafür.

So bleibt er zurück mit lauwarmen Weinbrand, abgebrannter Zigarette und leeren Blickes – ganz so, wie er sich einen Erfolg suchenden Schriftsteller immer erdacht hatte…



Szene bei Tagesanbruch

Eine angemessene Zeit abzuwarten, um sie wiederzutreffen, um nie begonnene Gespräche zu beenden, um eventuell vorerst lediglich aus der Ferne, aus der schützenden Glocke des Telefongesprächs oder sogar nur durch Kurznachrichten Kontakt zu suchen, aufzubauen, weiterzuführen, zu halten… erschien ihm mehr als unbequem; unmöglich sogar.

Ab wann ist Zeit angemessen? Wie kann dieses abstrakte Konstrukt, welches stets im Verhältnis mit der Wahrnehmung betrachtet gehört, mit der persönlichen Wahrnehmung wohlbemerkt, überhaupt als etwas gemessen werden, das angemessen ist? Fasst eine solche Wortwahl nicht schon die Meinung Vieler mit ein? Sollte nicht ein Jeder für sich selbst passende Zeitparameter stellen? Zumal Zeitfenster immer eine Endlichkeit mit sich bringen, eine Notwendigkeit der Handlung in eben Diesem, um es nicht zu verpassen… so argumentierte er nun da er seine neue Bekannte nachhause begleitete.

Sie trug ein Lächeln im Gesicht, von welchem er überzeugt war, nie genug bekommen zu können… auch das verriet er ihr.

Desweiteren kam er nicht umhin zu erwähnen, wie er es im Normalfall vermied Menschen wiederzutreffen, wie er eigentlich stets das Zusammenkommen vorzog, um das Interesse erst gar nicht verlieren zu können… sie blickte ihn mit strahlenden Augen an.

Strahlend, denn sie reflektierten das Laternenlicht. Ihr Lächeln hatte sich gelöst und da er spürte, dass sie auch die Bekanntschaft lösen würde, ergriff er ihre Hand: „Für dich will ich mich interessieren lernen! Für dich werde ich passende Worte finden! Für dich werde ich angemessene Zeiten ergründen! Für dich …“, sie zog ihn heran, schloss ihn kurz, zu kurz, in ihre Arme, nickte ihm zu und ließ ihn vor verschlossener Türe zurück.

„Dir werde ich zuhören!“, hinterließ er als Nachricht auf ihrer Schwelle.



Szene unter Sternenhimmeln

Und so begann es!

Beinahe täglich suchte er sie auf. Nicht mit Blumen oder Schokolade, sondern dem Geschenk des Schweigens.

Sie trafen sich sobald das gesellige Treiben auf den Wegen abnahm, zeigten sich gegenseitig die Welt beim Aufsuchen der liebsten oder verhasstesten Orte, beim Wandern durch Wälder über weite Ebenen, enge Gassen, zu stark beleuchteten Straßen und Feldwegen im Licht des Mondes… und fast immer schwiegen sie.

Es herrschte eine Stille, die von Frieden und Einigkeit sprach, ohne Worte ganze Gespräche auszufüllen fähig war, eine Leichtigkeit mitbrachte in ihrer Schwere… er, der immer ein Mann der vielen Worte gewesen war, genoss dieses befremdliche Gefühl, diese Einzigartigkeit ihrer Kommunikation; so voller Verstehen, Verständnis und ohne Chance für Ausflüchte.

Denn die Fähigkeit sich in großen Worten zu äußern, in der Lage zu sein farbenfroh recht wenig Inhalt in sehr viel Text zu packen, auch auf ungestellte Fragen eine Antwort zu finden oder Probleme zu schaffen durch eine übersteuerte Komplexität, ist nicht gleichzusetzen mit Wahrhaftigkeit. Worte besitzen eine ganz eigene Macht, sie lehren, heilen, beschwichtigen, verbinden, trennen, traumatisieren, verletzen, bremsen… Text kann die Welt bewegen, aber auch jedes Inhalts entbehren, er kann Zusammenhalt schaffen und missbraucht werden.

Eine Sprache zu haben, ganz gleich welcher Natur, sich mitteilen und ausdrücken zu können, ist etwas Vitales!

Jemanden zu finden, mit dem man schweigen kann, ohne das Gefühl der permanenten Notwenigkeit sich erklären… sich rechtfertigen zu müssen, ist etwas Kostbares.

Er glaubte sie zu kennen beim ersten Blick in ihre Augen, doch um sie wirklich zu verstehen, musste er lernen auf unbekannten Wegen zu wandeln, musste er seine Faszination in Etwas von Bestand  ummünzen, musste er Zutrauen und Vertrauen entwickeln, musste er herausfinden, ob ihm all Das überhaupt lag.


Akt 3


Das Zusammenkommen


Zwischen den Szenen. Bei Kerzenlicht und zwei Fingerbreit Wilthener

Träume einer anderen, weniger bedächtigen, aber umso lauteren Stille oder vielmehr deren Störung lassen den Autor mit einem schweren Seufzer auf den Lippen erwachen.

Zum Schreiben scheint es ihm zu spät; das Licht dafür zu schummrig, die Gedanken zu verklebt… noch zu unwirklich… irgendwo zwischen Begehren und Bedürfnis.

Ein Lächeln auf den Lippen, ein Vermissen… ein Griff zum Telefon… kein Durchkommen… Festnetz besetzt, Mobilfunk außer Betrieb…

Die Züge verspannt, ein Sehnen… ein weiterer Griff zur Flasche…

Die Banalität des Ganzen in klaren Zügen vor Augen… Kichern und schüchterne Zurückhaltung zu Beginn… Romantik am Ende… das Zusammenkommen dazwischen und wieder von vorn… bis dass es kein Geheimnis mehr gibt, bis dass er Karten zeichnen, Gemälde malen, Skulpturen formen kann; wie sonst in Worte zu kleiden? Wie darzustellen? Wie auszuleuchten?

Fantasie des Publikums; bestimmt!

Improvisation der Schauspieler; sicherlich!

Entscheidungen des Regisseurs; eindeutig!

Ein wenig Vorstellungsvermögen, Eigeninitiative und Mitarbeit sollte verlangt werden können.


Akt 4


Der Alltag



Szene hinter verschlossenen Türen

Das gemeinsame Umherziehen, das Erkunden neuer Wege, das Meiden anderer Menschen, die Flucht vor dem unnachgiebigen Tageslicht fand kein abruptes Ende, sondern schlich sich in der Notwendigkeit des Alltäglichen aus.

Nie war er gewillt gewesen, es soweit kommen zu lassen… zuzulassen, dass der Funke des Unbekannten verglühen konnte. Immer ging das auch schneller als erhofft… die nackte Angst der Erwartung im Nacken… denn sie würde Etwas erwarten, Sehnsüchte verweben wollen, Schubladen frei machen und Schlüssel erhoffen.

Überzeugt niemals entsprechen zu können, hatte er es stets vorgezogen mit harschen Worten, humorlosem Lachen und kaltem Blick die Tür zum Miteinander zu schließen bevor jemand mit hineintreten konnte, um ihm letztlich dann doch enttäuscht den Rücken zu zukehren. Sie aber fand den Witz in jedem seiner Worte… kitzelte, knuffte, küsste bis das Lachen ehrlich ward… hielt seinem Blick stand.

Sie schien seine Ausnahme… für sie wollte er die Tür geöffnet lassen, wenn auch nur einen Spalt… wollte sich öffnen… wünschte sich das Zutrauen, die Kraft, die sie zu sehen glaubte.

So wusch die Realität der Wiederholung über seine Traumblase…  routinierte Handgriffe, eingespielte Wortgefechte, Warten auf das Alleinsein und immer unter Leuten…

Seine Worte wurden sanft, das Lachen erfüllt, er schloss seine Augen… er wollte; für sie wollte er!



Zwischen den Szenen. Am Ufer

„Wer ist sie?“, ein Fragen mit belegter Stimme.

„Wen meinst du?“

„Sie, welche dir in die Augen blickt… sie kommt mir bekannt vor… warum?“, ein kurzes Schluchzen mit geballter Faust, linke Hand und zittrigen Fingern, rechte Hand, „…vielleicht habe ich einst ein Bild von ihr gesehen; eins von deinen alten Photos, du weißt schon, die du immer versteckt hältst…“, verschlucken der Worte, die noch fallen wollten, „Wie heißt sie?“

„Sie hat keinen Namen… ich kenne ihn nicht… sie hat ihn mir nie verraten… ich habe nie gefragt…ich verstehe nicht, warum sie dir bekannt vorkommt!

Sie ist sonst nur ein Schatten, eine Stimme, ein Schrei meines Selbst. Ich kann sie normalerweise gut verstecken hinter jedem Scherz, jedem Ratschlag, jedem Moment in Gesellschaft… sie ist eine Schwäche, meine Schwäche, mein Schmerz, den ich nicht zeigen darf, da ich stark zu sein habe… da man dies von mir erwartet. Immer ein Lächeln auf den Lippen… auch wenn es die Augen verlässt, sobald ich mich umdrehe… immer kraftvoll oder wenigstens mit Humor… wenn bissig, dann intellektuell… wenn enttäuscht vom Leben, dann über den Fortgang der Gesellschaften mit deren unerreichbaren Ansprüchen und Ungerechtigkeiten, den Fehlverteilungen, der Ignoranz, dem Rasen ohne Ziel, dem Drehen im Alltag, dem Gefangensein in Tretmühlen…

…niemals über das eigene Leben, über verpasste Chancen, Fehlentscheidungen, Ängstlichkeiten, dem Gefühl zu ertrinken mitten in der Wüste, in der ich im gleichen Moment verdurste…

Und ich bin so wütend und habe kein Anrecht darauf! Keiner ist für meine Wut zu verantworten, niemand trägt Schuld daran, was der Wut keinen Abbruch tut…

…und dann ist da sie, die mich anblickt mit traurigen Augen immer dann, wenn ich den Anderen den Rücken zukehre, da mir das Gesicht schmerzt vom vielen Grinsen und die Worte fehlen, nach all dem ganzen Ausgetausche und ich wieder nichts von ihr, die sie mein Leben einnimmt, erzählt habe.

Ja, nun wirfst du mir diesen Blick zu… ich kenne ihn nur zu gut… es ist das Entsetzen, die Verunsicherung, da die richtigen Worte noch nicht geschrieben wurden für diese Art des Gesprächs. Nein, mach dir keine Sorgen… ich bin nicht steif vor Angst vor dem, was da ist, was noch kommen mag, kommen muss, kommen wird… nein, dass Alles sollte lediglich den nächsten Akt einführen.

Was hältst du davon?“


Akt 5


Das Unvermeidliche



Szene an der Abzweigung

Die metaphorische Weggabelung lag ebenso klar vor ihm wie die sich näherende Straße, welche zu Entscheidungen aufrief… ein Hand in Hand oder ein Rücken – zueinander – gekehrt? Ein Verknüpft oder Zerrissen? Ein Gemeinsam oder Aneinander vorbei? Ein Bleiben oder Gehen? Ein Zusammen oder Getrennt?

Das schweigende Gespräch entbehrte jeder Leichtigkeit, ihr Blick erfüllt von Erwartungshaltung, von Ungeduld… den Tränen nahe…

Er ballte die zittrigen Hände zur Faust; Worte verschluckend.

Denn diese waren seine Stärke und zugleich größte Schwäche… zwei Seiten einer Medaille… immer wieder zwei Seiten und Alles dazwischen… bei jeder Drehung waren da Winkel, Abstufungen, Unebenheiten, Verbindungen, Risse, spitze Kanten, weiche Rundungen, glänzend, abgestumpft und wieder von vorn!

Würde er all Das aussprechen, was schwer auf seiner Zunge lag, sie wäre weg bevor sein Gedankengang sortiert, gelöst und beendet ist. Denn so war es immer!

Ob ihn das beeindruckt oder nicht; die einzige Frage, die es zu beantworten galt vor dem nächsten Wort.



Zwischen den Szenen. Am Fenster

„In deinen Stück gibt es keinerlei Dialog.“, eine Aussage gemacht mit fragender Stimme.

Der Autor zuckt nur scheinbar unbeteiligt mit den Achseln.

„Aber das Publikum braucht Dialoge, benötigt die Möglichkeit in die Gefühlswelt aller Protagonisten hineinzuschauen. Man muss Einsichten gewinnen! Alles was du geschrieben hast, lebt von einseitigen Beobachtungen!“

Der Autor hüllt sich weiter in Schweigen.

„Du kennst die Gefühle der anderen Figur nicht oder?“, Hoffnung auf ein Verneinen der Frage schwingt kaum mit in ihren Worten, Schultern fallen, aber ihr Griff geht zu seiner Hand: „Wenn du es nicht weißt, wie soll dann der Leser dem Ganzen folgen? Wie willst du es schaffen, dass dein Stück nicht bloß eine lose Szenensammlung wird?“, kraftvoll umklammert sie nun die Hand, welche selbst den Griff nicht erwidert.

Sich langsam erhebend, wendet der Autor seinen Blick schließlich ab und sucht sich einen Punkt an der Wand, knapp neben dem Kopf seiner Geliebten: „Die Wahrheit liegt zwischen den Szenen!“

Seine Hand losgelassen, ballt sie ihre zur Faust… ein kurzes Zucken dieser verspricht das Suchen nach einem Ziel, doch kraftlos und entmutigt kommt sie letztlich noch immer geballt auf der Tischplatte zum liegen.

Die Geliebte will nicht aufgeben, sie verlangt eine Antwort, die für jeden Menschen, nicht nur für sie, erkennbar ist… erwartet diese, da es für sie niemals nur um das Stück gegangen war: „Das Publikum kann diese Szenen, diese Zwischenszenen, aber nicht sehen – sie spielen hinter den Kulissen, sind verborgen zwischen den Skriptseiten, vergraben in deinem Kopf. Ein Spannungsbogen sollte eben ein solcher sein; ein Bogen! Er verlangt nach Auflösung; benötigt eine abschließende Lösung oder wenigstens Zwischenlösung für den entwickelten Plot. Der Leser braucht ein Ende. Nur offene Fragen sind nicht befriedigend…“

„Das LEBEN funktioniert so aber nicht!“, der Autor noch immer stehend, stiert erst aus dem Fenster dann auf sie hinab; seine Augen glühend vor kaum mehr unterdrückbarer Anspannung.

Den Blick nicht abwendend, löst sie ihre Fäuste erneut zur flachen Hand; auf dem Tisch ruhend zum einen, an seiner Hüfte zur anderen: „Dies ist nicht das Leben; dies ist Kunst! DU bist der AUTOR. Du  schreibst die Geschichte, deine GESCHICHTE… nur DU kannst etwas erschaffen, das über das Leben und dessen Einschränkungen hinausgeht. Der Autor hat die alleinige Macht… nutze diese Gelegenheit… schaffe dir und damit dem Publikum ein Ende, dass du sonst nur zu träumen wagst… vergiss die Realität… erlaube dir eine Zukunft!“

Der Autor schaut wieder zum Fenster und damit hinaus auf die Straße und in die Welt. Er betrachtet die Menschen, die es nichts angeht. Als er merkt, dass seine Geliebte, seine Liebe?, sich erhebt, um ihn erneut zurück und mit seinen Gedanken allein zu lassen, geht sein Griff zur ihrer Hand auf der Tischplatte… er hält sie fest… will sie nicht loslassen, weglassen, verlieren…

Doch der letzte Akt gehört noch geschrieben, das Unvermeidliche noch ergründet und so löst er schließlich die Verbindung zu ihr, lässt sie abermals ziehen und wartet auf das Ende, welches noch im Halbdunkel lauert.



Szene am Ende des Weges

Auflösen missfiel ihm… sich auf die andere Person einzulassen, Partnerschaften einzugehen, kompromissbereit zu sein, erschien ihm wie Selbstaufgabe und führte letztendlich stets zum Unvermeidlichen…

Aber musste eben Dies auch immer etwas Schlechtes sein? War es wirklich nötig Veränderungen, welche der Definition nach unvermeidlich sind, allzeit in Frage zu stellen oder gar direkt abzulehnen? Führte eine solche Lebensart nicht unweigerlich zum Stillstand eines Solchen?

Ist man genügsam mit Allem, fühlt sich sicher und behütet so erschüttert jede Form des Wandels den offenbaren Frieden. Natürlich schafft eine gewisse Anspruchslosigkeit, eine Zurücknahme in den eigenen Wünschen auch ein Wohlfühlen mit sich und der Welt, doch Veränderungen anzunehmen, ihnen mit Mut und Achtsamkeit in gleichen Maßen entgegenzutreten ohne sie beharrlich zu fürchten und sich dadurch zugleich auch möglichen positiven Folgen zu entziehen, ist substanziell.

All das war ihm mehr als klar.

Er lehnte Veränderungen auch nicht per se ab; nicht mehr. Lebenserfahrung  brachte die nötige Einsicht. Doch sein Herz zu öffnen und Beziehungen über die Banalität des buchstäblichen Zusammenkommens hinaus wachsen zu lassen, stand auf einem ganz anderen Blatt… dieses war eingerissen, vergilbt, mit verblassten und kaum mehr lesbaren Versprechungen darauf…

Mit Menschen Verbindungen einzugehen und sich eine Zukunft aus diesen zu erhoffen, war bisher, war vor der Zeit mit ihr, lediglich eine Träumerei gewesen, derer er sich seit langem nicht mehr hinzugeben vermocht hatte. Dafür gab es ausreichend Gründe, welche nicht nur in Worten wie Verunsicherung, Kompromittierung, Vertrauensmissbrauch, Ablehnung und Zweifel in großen Lettern auf glänzendem Papier ihren Ausdruck fanden…

Ein tiefer Atemzug, ein hörbares Schlucken, ein Räuspern…

Standhaft hielt sie noch immer seinen Blick, die Tränen noch nicht rinnend, die Augen strahlend im beginnenden Tageslicht… etwas Schöneres hatte er noch nie gesehen…

Seine Fäuste hatte sie gelöst, die Finger nicht mehr zittrig in ihrer Hand, den gemeinsamen Weg vor Augen hallte ihr beider Lachen noch lange nach.


Epilog



Szene zum Abschluss

Die Sitze samten, mit einem bordeaux farbenden Hauptton, tiefblauer Armlehnen und Teleprompter an der Rückenlehne vom Vorderplatz… das unangespannte Stimmengewirr wartet auf den Glockenschlag, auf das Dimmen der Beleuchtung, auf den Beginn…

Überraschend war es schon für den Autor und seine Liebe, dass das famose Stück nach langem Hin und Her, nach mehrfachem Wechsel des Regisseurs, nach den Unstimmigkeiten in Budget und Casting nun doch zur Aufführung kam. Ein kurzer Blick ins Programmheft ließ das Paar leicht zweifeln, ob sie den korrekten Saal gewählt hatten… auch für sie bleibt nur das Warten, wenn auch unter mit dem Publikum ungeteilter Spannung.

Ein junger Mann, erfolgreicher Literat, bei Allen beliebt, fest im Leben stehend und doch einsam, trifft unerwartet die Liebe seines Lebens während der Eröffnung einer Kunstausstellung. Er ist davon überzeugt, dass sie die Einzige für ihn ist, dass sie zusammengehören  und setzt alles daran auch sie nicht nur mit seinem Charme, zu überwältigen… eine Komödie in fünf Akten.

Das Licht geht aus, die Gespräche verblassen, das Orchester setzt ein… eine Komödie in fünf Akten ausgeschmückt, überhäuft, erdrückt von Gesangseinlagen, Artistenkunst, Magie und einem Feuerwerk auf die Großeinwand der Bühne und an den Wände des Saales projiziert als krönender Abschluss, um die pompöse Hochzeit zu umrahmen; ganz wie es gerade von allen Seiten, wie der Regieassistent erklärt, vom Publikum gewünscht wird. Als Twist, denn auch dieser ist stets ein Muss; die Eheschließung nicht des Literaten sondern zwischen seiner wahren Liebe und deren langverschollenem, im dritten Akt unter dramatischen Bedingungen unverhofft wiederauftauchenden Jugendfreundes.

Tosender Applaus erfüllt das Haus… ein Blickaustausch, ein Kopfschütteln, ein Achselzucken, ein Einstimmen, denn über Geschmack lässt sich schließlich nicht streiten.

Vorhang



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Beitrag17.02.2018 22:04

von MrT
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Ich bin mir nicht sicher, was aus deiner "Idee" einmal werden soll, doch mit einem Theaterstück hat es (nicht nur vom Aufbau) bisher nichts zu tun. Was nicht heißen soll, dass daraus nicht ein Bühnenstück werden kann.

Daher empfehle ich dir, dich mit Theaterstücken und deren Aufbau einmal genau zu befassen, wenn du ernsthaft interessiert bist. Leseproben und erklärende Quellen (Aufbau, Methodik, etc.) lassen sich im I-Net finden, wenn man gründlich genug danach sucht. Wie bei jeder Sache, kommt es nicht nur auf die Idee, sondern auf das Handwerk an. Wenn man letzteres nicht bereit ist zu erlernen, kann man ersteres gleich vergessen.

Klar muss dir auch sein, dass ein Theaterstück überwiegend aus Dialogen und Handlungen (im überschaubaren Rahmen, da oft nur in einem oder zwei Bühnenbildern) bestehen. Die wahre Herausforderung besteht darin (ist schwerer als man denkt), die entsprechenden Emotionen beim Publikum zu erzeugen. Zum Beispiel sollte etwas gezielt und nicht gezwungen komisch sein, wenn es sich um eine Komödie handelt.

Dass es genauso schwer ist ein Theaterstück verlegen zu lassen (was noch lange nicht bedeutet, dass es jemals aufgeführt wird) wie einen Roman, etc., muss ich sicher nicht erwähnen.


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Beitrag20.02.2018 17:32

von mathilde glaeser
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Ja, ich weiß, dass das Ganze wenig bis gar nichts mit Theater im Sinne von Stück zu tun hat. War mehr als Verzerrung dessen gedacht. Wusste nicht recht in welches Genre das passt... werde es raus nehmen.

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Beitrag20.02.2018 17:34

von mathilde glaeser
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okay, lässt sich nicht sp ohne weiteres rausnehmen...

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Beitrag20.02.2018 18:20

von Pickman
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Liebe mathilde glaeser,

wenn Dein Text auch hier nicht zündet, bin ich mit meine Latein am Ende. Vielleicht weiß einer der Moderatoren, wo Dein Text, der in keine Schublade passt, die ich kenne, am besten zu platzieren ist.

Liebe Grüße

Pickman


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Beitrag20.02.2018 19:29

von MrT
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mathilde glaeser hat Folgendes geschrieben:
Ja, ich weiß, dass das Ganze wenig bis gar nichts mit Theater im Sinne von Stück zu tun hat. War mehr als Verzerrung dessen gedacht. Wusste nicht recht in welches Genre das passt... werde es raus nehmen.


Von mir aus muss dein Text nicht verschwinden.

Ein paar erläuternde Worte wären hingegen sicher sinnvoll. Dann versteht vielleicht auch einer wie ich, was du damit sagen willst.

Wenn du schon dabei bist, wäre ein treffender Titel sicher hilfreich. Dann melden sich vielleicht auch noch andere hier zu Wort.


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Beitrag03.03.2018 13:00

von mathilde glaeser
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hi, danke für deinen Kommentar

"im Entstehen begriffen" hatte ich ursprünglich geschrieben um meine damalige Schreibblockade zu überwinden... und das ist auch der Titel, denn es geht im Grunde ums Schreiben und nicht damit abschließen können, wie man es gerne hätte.

Mein Autor, der nur wenig von der Welt bzw. den Themen versteht über die er schreiben soll, versucht sich an einem Theaterstück über die Liebe und scheitert etwas daran. Erkennt aber gleichzeitig einige Wahrheiten über sich und seine Geliebte/Liebe/Muse.

Im Ganzen schreibt der Autor sein Stück, welches immer wieder mit "Zwischenszenen" unterbrochen wird, in welchen sich die eigentliche Geschichte abspielt...und die Dialoge liegen.

Da ich das Genre sehr bewundere, wollte ich es ein wenig auf den Kopf stellen...Die Szenentitel stehen im weitesten Sinne für Regieanweisungen.



Besten Gruß

Mathilde

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Beitrag08.03.2018 20:19

von Bananenfischin
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Hallo Mathilde,

ich habe die Threads zusammengeführt, da der Text zum selben Werk gehört.

Liebe Grüße
Bananenfischin


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Beitrag08.03.2018 22:33

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ich stifte mal ein t für die Überschrift (Entstehen) Wink
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mathilde glaeser
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Beitrag09.03.2018 14:35

von mathilde glaeser
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oi, misst hatte das "t" verpasst sad.........

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