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Literättin
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Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
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Beitrag27.01.2018 13:44

von Literättin
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Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Ein Text, zum dem ich nur schwer Zugang finden konnte, der Mont Saint Michel (und ARTE), das Schaukelmädchen, Kindheitserinnerungen halfen. Irgendwann fügte sich das Ganze zu einer Art Verstehen oder anders: ich kann nachvollziehen, wo sich hier eine Art naturbelassener Metaphorik, geschöpft aus Träumen, Erinnerungen und bereits halb ins Bewusste hervorgeholten Ängsten zusammenfindet, der Bewusstseinsstrom führt von Schleuse zu Schleuse, könnte man sagen, ich habe den Eindruck, das Ich kann ihn rauf und runter (befahren), es kennt sich ganz gut (aus), versucht, sich zu dirigieren, manövriert, schaut sich dabei zu …  und hier würde ich mit einer Textkritik ansetzen, wäre das eine Schreibübung, denn

das, was für das strömdenkende Ich als selbstverständlich angesehen werden kann, sollte der Leser sich zusammenreimen (können) bzw aus dem Kontext erschließen; das Handeln im Augenblick – braucht es das, diese Hinweise des Ich und taucht da nicht das erzählende Ich auf (und ich bin sehr unsicher, ob das ein gewollter Bruch, eine so beabsichtigte Staumauer im Strom sein soll) und bricht mit der Unmittelbarkeit? Das passiert (mir) am Ende hier:

Zitat:
wenn ich die Augen schließe sehe ich den Abteifelsen das Dorf die Gassen die schmalen Treppen den Anstieg in schimmerndem Silbergrau ein dämmriges Ladengeschäft wir wollten uns umsehen das Bild lässt sich nicht fangen ich wollte allein sein nicht das Kind dieser Frau dieses Mannes dieses unter dunklen Blicken geduckten Mannes abgewiesen weggestoßen die Arme ausgestreckt ich muss mich konzentrieren betrachte den Eimer auf der Fensterbank [...]


Habe den Verdacht (und das gilt auch für andere Texte im Wettbewerb), dass ein Lesen unter den Vorzeichen des Wettbewerbs/vor dem Hintergrund des restlichen Forengeschehens leicht zur Matschbirne führen kann - warum ich das ausgerechnet unter diesen Text schreibe, liegt wohl daran, dass ich feststellen möchte: mir ging es beim Kommentieren um das Wie, und nicht in erster Linie um Inhaltliches, übrigens (fällt mir jetzt noch ein, ist mir beim ersten Lesen aufgefallen), Stichwort [Leere]:
Zitat:
... leeren Kokon wenn ein Mensch vereinzelt und dieses sich einspinnen und wenn dann plötzlich Musik ...

Mir schien das widersprüchlich, inzwischen denke ich, das könnte eher als Gegenbeispiel dienen, denn hier muss ich als Leser selbst denken, auffüllen.
Breche hier ab - das geht bei fast allen Kommentaren so, ich komme anders nicht durch aber doch noch eins: das hat was.


Ja, arte war's smile. Da klebte ich tatsächlich so fasziniert vor, vor dieser wunderschönen Doku, dass diese Gedächtnisbilder sofort die Regie über die Aufgabenstellung übernahmen. Da gewaltig hineinfunkten. Aber eben auch, weil ich tatsächlich plötzlich wieder "als Kind durch diese Gassen schritt" und "hin wollte, nur einmal wieder dorthin". smile Fabelhafte Doku. Und ein Ort, der vermutlich inzwischen kaum mehr begehbar ist, was schon in den Touristenströmen der Siebzigerjahre schwierig war.

Äm. Ich quatsche wieder. Über die Sache mit dem Bruch muss ich mir noch Gedanken machen, wenn ich mich auf textliches wieder konzentrierter einlassen kann. Deine Kommentare sind so phänomenal, dass die wirklich mehr Achtsamkeit bedürfen und verdient haben. Eine stille Stunde sozusagen, mit deinem Kommentar und dem Text. Weil noch verschließt sich mir die Sache mit dem Bruch. Aber ich werde dem nachgehen. Danke dir für deine Worte und die Punkte smile.


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when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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Beitrag27.01.2018 13:44

von Literättin
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... to be continued ...

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Beitrag31.01.2018 09:07

von Literättin
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crim hat Folgendes geschrieben:
Viele eindrückliche Stellen in diesem Text. Vom Technischen her ist das schon ein sehr guter Bewusstseinsstrom, denke ich, aber hier tritt die Authentizität einer direkten Erfahrung oft hinter einer Art von Literarizität zurück, die auf mich dann zu gestaltet wirkt. Ich denke mir dann: Wer denkt denn so? Es gibt trotzdem Punkte.


Danke dir, crim, für das Lob - die Kritik der "Literarizität" habe ich in gerade umgekehrter Form großzügig verteilt. Nicht leicht zu sagen, welcher Weg der richtige ist, aber ich kann sagen: bei diesem Text habe ich mich nicht extra darum bemüht. Vermutlich denke ich also so - beim schreiben.

Auf alle Fälle ein Thema, über das es sich auch weiterhin nachzudenken lohnt: wie authentisch - wie literarisch aufbereitet ein Text gehört. Dieser hier "soll so". smile


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Beitrag31.01.2018 09:13

von Literättin
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Tjana hat Folgendes geschrieben:
Ich kenne das: Wenn man die Gedanken freilässt, fliegen sie in viele Richtungen, ungezügelt.
Das genau scheint mir an diesem Text ein Problem zu sein. Er wirkt überladen, gibt mir zu viele mögliche Themen
- Enno
- Das Mädchen auf der Schaukel
- Die Abtei (wobei St. Michel für einen Schreiber wirklich sehr inspirierend sein kann)

Welchem Weg soll ich folgen?
Zitat:
vor den Zugriffen malten wir Rätselbilder und hielten ganz still

ah, geht es in Richtung Missbrauch?
Ach nein, Enno kommt zurück mit todernster Gier. Aber auch er ist nur ein Teil. Vielleicht ist es auch gar nicht Enno, vielleicht ist es ein weiterer Weg, den ich nur nicht erkenne und ihm nicht folgen kann
Am Ende bleibt ein Kind, das, erwachsen geworden, nichts besser macht, als die, die sein Trauma verursacht haben ?????


Verflogen? wink Hoffentlich bald wieder heil im normalen Leben! Danke dir, Tjana, fürs reinschauen, lesen, dich verwirren lassen - die Aufklärung weiter oben hat dir vielleicht ein kleines Aha-Erlebnis verschaffen können. Und ein innerer Ausflug zum Mont Saint Michel ist ja auch nicht so übel. Für die Verordnung absoluter Bewegungslosigkeit kann ich dir (vielleicht auch als Textentschädigung) in der arte-Mediathek die Doku empfehlen, die es da immer noch zu sehen gibt smile.


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Beitrag31.01.2018 09:15

von Literättin
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ich habe gerade Angst vor der Macht meiner Kritik und sorge mich um meine Urteilsfähigkeit. Deshalb an dieser Stelle kein inhaltlicher Kommentar.

Danke für deine Teilnahme am Wettbewerb.


Mach halt deine Pause, Nebenfluss - und komm halt wieder. smile


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Beitrag31.01.2018 09:19

von Literättin
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Eredor hat Folgendes geschrieben:
Das ist schön. Ein Strom, bei dem, so scheint es, nichts gewichtet wird, nichts hervorgehoben durch Satzzeichen. Die Sprache und die Bilder tragen mich fort, was immer etwas gutes bedeutet. Zu weit fort, und hier wird die Form zur Falle, hin und wieder wegen der fehlenden Satzzeichen, die Markierungen, Akzente erzeugen, wodurch das Textgefüge etwas dreidimensionales erhält. Ich weiß nicht, wie man das sonst hätte lösen können, aber - obwohl mir die Form gefällt - ist sie nicht so umgesetzt, dass sie dem Leser nicht im Weg steht. Schwierig.


Ja, die Fallstricke, oder Fallfäden, ein bisschen feilen hier und da noch ... vielleicht dann ... aber ich habe mich wieder verguckt, inzwischen, in meinen Text und so ist das schwer, da wieder ran zu gehen. smile

Danke dir Dennis, über das Dreidimensionale denke ich noch nach - vielleicht mache ich mir einfach ein Textkompliment draus Razz , klingt doch nicht übel: dreidimensional smile !


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Beitrag31.01.2018 09:30

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fabian hat Folgendes geschrieben:
Warum hab ich den Beitrag so bewertet? Ich kann es nicht wirklich begründen.
Meine Vermutung: du hast dem Formalen (im Aufbau wie in der Disziplinierung des SoC) viel Aufmerksamkeit geschenkt.


Macht mir gar nichts, dass Du es nicht begründen kannst - ich danke dir einfach herzlich, Fabian, fürs reinlesen, dich nicht abschrecken lassen und fürs großzügige bepunkten. smile

@all - noch einmal Danke für den Wahnsinnswettbewerb - auf zum nächsten

P.S. Hab ich was vergessen? Ich hab was vergessen: Irgendjemand (vergessen, wer) störte sich an der liegenden Acht, die meine sinkfliegende Protagonistin in die Luft malte - damit war ganz schlicht die "wedelnde, in der Luft rührende Flugbewegung" gemeint Laughing , nicht die Unendlichkeit!

Jetzt aber


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