18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Einsamer Schreiber oder Romanschreiben als Gruppenevent

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag20.10.2017 17:27

von Eliane
Antworten mit Zitat

Ich glaube, man muss sich auch als Testleser (wahlweise: als AG-Mitglied) selbst klar darüber sein, was man für einen Text und dessen Autor leisten kann. Zum Beispiel habe ich es nicht so mit dem großen Ganzen. Da kann ich allenfalls einen groben Eindruck anbringen. Was ich aber kann, ist Detailarbeit: Rechtschreib- und Kommafehler, Ausdrucksweise, Logik im Kleinen (z.B. Reaktionen) und Wortwiederholungen. Das bedeutet, dass ich für den ersten Entwurf eher untauglich bin. Deswegen schalte ich mich lieber eher spät ein, wenn dann schon die ersten Überarbeitungsrunden gelaufen sind, um dann beim letzten Schliff mitzuhelfen.

Die Stärke von AGs sehe ich genau darin, dass dort eben unterschiedliche Leser mitarbeiten und jeder davon den Fokus etwas anders setzt. Das kann einerseits verwirrend sein, auf der anderen Seite zeigt es, wie vielfältig ein Text wahrgenommen wird. Welche Tipps und Korrekturen der Autor dann annimmt, ist ohnehin seine eigene Sache.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
Beiträge: 827
NaNoWriMo: 8384
Wohnort: Berlin


Beitrag21.10.2017 13:34

von Poolshark
Antworten mit Zitat

Ich habe durch meine AG-Arbeit unglaublich viel gelernt und bin froh und dankbar, dass ich mich getraut und der Kritik geöffnet habe. (War als bekennende Perfektionistin nicht leicht für mich.) Ich glaube sogar, dass ich eine dreimal so gute Autorin bin, wie noch vor einem Jahr, als ich die AG gegründet habe.

Allerdings brauche ich für diese Kritikarbeit eine lange Vorphase, in der ich ganz frei und urteilslos mich durch mein Projekt spinnen kann. Eine halbgare Geschichte, oder eine Geschichte ohne Plan und Plot könnte ich nicht mit anderen besprechen. Das würde mich total blockieren und von meiner eigenen Vision und Stimme total abbringen. Aber immer dann, wenn ich denke: "Okay, ich hab jetzt alles rausgeholt, besser wird es allein nicht.", dann weiß ich, dass die Zeit für Feedback reif ist.

Und ob einem dieses Feedback dann weiterhilft, hängt maßgeblich von einem selbst ab. Wie schon meine Vorposter geschrieben haben, setze ich nur Kritik um, die mir stimmig scheint, die ich nachvollziehen kann. Oftmals sind das Kritikpunkte, die mir selbst schon gedämmert haben und dann tut es sogar gut, wenn jemand diese Zweifel bestätigt.

Kritik, die ich nicht nachvollziehen kann, diskutiere ich in der Regel nicht, es sei denn, es hilft der weiteren AG-Arbeit, oder den eigenen Denkprozessen. ("Ja, warum hab ich das eigentlich so gemacht und würde das nicht auch anders gehen?", "Was meint ihr?" Etc.)

Das ist einer der großen Vorteile der Foren-AGs. Die meisten Leute, die sich einbringen, schreiben selbst auch und können nicht nur oberflächliche Inhalte, sondern auch komplexere Mechanismen einer Geschichten kommentieren. Das hat mir viel Spaß gemacht. Aber ich kann auch verstehen, dass man sich genau an dieser Stelle in AGs verheddern und aneinandergeraten kann, weil wir manchmal doch sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Erzählen haben. Solange man diese Auseinandersetzungen aber nicht persönlich nimmt und auch emotional ein Stück von seinem Werk zurücktreten kann, kann man sicher auch davon lernen, zumindest aber friedlich auseinandergehen, wenn man gar nicht übereinkommt.

Vielleicht habe ich mit meinen AG-Mitgliedern aber einfach nur unglaublich viel Glück gehabt. Kann auch sein. So oder so, unterschiedliche Meinungen und Stimmungen von meinen AG-Lesern abzuholen, war am Anfang für mich unglaublich schwierig und beängstigend, aber irgendwann spannend und motivierend, selbst dann, wenn das Feedback mal nicht so schön war.
Für mich geht es zukünftig nicht mehr ohne. Soviel weiß ich.


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
meerenblau
Reißwolf
M


Beiträge: 1320



M
Beitrag21.10.2017 15:45

von meerenblau
Antworten mit Zitat

Ich muss sagen, dass ich anscheinend der absolute Einzelkämpfer bin, was das Schreiben angeht. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, eine AG aufzumachen, und finde die Einblicke in die AG-Arbeit durchaus interessant. Für mich wäre das aber nichts. Wenn ich schreibe, dann will/muss ich das durchziehen. Würde ich jedes Mal auf Rückmeldungen warten und dann ggf. sogar noch diskutieren, käme ich zu nichts mehr. Ich schreib einfach den Roman und gut ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag27.10.2017 01:40

von Tjana
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Bringt es euch durcheinander, alle Meinungen unter einen Hut zu bringen, habt ihr 1-2 Leute, denen ihr (bedingungslos) vertraut (in ihrem Urteil) oder zieht ihr das völlig alleine durch?

Bei der Frage fühle ich mich eher zwiegespalten.
Einerseits bin ich ein absoluter Alleine-Schreiber, der sich gar nicht reinreden lassen will. Ich kenne mich und meine immer viel zu wachen Zweifel. Die Gefahr wäre deshalb groß, dass ich schnell nachgebe, zu schnell glaube, dass die „Anderen“ wahrscheinlich recht haben, und dann nach dem Umschreiben nicht mehr zufrieden bin, weil es eigentlich nicht mehr mein Stil ist.
Andererseits habe ich oft ein großes Bedürfnis nach Feedback, wenn mir eine Passage besonders gelungen scheint und ich mich irgendwie absichern (oder wohl eher bestätigen) möchte, ob Leser das auch so empfinden. Oft dachte ich dann schon daran, im Forum was einzustellen, doch dann war der Schisser stärker. Was, wenn jetzt alle sagen, ich solle das komplett ändern?
Nicht falsch verstehen: Mit Kritik kann ich gut umgehen, denke ich. Es ist wohl eher die auch in vorherigen  Beiträgen schon genannte Problematik der unterschiedlichen Leser und Lesarten. Man weiß in einer AG ja erst spät, ob man auf einer Wellenlinie schwimmt. Dann wäre der „Schaden“ aber schon entstanden und würde weiterbohren. Bei mir zumindest.
Deshalb bleibe ich dabei, alleine zu schreiben und mich nur mit meinem Lieblingsmenschen auszutauschen. Sie ist glücklicherweise nie genervt und immer in der Lage, in „meiner Art, zu schreiben“  mitzudenken, obwohl sie sich selbst in völlig anderen Genres bewegt.  Ein grundsätzliches Gefühl für Sprache ist dabei natürlich Voraussetzung. Dann werden auch mal Formulierungen bemängelt, die „ein bisschen zu viel“ oder „ein bisschen zu alt“ sind. Das ist immer hilfreich. Ihr vertraue ich bedingungslos.

Als mein erster Roman fertig war, habe ich ihn Testlesern gegeben. Allesamt Vielleser und mit nur einer Ausnahme Nichtschreiber. Das Feedback war total anders, aber auch überaus  hilfreich.  Kein Wort über Perspektivwechsel und so. (Lieber BN, was hab ich dich damit gequält …)
In AGs mitzuarbeiten, finde ich dagegen total toll. Da kann ich mein Helfersyndrom schön ausleben, mich der Herausforderung stellen, Kommentare oder Vorschläge zu machen, die dem Schreiber seinen Stil (weitgehend) lassen. Aber für mich selbst funktioniert es wohl doch besser ohne.


_________________
Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag27.10.2017 03:45

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Ich antworte mal, ohne die anderen Kommentare gelesen zu haben, um meine unbeeinflusste Meinung zu sagen.

Zitat:
Bevor ich überhaupt an eine AG dachte, war ich der Meinung, ein Autor müsse grundsätzlich alleine wissen, wie er sein Buch zu schreiben hat.
Nemo solus sapit. Wenn mich niemand ermahnt, ab und zu ausnahmsweise mal mit meinen experimentellen Erzählstrukturen auf dem Teppich zu bleiben, würde mein eines in einer AG geschriebene Buch wahrscheinlich völlig unlesbar werden. Auch tendiere ich manchmal zum Schwafeln und merke selbst nicht, wenn es für den Leser zu langatmig wird. Deshalb schreibe ich seit etwas über einem Jahr ein Buch in einer AG neu, das ich für fertig hielt, bevor ich herkam. Es gibt ein weiteres Sprichwort, ein afrikanisches: Ein helfendes Wort kannst du dir nicht selber sagen. Das ist zwar eigentlich auf Trost bezogen, gilt aber für das Kommentieren von Büchern genauso, wenn nicht noch mehr (denn hier hilft auch alles Verdrängen nichts). Mit einer Geschichte für einen externen Wettbewerb hätte ich mich zum Beispiel im zweiten Kapitel mal völlig verrannt. Wenn ich die nicht Testlesern in meiner AG gezeigt hätte, die mir klarmachen konnten, warum das nicht funktioniert, wäre niemals die jetzige Version der Geschichte rausgekommen, mit der ich 95% zufrieden war (mehr geht bei mir eh nicht).

Also, ich bin froh über meine AGs und allen sehr dankbar, die da mitmachen. Selbst wenn ich ab und zu erklären muss, warum ich absichtlich auf einen roten Handlungsfaden verzichte und dass ich den ersten Akt meines Zweitbuchs character-driven statt plot-driven schreibe. Ich höre mir alles an und bin durchaus kompromissbereit, aber lasse mich nicht völlig verbiegen. Ein Kern in einem unbiegsamen Iridiummantel, umgeben von einer äußerlich formbaren Gummischicht sozusagen.

Nie vergessen, dass alle Meinungen von Testlesern individuell sind und manchmal auch von momentaner Gemütsverfasssung abhängen. Nur wenn sich die sonst verschiedensten Stimmen plötzlich einig sind, dass etwas nicht funktioniert, dann sollte man wirklich zu größeren Änderungen bereit sein, weil man sonst jegliche Zielgruppe verliert und nur noch für sich selber schreibt.

just my 5 cents,
Veith


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag28.10.2017 10:14

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Ich bin übrigens auch ein sehr sensibler, empfindlicher, leicht zu manipulierender und aus der Fassung zu bringender, von Selbstzweifeln angenagter, durch einen Windhauch umblasbarer, fragiler Romanautor.

Aber warum nimmt bloß niemand Rücksicht darauf?

Nun ja, ich dachte ja, AGs wären ein Hort reinster Huldigung und Lobpreisung. So ist es dann aber doch nicht geworden. Glücklicherweise oder unglücklicherweise.

Jedenfalls, der Umgang von Autoren mit Kritik ist ein weites Feld. Eines kann ich vielleicht sagen: Wenn ich "angeleitet" werde zum Romanschreiben, ist mir das zu viel. Man ist ja schließlich keine Maschine (das ist nicht einmal Tim Bendzko), die nach Betriebsanleitung (=Schreibratgeber) funktioniert.

Deswegen habe ich mich von einer Dame (z.B.) auch verabschiedet. Aber sie hat es Gott sei dank selbst eingesehen, dass das nichts wird, BN auf U zu trimmen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Poolshark
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 42
Beiträge: 827
NaNoWriMo: 8384
Wohnort: Berlin


Beitrag28.10.2017 11:58

von Poolshark
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ich höre mir alles an und bin durchaus kompromissbereit, aber lasse mich nicht völlig verbiegen. Ein Kern in einem unbiegsamen Iridiummantel, umgeben von einer äußerlich formbaren Gummischicht sozusagen.

Nie vergessen, dass alle Meinungen von Testlesern individuell sind und manchmal auch von momentaner Gemütsverfasssung abhängen. Nur wenn sich die sonst verschiedensten Stimmen plötzlich einig sind, dass etwas nicht funktioniert, dann sollte man wirklich zu größeren Änderungen bereit sein, weil man sonst jegliche Zielgruppe verliert und nur noch für sich selber schreibt.

Genau so. Wenn man das hinkriegt, dann können einem AGs/Kritikgruppen unglaublich helfen. Wenn man das nicht hinkriegt, dann kann man das in AGs aber vielleicht auch lernen.

BN hat Folgendes geschrieben:
Ich bin übrigens auch ein sehr sensibler, empfindlicher, leicht zu manipulierender und aus der Fassung zu bringender, von Selbstzweifeln angenagter, durch einen Windhauch umblasbarer, fragiler Romanautor.

Sind wir aber glaub ich alle. Die einen mehr, die anderen weniger. Für mich war es in der AG-Arbeit wichtig, mir eine Einstellung oder einen gewissen Geisteszustand zu entwickeln, in dem ich mit Kritik besser umgehen kann, im Prinzip so, wie Veith das beschreibt. In diesem "iridiumummantelten Kern" hab ich auch meine zarte Künstlerseele eingeschlossen, damit die bei Gegenwind nicht in sich zusammenfällt. ^^'


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4939
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag28.10.2017 12:43

von gold
Antworten mit Zitat

Dann will ich auch mal:

Seit geraumer Zeit gründete ich eine AG mit dem Resultat, dass ich es nie bereut habe. Witzigerweise sprach ich zum größten Teil Forenmitglieder an, die in fast schon konträren Genres zuhause sind.
Und das ist das Verblüffende, es funtioniert!!! Manches Mal dachte ich mir schon, die armen, die müssen sich so verbiegen. Aber ich denke, sie schaffen es trotzdem, noch aufrecht zu gehen. Habe zumindest noch keine Rechnung vom Orthopäden eines AG-Mitglieds in mein Haus flattern sehen.
Die Meinungen der Kommentatoren klaffen, wenn überhaupt, dann nur gering, auseinander. In diesem Fall bin ich das Zünglein an der Waage. Und falls sie doch mal total konträr sind, bin ich ja auch noch da. Sollte man zumindest meinen.  
Ich habe auch schon einmal erlebt, dass ein Kommentator meinen Plot einem anderen gegenüber "verteidigt" hat, nachdem ich etwas wankelmütig und verzagt durch die AG geblickt habe.
Zu Beginn meines Forendaseins war ich der Meinung, man sollte seinen Text gefälligst allein, im stillen Kämmerlein schreiben, aber ich denke, dazu gehört jahrelange Erfahrung im Schreiben von Texten und auf die kann ich nunmal nicht zurückblicken.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich möchte meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter nicht missen. Ohne sie wäre dem Text die Schublade sicher.


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag30.10.2017 14:57

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Zitat:

Für mich war es in der AG-Arbeit wichtig, mir eine Einstellung oder einen gewissen Geisteszustand zu entwickeln, in dem ich mit Kritik besser umgehen kann, im Prinzip so, wie Veith das beschreibt. In diesem "iridiumummantelten Kern" hab ich auch meine zarte Künstlerseele eingeschlossen, damit die bei Gegenwind nicht in sich zusammenfällt. ^^'

Das schwierigste finde/fand ich nicht (unbedingt), mit Kritik zurecht zu kommen, sondern abzuwägen, wie berechtigt sie im Einzelfall tatsächlich ist. D.h. welche Kritik bringt einen weiter und welche Kritik führt mich als Autor auf einen anderen Weg.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag30.10.2017 17:50

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
welche Kritik bringt einen weiter


Ja, ich denke, darauf kommt es an - welche Kritik hilft einem, genau das aus dem Text herauszuholen, was man ausdrücken will.

Ich glaube, Murmel schrieb das weiter oben - zu Anfang, wo einen noch so viele verschiedene Unsicherheiten plagen, fand ich die AG-Arbeit auch sehr hilfreich.

Jetzt versuche ich es mal andersrum. Nachdem ein Testleser der Anfangskapitel meines aktuellen Projekts erkannt hat, wohin ich damit will und wie sehr es woran krankt, schreibe ich es mit diesen Wegweisern im Sinn neu. Denn er hat wirklich gesehen, was ich mit diesem Text machen will und dass es auf die angefangene Art gar nichts werden kann. Weiteres Feedback hole ich jetzt nicht ein, um nicht vom rechten Weg abzukommen. Das Endprodukt (wenn es das dann irgendwann mal gibt hmm ) lasse ich vermutlich auch nur von diesem Testleser gegenlesen.  

Mir hat also immer noch die Meinung von jemandem anders sehr weitergeholfen. Ohne jeglichen Input von außen wäre ich die Story vermutlich nicht mehr angegangen, da ich wie der Ochs vorm Berg nicht den richtigen Weg finden konnte.


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag02.11.2017 21:05

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Zitat:

Ja, ich denke, darauf kommt es an - welche Kritik hilft einem, genau das aus dem Text herauszuholen, was man ausdrücken will.

Mir schwebt vor, wenn ich denn mal mit meinem Roman fertig bin, mich in einer AG zu beteiligen und genau das versuchen, in die Tat umzusetzen.
Zitat:

Ich glaube, Murmel schrieb das weiter oben - zu Anfang, wo einen noch so viele verschiedene Unsicherheiten plagen, fand ich die AG-Arbeit auch sehr hilfreich.

Die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist eher, dass man moralisch gefestigt und möglichst wenig unter Unsicherheiten leiden sollte. Dann ist die AG-Arbeit auch sehr hilfreich.
Zitat:

Mir hat also immer noch die Meinung von jemandem anders sehr weitergeholfen. Ohne jeglichen Input von außen wäre ich die Story vermutlich nicht mehr angegangen, da ich wie der Ochs vorm Berg nicht den richtigen Weg finden konnte.

Ich brauche auch Impulse von außen. Ein Autorenstammtisch wäre nicht schlecht.

BN
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag27.12.2017 08:05

von Gast
Antworten mit Zitat

Ich brauche am Anfang eines neuen Projekts immer ein bisschen Bestätigung. In dieser Phase ist man so begeistert von dem was man tun, das einen vielleicht offensichtliche Dinge entgehen.

Ich frage immer zwei Personen und versuche so viel Kritik wie möglich aus ihnen heraus zubekommen^^ Ich wende ihre Kritik nicht blind an, aber ich überlegen, ob ich sie nachvollziehbar finde.

Wichtig ist mir auch immer die Beantwortung von ein paar Fragen:
Magst du die Charaktere? Kannst du sie nachvollziehen?
War alles verständlich und stimming?
Ihre Worte dazu finde ich dann (meistens) sehr motivierend und man hat etwas an dem man festhalten kann.

Bisher habe ich immer nur alleine geschrieben, möchte das gemeinsame Schreiben aber undebingt mal ausprobieren. Allerdings wäre mir ein Roman als Projekt zu lang als Start, daher würde ich gerne mal eine Kurzgeschichte mit jemanden zusammen schreiben. Also wenn wer Lust hat... Very Happy
Nach oben
Hankeys
Wortedrechsler


Beiträge: 52



Beitrag10.12.2018 15:33

von Hankeys
Antworten mit Zitat

Um Himmels Willen, ich weiß nicht, ob ich in einer Gruppe schreiben könnte. Ich bin da sehr eigen, brauche meinen Schreibtisch, meinen Stuhl, mein Lieblingsgetränk, meine individuelle Beleuchtung und meine Wohlfühlatmosphäre.

Deswegen lese ich im Urlaub nur. Laughing
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag11.12.2018 15:56

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Ich könnte das auch nicht. In einer Gruppe schreiben ist nicht das gleiche, wie sich kritisieren bzw. helfen zu lassen, glaube ich. Kritik ist wichtig und richtig, wenn sie zielführend ist, nämlich, mir zu helfen, das, was ich aussagen möchte, besser und präziser zu sagen/schreiben.
Kritik ist nicht zielführend, wenn jemand z.B. einen Horrorroman schreibt und der Leser nachher sagt: war mir zu brutal, ich hab mich gefürchtet, und eine Liebesromanze kam auch nicht vor....aber das passiert in Gruppen leider häufig. Jeder legt seine Idee als Maßstab an und schaut nicht auf das, was der Autor beabsichtigt hat.
Für mich kommt daher die Kritik erst, wenn alles fertig ist, und dann von einzelnen Personen, die verschiedene Aufgaben haben: eine prüft eher die Sprache, die zweite die innere Logik usw.


_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 2 Gehe zu Seite Zurück  1, 2

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Bewerbung mit einem oder mehreren Bü...
von PatDeburgh
PatDeburgh Agenten, Verlage und Verleger 3 16.04.2024 10:05 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Dies und Das
Software oder Stift und Papier :)
von Spatz-am-Schreiben
Spatz-am-Schreiben Dies und Das 2 10.04.2024 15:08 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Dämliche Frage: Kamel oder Dromedar?
von PatDeburgh
PatDeburgh Genre, Stil, Technik, Sprache ... 8 09.04.2024 18:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Warum gelten manche Genres als dumm o...
von WSK
WSK Diskussionen zu Genre und Zielgruppe 145 09.04.2024 10:27 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Pavlos Dog oder wie wie ich ein guter...
von Cholyrika
Cholyrika Werkstatt 0 08.04.2024 15:16 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuch

von Tiefgang

von Leveret Pale

von nicolailevin

von JT

von Tatze

von medizynicus

von Probber

von Rufina

von Jarda

von Uwe Helmut Grave

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!