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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Der Mann im Kasten


 
 
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Spahnplatte
Geschlecht:männlichErklärbär
S

Alter: 32
Beiträge: 3



S
Beitrag18.12.2017 23:56
Der Mann im Kasten
von Spahnplatte
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

anbei die Einleitung zu meinem fast fertigen Buch "Der Mann im Kasten"...
ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich über jede Rückmeldung, Kritik und Anregung!

Der Mann im Kasten
von Jan Nazarenus

Einleitung

20 Kilometer nordöstlich der Universitätsstadt Heidelberg lebten Andrea und Siegmund Kühnast. Beide sind berufstätig. Andrea arbeitete in einem kleinen Nähbetrieb in der Stadt, während Siegmund die Malerarbeiten des nahezu ganzen Dorfes bearbeitete. Im Jahre 1978 feierten sie bereits ihren 11. Hochzeitstag. Andrea wuchs in Heidelberg bei ihren Eltern auf. Als sich beide im Italienurlaub am Gardasee trafen und ineinander verliebten, zog Siegmund unmittelbar aus Nürnberg in ihre Nähe.
Als beide Anfang 30 waren führten sie ein ruhiges und beschauliches Leben. Durch die Nicht Versteuerung von Siegmunds Arbeit mangelte es ihnen nicht an Geld. Der Ruf des Ehepaares im Dorf war ebenfalls sehr gut. Beim sonntäglichen Gang zum Bäcker des Dorfes wurde sie oftmals in soviele Gespräche verwickelt, dass sie erst Stunden später als geplant Nach Hause kamen.

Im 13. Jahr ihrer Ehe wurde die Stimmung der beiden Eheleute zunehmend distanzierter. Siegmund wollte stets so weitermachen wie bisher, da er hochgradig zufrieden war mit ihrer beider Situation. Andrea allerdings plagte die Sehnsucht nach Nachwuchs.

Im 14. Jahr ihrer Ehe ist es dann doch erst unbemerkt geschehen. Andrea merkte im 4. Monat ihre Schwangerschaft. Mit voller Vorfreude wollte sie es ihm verkünden. Sie bereitete ein köstliches Essen vor und wartete auf das Eintreten ihres Ehemannes.
Er war erstaunt, denn solche festlichen Mahlzeiten waren ihm höchstens aus den Feiertagen bekannt, und selbst das ließ sie zunehmend schleifen. Als sie ihm die Nachricht verkündete war er empört. Er nahm den Teller und warf ihn mit vollem Schwung der Frau entgegen. Er schrie vor Zorn, gestikulierte hektisch und randalierte in seinem Wahn beinahe die ganze Wohnung. Er sah mit seinem sowohl irritierten als auch verzweifelten Blick auf das Desaster das er in der Wohnung veranstaltete. Er schlurfte zur Tür, nahm den Autoschlüssel aus der Vorrichtung und rannte hinaus.

Ab diesem Zeitpunkt war Andrea und das ungeborene Kind auf sich alleine gestellt...

Nach nunmehr fünfeinhalb Monaten rief sie von zuhause aus den Krankenwagen, da sie merkte das ihre Wehen anfingen unaushaltbar schmerzhaft zu werden. Als sie vom Rettungsdienst in das nahegelegene Krankenhaus gefahren worden war, quälte sie der Gedanke das Kind ganz ohne die Hilfe des Mannes großziehen zu müssen. Die hilflose Gedankenschleife wurde größer und größer. Sie überlegte, grübelte und suchte nach einem Ausweg ihrer mehr als schwierigen Situation. Sie schnappte den Gedanken, den sie aus dem Buch des Wissenschaftlers Artur Recznak, kannte, und überlegte wie es wäre das Kind unter Aussschluss der Öffentlichkeit aufwachsen zu lassen.
In diesem Buch war die Rede davon, unterirdisch einen Kasten hervorzurichten in den man ein noch sehr junges Kind platzierte. Die ersten 3 Jahre solle der Mensch noch die überlebenswichtigsten Grundfähigkeiten gelernt bekommen, ehe er sich dann in das neue triste leben fügen musste. Dieser Kasten soll etwa 6 Quadratmeter groß sein und etwa 2 meter unter der Erdoberfläche eingegraben werden. Durch eine schmale Zufuhr bekommt er die Luft die er zum athmen benötigt, und in regelmäßigen Abständen etwas Essen das er nicht aushungert. Durch zwei Glühbirnen die immer mit Strom versorgt werden und ein Loch am Ende des Kastens wird für Helligkeit und eine zweifelhafte Sanitäranlage gesorgt. Ein Wasseranschluss rundet die von Wissenschaftlern oft kritisierte Vorstellung ab.
Sie führte den Gedanken zu Ende, und war selbst erschrocken von dieser kalten Idee.

Als sie im Krankenhaus ankam dachte sie nicht mehr darüber nach und schob diesen Gedanken in weite Ferne. Zuerst..
Nach einer nahezu unkomplizierten Geburt ihres Sohnes beglückwünschte sie der Arzt und fragte nach dem glücklichen Vater.
Nun wurde sie wieder ihrer Situation bewusst.
Wie sollte sie das schaffen?
Sie verdient schließlich nur sporadisch Geld mit ihren Näharbeiten. Sie muss trotzdem jeden Tag in die Stadt zum Arbeiten.
Ihre Eltern lebten nicht mehr. Ihre Mutter starb an einer Krebserkrankung und ihr Vater nahm sich 3 Jahre dannach das Leben.
Freunde hatte sie keine, da sie, seitdem ihr Mann verschwand, auch von den Dorfbewohnern eher gemieden wurde. Das Haus hatte sie zwar noch, allerdings wurde dieses durch das zunehmende Alter immer baufälliger und sie war zu zierlich und unbeholfen um daran ein paar Arbeiten zu erledigen. Verzweifelt strich sie sich durch ihr blond, grau eingefärbtes Haar und fragte sich wie sie nun solch eine ausweglose Situation bewältigen sollte...
Als die Schwestern das Kind wieder vom Waschen brachten lagen Sie ihr das Kind in ihre zitternden Arme.

Der Mann im Kasten war geboren...

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lengulins
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
L


Beiträge: 33



L
Beitrag19.12.2017 16:39

von lengulins
Antworten mit Zitat

Hm, schwierig...

Ende der 70er werden die Mädels nicht gleich voller Verzweiflung den Kopf in den Sand gesteckt haben, wenn sie plötzlich allein mit Kind auf der Strecke waren. Auch das "köstlichen Essen" erinnert mich eher an Sequenzen aus den 50er Jahren, als an die Siebzieger.  Die Frau ist ein Weichei und passt nicht in die Zeit. Vielleicht hättest Du sie psychisch instabil beschreiben sollen, aber so fehlt mir absolut der Bezug zu ihr.

Ansonsten beginnst Du mit sehr vielen Wiederholungen: Er war erstaunt..., Er nahm den Teller... ,  Er schrie vor Zorn..., Er sah..., Er schlurfte zur Tür...
Auch das Wort "beide" wird in den ersten zwei Absätzen sehr oft verwendet.

Achte auf eine einheitliche Zeitform. Du schreibst im Präteritum, also schweife nicht ins Präsens ab! (Beide sind berufstätig!)

Ab und zu fehlt ein kleines Komma (meistens zwischen zwei gebeugten Verbformen: Als sie im Krankenhaus ankam , dachte sie...,  Als sie...das Kind wieder vom Waschen brachten , lagen Sie ihr...

Ich würde gern was anderes schreiben, aber Du wirst an dem Text noch etwas feilen müssen... Wink
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Spahnplatte
Geschlecht:männlichErklärbär
S

Alter: 32
Beiträge: 3



S
Beitrag19.12.2017 17:31

von Spahnplatte
pdf-Datei Antworten mit Zitat

vielen Dank für dein Feedback... Exclamation

In der Tat ist mir das so noch nicht aufgefallen.
Ich werde es in Zukunft mit einbringen.

Über mehr Feedback freue ich mich jederzeit.

Was haltet ihr von der Grundidee? Ist das ein spannendes Thema
oder doch etwas zu viel?
Was denkt man als Leser nach dieser Einleitung zu dieser Geschichte?

Gruß Jan N.
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RememberDecember59
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag19.12.2017 17:33

von RememberDecember59
Antworten mit Zitat

Hallo Spahnplatte,
ich befürchte auch, dass du da noch einiges an Arbeit reinstecken musst. Ich sag dir mal, was mir beim Lesen so aufgefallen ist.

Erstmal zum Inhalt:
Die Charaktere handeln für mich manchmal irgendwie widersprüchlich oder schwer nachvollziehbar. Siegmunds heftige Reaktion auf Andreas Schwangerschaft gehört dazu. Klar, er will "weitermachen wie bisher", aber reicht das, um Teller nach seiner Frau (mit der er immerhin 13 Jahre verheiratet war! Und davon doch zumindest 11 Jahre recht glücklich.) zu werfen? Für so einen Abgang muss, glaube ich, mehr passiert sein - vielleicht dass er den Verdacht hat, sie würde ihm das Kind unterjubeln oder sowas, irgendwas Persönliches halt.

Dann ist für mich nicht nachvollziehbar, wieso sie an die Sache mit dem Kasten überhaupt denkt, als sie nach einem Ausweg für ihre Situation, das Kind alleine großziehen zu müssen, sucht. Nur zufällig? Es klingt, als würde sie das schon in Erwägung ziehen, aber - da gibt es doch so viele andere Möglichkeiten?! Weißt du, was ich meine? Bevor ich ein Kind in so einen Kasten stecke, gebe ich es da nicht lieber zur Adoption frei (keine Ahnung wie das damals mit Adoption aussah, aber halt jemand anderen großziehen lassen)? Die Motivation ist für mich absolut nicht einleuchtend. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann sie das Kind ja eh erst mit 3 Jahren in den Kasten stecken - also muss sie sich sowieso drei Jahre alleine drum kümmern. Und dann ist doch schon das Schlimmste geschafft. Und nachdem sie drei Jahre lang mit ihrem Kind gelebt hat, muss der Grund, es loswerden zu wollen, sogar noch triftiger sein.

Das Kind muss in den Kasten, das ist klar, sonst funktioniert deine Geschichte nicht. Aber die Motivation der Mutter muss viel, viel stärker sein! So was Drastisches und Grausames macht man doch nicht, weil man Angst davor hat, alleinerziehend zu sein (ach ja, nebenbei: Am Anfang schreibst du, das Ehepaar wäre im Dorf gut eingegliedert, trotzdem hat Andrea keine Freunde?). Sie muss, glaube ich, eher eine Art Abneigung gegen das Kind haben. Du brauchst eine Vorgeschichte, die schlüssig aufzeigt, weshalb sie ihrem Kind das antun wird.


Dann zu Sprache und Stil:
Grammatikalisch ist da auch noch viel zu tun. Wie lengulins sagt, die Zeiten sind vermischt, und Fehler sind vor allem auch drin, wenn du Vorzeitigkeit ausdrücken willst. Sonst auch noch ein paar Sachen, ich kann jetzt nicht alles im Detail aufführen. Ich glaube, es würde Sinn machen, wenn du dir einen guten Testleser (vielleicht sogar Co-Autor) zur Seite holst, der dir da ein bisschen unter die Arme greift. Denn Grammatikregeln lernen kann zwar helfen, aber bis sich daraus ein gutes Sprachgefühl entwickelt, dauert es sehr lange. Die gesamte Art, wie du schreibst, finde ich wenig reizvoll, um ehrlich zu sein - auch von der Grammatik abgesehen.

Die Idee wiederum mit dem Kastenexperiment finde ich prima. Ich kann mir gut vorstellen, dass du eine interessante Geschichte im Kopf hast. Du bräuchtest meiner Meinung nach aber jemanden, der dir dabei hilft, sie gut zu verpacken. smile


_________________
Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

Bartimäus I (Jonathan Stroud)
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Spahnplatte
Geschlecht:männlichErklärbär
S

Alter: 32
Beiträge: 3



S
Beitrag19.12.2017 18:13

von Spahnplatte
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort..

Ich denke, das ich mich durch diese Tipps wirklich verbessern kann.
Das Schreiben an sich macht mir großen Spaß.
Deswegen werde ich mich dort besser reinlesen, bevor ich das Nächste
online stellen werde.

Gruß Jan N.
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Günter Leitenbauer
Geschlecht:männlichWortedrechsler
G

Alter: 58
Beiträge: 99
Wohnort: Gunskirchen


G
Beitrag20.12.2017 12:05
Re: Der Mann im Kasten
von Günter Leitenbauer
Antworten mit Zitat

Nicht böse sein - aber liest sich ein wenig wie ein Schulaufsatz.
Und es finden sich leider ziemlich viele Fehler. Ich habe die ersten Sätze gelesen und dann aufgehört.

Ist natürlich nur meine subjektive Meinung.

Spahnplatte hat Folgendes geschrieben:
anbei die Einleitung zu meinem fast fertigen Buch "Der Mann im Kasten"...
ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich über jede Rückmeldung, Kritik und Anregung!

Der Mann im Kasten
von Jan Nazarenus

Einleitung

20 Kilometer nordöstlich der Universitätsstadt Heidelberg lebten Andrea und Siegmund Kühnast. Beide sind berufstätig.

Zeiteninkonsequenz.

Andrea arbeitete in einem kleinen Nähbetrieb in der Stadt, während Siegmund die Malerarbeiten des nahezu ganzen Dorfes bearbeitete.

"bearbeitete" klingt irgendwie holprig.

 Im Jahre 1978 feierten sie bereits ihren 11. Hochzeitstag.
Zahlen bis zwölf schreibt man aus.
Andrea wuchs in Heidelberg bei ihren Eltern auf. Als sich beide im Italienurlaub am Gardasee trafen und ineinander verliebten, zog Siegmund unmittelbar aus Nürnberg in ihre Nähe.
Als beide Anfang 30 waren, führten sie ein ruhiges und beschauliches Leben. Durch die Nicht Versteuerung von Siegmunds Arbeit mangelte es ihnen nicht an Geld. Der Ruf des Ehepaares im Dorf war ebenfalls sehr gut. Beim sonntäglichen Gang zum Bäcker des Dorfes wurde sie oftmals in soviele Gespräche verwickelt, dass sie erst Stunden später als geplant Nach Hause kamen.

Im 13. Jahr ihrer Ehe wurde die Stimmung der beiden Eheleute zunehmend distanzierter. Siegmund wollte stets so weitermachen wie bisher, da er hochgradig zufrieden war mit ihrer beider Situation. Andrea allerdings plagte die Sehnsucht nach Nachwuchs.

Im 14. Jahr ihrer Ehe ist es dann doch erst unbemerkt geschehen. Andrea merkte im 4. Monat ihre Schwangerschaft. Mit voller Vorfreude wollte sie es ihm verkünden. Sie bereitete ein köstliches Essen vor und wartete auf das Eintreten ihres Ehemannes.
Er war erstaunt, denn solche festlichen Mahlzeiten waren ihm höchstens aus den Feiertagen bekannt, und selbst das ließ sie zunehmend schleifen. Als sie ihm die Nachricht verkündete war er empört. Er nahm den Teller und warf ihn mit vollem Schwung der Frau entgegen. Er schrie vor Zorn, gestikulierte hektisch und randalierte in seinem Wahn beinahe die ganze Wohnung. Er sah mit seinem sowohl irritierten als auch verzweifelten Blick auf das Desaster das er in der Wohnung veranstaltete. Er schlurfte zur Tür, nahm den Autoschlüssel aus der Vorrichtung und rannte hinaus.

Ab diesem Zeitpunkt war Andrea und das ungeborene Kind auf sich alleine gestellt...

Nach nunmehr fünfeinhalb Monaten rief sie von zuhause aus den Krankenwagen, da sie merkte das ihre Wehen anfingen unaushaltbar schmerzhaft zu werden. Als sie vom Rettungsdienst in das nahegelegene Krankenhaus gefahren worden war, quälte sie der Gedanke das Kind ganz ohne die Hilfe des Mannes großziehen zu müssen. Die hilflose Gedankenschleife wurde größer und größer. Sie überlegte, grübelte und suchte nach einem Ausweg ihrer mehr als schwierigen Situation. Sie schnappte den Gedanken, den sie aus dem Buch des Wissenschaftlers Artur Recznak, kannte, und überlegte wie es wäre das Kind unter Aussschluss der Öffentlichkeit aufwachsen zu lassen.
In diesem Buch war die Rede davon, unterirdisch einen Kasten hervorzurichten in den man ein noch sehr junges Kind platzierte. Die ersten 3 Jahre solle der Mensch noch die überlebenswichtigsten Grundfähigkeiten gelernt bekommen, ehe er sich dann in das neue triste leben fügen musste. Dieser Kasten soll etwa 6 Quadratmeter groß sein und etwa 2 meter unter der Erdoberfläche eingegraben werden. Durch eine schmale Zufuhr bekommt er die Luft die er zum athmen benötigt, und in regelmäßigen Abständen etwas Essen das er nicht aushungert. Durch zwei Glühbirnen die immer mit Strom versorgt werden und ein Loch am Ende des Kastens wird für Helligkeit und eine zweifelhafte Sanitäranlage gesorgt. Ein Wasseranschluss rundet die von Wissenschaftlern oft kritisierte Vorstellung ab.
Sie führte den Gedanken zu Ende, und war selbst erschrocken von dieser kalten Idee.

Als sie im Krankenhaus ankam dachte sie nicht mehr darüber nach und schob diesen Gedanken in weite Ferne. Zuerst..
Nach einer nahezu unkomplizierten Geburt ihres Sohnes beglückwünschte sie der Arzt und fragte nach dem glücklichen Vater.
Nun wurde sie wieder ihrer Situation bewusst.
Wie sollte sie das schaffen?
Sie verdient schließlich nur sporadisch Geld mit ihren Näharbeiten. Sie muss trotzdem jeden Tag in die Stadt zum Arbeiten.
Ihre Eltern lebten nicht mehr. Ihre Mutter starb an einer Krebserkrankung und ihr Vater nahm sich 3 Jahre dannach das Leben.
Freunde hatte sie keine, da sie, seitdem ihr Mann verschwand, auch von den Dorfbewohnern eher gemieden wurde. Das Haus hatte sie zwar noch, allerdings wurde dieses durch das zunehmende Alter immer baufälliger und sie war zu zierlich und unbeholfen um daran ein paar Arbeiten zu erledigen. Verzweifelt strich sie sich durch ihr blond, grau eingefärbtes Haar und fragte sich wie sie nun solch eine ausweglose Situation bewältigen sollte...
Als die Schwestern das Kind wieder vom Waschen brachten lagen Sie ihr das Kind in ihre zitternden Arme.

Der Mann im Kasten war geboren...


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Liebe Grüße
Günter
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nebenfluss
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Beitrag21.12.2017 01:55

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo Jan,

willkommen im Forum.

Das Durcheinander der Zeiten und die Kommata wurden schon angesprochen.
Ich stimme Günter auch zu, was den Schulaufsatzstil angeht.
Mir kommt es so vor als sollte in dieser Einleitung eigentlich nur eine spektakuläre Idee - diese Aufzucht des Kindes in dem Kasten unter der Erde - irgendwie an den Leser gebracht werden. Das ganze Drumherum wirkt auf mich zu kulissenhaft und stellenweise auch extrem unglaubwürdig.

Zunächst einmal solltest du deine Figuren nicht auf diese spröde Art einführen, indem du ihre langweiligen biografischen Daten aufzählst. Das liest man bei Wikipedia zwar auch so, aber da besteht schon im Vorfeld Interesse an den (realen, meist prominenten) Personen.
Dieses Interesse musst du für deine fiktiven Gestalten erst mal erzeugen. Die Schilderung eines Ehepaars, das in irgendeinem durchschnittlichen deutschen Dorf durchschnittlichen Tätigkeiten nachgeht und ein zunehmend "ruhiges und beschauliches Leben führt" ist dafür kontraproduktiv.
Dazu kommt, dass ich in literarischen Werken natürlich Wortschatz und sprachliche Richtigkeit erwarte  - nach so einem Unfall würde ich das Buch "normalerweise" sofort zuklappen:
Zitat:
Andrea arbeitete in einem kleinen Nähbetrieb in der Stadt, während Siegmund die Malerarbeiten des nahezu ganzen Dorfes bearbeitete.

Andrea arbeitet, während ihr Mann Malerarbeiten bearbeitet ... ächz!

Zwar schieben sich schließlich doch Wölkchen über diese Idylle; es deuten sich sogar Szenen an, in denen etwas Spannendes zu passieren scheint - nur machst du nichts draus. Z. B. löst sich ein Teller, den Siegmund - mit vollem Schwung - Andrea entgegenschleudert, offenbar in Luft auf, bevor er sie trifft.

Siegmunds Charakterzeichnung erinnert bestenfalls an einen Comic. Eben noch allseits beliebter Saubermann, mutiert er urplötzlich zu einem gewalttätigen, cholerischen Macho-Autisten, der sich der Gattin gegenüber wegen seiner eigenen unverhüteten Fruchtbarkeit empört und sich bei der spontanen Kündigung von 13 ziemlich konfliktfreien Ehejahren nicht einmal zwischen Schlurfen und Rennen entscheiden kann. Diese wahrscheinlich unbeabsichtigte Slapstick-Einlage wird von Andreas Unzurechenbarkeit allerdings noch übertroffen. Ihre quälende Sehnsucht nach Mutterschaft lässt sie sich vom Unwillen des Erzeugers zwar nicht abgewöhnen, ändert ihre Pläne aber dahingehend, das Kind nicht etwa in Liebe aufzuziehen, sondern es nach einer Frist von drei Jahren einer grotesken, jeder Menschenwürde spottenden Folter auszusetzen. Nicht einmal als kalt kalkulierte Rache am Vater ergibt das Sinn, denn der interessiert sich ja offenbar keinen Pfennig für die aus Versehen gegründete Familie, kriegt also von alldem gar nichts mit.
   
Ich zeige mal anhand eines kurzen Abschnitts, was mir beim Lesen ganz unwillkürlich so an Gedanken und Fragen kam:
Zitat:
Nach nunmehr (Füllwort, klingt zudem recht gestelzt) fünfeinhalb Monaten (die hier einfach übergangen werden, obwohl dies für Andrea eine ausgesprochen stressige und aufregende Zeit gewesen sein dürfte) rief sie von zuhause aus (von wo sonst) den Krankenwagen, da sie merkte das ihre Wehen anfingen unaushaltbar schmerzhaft zu werden (und wären die Wehen auszuhalten gewesen, hätte sie ncht den Krankenwagen gerufen, sondern das Kind zu Hause bekommen?). Als sie vom Rettungsdienst (wieso Rettungsdienst, ist sie zwischendurch noch Schwimmen gegangen und wäre fast ertrunken?) in das nahegelegene Krankenhaus gefahren worden war, quälte sie der Gedanke das Kind ganz ohne die Hilfe des Mannes großziehen zu müssen (das fällt ihr erst und ausgerechnet jetzt auf? Sie hat doch fünfeinhalb Monate Zeit gehabt, darüber nachzudenken und sich darauf vorzubereiten. Abgesehen davon, welche Hilfe wäre dieser Mann denn gewesen?). Die hilflose Gedankenschleife wurde größer und größer (ist wirklich die Gedankenschleife hilflos oder nicht vielmehr Andrea?). Sie überlegte, grübelte (Überlegen und Grübeln tut man niormalerweise in ruhigen Momenten. Kann man überhaupt überlegen und grübeln, während man von "unaushaltbar schmerzhaften" Krämpfen heimgesucht und mit Schmackes Richtung Kreissaal gerollt wird?) und suchte nach einem Ausweg ihrer mehr als schwierigen Situation. Sie schnappte den Gedanken, den sie aus dem Buch des Wissenschaftlers Artur Recznak, kannte, (warum liest die Näherin Andrea wissenschaftliche Bücher?) und überlegte wie es wäre das Kind unter Aussschluss der Öffentlichkeit aufwachsen zu lassen (warum sollte der Ausschluss der Öffentlichkeit ein "Ausweg ihrer mehr als schwierige Situation" sein?)


Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu süffisant, aber an diesem Text stimmt wirklich erst ausgesprochen wenig. Ich weiß nicht, wie wörtlich das mit dem "fast fertigen Buch" gemeint war, aber ich würde doch empfehlen, sich zunächst einmal eingehend mit den Erzähltechniken des Schreibens auseinanderzusetzen, sowie Wortwahl und vor allen Dingen das Personal der eigenen Texte ernstzunehmen.

Nun ja, das ist meine ehrliche Rückmeldung - und selbstverständlich nicht böse gemeint. Vielleicht kannst du ja das ein oder andere aus meiner Analyse für deine Entwicklung als Autor gebrauchen.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag21.12.2017 07:39
Re: Der Mann im Kasten
von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Günter Leitenbauer hat Folgendes geschrieben:

...
 Im Jahre 1978 feierten sie bereits ihren 11. Hochzeitstag.
Zahlen bis zwölf schreibt man aus.
...


Hallo,

nicht nur die. Grundsätzlich sollen in Geschichten alle Zahlen (außer Jahreszahlen) ausgeschrieben werden. Sollte dabei ein unlesbarer Bandwurm herauskommen, ist das ein starkes Indiz auf eine unnötig exakte Nummer.

@spahnplatte (du weißt schon, dass da ein Rechtschreibfehler drin ist?) Dieser Text ist die typische Materialsammlung, wie sie ein angehender Autor gerne dem Leser präsentiert.

Ich würde gar nicht versuchen, hier etwas zu reparieren, sondern die Geschichte an einer Stelle anfangen, wo es wirklich interessant ist.

Zum Beispiel in dem Moment, wo der Junge den Kasten verlässt und mit der wirklichen Welt zurechtkommen muss. So wie z.B. in diesem Film.

Grüße
Rainer
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Ginkgo
Schneckenpost
G


Beiträge: 6



G
Beitrag21.12.2017 10:18
Gedanken
von Ginkgo
Antworten mit Zitat

Hallo Spahnplatte,
ich habe die Kommentare zu Deinem Text gelesen und was die Details betrifft, wurde schon alles gesagt. Ich möchte gerne einen anderen Blickwinkel hinzufügen.
Was ich in Deiner Einleitung zu spüren glaube, ist eine gewisse Ungeduld, den Leser so schnell wie möglich zu der eigentlichen Geschichte hinzuführen.
Eine Persönlichkeit zu beschreiben, bei der von vornherein jede Möglichkeit einer normalen Entwicklung ausgeschlossen ist, finde ich sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, wie reizvoll es ist, dieses psychologische Gedankenexperiment auszuarbeiten
Aber am Anfang steht die Entscheidung der Mutter, die sich dazu entschließt, ihrem Kind so etwas anzutun. Dabei stellt sich mir die Frage, wieso sie mit solch einem Gedanken spielt. Reicht dafür ihre derzeitige Situation (Verlust des Ehepartners, Ächtung durch die Dorfbewohner, keine Freunde) aus oder ist etwa noch mehr dahinter? Muss es sein, sonst käme sie nicht auf solch einen abwegigen Gedanken.
Ich weiß nicht, wie die Geschichte aufgebaut ist, aber ich vermute darin ein psychologisches Interesse, das sich nicht nur auf den Protagonisten beschränken sollte.
Ich hoffe, ich liege mit meiner Einschätzung nicht völlig daneben. Aber das waren die ersten Gedanken, die mir beim Lesen Deines Textes in den Sinn kamen.
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